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Kapitel 50

Ein Waldstück nahe Schwerin

Anfang Februar

Sonntag- früher Nachmittag




Pollux trollte durch den Schnee, biss hier und dort hinein, als könnte der Alaskan Malamute allen Schnee dieser weißen Welt mit seinem Maul schnappen. In dieser weißen Pracht, welche nur von einigen Laubfeldern unterbrochen schien, fühlte sich der große Hund sichtlich wohl.

Eingehüllt in dicke Winterbekleidung schritten Frauchen Ina und neues Herrchen Frank langsam dahin. Ina Schmidt schmiegte sich fest an Frank Hartungs rechten Arm. Vor einem Kilometer hatten sie Inas Auto abgestellt und liefen seither im gleichbleibenden langsamen Tempo nebeneinander her. Man erzählte sich über die Ereignisse der Woche, die Neuigkeiten um Haus, Hund und Hof.

„Wie lief dein Termin am Freitag?" fragte Ina neugierig.

„Ganz gut, nur dass ich danach erst spät zurück kam. Schnee und Sommerreifen hatten sich bei einem Auto etwas vor mir nicht so recht vertragen. Unfall – so 300 Meter weiter vorn Richtung Löbnitz. Ich hab mich irgendwann dann auch entschieden, die Stelle südlich zu umfahren. Aber da war es dann auch schon voller Fahrzeuge."

Frank lächelte Ina an. „Und bei Dir gestern?"

Ina schaute auf den schneebedeckten Weg. „Lange Ruhezeiten. Wir saßen eigentlich nur rum auf der Dienststelle- auf Abruf. Einige haben Handy gespielt, die Jungs dann irgendwann Skat, naja und wir Mädels haben gelesen und geschnattert. Ich hätte mir Strickzeug einpacken sollen."

„Du strickst?"

„Ach was, was nur so ein Spaß." Ina lächelte.

„Ina, meine Therapeutin, Frau Freiliggrath."

„Ja? Was ist mit ihr?"

„ Frau Doktor hat mir bei einem Problem, was sich für mich oder uns stellen könnte, einen Ratschlag gegeben."

„Ja, und welchen Tipp hat sie gegeben?

„Sie sagte, dass die Ehrlichkeit immer ein gutes Fundament für eine Beziehung ist. Man sollte offen seine Probleme schildern können. Eine gute Beziehung kann auch Schmerz und Schuld ertragen."

Ina lockerte ein wenig ihre Umklammerung am Arm. Ihr Gang wurde merklich noch ein wenig langsamer.

„Das sehe ich auch so. Hast du mich wegen irgendeiner Sache etwa belogen?"

„Bisher?" fragte Frank.

„Ja, na klar bisher."

„Nur einmal."

„Was? Echt jetzt?" Ina stoppte ihren Schritt. „Wann?"

„Naja, in dem Ferienhaus. Als ich das erste Mal nachts nicht in mein Einzelbett musste und mich an deinen Rücken kuscheln durfte bis zum Morgen." Frank blickte in den Wald herüber, ließ dort seinen Blick auf Bäume und Pollux fallen.

„He? Was? Wo hast du mich denn da belogen?" Ina grinste ein wenig. Augenblicklich hatte sie für sich festgestellt, dass wohl wieder so eine komische Antwort auf ihre Frage folgen würde.

„Naja. Als ich dir am Morgen gesagt hatte, wie warm und kuschlig die Nacht mit dir war."

„He?"

„Das war glatt gelogen. Mein Po und meine Füße haben nicht mehr unter deine schmale Decke gepasst. Ich habe tierisch gefroren am Hintern und die Füße waren eiskalt." Frank suchte nun wieder Inas Blick. Beide lachten sich an. Ina hackte sich wieder unter und kuschelte sich an Franks Arm wie vorher.

Pollux lief derweil kreuz und quer um Beide herum, stahl sich aber wieder in den Wald auf Inas Seite davon.

