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Kapitel 34

Stralsund

Donnerstag

Ellen geht




Auch Ellen Hartung hatte noch am Dienstagnachmittag einen Arzt aufgesucht. Sie war zu Dr. Parz gegangen, einem örtlich ansässigen Psychologen. Dr. Parz – „Hans- Peter", wie Ellen zu ihm sagen durfte, hatte ihr schon in der Phase ihres heftigen Burnouts begleitend zur Seite gestanden. Ein Fleureur vor dem Herren- wenn Ellen von seinen Sitzungen kam, war ihr sichtlich gut zu Mute.

Herr Dr. Parz war ein sehr guter Seelentröster, ein Mitweinender und Problemversteher.

Herr Dr. Parz hatte auch immer diverse Lösungsansätze für Ellens Probleme geboten- Lösungsansätze, welche aus Frank Hartungs Sicht viel zu weit und konsequent erschienen, ja auch nicht nachvollziehbar waren. Am Stralsunder Klinikum hatte er Vorträge gehalten, wie 'Depressionen und Wege aus der seelischen Gefangenschaft' oder 'Burn Out- neuzeitliches Krankheitsbild oder Depressionsdilemma'. Auch in der regionalen Presse waren im Lokalteil ab und an Kurzbeiträge zu finden gewesen. Die Praxis an der Stadtmauer schien nach Ellen Hartungs Auffassung gut ausgelastet zu sein mit Terminen.

Für Ellen erfreulich, hatte sie noch einen Termin erhalten- ein Patient hatte wohl abgesagt.

'Hans- Peter' Parz war früher in Ellens Abiturklasse, daher kannten sie sich.

Sie hielt große Stücke auf den Psychologen, einmal mehr nachdem er ihr so gut aus dem Burnout geholfen hatte. Über 40 Gesprächseinheiten hatten Ellen und Dr. Parz seinerzeit gehabt und zudem hatte sie auch den empfohlenen Platz in der Tagesklinik angenommen- alles hatte ihr geholfen, wieder zu erstarken.

Als Ellen Hartung jedoch am Dienstagnachmittag nach Hause gekommen war, hatte sie nicht nur die Kinder von Ihrer Freundin geholt- nein, sie hatte auch einen festen Entschluss mitgebracht. Ein Entschluss, welchen sie heute am Donnerstag auch Frank bekannt geben wollte.

„Ich glaube, es ist für mich- und vor allem auch für die Kinder- besser, wenn wir für einige Zeit erstmal zu Mutti ziehen!"

„Was?" Frank Hartung war entsetzt.

„Dieses Haus! Das Stalking von diesen Personen! Diese negativen Geschehnisse! Dieser unsägliche Stress für mich und uns!"

Frank wollte nicht glauben, was Ellen jetzt gerade andeutete.

„Ich muss einfach einen Tapetenwechsel machen, wenn du so willst einen Cut zu den Ereignissen. Ich habe hier im Haus so viel Angst- auch um unsere beiden Süßen. Auch wenn es jetzt so aussieht, als würde sich das Problem selbst gelöst haben- muss ich einfach erst einmal Abstand haben, dass glaube ich nun sehr fest."

Ellen sprach leise, blickte ihren Mann Frank an- voller Hoffnung auf Verständnis.

„Was heißt 'einige Zeit'? Eine Woche- Zwei Wochen?"

„Das kann ich jetzt noch nicht mit Bestimmtheit sagen. das muss man einfach sehen!"

Ellen stand auf und räumte das Geschirr ab.

„Hans- Peter meint, dass meine seelische Widerstandskraft fehlt, um das Ereignete zu bewältigen- es entwickelten sich wieder depressive Symptome. Ich muss mich ständig selbst antreiben, kann mich kaum konzentrieren, wirke auf ihn ermüdet, niedergeschlagen und innerlich leer. Womit er wohl Recht hat ..."

„Aber eine Flucht zu deiner Mutter ist keine Lösung! Du musst doch selbst auch merken, dass unsere Familie dir gut tut, dass du ..."

Ellen unterbrach ihren Mann: „ Ich habe Selbstzweifel und Schuldgefühle! und du tust mir im Moment auch nicht so gut." entgegnete sie laut. Und dann fügte sie weniger laut hinzu „Zumindest ab Dänemark habe ich eine Kluft zwischen uns gespürt. Wir haben uns mehr entfernt, als wie wahrhaben wollen!"

Frank war sprachlos. Ellen wirkte entschlossen zu gehen- und wenn man sie gewähren ließ und nicht um sie kämpfen würde, dann vielleicht für immer. Alles, was in Frank Hartungs Leben der Mittelpunkt seines Seins ist, drohte zu zerbröckeln.

