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20 - Der unbrechbare Schwur

Ehe sie sich versah, war Harry verschwunden. Wahrscheinlich war er Draco und Snape gefolgt, um sie zu belauschen. Am Liebsten hätte sie ihn aufgehalten, um zu verhindern, dass er an Informationen gelang, die er nicht haben sollte. Auch wenn Harry ihr bester Freund war, ihr Plan hatte Vorrang. Sie wollte ihm folgen, doch jemand fasste sie am Arm und drehte sie um.

Ginny stand vor Hermine und sah sie aus geschwollenen Augen an. Ihre feuerroten Haare waren zu einer halboffenen Frisur frisiert worden und ihr grünes Kleid ging ihr bis zu den Knien. Doch trotz ihrer Schönheit wirkte sie verzweifelt. ,,Hast du Dean gesehen? Ich hatte ihn als Begleitung mitgenommen." Die Zeit drängte, aber sie brachte es auch nicht übers Herz, Ginny einfach stehen zu lassen. Ein Mittelweg musste gefunden werden.

,,Nein, tut mir Leid, Ginny", antwortete sie schlicht. ,,Geht es dir gut?" Die Rothaarige schniefte einmal, riss sich dann aber zusammen und brachte ein Lächeln zustande. ,,Ja, alles bestens. Ich habe ihn nur zuletzt vor gut einer Stunde gesehen und ihn nicht gefunden. Vielleicht ist er wieder gegangen." Sie nickte mitfühlend. ,,Könnte sein. Aber hör mal, ich muss los..." Sie ließ den Satz im Raum stehen. Ginny nickte. ,,Nein, kein Problem. Ich wollte dich nicht belästigen."

Hermine warf ihr noch einen letzten verständnisvollen Blick zu, ehe sie hinaus eilte und versuchte, dabei so unauffällig wie möglich zu wirken. Als sie draußen auf dem leeren Gang war, rannte sie los, die Absätze ihrer Schuhe hallten vom Boden wieder. Sie musste unbedingt Harry, Snape und Draco finden. Wenn Harry irgendetwas interessantes herausfinden würde, würde er sich nur mehr in seine Theorien reinsteigern, und das würde ihren Plan vereiteln. Sie durfte das nicht zulassen.

Sie hetzte durch die Gänge, versuchte, nicht zu laut zu sein, um sich nicht zu verraten, und schaute hinter jeder Ecke nach. Nur war das Problem, dass das Schloss sehr groß war und seine enorme Größe die Suche erheblich beschwerte. Durch Ginny hatte sie Zeit verloren. Zeit, in der Harry Draco und dem Slytherin-Hauslehrer gefolgt war, um ihr Gespräch zu belauschen. Einen kurzen Augenblick lang verfluchte sie Ginny und Dean, die ihr wertvolle Zeit gestohlen hatten.

Plötzlich hörte sie andere Schritte und blieb stehen. Sie rannten. Harry kam um eine Ecke und wirkte schockiert. Außer Puste blieb er stehen, sein Atem ging schnell und unregelmäßig. ,,Harry", stieß sie aus. ,,Was ist los? Was ist passiert?" Er stütze die Hände auf den Knien ab, um besser Luft zu holen. ,,Ich habe Malfoys und Snapes Gespräch belauscht." Sie hatte es befürchtet gehabt. Und so wie Harry jetzt aussah konnte sie nicht annehmen, dass es bei ihrem Gespräch nur um belanglose Dinge gegangen war. ,,Sie haben sich gestritten", fuhr er fort. ,,Snape hat Draco bei irgendwas Hilfe angeboten, doch er hat sie abgelehnt und gesagt, dass er das allein machen wird. Dass er endlich mal eine Aufgabe bekommen hat und er sie sich auch nicht wieder abnehmen lassen wird."

Lautete die Aufgabe zufällig Dumbledore zu töten? ,,Dann hat Snape etwas gesagt. Ron hat mir erklärt, was es bedeutet." Sie drängte ihn mit der Hand weiter zu erzählen und hob die Augenbrauen. ,,Was hat er gesagt, Harry?"

,,Er hat gesagt, er hat den unbrechbaren Schwur geschworen."

oOoOoOo  

Sie eilte die Gänge entlang und suchte nach Draco. Entweder war er hier irgendwo in den mondbeschienen Gängen oder in einem der vielen Klassenzimmer. Sie musste ihn finden. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte, aber sie musste ihn finden. Einfach nur finden.

Ihre Schritte waren laut in der Stille zu hören, ihre Frisur hatte sich gelöst und ihre braunen Locken, die sie mit so viel Aufwand und Zeitinvestition gebändigt hatte, fielen ihr so wild wie eh und je über die Schultern, doch es kümmerte sie nicht. Alles was zählte war Draco.

Ihre Füße trugen sie automatisch in den Gang, in dem sie die letzten Wochen immer gesessen hatten, doch dort war er nicht, wie sie mit ein wenig Enttäuschung bemerkte. Sie rannte weiter, bis sie im 7. Stock ankam und zum Raum der Wünsche eilte. Dort trat Draco bereits aus einer Tür, die augenblicklich mit der Wand verschmolz. Seine blonden Haare wirkten durch das Mondlicht, das durch die Fenster in den Gang fiel, beinahe silbrig.

