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„Jeongguk, fang!"

Adrenalin ist ein seltsames Gefühl. Stresshormone, so steht es im Internet, und so trifft es für mich am Besten auf diese Situation zu. Woher die Gerüchte kommen, dass es die Sinne schärfen und dem Menschen unbekannte Kräfte entlocken soll, weiß ich jedoch nicht.

Das Einzige, was dieses Wunder des Körpers im Moment mit mir anstellt ist ein rasender Puls und kalte, zittrige Gliedmaßen, die weder dazu fähig sind, jemanden eine reinzuhauen, noch die kleine Holzkiste aufzufangen, die Hoseok aus dem Fenster geworfen hatte, bevor er sich selbst auf die Regenrinnen schwang und sich mit der beeindruckenden Eleganz eines Affen seinen Weg zurück auf den Erdboden erarbeitete.

Die kleine Kiste erwischte mich am Kopf und eine Ecke splitterte ab, als sie auf der taunassen Wiese aufschlug.

Es war fünf Uhr morgens am Freitag, ich hatte sechs Stunden geschlafen und meine Laune war soweit im Keller, dass selbst Hoseok nach einer Viertelstunde begriffen hatte, mich besser nicht auf meine Augenringe anzusprechen.

Die Woche war anstrengend gewesen. Bis heute hatten wir noch immer verkürzten Unterricht gehabt, was Yuqi genug Zeit gegeben hatte, um sich etwas auszudenken.
Und uns dieses Etwas ausführen zu lassen.

Taeyeon hatte ein Einzelzimmer und ging jeden Morgen früh duschen, was Hoseok und mir die perfekte Möglichkeit gegeben hatte in ihr Zimmer einzubrechen und ihre einzige Schwachstelle zu stehlen von der Yuqi etwas wusste.

Eine Kiste, in der Taeyeon alle Liebesbriefe sammelte, die sie nie abgeschickt hatte.
Und so wie sich das Ding anfühlte, waren es wohl eine Menge.

Die Schramme war dicht über meinem linken Auge und ich fluchte leise vor mich hin, als ich das Ding hochhob und mir die abgesplitterte Ecke besah. Hoseok war mittlerweile unten angekommen und zu mir herüber gejoggt. Seine Haare waren heute etwas lockig und hüpften bei jedem Schritt, den er tat.

„Ich hab gesagt, du sollst fangen", lachte er leicht und nahm mir das Holzteil ab, um es sich anzusehen. Meine Schramme würdigte er keines Blickes. „Also wenn wir das falsche Ding erwischt haben, fress ich nen Besen."

Seine Hände glitten über das Schloss und die Ecke aus der Holzsplitter heraustraten, die nur danach schrieen, dass man sie sich in die Haut zog.
„Schauen wir uns das jetzt an."

Ich kannte Taeyeon zwar nur aus dem Chor und von meinen flüchtigen Flurbegegnungen und eigentlich hatte ich auch nicht wirklich etwas gegen sie, aber sie war wohl mit Baekhyun eine Zeit lang zusammen und deswegen auch automatisches Zielobjekt.

Hoseok hatte die Box aufbekommen und den ersten Zettel herausgezogen. Seine Augen glänzten so aufgeregt, wie die eines kleinen Kindes.

„Na dann wollen wir mal. Taeyeon Schatz, zeig uns deine dreckigen Gedanken...", murmelte er vor sich hin, während ich die Box hielt, er den Zettel auseinander faltete und wir beide anfingen zu lesen.
Ich wusste nicht, wer sprachloser war.

„Donghae; 5 von 5. Baekhyun; 2 von 5. Jongdae; 4 von 5. Woosung; 1 von 5. Minseok; 4 von 5. Chanyeol; 5 von 5?"
„Ist das... das was ich denke?"
„Kommt drauf an, was du denkst. Für mich sieht das sehr nach einer Liste aus, in der sie ihre Affären im Bett bewertet. Zumindest weiß ich niemanden sonst, der noch mit ihr geschlafen hat und nicht auf dieser Liste steht."

Hoseok lachte laut auf und faltete den Zettel wieder zusammen, ehe er einen neuen herauszog.
„Aber herzlichen Glückwunsch. Das sollte ich Chanyeol mal hören. Der Arme braucht mal ein bisschen Selbstbewusstsein."

Ich grinste mit ihm. Über die Woche hatte ich Chanyeol nicht wirklich näher kennengelernt, allerdings wirkte er die meiste Zeit über ein wenig abwesend, als würde er ständig in seiner eigenen Welt schweben. Ganz darauf bedacht dort niemanden anzurempeln.

„Oh, das nächste ist eine Liste ihrer... liebsten Make Up Produkte?"
Hoseok knüllte ihn sofort zusammen und holte einen weiteren Zettel heraus.
„Keine Liebesbriefe, aber trotzdem um einiges besser, als erhofft."

Wir schafften die Box hoch in unser Zimmer und nahmen sie in allen Einzelteilen auseinander. Auf den Zetteln waren zum größten Teil Dinge oder Personen aufgelistet, sortiert oder bewertet.

So erfuhren wir, wen Taeyeon an welchen Tagen traf, mit wem sie Baekhyun während ihrer Beziehung alles betrogen hatte, was für Lippenstiftfarben sie am liebsten mochte, die Kontonummer ihres Vaters, den PIN ihres Handys, für Netflix und Instagram, eine Pro und Kontra Liste in denen sie ihre Freundinnen gegenüberstellte und eine Liste von Menschen mit denen sie etwas haben würde, wären sie nicht unter ihrem Niveau. Ich wäre fast von meinem Bett gekippt, als Hoseok meinen Namen vorgelesen hatte.

Unter den Zetteln lag ein Heft, dass wohl als Tagebuch fungierte und wo wir das eigentliche Ziel unserer Aktion fanden.

Es war fast acht, als wir durch waren, mit Taeyeons gehässigen Gedanken und kitschigen Liebesgeständnissen an mindestens neun verschiedene Menschen. Sechs vom Internat. Zwei von ihrer alten Schule und eine an ihren gleichaltrigen Stiefbruder.

Ich schob schon meine Schulsachen für den Tag zusammen, als Hoseok endlich die Kiste weglegte. In seinen Augen ein gemeines Glitzern.

„Was machen wir jetzt damit?"
Ich fragte, obwohl ich Angst vor der Antwort hatte. Irgendwie verpassten mir diese Dinge einen Kick, aber anderseits hatte ich auch Angst vor dem, was danach kommen würde. Yuqi hatte zwar alle meine Knöpfe wieder angenäht bekommen, aber trotzdem traute ich mir nicht, mir auszumalen, was passierte, wenn wir das an die Öffentlichkeit geben würden.

„Wir hängen die interessanten Zettel ans Schwarze Brett, neben den Vertretungsplan. Und dann warten wir ab, wann Baekhyun herausfindet, dass Taeyeon ihn in ihrer Beziehung mit drei Kerlen betrogen hat. Beziehungsweise, was ihre Freundinnen von ihr denken, wenn sie die Gemeinheiten lesen. Oder..."
„... die ganze Schule, wenn sie die Sache mit dem Stiefbruder herausfinden. Ich kann es mir denken", beendete ich seinen Satz grinsend an den Gedanken an die geschockten Gesichter. „Und dann?"

„Dann überlegen wir uns etwas für Minseok. Los komm, ich will mir noch einen Kaffee in der Cafeteria holen, bevor der Unterricht anfängt."

Er holte sich die wichtigsten Papierfetzen und schob die Kiste mit den restlichen Zetteln unter unser Bett. Ich folgte ihm anstandslos.

Spätestens in der Mittagspause wusste die ganze Schule genauer über Taeyeon Bescheid, als es jemals jemand vermutlich getan hatte.

Gerüchte gingen um, Gehässigkeiten. Das hübsche Mädchen aus meinem Nachmittagskurs holte sich in der Cafeteria zum Mittag nur etwas aus der Fast Food Ausgabe und verschwand sofort wieder.

Baekhyun war, laut den Klatschgeschichten, ausgerastet und hätte Jongdae eine reingehauen, da dieser zufälligerweise direkt neben ihm gestanden hatte. Eine Freundin von Taeyeon hatte einen der Zettel sofort abgerissen und im Klo heruntergespült. Chanyeol war beinahe umgekippt und Yoongi, Wheein und Yuqi konnten sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten, als die Nachricht zu ihnen durchgedrungen war, was mich irgendwie mit Stolz erfüllte.
Die Schramme über meinem Auge brannte schon lange nicht mehr.

Das Mittagessen in der Cafeteria war besonders interessant. Überall konnte man Geflüster und Vermutungen aufschnappen, wer für dieses Desaster verantwortlich war und überraschend viele warfen Hoseok und mir misstrauische Blicke zu, doch offen zu verdächtigen schien uns keiner.

„Sie haben Angst, irgendetwas zu sagen", hatte Hoseok mir leise erklärt und unterm Tisch seine Hand auf meinen Arm gelegt, als könnte er mich dadurch beruhigen. Es brachte nicht viel.

Vielmehr machten mich seine Worte erst richtig aufgeregt. Spätestens jetzt hatte jeder einmal mein Gesicht vor Augen. Ich war der Kumpel von Hoseok, gehört zu dieser Gruppe, die ständig im Rampenlicht des Internatklatsches stand. Ich war jemand.

Vermutlich war diese Erkenntnis der Grund dafür, dass ich ab dem Mittagessen ein Lächeln nicht mehr von meinen Lippen bekam. Obwohl Tao mich über seinen Reis hinweg misstrauisch beäugte.

Der Tag tauschte schneller an mir vorbei, obwohl wir wieder auf gewohnter Länge Unterricht hatten und die letzten beiden Stunden Ethik noch bevorstanden. Der stolze Gedanke an die Zettel auf dem Schwarzen Brett hielt mein Selbstbewusstsein oben.
Und das war vermutlich gut so.











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