„Aber mal im Ernst Ina: Ich habe da wirklich ein Problem, dass für Dich und uns Schmerz und Schuldgefühle mitbringen könnte. Und ich weiß nicht, ob ich es dir sagen sollte."

„Was schlimmes?"

„Ja, was schlimmes."

„Was schlimmes mit uns? Oder was Schlimmes bei dir in Stralsund?"

„Ich denke, mit uns. Vielleicht."

„Wie schlimm?"

„Ich finde schlimm. Für mich so schlimm, dass ich sehr große Angst habe, dich zu verlieren. Ich meine, dann- wenn ich es dir sagen würde."

Diesmal verlangsamte Frank seinen Schlender- Schritt und blieb stehen. Er sah Ina besorgt in die Augen. Ina hielt auch inne, blickte Frank fest an.

„Ina, ich habe Pläne für uns. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher als bei dir zu sein und die Zeit mit dir gemeinsam zu genießen." sagte Frank leise und ernsthaft bedrückt. „Aber ich habe etwas erfahren, was auch dich angeht. Etwas, was schwierig auszudrücken ist und von dem ich weiß, dass dir die Information zu schaffen machen wird." Frank Hartung wurde immer ernster, seine Gesichtszüge verrieten seine Besorgnis sofort.

„Ich glaube, ich möchte es dann lieber nicht wissen." sagte Ina ganz leise und für Frank völlig unerwartet. „Du bist mir wichtig, Frank! Wirklich wichtig. Und wenn es etwas ist, was dir solche seelischen Sorgen bereitet, dass du es für dich behalten möchtest- nur um mich zu schützen vor irgendeinem Unheil- ich glaube, dann möchte ich es lieber nicht wissen."

Inas Blick wanderte zwischen Franks Augen hin und her. Es schien ihr damit ernst zu sein.

„Schon vergessen? Ich bin auch Polizistin und kann einiges ertragen. Aber wenn du so besorgt bist, kann es nichts Gutes bedeuten."

Frank lächelte kurz, nickte dann.

Inas Augen blickten immer noch zwischen Franks Augen hin und her. Sie merkte, dass dieses Ignorieren des Problems nicht die Lösung war.

„Okay. Dann raus damit. Offenheit. Kurz und schmerzlos! Und dann vergessen wir es beide wieder ganz schnell! Okay?" Ina ging in die Hocke als sie dies zu Frank sagte, hielt Franks besorgten Blick stand. „Okay?" widerholte sie fest fragend.

„Okay. Dann kurz und schmerzlos."

Frank küsste Ina kurz, bedeutete ihr gemeinsam weiter gehen zu wollen. Pollux hatte schon weit vorn am Weg kurz inne gehalten, schaute in ihre Richtung.

„Also gut. Offenheit." sagte Frank und begann den Weg fortzusetzen.

„Zu allererst einmal,", Frank atmete tief und lang durch, „Ina Schmidt, ich bin wahnsinnig in dich verliebt!"

„Gut. Gut. Das ist offen! Und ich hoffe das ist nicht gelogen!"

„Nein, das ist mein voller Ernst."

„Aha."

„Aber mal Scherz bei Seite. Ich habe Angst dich zu verlieren!"

„Okay, lieb von dir. Und auch sehr offen."

„Und ich hätte dich schon einmal fast verlieren können!" Frank stoppte erneut seinen Gang, sah zu Ina herüber, die fragend blickte.

„Gut? Das Verstehe ich jetzt nicht!"

„Hmm. Was ich eigentlich sagen muss- Manuela, deine Freundin..."

„Manu? Was ist mit ihr?" Ina blieb stehen.

„Dieser Typ- Konzius- dieser irre Stalker, den meine Kollegen erwischt haben, die Sache mit der Verfolgungsjagd und so..."

„Was hat das mit Manu zu tun?"

„Konzius hat Manu damals von der Straße gedrängt. Die Tatortgruppe hat das rausgefunden."

