Prolog
Der Wind wehte um die vielen hohen Türme des Schlosses und wehte die zahlreichen weißen Schneeflocken umher, die sich auf ganz Hogwarts mitsamt umliegender Landschaft legten. Die Welt schien nur aus Puderzucker zu bestehen, alles wirkte friedlich. Die am Fenster sitzende Hermine jedoch wusste, dass die Welt alles andere als friedlich war. Während sie dem Schneegestöber draußen zusah, wurde ihr nicht warm ums Herz. Im Gegenteil: Es war, als hätte sich eine eiskalte Hand um ihr pochendes Organ gelegt, die dafür sorgte, dass sich eine tiefe Sorgenfalte in ihr Gesicht grub.
Ein Krieg stand bevor. Das wusste jeder Narr und anstatt brav Aufsätze zur früheren Hexenverfolgung zu verfassen, sollte sie sich lieber Dingen wie Selbstverteidigung widmen. Das, was man dort draußen wirklich brauchte. Sie hätte niemals gedacht, dass ihr irgendetwas anderes wichtiger sein würde, als die Schule, aber damals hatte sie auch nicht geahnt, dass sich bald ihr ganzes Leben verändern würde.
Und wenn sie schon über Veränderungen nachdachte: Sie musste unbedingt zusehen, dass sie die Sache mit Draco weiter vorantrieb. Sie brauchte mehr Informationen, mit denen sie sich vorbereiten konnte. Auch wenn es vielleicht an ihre moralischen Grenzen stieß: Sie half dabei der guten Seite. Der richtigen Seite. Harry. Ron. Dumbledore. Auch wenn sie eigentlich stets abgeneigt davon war, alles immer in Schubladen zu tun und in schwarz und weiß zu unterteilen, konnte sie in diesem Moment einfach nicht anders. Die Todesser töteten, quälten, zerstörten Leben. Was sollte daran gut sein? Entweder man gehörte zu ihnen oder nicht. Da gab es kein schwarz-weiß.
Und sie war mehr dazu bereit, Gewissensbisse wegen Aushorchung in Kauf zu nehmen, statt wegen unnützen Rumsitzens.
Ihre Hand verkrallte sich tief in ihren Haaren. Sie hatte keinerlei Ahnung, wie sie das alles hinbekommen sollte. Draco hatte sich ihr zwar mehr geöffnet, jedoch war er noch lange kein offenes Buch und sie durfte ihm nicht vertrauen. Er war noch immer ein Malfoy und egal was er sagte, der Blutsunterschied würde immer zwischen ihnen stehen. Immer.
Und die Sache mit Ron war auch nicht einfach: An jeder Ecke des Schlosses sah man ihn mit Lavender rumknutschen. Ekelerregend. Ihre Gefühle für ihn waren schlagartig hervor gekommen, als sie ihn an jenem Abend mit Lavender gesehen hatte. Vorher hatte sie sie nie wirklich wahrgenommen. Ron war für sie ein guter Freund. Oder war es zumindest gewesen. Sie hatte zwar schon bemerkt, wie eifersüchtig er wurde, als sie im 4. Schuljahr mit Viktor Krumm angebändelt hatte, jedoch hätte sie nie gedacht, dass sie ihre Gefühle für ihn ausbauen würde. Sie hatte das auch nicht geplant, nicht gewollt.
Er war ihr bester Freund, sie wollte ihre Freundschaft nicht zerstören. Obwohl sie eigentlich schon auf dem besten Weg dazu war.
Sie schloss die Augen und lehnte ihre Stirn an die kühle Fensterscheibe.
Es war einfach alles so kompliziert.
Der bevorstehende Krieg, ihr Leben als Agentin, Draco, Ron.
Warum konnte ihr Leben nicht einfach sein? Warum konnte sie nicht so leben wie die anderen?
Weil du anders bist, flüsterte eine innere Stimme, und du weißt das.
Weil du Harry Potters beste Freundin bist.
Weil du Hermine Granger bist.
Und weil Leben von dir abhängen.
So, das war der Prolog. Ich bin endlich mal wieder zum Schreiben gekommen und ich hoffe, er gefällt euch ;) (Das gleiche gilt für den Klappentext, ich hab das Gefühl, dass ich den total verhunzt hab :/)
Ich plane, die Geschichte als Adventskalender zu schreiben, wenn ich nicht zu doof bin, um das so hinzukriegen wie geplant. Wenn also alles nach Plan läuft, sehen wir uns im Dezember wieder :P
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