V
Ein Rauschen weckt mich. Es ist leise und wird immer lauter. Ein Wirbelsturm aus Geräuschen. Ich will schreien. Ich muss. Doch ich kann nicht. Mein Schrei ist tödlich. Alles wird sterben. Tod wird über das Land kommen.
Das Rauschen und Poltern nimmt zu. Schatten huschen über den Himmel. Blitze leuchten auf. Donner grollt. Nasse Tropfen berühren meine Haut. Wie Nixenhände kalt und doch so beruhigend wie eine Engelsfeder.
Ich breite die Arme aus. Strecke mich dem Himmel entgegen, der um mich weint. Meine Haare und mein Gewand wehen im Takt des Sturms. Es ist Musik in meinem Herzen. Ich möchte lachen, doch ich darf nicht. Der Nieselregen wird heftiger.
Wie betäubt stehe ich da. Schaue nach vorne zum Horizont. Die Krähen sind verschwunden. Verstecken sich. Traurig lassen die Grashalme ihre Köpfe hängen. Sie können der Last des Regens nicht standhalten. Ich höre wieder ein Donnern. Die Erde bebt. Das ist kein normales Gewitter.
Ich blicke hinter mich. Das Schloss erhebt sich dunkel und bedrohlich auf dem Hügel. Finster. Wieder ein Donnern, gleichzeitig ein Lichtblitz. Zischend steigt er in den Himmel, teilt die Wolken. Er kommt nicht vom Schloss.
Ich suche nach der Quelle. Mein Blick hastet durch die Gegend. Plötzlich ein Schatten. Das Licht weicht zurück, formt sich neu, sticht zu. Der Schatten wird dunkler. Zwei rote Augen tauchen auf. Ein Kampf des Lichts. Ein Kampf der Schatten. Hell und dunkel. Dunkel und hell.
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