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Nenn'mich Boxsack!

Ich gammele wieder auf dem Bett herum, denn ich habe zuviel geschlafen. Die Minuten ziehen sich endlos hin und immer wieder gerate ich in Panik, wenn ich drüber nachdenke, was zuhause wohl los ist und wo ich hier hineingeraten bin. Versuche, die Angst weg zu atmen, doch bin ich den Gedanken hilflos ausgeliefert, weil ich mich ja nicht beschäftigen kann. Natürlich hat man mir mein Smartphone abgenommen. Bücher habe ich auch nicht, vom TV ganz zu schweigen!

Plötzlich höre ich Schritte auf der Treppe und eine Tür gehen. Neugierig schleiche ich ins Bad und lausche an Jonahs Tür.

„Mum!" sagt Jonah erfreut.

Es raschelt, und dann höre ich ihn schluchzen. Eine Gänsehaut zieht sich über meine Haut.

„Es wird alles gut, Schatz... warte noch ein paar Wochen, bis Jeremy mit der Therapie durch ist."

„Ich halte es aber nicht mehr aus! Mir ist so langweilig. Kann ich nicht wenigstens ein bisschen ins Studio?"

„Das geht nicht und du weißt das auch. Wir müssen erst deinen Kopf aus der Schlinge ziehen, okay? Aber du MUSST clean bleiben, versprich es mir. Keinen Unfug mehr!"

Ich höre ihn seufzen.

„Mum, was habe ich nur getan! Es ist schon wieder passiert und dieses Mal...habe ich...warum mache ich das nur?"

Ich zucke zusammen. Er klingt wirklich verzweifelt.

„Besprich das morgen mit Dr. Arden, ja? Ich...bin keine Therapeutin. Brauchst du noch irgendwas?"

Dann wieder ein Rascheln und Jonah murmelt:

„Muss mal pinkeln."

Oh, Shit! Ich will schnell zur Tür huschen, doch da öffnet sich die andere schon. Geistesgegenwertig stelle ich den Wasserhahn an und tue so, als würde ich mir die Hände waschen.

„Hey...wie soll ich dich eigentlich nennen?" begrüßt mich Jonah.

„Boxsack." zische ich und verlasse das Bad.

Da steht Jeremy schon und bringt das Abendbrot. Er guckt auf das unberührte Mittag.

"Vielleicht kannst du mich jetzt mal aufklären, was das Ganze hier soll." begrüße ich ihn mürrisch.

„Du bist doch die Studierte. Zähl einfach zwei und zwei zusammen." brummt er zurück.

„Eins und eins. Macht zwei. Zweimal Jonah. Oder seid ihr schon zu viert?"

Er grinst und geht. Blödmann! Ich schiele auf das Abendbrot und seufze. Hunger hätte ich schon. Und es würde mir kaum helfen, wenn ich durch die Mangelernährung nicht mehr klar genug denken könnte, um Pläne für eine Flucht zu schmieden... Also esse ich ein bisschen und lege mich danach zufrieden hin. Ich döse ein, doch werde zwei Minuten später von einem leisen Klopfen geweckt.

„Hey... ich wollte dir was zu lesen bringen. Du hast doch bestimmt auch Langeweile, oder? Und ich habe noch ein paar Cracker, das Abendbrot hat irgendwie nicht gereicht...für mich jedenfalls..." grinst mein Peiniger süß.

Ich könnte ja, ich mag nicht fragen. Was geht in ihm vor? Ist das seine Art, um Verzeihung zu bitten?

„Jonah, du sollst mich in Ruhe lassen. Ich will mit dir nichts zu tun haben!" knurre ich.

„Ich leg sie dir hierhin. Und...nochmal: Es tut mir aufrichtig leid. Ich bin ausgeflippt, weil ich alle Hoffnung in dich gesetzt hatte, dass du mich hier rausholst. Jeremy hat mir nie was erzählt, wenn er von dir zurück kam. Deshalb bin ich abgehauen und dir in den Club und in die Beggar's Lane gefolgt."

Will ich das wissen? Ich seufze und setze mich auf.

„Komm, gib die blöden Cracker schon her. Meinst du, das du mir jetzt ein bißchen was erklären könntest?"

Er lächelt.

"Gerne. Aber ich nenne dich nicht Boxsack!"

Woah, im Gegensatz zu seinem Bruder ist Jonah wie ein offenes Buch. Er erzählt mir seine erschütternde Story, während wir mein Bett vollkrümeln.

Nun ja, wie ich schon erfahren hatte, hatte man der Öffentlichkeit bis zum heutigen Tage Jonahs Zwilling verschweigen können. Jonah berichtet, dass Jeremy nach der Scheidung der Eltern zu seinem Vater gezogen sei, da die Jungs sich schon immer spinnefeind gewesen wären. Jonah war der kleine Liebling, offen und fröhlich, während Jeremy zurückhaltend und zynisch war. Er ließ seinen Frust an Jonah aus, provozierte ihn, schlug ihn auch manchmal. Bis zur Trennung der Eltern litt Jonah im Stillen, denn er wollte seine Eltern damit nicht belasten. Dann kam X- Faktor, die Entdeckung Jonahs außerordentlichen Talents und alles überfiel den jungen Kerl dermaßen, dass er sich ziemlich schnell Pillen andrehen ließ, um genug Leistung zu bringen. Jonah erzählt, dass er nach der Trennung von Caroline Flack, die Jurorin bei X-Faktor und viel älter als er war, komplett zusammen gebrochen war. Er lag nur noch zugedröhnt im Bett. Jemand kam auf die Idee, Jeremy einzusetzen, der sich bisher in Italien bei Verwandten versteckt hielt. Doch leider konnte der hübsche Zwilling keinen einzigen vernünftigen Ton halten, sodass er nur bei Interviews und in der Öffentlichkeit den Ersatzmann geben konnte. Und eben jetzt, für die Therapie bei mir.

Ich vermeide es, nach Milwaukee zu fragen, denn das würde ihn vielleicht wieder aggressiv machen.

Nach diesem Gespräch ist es in den nächsten Tagen lockerer zwischen Jonah und mir. Ich kann es halbwegs ertragen, dass er in meiner Nähe ist, und im direkten Vergleich zu Jeremy ist er wenigstens freundlich. Gut, das kann auch das schlechte Gewissen sein. Natürlich träume ich noch von ihm und seiner Wut, doch spüre ich, dass das, was in ihm brodelt, zur Zeit besänftigt ist. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass er mit mir stundenlang über seine traurige Kindheit redet oder daran, dass er clean ist. Da ich immer eine Notfallpackung Akupunkturnadeln in meiner Handtasche habe, ist er zusätzlich noch in den Genuss gekommen, NADA* auszuprobieren, vielleicht trägt das auch zu seiner Ausgeglichenheit bei. Ich setze ihm zweimal täglich die Nadeln, wir haben ja ziemlich viel Muße.

Auf meine ständige Frage nach Freilassung reagiert Jeremy ausweichend und ich muss mich arg beherrschen, nicht den Jonah zu machen und auf ihn einzudreschen. Ich will nach Hause, vermisse meine Mädchen! Was sie wohl über mich denken? Eine Mum, die einfach ihre Kinder im Stich lässt und verschwindet. Der Schläger selbst ist jedoch ein verständnisvoller Zuhörer. Er muntert mich immer wieder auf. Und lacht über unseren neuen Running Gag, „jemandem den Jonah machen"!

Doch so ganz traue ich dem Frieden nicht. Ich bin schliesslich nicht umsonst Psychologin.


*National Acupuncture Detoxification Association     http://www.nada-akupunktur.de

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