Ellen hockte sich zu Franks Füßen. Sie hatte seine Niedergeschlagenheit nach der Offenbarung gespürt.

„Frank, auch du darfst deine Gefühle nicht verschweigen. Lass dir helfen! Such auch du dir eine geeignete, für dich günstige Strategie, um die Sache für dich richtig zu verarbeiten! Werde aktiv, dann bekommst du- und vielleicht auch wir unsere individuelle Freiheit wieder und fühlen uns nicht für das Geschehene verantwortlich. Geh doch auch mal zu einem Psychologen- glaub mir, das ist es, was du auch brauchst! Hans- Peter kann dir bestimmt genauso helfen, wie mir. Du musst nur dem Mut haben zum ersten Schritt."

„Dem Parz traue ich keinen Meter weit, anvertrauen würde ich dem niemals etwas! Du weist, was ich von seinen „- Frank wird lauter und bedeutet Anführungsstriche in der Luft- „ tollen Lösungen damals gehalten habe. Wenn wir uns damals daran gehalten hätten, dann säße ich hier allein mit Alexandra, während du allein ein anderes Leben ohne uns führen würdest. Und den Kleinen gäbe es dann auch nicht! Dann ..."

„Bitte, lass die Vergangenheit endlich ruhen !" erwiderte Ellen nachdrücklich. Noch immer hockte sie vor Frank und versuchte zu überreden. „Blick nach vorn! Such auch du dir Hilfe! Du brauchst sie grade jetzt ! Wie brauchen beide Hilfe!"

Ellen stand auf.

Frank wollte kämpfen für seine Ehe, seine Frau und seine kleine Familie.

„Aber wir haben gelernt, mit Stress und Belastungen anders umzugehen, Ellen! Das haben wir gemeinsam damals geschafft! Gemeinsam! Und das hat uns doch stark gemacht!" Frank hoffte auf offene Ohren. „Ich gehe auch zum Arzt- Himmel, selbst mein Chef hat mir dazu geraten-, aber es darf uns doch nicht entzweien!"

„Was aber, wenn der Weg von damals nicht der Weg von heute ist?"

Ellen wurde leise, wandte sich aber Frank zu.

„Ich weiß nicht, über welche Brücken wir diesmal gehen müssen, jedoch halte ich es im Moment für das Beste für mich und die Kinder- Abstand zu erhalten und Zeit zum Nachdenken zu bekommen."

Frank brauchte sich Ellens Meinung nicht mehr entgegen stellen, denn Ellen hatte ihren Entschluss gefasst.

„Ich packe nachher- wir- die Mäuse und ich- gehen erstmal zu Mutti!"

„Das ist keine Lösung Ellen!"

„Doch Frank. Es ist meine Lösung! Für den Moment erst einmal!"

In Frank stieg Hoffnungslosigkeit auf- Hoffnungslosigkeit, welche nicht in Aggression übergehen würde, dafür liebte er seine Frau zu sehr. Aber die Hoffnungslosigkeit erwuchs aus dem Unverständnis heraus. Seine Frau lief mit den Kindern über eine Brücke auf einen neuen Pfad- weg von ihm und dem Haus, weg von dem Umfeld, dass sie hatten, weg von dem Gemeinsamen- und Ellen war entschlossen, die Brücke abreißen zu wollen hinter sich.

Den weiteren Tag hinweg war Ellen beschäftigt, so viel als möglich in Koffer und Taschen zu packen. Noch am Abend musste Frank sie zu ihrer Mutter fahren- für die Kinder, wie ein Abenteuer- ein längerer Besuch bei Oma.

Frank kehrte am späten Abend allein in das leere Haus zurück.

Und Leere war auch in ihm.

Doch vielleicht gab es Hoffnung, seine Familie wieder zurück zu bekommen.

Vielleicht lag es an ihm, nun auch einen Schritt zu gehen, sich auch Hilfe zu suchen.

Den ganzen Rest des Abends verbrachte er damit im Internet nach praktizierenden Psychologen zu suchen- im Umfeld gab es nur Wenige.

Sollte auch er einmal zu Dr. Parz gehen, sich zumindest einen Termin geben lassen?

Nein- lieber jemanden, dem nicht schon die familiären Probleme auf dem Tisch gelegt waren wie ein offenes Buch- jemand anderer.

So suchte Frank Hartung –allein- lange weiter.

Obwohl Frank erst  Mitternacht zur Ruhe kam, lag schon Ruhe über dem sonst so lebendigen Haus.

Gespenstische Ruhe- wie Frank fand.


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