„Was? Warum? Manuela? Was?" Auch in Inas Kopf schlug diese Information ein, wie eine Bombe. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht noch lauter zu schreien. „Warum hat dieser Spinner das getan?"

Frank sagte kurzzeitig erst einmal nichts.

Ina wurde fordernd. „Wenn du etwas weißt, dann sagst du es mir jetzt besser!"

Frank Hartung sah ihn vor sich- diesem Moment, wo sich entscheiden würde, wie Ina reagiert. Entweder müsste er ab gleich allein zurück nach Schwerin zu seinem Fahrzeug gehen- ohne Ina und Pollux, ohne Freundin. Oder Ina trösten, wenn sie den Tiefschlag verkraften würde.

„Ich habe die Zweitakten durchgesehen. Ich hätte das eigentlich offiziell nicht gedurft, aber man hat mir die Chance gegeben und ich wollte endlich auch für mich ein Paar Antworten finden."

„Was war mit dem Unfall?"

„Es war Konzius. Er muss Manuela wohl von Güstrow auf der ganzen Heimfahrt gefolgt sein und hat sie – dein Auto dann ganz kaltblütig von der Straße gerammt- abgedrängt!"

„Was? Warum?" Ina war fassungslos. Tränen schossen augenblicklich in ihre Augen und fanden den Weg über ihre von der Kühle geröteten Wangen.

„Warum, warum. Es gibt da so eine irre Theorie, aber die ist wirklich ganz weit her geholt und.."

Frank umgriff Inas Schultern, wollte Ina an sich heran ziehen. Ina Schmidt stieß sich jedoch zurück und entwand sich Franks Griff.

„Warum? Was für eine Theorie? Warum ist meine Freundin fast gestorben?"

Ina sah jetzt ernst aus- so ernst hatte Frank sie noch nie vorher gesehen. Leise sprach Frank Hartung weiter.

„Ich glaube, der Konzius wollte eigentlich DICH erwischen. Manuela hatte Deine Jacke, Deinen Wagen- Ina, sie sieht dir sogar ähnlich. Ich bin überzeugt, der Typ wollte Dich erwischen!" Frank wurde immer leiser. Unbemerkt anfangs, doch jetzt auch für ihn spürbar, hatten Tränen auch seine Augen verlassen.

Ina wurde bleich. Mit dem Ärmel ihrer Daunenjacke wischte sie sich mit einem Wisch die Tränen weg. Sie ging einige Meter zurück.

„Ich hätte in dem Auto sitzen sollen? Manuela ist wegen MIR fast getötet worden?" Ina wirkte wie ein Eisblock- verwirrt.

„Warum?" fragte sie ernst. „Ich kannte den Typen doch gar nicht. Ich denke, der hatte es damals auf dich abgesehen. Hast du doch gesagt, oder?"

Mit einem Mal wurde Ina noch bleicher. Ihre Augen waren weit offen und immer neue Tränen suchten ihren Weg über ihr Gesicht.

„Oh mein Gott!", plötzlich ging Ina Schmidt auch auf, warum der Andreas Konzius es auf sie abgesehen haben könnte. Inas Knie wurden weich. Sie starrte mit leerem Blick erst zu Frank und dann in den kalten Winterwald.

„Oh Gott!" wiederholte Ina und sank in sich zusammen, auf die Knie. Der kalte, leicht mit Schnee bedeckte Waldweg nahm ihre einsinkenden Knie auf.

Frank ging zu Ina herüber. Frank Hartung schämte sich maßlos, Ina diese Wahrheit gesagt zu haben. Er konnte nur vermuten, was sich grade in Inas Hirn abspielte, aber ihm war klar, dass Ina Schmidt gerade auch die Wahrheit der Abläufe von damals für sich sortierte und auch darauf gestoßen war, dass Frank und sie ja einen gemeinsamen Abend verbracht hatten. Konzius musste sie also beobachtet haben- und Ina hatte dies nun auch erkannt. Auch das diese 'Theorie', wie Frank es nannte, einiges erklärte. Ina Schmidt würde an Manuela denken, an den Unfall, ihren Krankenbesuch und alles, was damit zusammenhing und was Frank Hartung vielleicht noch nicht wusste. Frank war sich über alles im Klaren, was Ina mit 'Oh Gott!' ausgesprochen hatte.