,,Malfoy", stieß sie erleichtert aus. ,,Da bist du ja." Hermine ging auf ihn zu. Er hob eine seiner hellen Augenbrauen. ,,Du hast mich gesucht? Mit was habe ich mir denn diese Ehre verdient, Granger?" Sie blieb vor ihm stehen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Es war leichtsinnig von ihr gewesen, ihn zu suchen und dann keine Antwort parat zu haben. ,,Was hast du im Raum der Wünsche getan?" Die Augenbraue wanderte noch ein Stück höher. ,,Warum willst du das wissen?" 

Sie schluckte, antwortete aber nicht, während sie sich in die Augen sahen. Seine grauen Augen funkelten im silbrigen Licht. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Stille herrschte um sie herum, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Es fühlte sich an, als würden Stunden vergehen, während sie die Tiefen seiner Augen erforschte, die wie die Tiefen des Weltalls wirkten. 

Plötzlich trat Draco ein paar Schritte vor und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen, indem er ihre Lippen mit seinen versiegelte.

oOoOoOo

Sanft strich Hermine sich über ihre Lippen, die sich noch immer geschwollen vom Kuss anfühlten. Sie saß in ihrem Zimmer und starrte schon seit geraumer Zeit die Bettdecke an. Draco hatte sie geküsst. Draco Malfoy. Sie, Hermine Granger. Und diesmal war es kein Kuss gewesen, der ausdrückte, wie viel Macht er über sie besaß. Nein, diesmal war er zärtlich gewesen und sanft, beinahe schon verzweifelt. Aus diesem Kuss hatte sie ablesen können, dass er nicht zufrieden mit der Aufgabe war, die er anscheinend hatte.

Und in dieser Aufgabe musste er wohl Dumbledore töten.

Es ließ sich nicht leicht mit dem Gedanken leben, dass der stets so gute und weise Dumbledore in Lebensgefahr schwebte. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, es ihm zu erzählen. Immerhin wollte ihn jemand umbringen. Doch sicher hätte Draco das raus bekommen, und das wollte sie auf gar keinen Fall. Sie hatte noch nicht alle seine Geheimnisse entlockt, sie durfte nicht aufhören. Vielleicht würde sie am Ende zu Dumbledore gehen. Vielleicht. Nein, bestimmt! Aber erst, wenn ihr Plan vollständig aufgegangen war. Und dazu würde sie noch eine Menge Zeit brauchen.

Harry hatte erzählt, dass Snape einen unbrechbaren Schwur abgelegt hatte. Das hieß, dass er seinen Schwur unbedingt einhalten musste, sonst würde er sterben. Nur wem hatte er geschworen? Draco bestimmt nicht, Harry hatte erzählt, wie aufgebracht er gewesen war. Vielleicht Voldemort? Das würde Sinn ergeben. Dumbledore war der Einzige, der ihm Angst einjagen konnte, es war plausibel, dass er ihn tot sehen wollte. Doch warum benutzte er einen unbrechbaren Schwur, um Snape dazu zu zwingen, Draco bei dieser Aufgabe zu helfen? Schaffte er es nicht auch so, jemandem eine Aufgabe zu geben?

Außerdem blieb noch die Frage offen, warum er dann Draco die Aufgabe gegeben hatte, wenn Snape sie sowieso ausführen sollte? Sie schüttelte den Kopf. Das ergab alles keinen Sinn. Dass Snape sich freiwillig melden würde, wenn es darum ging, seinen Lieblings-Schüler zu unterstützen, klang logisch, aber der Rest nicht. Sie musste noch so viel klären. Aber ihr blieb keine Zeit mehr. Die Wochen verstrichen wie Minuten, die Tage wie Sekunden. Sie hatte zwar eine große Grube überwunden, doch vor ihr tat sich eine noch tiefere Schlucht auf. Hatte sie eine Frage geklärt, kamen tausend neue auf.

Warum wollte er auf die Feier gelangen? Bestimmt nicht, um dort mit Lehrern und anderen Schülern anzustoßen und sich zu unterhalten. Hatte er wieder etwas geplant?

Sie raufte sich die Haare und ließ sich rückwärts in die weichen Kissen sinken, die überall auf dem Bett verteilt lagen. Eine dieser neuen Fragen waren ihre Gefühle für Draco. Sie hatte den Kuss genossen. Sie hatte keine Angst gehabt, die Augen geschlossen, ihn erwidert. Sie hatte keine Gefühle für ihn. Da kribbelte nichts in ihrem Bauch, so, wie es damals bei Viktor Krum der Fall gewesen war. Höchstens empfand sie ein wenig Zuneigung zu ihm.

Doch verstehen konnte sie ihn nicht. Er hatte zwar schon viele Sachen in seinem Leben durchgemacht, doch konnte sie nicht nachvollziehen, wie er so ein Mensch werden konnte. Ein Mensch der log und manipulierte und andere Menschen verachtete. Die andere Seite von ihm, die er ihr in all den Nächten auf dem Gang gezeigt hatte, war menschlich und verletzlich. Es war schade, dass er sie nur so wenig zeigte, auch wenn das seinem eigenem Schutz diente. 

Doch sie musste sich beeilen mit ihrem Plan. Harrys Theorie ergab plötzlich Sinn, und das trug nicht gerade dazu bei, dass sie ruhig schlafen konnte.

Sie wohnte schließlich mit einem Todesser zusammen.

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