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Suzette

»Wir haben Tori ein Beruhigungsmittel gegeben, sie ist nun für ein paar Stunden ruhiggestellt.« erklärte Annie und setzte sich tief durchatmend wieder auf ihren Stuhl. Der Junge, den Tori vor ein paar Minuten geschlagen hatte, kam wieder herein. Er hatte sein Gesicht von dem Blut befreit, sah jedoch noch etwas mitgenommen aus. Seine Nase schien zum Glück nicht weiter geschädigt zu sein. Nun war die Blonde an der Reihe, die eben das Blut vom Boden gewischt hatte. Sie hatte ein schwarzes Kleid an, das ihr bis zu den Knien reichte, und darunter schwarze Overknees und Chucks. Ihre großen blauen Augen wurden von langen, dunklen Wimpern umrahmt. Sie war sehr hübsch, obwohl sie nur Mascara trug. Ein klassisches Beispiel dafür, dass man auch ohne viel Schminke wunderschön aussehen konnte.
»Ähm, dann bin ich wohl an der Reihe. « sie räusperte sich. Ihre Stimme klang leise und brüchig. »Mein Name ist Suzette. Ich bin siebzehn und halbe Französin. Deshalb auch mein Name. Ich bin hier, weil ich sie höre. Diese Stimmen. « sie starrte mit leerem Blick in die Luft, als wäre sie in Gedanken. »Sie sagen mir, was ich fühlen soll, wer ich bin und was ich zu tun habe. Sie bestimmen mein Leben. «
Suzette faltete ihr blassen Hände im Schoß. »Sie wollten sie mir wegnehmen. Haben mich eingeliefert und versucht sie mir zu entreißen. Sie haben nicht verstanden, dass ich sie brauchte, um zu leben. Ich brauche sie mehr als alles andere auf der Welt. Und selbst Sie, Annie, können sie mir nicht nehmen!« am Ende wurde ihre Stimme lauter und etwas hysterisch.
Annie schaute sie mit ruhigem Blick an und bewahrte ihre Fassung. »Wen meinst du mit sie? Wer hat dich eingeliefert? «
»Na die Ärzte, Leute wie Sie! Ich habe etwas getan, wovon ich weiß, dass es falsch war. Und ich weiß auch, dass sie es nicht wollten. Es war keine Absicht von ihnen – also den Stimmen. «
»Erzähl uns was du getan hast. Und wer sie sind.«
Suzette stritt innerlich mit sich selbst. Das Mädchen schien mit einer Stimme, die anscheinend nur sie hören konnte, zu diskutieren. Sie blinzelte öfters und zuckte nervös mit dem Kopf. Einige hielten sich die Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu verstecken. Annie schaute warnend in die Runde. Das blonde Mädchen strengte sich so sehr an, dass ihre Stirn tiefe Falten zog.
»Suzette? Du wolltest uns etwas sagen?!« flüsterte Annie.
»Entschuldigung, ähm, ja ... Also es war vor zwei Monaten. Ich hatte nach dem Tod meines Vaters öfters ein paar Panikattacken, bei denen ich ziemlich aggressiv wurde, um Stress oder ähnliches abzubauen – laut den Ärzten. Sie sagten auch, dass die Stimmen mit Dad zutun hätten. Ich würde seinen Tod falsch verarbeiten und zu sehr an ihm festhalten. Die Ärzte sagen ich bilde mir ein, dass er noch immer bei uns ist und ich mit ihm reden würde. Aber sie haben keine Ahnung!
Einmal kam meine Mum von der Arbeit nach Hause und hatte wieder schlechte Laune. Das hat sie ständig, dann macht sie mich dafür verantwortlich. An dem Tag schlug sie mich sogar. Das war mir zu viel und ich rannte Weg von zuhause. Nach ein paar Stunden, in denen ich orientierungslos herumirrte und nicht wusste, wohin ich gehen sollte, war die Polizei hinter mir her. Ich hörte sie schon damals, die Stimmen. Es hatte schließlich nach dem Tod von meinem Dad angefangen. Und als einer der Polizisten mich festhalten wollte, schubste ich ihn von mir. Er fiel auf die Straße.«
Suzettes Blick wurde kalt. »Sie haben mich dazu gezwungen!«
Ein lautes Knacken ertönte, als sie ihre Finger gegeneinander drückte.
»Zwei Tage später starb er im Krankenhaus. Ich hasste mich so sehr dafür, dass ich versuchte mir das Leben zu nehmen. Doch stattdessen landete ich hier.«
Annie warf ihr einen unentschlossenen Blick zu. »Hast du danach noch immer diese Stimmen gehört?«
»Ja« Suzette nickte.
»Hat dich der Tod des Polizisten verfolgt? Im Schlaf vielleicht?«
»Täglich. Die Ärzte pumpten mich mit Beruhigungs- und Schalfmittel zu, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Es half – für ein paar Stunden. Heute ist es schon besser, doch nachher auf Station wird es wieder losgehen. Ich merke, wie die Mittel nachlassen. Und ich habe Angst davor. Ich darf es aber eigentlich nicht laut zugeben, sonst werden sie wieder wütend. «
Annie nickte. »Nun gut, wenn es dir nicht gut geht, darfst du jederzeit die Sitzung verlassen. Das gilt übrigens für alle.«
Suzette schluchzte plötzlich.
»Was ist los, Suzette?« Annie erschrak. Ihr wurde allmählich alles zu viel. So hatte sie sich ihre erste Sitzung nicht vorgestellt.
»Du ... Du siehst ihm so ähnlich.«
Suzette liefen heiße Tränen über die Wangen, während sie schmerzvoll den Jungen neben sich musterte, der ihr, ebenfalls mit Tränen in den Augen, ein qualvolles Lächeln zuwarf.
»Ich weiß.« flüsterte er. »Ich weiß, Suzette. Er war mein Vater.«

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