Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Jekyll und Hyde

Mein rechtes Auge pocht, ich kann kaum noch richtig sehen, denn es ist zugeschwollen. Blut rinnt aus meiner Nase auf meine aufgesprungenen Lippen. Es läuft auch meinen Rachen herunter und ich kriege Panik, daran zu ersticken. Ich konzentriere mich darauf, ruhiger zu atmen. Bleibe weiter in Embryonalhaltung sitzen, da ich ihn nicht noch mehr aufregen will. Er ist sauer genug. Außerdem schmerzt mein ganzer Körper und ich mag mich gar nicht mehr rühren. Mein Rock ist zerrissen, die Bluse mit meinem Blut verschmiert und man sieht mir die hochnäsige Psychologin nicht mehr an.

Er ignoriert mich. Läuft hin- und her, wie ein Tiger im Käfig und murmelt vor sich hin. Ich hätte es wissen müssen. Ja, da waren psychotische Anteile zu erkennen, oder nicht? Jekyll und Hyde! Wäre ich bloß nicht so unvorsichtig gewesen. Und so naiv. Es ist heller Tag, dir wird schon nichts passieren. Und wenn schon, du bist eine gute Therapeutin, du kannst die Menschen in Schach halten. HA! Pustekuchen! Das habe ich nun davon. Sitze hier auf dem kalten Parkettboden und sehe dem Tod ins Auge. Ich weiß nicht, warum er noch zögert, es endlich zu ende zu bringen.

Es muss bereits abends sein, doch eigentlich habe ich jegliches Gefühl für Zeit verloren. Heute Morgen war noch alles gut, als ich mich auf den Weg zur Arbeit gemacht hatte. Ich war froh, dass ich Jonah Crawley nicht sehen musste. Doch lagen noch die Protokolle der letzten drei Sitzungen auf meinem Schreibtisch, die ich zu einem Übergabebericht für das Gericht zusammenfassen musste. Englische Bürokratie! Beim Durchlesen fiel mir auf, dass ich auf ein Wichtiges, vom Richter angefordertes Detail gar nicht eingegangen war. Natürlich, ich hatte ja soviel Zeit damit verbracht, mit dem Lockenköpfchen zu flirten! Ich hatte Chris angerufen, der mir berichtet hatte, dass Jonah erst am Freitag zum Gespräch kommen würde. Meine Abgabefrist war aber bis Freitag, und so war mir nichts anderes übrig geblieben, als Jonah selbst anzurufen. Er war nicht rangegangen. Ich hatte bis mittags durchgearbeitet, es noch einmal bei ihm versucht, und als ich ihn wieder nicht erreicht hatte, hatte ich beschlossen, hinzufahren und ihn zu fragen. Ich wußte, dass er bei seiner Familie wohnte, und so würde mir ja wohl nichts passieren, oder?

Jonah beugt sich zu mir runter, und ich zucke zusammen. Ich kann nicht noch mehr Schmerzen ertragen!

„Warum hast du nicht getan, was ich dir gesagt habe?" faucht er.

Ich schaue ihn an.

"Es tut mir leid. Ich war... dumm..." wimmere ich.

Plötzlich wird sein Blick weicher. Er schüttelt den Kopf und hockt sich auf sein Bett. Puh. Leise summt Jonah vor sich hin und ich schließe meine wunden Augen.

Ich hatte vor dem hübschen Anwesen am Rande von London gestanden, zu dem ich eine knappe halbe Stunde Fahrt in Kauf hatte nehmen müssen. Hatte auf die riesige Gartenanlage geschaut und festgestellt, dass die nächsten Nachbarn weit entfernt waren. Der perfekte Rückzugsort! Nun, ich hätte ja umkehren können. Doch nein, ich hatte die Klingel gedrückt und  eine Frauenstimme durch die Sprechanlage antworten gehört. Ich hatte ihr gesagt, dass ich unbedingt zu Jonah müsse, da ich seine Therapeutin sei und eine wichtige Frage hätte. Das riesige, gußeiserne Tor hatte sich geöffnet, ich war hindurch gegangen und damit mein Schicksal besiegelt.

Keine Ahnung, warum Erin Crawley, Jonahs Schwester, mich herein gelassen hatte. Sie hatte mich freundlich- distanziert begrüßt und herumgedruckst, dass Jonah im Moment nicht zu sprechen sei. Er würde aber bald wieder kommen, ich sollte einfach im Wohnzimmer warten, hatte sie mir erklärt. Hatte ihre Tasche genommen und weg war sie. Plötzlich hatte ich allein in dem Haus gesessen, es war totenstill gewesen. Nun, dies wäre der Zeitpunkt gewesen, abzuhauen. Doch ich hatte Jonah für vernünftig genug gehalten, mich nicht in seinem eigenen Haus umzubringen! Und in so einem schönen, englischem Herrenhaus war ich noch nie gewesen, also hatte ich beschlossen, mich ein wenig umzuschauen. Als ich die geräumigen Küche betreten hatte, hatte ich plötzlich ein Poltern gehört, das aus dem Keller zu kommen schien. Dann eine Stimme, die:

„Mann, Larry!" gerufen hatte.

