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Kapitel 39

5 Monate später- Anfang Dezember

Stralsund

ein Montag




Die Zeit fließt dahin und heilt bekanntlich alle Wunden. Doch mit der Zeit wurden auch neue Wunden aufgerissen für manche.

Frank Hartung war bereit. Heute war sein erster Arbeitstag der Wiedereingliederung ins das Arbeitsleben. Er hatte keine Scheu davor. Immer wieder hatten Kollegen mit ihm telefoniert, besonders seinem Vorgesetzten Wilfried Dramenz schuldete Frank Hartung viel für das große und stetige Verständnis. Es war für Frank nun der Moment, aus dem Kokon zu schlüpfen und als Schmetterling den Aufgaben der Arbeitswelt wieder zur Verfügung zu stehen. Auch wenn es nur momentan nach einer Rücksprache mit einem Polizeiarzt und der Personalabteilung pro Tag erst einmal 4 Arbeitsstunden waren, also immer nur die Vormittage von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr.

Das Leben ist Veränderung- dies hatte Frank Hartung leider auch spüren müssen. Als seine Frau Ellen ihn mit den Kindern verließ im Sommer, war dies ein Abschied für immer geworden. Es gab keinen Weg zu einem weiteren, gemeinsamen Miteinander, wie er es sich noch sehr lange erhofft hatte. Mittlerweile hatte Ellen eine kleine Wohnung am Stadtrand mit den Kindern bezogen. Ihre Sachen hatte sie bereits im Oktober aus dem Haus mit einem großen Umzugswagen geholt. Frank könnte Ellen auch gern besuchen, aber man hat sich geeinigt, mit den Kindern gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen oder sie ab und an bei Frank Hartung im Haus zu Besuch zu geben, dass er seine beiden Kleinen über das Wochenende hatte.

Frank Hartung war darüber in gewisser Weise aber auch nicht überrascht gewesen- Ellen schien nachdrücklich einen neuen Pfad zu suchen, ein Pfad ohne Frank. Wie es mit dem Haus und dem Grundstück werden würde, darüber hatten sie sich beide bislang ausgeschwiegen. Im Januar wird Ellen wohl die Scheidung einreichen wollen- Trennung im gegenseitigen Einvernehmen. Erst dann würden sie auch über gemeinsame Vermögenswerte streiten. Frank investierte keine Zeit mehr in die Pflege von Garten und Rasen- es schien ihm dieses Jahr egal.

Frank Hartung war über die Woche zumeist allein. Donnerstag hatte er nach einer Terminverlegung nunmehr seine Sitzungstermine am späten Nachmittag in Warnemünde bei der jungen Ärztin. Und an den Wochenenden fuhr er zumeist zur Familie seines Bruders nach Rostock oder auch nach Neubrandenburg zu seiner Mutter. Einmal hatte er hierbei auch seine Kinder mitnehmen dürfen.

Das Leben war recht eintönig für Frank geworden. Daher hatte er sich sportlichen Aktivitäten zugewandt- er ging jetzt zwei- bis dreimal pro Woche joggen und einmal Schwimmen.

Heute also der erste Arbeitstag- und gleich ein regnerischer und kalter Montagmorgen.

Dennoch fuhr Frank Hartung wie seinerzeit auf Arbeit. Wieder Parkplatz suchen- nun kurz vor 08:00 Uhr nicht ein so einfaches Unterfangen. Ein Einstempeln gab es für Frank Hartung heute nicht, hoch in das erste Obergeschoss über die Treppe, Büro wie früher aufschließen, Tasche hinstellen und trotz des unangenehmen Wetters dort draußen wie gewohnt das Fenster auf. Auch heute frische und feuchte Morgenkühle und ein wenig entfernter Straßenlärm.

Frank Hartung saß nun erst einmal, den leeren Computerbildschirm anschauend- ach ja, hochfahren war der normale Prozessablauf. Und auch jetzt hörte Frank Hartung das fröhliche Klappern eines Teelöffels in einer leeren Kaffeetasse auf dem Flur- Frühstücksrückkehrer. Erst 10 Minuten später fasste sich Frank ein Herz, entschied, dass es an der Zeit war, sich zu zeigen in den Kollegenzimmern. So drehte er eine kleinere Runde von Büro zu Büro, ließ sich hier und dort nieder, führte kleine Gespräche über die Schwierigkeiten einer Rückkehr nach so langem Wegbleiben, über Krankheiten und Symptome, über die Beurteilungen, über Veränderungen im Kollegenkreis. Frank verstand es, sich auf seine Kollegen wieder einzulassen, wurde freundlich aufgenommen als Teilzeitkraft, auf deren Schultern nunmehr die anstehenden Arbeiten mit verteilt werden konnten. So ging der Tag auch herum.

Halb 10 Uhr war es, als er in sein Büro zurückgekehrt war- bereichert um Neuigkeiten des Hauses, um Gerüchte und einiges an Post.

Es klopfte.

„Herein!" sagte Frank.

„Na? Wie geht es?" fragte Wilfried Dramenz in den Raum blickend. „Du siehst, ich habe deine Vorgänge weggenommen, musste sie ja irgendwann verteilen unter uns allen. Einige sind schon raus, damit sie noch in die Statistik rein fallen, aber wenn du im Kommissariat ein wenig suchst findest du hier und dort noch deine 'Altlasten'."

„Ja, danke Willi. Passt schon für den ersten Tag. Ich gehe es langsam an."

„Hmm. Dann kannst du dir nachher den Belehrungsordner noch aus meinem Büro abholen, wenn es keinen Stress mit sich bringt. Hast du was zu lesen."

„Ja, mach ich."

„Und sonst?"

„Ja- es muss ja weitergehen. Ist ganz schön leer zu Hause."

„Und gesundheitlich?"

„Stabil. Ich denke, die Weihnachtszeit wird noch einmal traurig, lang und weilig, sozusagen. Ansonsten nichts berauschend Neues bei mir." Frank gestikulierte mit den Händen ein wenig, als füge er sich dem Leben.

„Okay. Heute hast du Schonfrist, aber morgen reden wir länger."

„Ja, Chefchen. Machen wir."

Dann verabschiedete sich der Chef.

Es war aber nicht alles auf Anfang gebootet. Im Zimmer war noch das Mindestmaß der Hartungschen Ordnung vorhanden. Tisch durchsehen, Stifte ordnen. Mails durchsehen- 823 Mails. Damit war der Resttag gerettet- vielleicht auch noch der morgige Vormittag. Also wieder hier- und wieder ran an den Speck.

Frank hatte zwar heute Morgen noch mit einem kleinen Prozentsatz angezweifelt, ob er wieder in Fahrt kommen würde, aber das Rad drehte sich wieder und wurde schneller. Erst eine Stunde später fiel Frank auf, dass sein Zimmerkollege Manfred keinerlei Sachen mehr bei sich am Platz hatte und auch dessen persönliche Dinge weg waren.

Ach ja, er hatte sich ja auf einen Dienstposten beworben. Hatte er ja erzählt.

Nun war er also auch hier auf Arbeit allein.

Wie in seinem Haus.


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