Langsam ging Frank Hartung zu Ina herüber. Er hockte sich neben sie.

„Ina?"

Ina Schmidts Blick war immer noch starr in den Wald gerichtet. Tränen rollten als Sturzbach über Inas steinern wirkende Gesicht.

„Ina? Bitte!"

Frank versuchte so einfühlsam und vorsichtig wie möglich auf Ina einzureden. Dahin war die Romantik des wunderschönen Spazierganges. Dahin war diese Nähe zwischen Ihnen beiden, die Umarmungen und das sorglose Dahinschlendern durch den Wald. Dahin durch einen Moment der Wahrheit. Frank Hartung hatte es befürchtet. Niemals hätte er Ina diese Wahrheiten sagen dürfen. Alles hat er kaputt gemacht- durch die Wahrheit. Auch Ina Schmidts zerbrechliche Seele war nun kaputt.

„Ina. Komm. Ich helfe dir auf. Bitte komm!" Frank erfasste Inas rechten Arm und streckte sich, in der Hoffnung Ina Schmidt damit aufzuhelfen, sie wieder zurück zu holen. Ina richtete sich in der Tat auch langsam wieder auf- nach diesen empfundenen Ewigkeiten innerlichen Schmerzes. Dann blickte sie Frank mit Ihren tränenüberfluteten und schminkverschmierten Augen an. Und sie begann zu gehen, begann zu rennen. Immer schneller. In Richtung Auto zurück auf dem Waldweg. Keine Worte waren zu hören nur lautes Schluchzen.

„Ina!" rief ihr Frank nach. „Ina, bitte. Nun warte doch bitte!" Ina hatte schon viele Meter zwischen Frank und sich gebracht- rutschte kurz auf dem Waldweg aus, fing sich aber schnell, um dann weiter zu rennen.

Frank blickte kurz zurück. Dann nahm er die Hundeleine, welche Ina liegen gelassen hatte. Pollux jagte an Frank vorbei- hin in Richtung seines Frauchens.

Ina indessen rannte weiter, dann ging sie kurz einige Meter und öffnete ihre Winterjacke. Danach rannte sie unbeirrt und ohne sich umzusehen weiter.

Auch Pollux war verwirrt. Mittlerweile stand er in der Mitte zwischen Frank und der davonrennenden Ina, blickte mal zu ihr, dann zu Frank Hartung. Aber Pollux schien auf Frank und seine Leine zu warten. Als Frank zu ihm kam, konnte er ihn problemlos anleinen.

„Ja mein Junge! Nun sind wir wohl wieder alleine, was?" Pollux zog noch einmal kurz in Richtung seines Frauchens, bellte ihr zweimal hinterher. Ina reagierte nicht, lief langsam immer weiter. Weg von Pollux und weg von Frank.

Auf dem weiteren Rückweg verspürte Frank Hartung wieder eine innerliche Leere. Auch ein fast rhythmisches Ziehen an der Leine als Signal des Hundes, dass dort noch jemand war, änderte daran nichts. Der Weg schien lang und zeitlos zu sein.

'Ich muss mit ihr darüber reden. Wir müssen das schnell klären. Ich will sie nicht verlieren.', dies waren die Gedanken, welche Frank Hartung hatte. Aber ein 'Wie schaffe ich dies? Heute? Nach all dem Gesagten?' blieb offen. Frank Hartung suchte auf diesem Rückweg nach einer möglichen Lösung, aber letztlich blieb nur, das gemeinsame Gespräch als Lösungsvariante über. Aber wie kann er heute Zugang zu ihr finden? Wenn sie davongefahren war? Dann hatte er Pollux noch zu ihr zu bringen. Vielleicht ja dann. Und wenn sie Ihnen noch entgegenkam? Zurück kam? Unwahrscheinlich.