Nun, Neugier tötete die Katze, oder? Wäre ich bloss nicht in den Keller gegangen! Dort hatte ich Jonah hinter einer Tür brüllen gehört:

"Erin, lass den Hund hier raus! Der pisst alles voll! Hallo? Erin!"

Er hatte von innen an der Tür gerüttelt. Bis ich begriffen hatte, dass Jonah von alleine nicht heraus konnte, war eine Weile vergangen. Dann hatte mein Entsetzen darüber, dass man den armen Kerl eingeschlossen hatte, gesiegt. Ich hatte mich bemerkbar gemacht. Jonah hatte erfreut geantwortet und mich höflich gebeten, ihn rauszulassen. Also hatte ich den Schlüssel aus der Schale im Flur geholt,  so, wie er es mir beschrieben hatte. Ich hatte den Hund und den Popstar rausgelassen. Doch anstatt eines freundlichen Dankeschöns hatte mich der grünäugige Psycho an den Haaren gepackt und mich in ein Schlafzimmer gezerrt, wo er sofort begonnen hatte, auf mich einzuprügeln und mich anzubrüllen, warum ich ihn verraten hätte. Ich hatte keine Chance gehabt, mich zu wehren.

Ich frage mich gerade, wo Erin bleibt, als Jonah wieder aufsteht und hin und her rennt. Ich rolle mich zusammen, mir ist schwindelig und kotzübel.

„Oh, Mann, was habe ich bloß gemacht..." murmelt er. „Sie werden sauer sein. Echt sauer."

„Wer?" murmele ich.

„Jeremy und Erin. Mann, ich brauch was..."

Jonah zittert und legt sich wieder hin. Rollt sich zusammen, wie ich.

Plötzlich höre ich unten die Haustür gehen und Larry freudig kläffen. Jonah schiesst hoch, rennt zur Tür und hält sie zu. Ich sehe, dass ein Schlüssel fehlt. Jemand kommt schnellen Schrittes die Treppen hoch gelaufen. Die Klinke wird von der anderen Seite runtergedrückt, doch Jonah hält dagegen. Die Stimme, die ich dann höre, lässt mich fast ohnmächtig werden:

„Jo, lass mich rein! Komm schon..." ruft Jonah's Stimme von der anderen Seite der Tür.

Ich muss schon völlig daneben sein! Jonah zittert am ganzen Körper und bricht schließlich vor der Tür zusammen. Sie öffnet sich langsam, Larry springt über den krampfenden Popstar hinweg zu mir. Er schnuppert und fiept.

„Verdammt, Jonah! Was hast du getan?" brüllt Jonah Nummer Zwei entsetzt.

Meine Augen sind schon ziemlich zugeschwollen, doch kann ich ihn gerade noch erkennen. Er trägt das gleiche Hemd wie gestern in der Sitzung!

„Jer...hilf mir...ich brauche Stoff! Es tut so weh!" jault der am Boden liegende Jonah.

Der andere schießt auf mich zu, murmelt:

„Herrgott nochmal! Du hast die Frau fast umgebracht!"

Er beugt sich zu mir, hebt mich auf. Ich stöhne vor Schmerzen mit Jonah um die Wette. Der gute Jonah bringt mich in ein anderes Zimmer, legt mich auf ein Bett.

„Ich bin gleich wieder da... muss mich erstmal um meinen Bruder kümmern." raunt er.

Und weg ist er. Ich falle sofort in einen Dämmerschlaf.

Die Frauenstimme ist verdammt laut. Ich halte mir die Ohren zu.

„Ich kann doch nicht ahnen, dass die dumme Kuh in den Keller geht und Jonah rauslässt!" brüllt sie.

„Du hast sie mit IHM alleine gelassen, Erin! Das ist unverantwortlich!" brüllt Jonah zurück. Jonah? Jekyll- Jonah. Hyde hatte seinen Namen gesagt...aber... er ist wieder verschwunden. Mein Kopf tut so weh.

„Ach, lasst mich doch mit diesem ganzen Scheiß in Ruhe. Sorg lieber dafür, dass Jonah endlich clean wird! Ich gehe, auf meine Hilfe könnt ihr nicht mehr zählen!"

Ich höre ein Knallen, und stöhne leise auf. Ein paar Minuten später geht die Tür leise auf, Jekyll sieht nach mir. Er legt mir seine Hand auf die Stirn, dann misst er meinen Puls. Ich tue schlafend und er verschwindet wieder. Ich höre, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wird.

Allein. Allein mit den Schmerzen und der Angst.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro