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07 | a long time ago

„Hoseok?"
„Ja?"
„Kann ich dich was fragen?"

Der Junge mit den dunkelbraunen Haaren blieb stehen und drehte sich zu mir um.
„Du musst dir keine Vorwürfe machen, wegen Lisa. Sie hat ein Talent dafür in unpassenden Situationen denken zu müssen, ich hätte Zeit fürs Vögeln."

Es war das erste Mal, dass er seine Freundin erwähnt hatte, seitdem er wieder gekommen war.

„Ich... also eigentlich wollte ich dich etwas anderes fragen-..."
„Oh okay. Super. Und wenn wir schon dabei sind... bitte versuch nicht den Kumpel raushängen zu lassen und mit mir über sie zu reden. Wär echt lieb von dir", unterbrach Hoseok mich und fing an weiterzulaufen.

Nachdem wir das Essen beendet hatten, waren wir nicht noch einmal zum Zimmer zurückgekehrt. Stattdessen war Hoseok einmal um den Speisesaal herumgelaufen und hatte mich zum Zaun geführt, der das Schulgelände eingrenzen sollte. Allerdings war der Draht an dieser Stelle aufgerissen worden und bot soviel Platz, dass sich ein normaler Schüler bequem durch zwängen konnte. Dahinter fing ein Laubwald an, in dem Hoseok die Führung komplett übernommen hatte. Seitdem hatte ich aufgehört zu hinterfragen, was genau er vorhatte.

„Warum nicht?"
„Weil Lisa meine Sache ist. Sieh es... als wäre sie meine Zahnbürste. Du weißt, dass ich eine habe, aber du fragst nicht ständig nach, wie es zwischen uns gerade läuft, wenn ich einen Abend vergessen hab, sie zu benutzen."

Jetzt blieb ich stehen und blinzelte kurz aufgrund der orangenen Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blätterdach der Sommerbelaubung auf den weichen Waldboden fiel.
„Die Metapher ist ausbaufähig", murmelte ich daraufhin nur und beschloss Hoseok wann immer es mir einfiel nach seiner Zahnbürste zu fragen.

„War das überhaupt das, was du mich fragen wolltest?", hakte mein Zimmergenosse nach und blieb kurz an einem Baum stehen, um mich ansehen zu können. Das Licht der Sonne fiel von hinten auf seine zerzausten Haare und ließen die Umrisse seine Kopfes leuchten. Ich musste blinzeln, um ihn ansehen zu können.

Von irgendwoher trug der Wind den Geruch von trockenem Laub und Erde. Und auch wenn meine Füße wehtaten von der ganzen Hetzerei über das Unterholz, fühlte ich in meinen Knochen etwas, dass ich so zuletzt gespürt hatte, als ich zu meinem fünften Geburtstag das Spielzeugauto bekommen hatte, was ich mir seit einem halben Jahr so sehnlichst gewünscht hatte.

Ruhe und innerer Frieden. Nicht die Gewissheit, dass alles gut werden würde, aber das nötige Gefühl, diese Tatsache verblassen zu lassen.
Das war Glück.
Genau das.

„Eigentlich nicht. Ich wollte dich fragen, wo du mich überhaupt hinbringst... und was Iljitsch bedeutet... und generell... viel zu viel, als ich jetzt formulieren könnte." Ich hielt eine Hand über meine Stirn und konnte erkennen, dass Hoseok angefangen hatte zu lächeln.

„Früher hieß der See Schwanensee, weil auf der anderen Seite immer ein einsamer Schwan hin und her geschwommen ist, bis wir uns immer häufiger hier getroffen haben und er irgendwann umgesiedelt ist. Irgendwann, als jeder von diesem Treffpunkt gewusst hatte, brauchten wir einen Codenamen." Hoseok wandte seinen Blick ab und machte einen Schritt auf ein paar Sträucher zu. Er bog ein paar der Zweige zur Seite und deutete mit der anderen Hand an, dass ich durchgehen sollte.

„Peter Iljitsch Tschaikowski ist der Komponist von dem Ballett Schwanensee und weil wir unseren See nicht Peter nennen wollten heißt er jetzt Iljitsch. Ich hoffe das reicht dir als Erklärung."

Hinter den Sträuchern erstreckte sich eine Lichtung. Gras und Blumen wucherten wild vor sich hin, bis die Grünfläche an einem kleinen Strand ankam, der der Übergang zu einem See war. Das Wasser langte in kleinen Wellen am Ufer hoch und die untergehende Sonne ließ die bewegte Oberfläche glitzern und funkeln, als wären die Sterne vom Himmel und in den See gefallen.

An einer Seite, bevor der Wald wieder anfing, war ein kleiner Holzsteg gebaut, der etwa fünf Meter in den See hineinragte. Davor saßen mehrere Menschen im Gras, die ich bis zu meinem Standpunkt aus lachen hören konnte. Im rötlichen Licht konnte ich Glas aufblitzen sehen und die rötliche Glut von Zigarettenstummeln.

„Noch kannst du umdrehen", meinte Hoseok und zog damit meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Es ist nur ein Angebot."
„Schon okay", murmelte ich, benebelt durch den Gedanken an Freiheit und das Licht der Abendsonne. Ich machte mir nicht einmal mehr Sorgen, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen musste.

Je näher ich allerdings der kleinen Gruppe von Menschen kam, desto präsenter wurde das nagende Unwohlsein in meiner Magengegend.
Yoongi erkannte ich sofort. Er sah kein bisschen weniger müde aus, als heute Nachmittag und der einzige Unterschied war, dass er eine Flasche Bier in der Hand hielt und auf seinen Lippen so etwas lag wie ein Lächeln.

Neben ihm saß ein Mädchen mit abgeschnittenen Jeans und violettgefärbten Haaren, die sie zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden hatte. Sie musterte mich durchdringend und zog skeptisch eine Augenbraue hoch, als ich zur Begrüßung ein Lächeln versuchte.
Neben dem Mädchen lag ein Junge im Gras, der eine Beanie über sein Gesicht gezogen hatte und aussah, als würde er schlafen. Der Kreis schloss sich mit einem weiteren Mädchen, das mich, im Gegensatz zu der ersten, allerdings nur neugierig anstarrte und sich eine ihrer braunen Locken aus dem Gesicht pustete, bevor sie mein Lächeln erwiderte.

„Freunde und Mitleidende... das ist Jeongguk. Er wohnt in meinem Zimmer und ist sehr unkompliziert, also seid nett zu ihm", stellte Hoseok mich vor und ließ sich neben Yoongi ins Gras fallen. Ich setzte mich direkt neben ihn und zwang mich zu einem Lächeln, als das Mädchen mit den braunen Haaren etwas Platz für mich machte. „Was hab ich verpasst?"

„Nicht viel", begrüßte Yoongi ihn und nahm seine Flasche hoch, um daran zu nippen. Das Mädchen mit den komischen Haaren neben ihm, zog an ihrer Zigarette und blies den Rauch in den rötlichen Abendhimmel.

„Wir haben nur überlegt, ob wir nicht langsam zu alt sind für diesen Scheiß", murmelte sie und zog ihre Beine dicht an ihren Körper. „Vorletztes Jahr und immer noch sehe ich in jeder Möglichkeit einen Weg es ihnen auszuwischen. Nur weiß ich mittlerweile überhaupt nicht mehr für was genau..."

„Wem?", fragte ich leise und erntete dabei von der Lilahaarigen einen entnervten Blick. Sofort sah ich auf meine Turnschuhe und bereute diese Frage. War es selbstverständlich und hatte ich irgendetwas verpasst? Oder war dieses Mädchen einfach nur überempfindlich? Zum Glück nahm mir Hoseok diese Fragen ab.

„Wheein, schau nicht als hätte er dich damals in den See geworfen! Wenn du Schmerztabletten brauchst, kannst du es auch ausformulieren..."
Während Hoseoks sprach, nahm Yoongi noch einen Schluck von seinem Bier und kramte kurz in seiner Hosentasche, bevor er dem Mädchen - Wheein - eine Packung Schmerztabletten zuschob, die sie dankend annahm. Ich verfolgte das Szenario nur sprachlos.

„Lass mich die Sache erklären, du vergisst immer die Details", brummte Hoseoks Nachbar nachdem Wheein eine der Tabletten mit seinem Bier hinuntergespült hatte und lehnte sich etwas vor, damit er mich ansehen konnte. Sein Blick war so durchdringend, dass ich es allerdings nicht lange schaffte, ihm standzuhalten.

„Was hast du bisher von diesem Internat gesehen, Jeongguk?"
„Nicht viel... Hoseok hat mir Namjoon vorgestellt und ich war im Speisesaal und hab Sushi..."
„Und du denkst, dass war alles?"
„Natürlich nicht, ich..."
„Dann liegst du falsch."
Yoongi machte eine kurze Pause, als erwartete er, ich würde noch einmal einen Satz beginnen, den er  unterbrechen könnte. Doch ich hielt die Klappe.

„Das hört sich jetzt vielleicht etwas nach Romeo und Julia an, aber in dieser Schule wird man in zwei Gruppen unterteilt. Diejenigen, die hier sind, weil sie ein Stipendium bekommen haben, und diejenigen, die hier sind, weil ihre Eltern ganz viel Knete haben. Letzteres sind die Menschen, die an den Wochenenden einfach so nach Daegu in eine der fünf Mietwohnungen ihrer Eltern fahren und sich dort ein schönes Leben machen können. Und die erste Gruppe... das sind wir."

Yoongi deutete mit seiner Bierflasche in die Runde. Der Junge mit der Beanie hatte sich noch immer kein Stückchen bewegt und sein Atem ging so ruhig, als würde er schlafen. Das Mädchen mit den braunen Locken hatte ein Gänseblümchen gepflückt und angefangen die Blütenblätter auseinander zu rupfen. Wheein starrte in den glutroten Himmel und Hoseok hatte sich an Yoongi angelehnt und spielte mit dessen Schnürsenkeln. Fünf normale Jugendliche.

„Alles hat angefangen, als Wheein für zwei Monate mit Kyungsoo zusammen war, und sie Schluss gemacht hat, weil sie mitbekommen hat, wie seine Freunde über sie hergezogen sind, weil sie nicht aus reichen Verhältnissen kommt und schon einmal in der Klapse war..."
„Du warst in der Psychiatrie?", rutschte es mir erschrocken heraus, worauf Wheein nun anfing mich finster anzustarren.

„Hast du ein Problem damit, Kleiner?", zischte sie und zog noch einmal an ihrer Zigarette. Schnell und ungeheuer eingeschüchtert schüttelte ich den Kopf.

„Wie dem auch sei. Die Arschlöcher haben ihr in der folgenden Nacht die Wasserleitungen zertrümmert und als sie sich am Morgen das Gesicht waschen wollte, stand sie knöcheltief im Abwasser." Yoongi machte eine kurze Pause, bevor er mich wieder ansah. „Und dann fing es an. Wir haben Bleichmittel in ihr Shampoo gemischt, sie haben Graffiti an unsere Zimmerdecken gesprüht und so weiter... die Geschichte einer langen Fede, die unser Leben bisher eigentlich immer recht spannend gehalten hat."

Nachdem Yoongi geendet hatte, kehrte auf einmal Leben wieder auf die Lichtung zurück und der Junge mit der Beanie setzte sich langsam auf und zog die Mütze von seinem Gesicht. Er blinzelte müde und musterte mich kurz, bevor er sich räusperte und anfing zu reden.

Die Stimme des Jungen war tief und heiser, doch das war nicht der Grund, warum mir ein Schauer über den Rücken lief.
„Bis zum letzten Jahr. Als Jin wegen Jongdae persönlich rausgeschmissen wurde und alles den Bach runterging."










Kein fishing for compliments... bitte einfach nur eine ehrliche Meinung über die bisherigen Kapitel

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