Frank erreichte nach einiger Zeit den kleinen Parkplatz am Waldrand.

Das Auto von Ina war noch da. Ina saß bereits am Steuer und der Motor lief und hustete reine Rauchwolken aus dem Auspuff in den kalten Sonntagnachmittag hinein.

Pollux zog merklich stärker, als Frank und der Hund aus dem Waldweg näher kamen. Der Rüde ließ Frank spüren, welche Kraft in ihm steckte. Doch Frank hielt dagegen. Frank ließ Pollux in den Kofferraum einsteigen, blickte zudem erst einmal vorsichtig durch das Wageninnere zu dem Spiegelbild vorn. Ina war völlig verweint, wie Frank durch den Rückspiegel sehen konnte. Frank schloss die Kofferraumhaube, stieg an der Beifahrerseite ein.

'Wenigstens ist sie noch nicht davongerauscht! Sogar einsteigen durfte ich noch!' dachte er sich.

Er nahm Platz, gurtete sich an und blickte hinüber zu Ina. Frank fühlte seine eigene Schuldbeladenheit an Inas momentanem Zustand. Insgeheim hoffte er, dass sich die junge Frau nun wieder durch ein Gespräch öffnen könnte, bereit sei, mit ihm zu reden.

Ina blickte starr nach vorn und begann die Fahrt.

Tränen flossen immer noch, jedoch weniger stark. Schminke war unter den Augen und auch über eine Wange verschmiert. Auch am rechten Jackenarm konnte man eine Schminkestreifen erkennen, ein deutliches Signal, dass sich die junge Frau damit in Eile abgewischt hatte. Ina versteckte sich in ihrer geöffneten dicken Jacke und einem hoch in das Gesicht gezogenen Rand des Schals.

Schweigen.

Das Auto polterte vom Feldweg auf die Straße.

'Na wenigstens passt Ina noch auf den Verkehr auf. Sie will uns also nicht totfahren.', dachte sich Frank und blickte zum Seitenfenster heraus auf ein vorbeiziehendes Feld und Bäume am Weg.

„Ina. Du brauchst mir jetzt nicht zu antworten." sagte Frank Hartung leise und mit einem höchstmöglichen Maß an Mitgefühl und Verständnis in der Stimme. „Aber bitte hör dir an, was ich zu sagen habe."

Ina würdigte Frank keines Blickes, sah nur kurz in den Rückspiegel.

„Du- ich auch- Wir dürfen uns nicht von unseren Schuldgefühlen übermannen lassen. Das ist schwer, ich weiß."

Ina reagierte nicht darauf. Frank wusste, dass sie zuhörte, aber eine Reaktion auf seine Worte erhielt er nicht.

„Ich liebe dich! Und ich weiß auch, dass du auch sehr viel für mich empfindest." Kaum hatte Frank diese Worte gesagt, fragte er sich schon, ob es nicht auch ein Fehler war dies auszusprechen. hatte er es nur gesagt, um Ina nicht zu verlieren? Vielleicht empfand Ina jetzt nichts mehr für ihn? Vielleicht verabscheute sie ihn sogar, wies ihm die Schuld an Manuela Fuchs Unfall und Manuelas Verletzung zu.

„Was passiert ist mit Manuela ist furchtbar, ist schmerzhaft –auch für dich! Auch für mich."

Auch Frank schossen angesichts dieser eingestandenen Wahrheit wieder die Tränen ein. 'Toll!', dachte sich Frank. 'Wie soll ich jetzt Stärke zeigen, wenn ich mit Ina rede, wenn ich auch gleich anfange zu flennen!' Frank kramte sich ein Taschentuch aus der Jackentasche und schnäuzte sich. Auch Ina reichte er ein Taschentuch, welches Ina nur mit einem kurzen Kopfschütteln zurück wies.

„Aber wir tragen daran keine Schuld! Keiner von uns Beiden! Du nicht und auch ich nicht."

Frank konnte sehen, wie Ina die Augen zusammenkniff, so dass die Tränen weiterrollten. Auch schüttelte sie erneut den Kopf dabei.

„Du wirst dir jetzt sicherlich denken: Wie kannst du so etwas sagen? Der hat uns damals beobachtet, ist uns gefolgt und wer weiß, was Der noch getan hat und Manuela musste es ausbaden- Manuela als Unschuldige. Aber das war Konzius. Nicht wir. Konzius war das Schwein, das Manuela verletzt hat. Nicht wir. Und – auch wenn ich schwer dazu stehe, dass zu sagen- und Konzius hat seine gerechte Strafe erhalten. Er ist tot, von ihm geht keine Gefahr mehr aus!"

Ina reagierte immer noch nicht. Das Auto bog auf dem leeren Parkplatz eines Supermarktes ein, an welchem sie sich heute getroffen hatten. Frank Hartungs Auto stand dort ganz allein am Rand. Ina stoppte den Wagen dort daneben. Hinten im Wagen hörte man kurz den großen Hund poltern und laut hecheln. Dies und der surrende Motor waren die einzigen Geräusche im Fahrzeug.

„Ina bitte! Das ist Vergangenheit. Überlege doch bitte einmal. Es liegt an uns, damit gemeinsam umzugehen, damit fertig zu werden. Wir schaffen das doch gemeinsam. Ich liebe dich. Ich glaube fest daran, dass wir beide das gemeinsam überstehen können, aber dazu müssen wir auch wieder miteinander reden."

Ina schaute kurz zu Frank herüber, dann blickte sie wie vorher wieder starr geradeaus.

„Bitte! Lass uns zwei heute nicht so auseinandergehen. Wir finden einen Weg, da bin ich mir sicher."

Frank Hartung hatte sich abgeschnallt, denn Inas Signal war deutlich. Es sagte: 'Bitte steige aus!'

Er wandte sich zu Ina, sah sie an- so treuherzig und fest glaubend er es vermochte.

„Ina, komm. Rede mit mir darüber. Du weißt doch auch, dass dies der einzig richtige Weg ist. Bitte!"

Ina blickte weiterhin starr geradeaus, sie reagierte nicht auf Frank Hartungs beschwörenden, fast flehenden Worte oder seinen liebevollen, bittenden Blick.

„Okay. Ich steige aus. Aber bitte überdenke alles noch einmal. Ich bin für dich da, wenn du wieder mit mir reden möchtest. Ich mag dich nicht verlieren. Du bist für mich im Moment der wichtigste Mensch geworden. Bitte, gib uns nicht auf wegen der Vergangenheit."

Immer noch blickte Frank fest zu Ina- auch jetzt blieb ihr Blick starr. Immer noch flossen Tränen aus ihren Augen.

Frank öffnete die Beifahrertür, stellte ein Bein heraus.

„Bitte Ina. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich sehr lieb habe und für dich da bin. Bitte nimm diese Info mit, lass sie nicht an dir vorbeigehen. Bitte. Wiedersehen. Ich hab dich lieb."

Frank stieg aus, schloss die Tür.

Inas Wagen nahm wieder langsam Fahrt auf. Pollux blickte Frank aus dem Kofferraum an, als der Wagen zur Auffahrt rollte.

Immer noch hoffte Frank, seine Worte hätten Ina erreicht und Sie würde ihm und Ihnen Beiden eine Chance geben- heute noch.

Aber diese Hoffnung erstarb.

Der Wagen blinkte und bog auf die Hauptstraße ein, wo er davon fuhr. Frank blickte dem Fahrzeug lange nach- auch, als er schon aus dem Blickfeld war. Frank hoffte, Ina würde zurückkommen, aber der Wagen blieb fern.

Und Frank allein.


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