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Kapitel 33

Stralsund

Polizeidienststelle

Mittwoch nachmittag

dienstliche Lösungen




Obwohl man 14:00 Uhr als Termin der Vernehmung von Frank Hartung ausgemacht hatte, war Frank schon wesentlich früher dorthin gefahren. Bereits um 10:00 Uhr war er zu Hause aufgebrochen, war am Stralsunder Hafen lange allein und tief in Gedanken umherspaziert, hatte sich dann in einem Caféhaus einen Mittagsimbiss geholt. Dann konnte er es nicht mehr abwarten- fuhr auf seine Dienststelle. Sein Büro war unberührt- wie vor dem Urlaub verlassen. Im Geschäftszimmer hatte er nur einen Brief und einen neuen zu bearbeitenden Vorgang vorgefunden. Karin schien über die Ereignisse der Schusswaffenanwendung gegen den Konzius bestens informiert zu sein- es war das Gesprächsthema im Hause. Auch die Presse hatte heute Morgen schon einen Leitartikel zu den Ereignissen gedruckt.

„Verfolgungsjagd durch Vorpommern ! – Flüchtiger Gewalttäter nach Tempojagd gestellt ! Schüsse im Landkreis Vorpommern- Rügen! Polizist erschießt Beschuldigten!"

Die Gazetten waren voll mit Schlagzeilen, einige Fotos von einem leeren Kornfeld und davon, wie ein Unfallwagen von einem Acker geborgen wird. Ein drittes Foto von Absperrband an einem Feld und Leuten in weißen Overalls bei der Spurensuche: Tatortgruppe des Landeskriminalamtes- kann man erfahren. Schaulustige berichten über eine Hetzjagd mit Sondersignal- trotz Gegenverkehr und einen Unfallort. Hintergründe sollen laut Zeitung heute am Mittwoch durch die Staatsanwaltschaft und Polizei bekannt gemacht werden.

„Der Siggi hat geschossen!" wusste Karin zu berichten. „Siggi von der Zwei! Der ist auch heute nicht erschienen, entweder ist er beurlaubt oder krank geschrieben. Die..."- Karin deutete in Richtung der Büros der  Leitung im Haus- „die haben ihn bestimmt erstmal aus dem Feuer nehmen wollen. Bestimmt läuft schon ein Disziplinarverfahren gegen Siggi im Hintergrund an- aber das sind nur Gerüchte!" Karin schien davon jedoch überzeugt.

Wilfried Dramenz war nun auch vom Mittagstisch zurückgekehrt und blickte in sein Geschäftszimmer, erspähte Frank Hartung hier.

„Oh, du bist schon hier? Sehr gut. Dann folge mir mal nach in mein Zimmer!" sagte Wilfried Dramenz mit einer Lockgeste.

Frank folgte sofort nach.

Wilfried Dramenz öffnete sein Dienstbüro, trat ein und legte seine Handgelenktasche und ein Schlüsselbund auf seinen Schreibtisch, bedeutete Frank an, am Besprechungstisch Platz zu nehmen. Auf dem Tisch lag auch eine Tageszeitung mit der Schlagzeile des Tages.

Auch Wilfried setzte sich an den Besprechungstisch, hob diese kurz hoch, um die Schlagzeile zu zeigen, ließ die Zeitung dann auf den Tisch zurückgleiten.

„Das ist ein Fest für die Zeitungen heute. Auf so etwas warten die Schreiberlinge ja geradezu im Sommerloch."

„Habe es gelesen. Wieviel Wahrheit steckt in den Berichten?" Frank fragte nach.

„Nur allgemeines zur Jagd! Jan Holscher und Siggi hatten eine Verfolgungsjagd, nachdem sie Konzius in Nähe seines Grundstückes erkannt hatten. Konzius dachte wohl nicht daran, sich der Polizei zu stellen und dann ging es mit Wahnsinns- Tempo kreuz und quer durch die Pampa! Konzius kam von der Straße ab, sein Auto überschlug sich wohl spektakulär. dennoch krabbelt er nach dem Unfall da raus und will zu Fuß weiter- Siegfried Müller wohl als erster hinterher, dann Jan Holscher, der nicht so schnell aus dem Auto rauskam. Dan fällt ein Schuss- nicht wie beschrieben mehrere Schüsse. Plattschuss ! Konzius Kopf wird getroffen- sofort tot! Siegfried Müller hat geschossen. Siggi schwört, eine Waffe bei Konzius gesehen zu haben, bewiesen jedoch ist dies nicht. Die haben gestern das ganze Umfeld abgesucht, auch das Auto und Konzius Klamotten- keine Waffe!" Wilfried Dramenz macht eine Redepause. Die Informationen waren schon schwer zu erfassen, die Abläufe mehr als unklar.

„Au Mann." sagt Frank Hartung. „Das hört sich ja alles nicht so gut an!"

„Das kannst du laut sagen!" Wilfried lehnt sich zurück.

„Die Presse will es natürlich genau wissen, die wollen Hintergründe hören!"

Frank schweigt, obwohl auch er viele offene Fragen hat.

„Heute Nachmittag ist Pressekonferenz bei der Staatsanwaltschaft. Jan Holscher und der Herr Willinger fahren nachher rüber. Aber sie wollen es allgemein halten- nichts zu den Ermittlungen zu viel verraten."

„Das beruhigt mich ja ein wenig. Es wird bestimmt sowieso jede Menge gequatscht werden. Jeder reimt sich schnell etwas dazu. Auf mich werden sie bestimmt auch zeigen, oder?" Frank klingt besorgt bei der letzten Frage.

Wilfried Dramenz kennt auch den Grund von Frank Hartungs Sorge. Die Kollegen quatschten wirklich schon- jede Menge Halbwahrheiten, denen man schon andichtete, dass darin doch sicherlich ein Funken Wahrheit stecken musste. Doch alle Vorgesetzen- er selbst, Herr Willinger und auch der Jan Holscher hatten sich immer schützend vor Frank Hartung gestellt, da sie mehr als nur einige Oberflächeninformationen hatten. Wilfried Dramenz lenkte das Thema ab.

„Und Zuhause?"

„Naja. Ellen hat Fragen, ich habe keine Antworten! Der Urlaub war nach meiner Offenbarung- ich hab dir ja kurz am Montag erzählt, wie das in Dänemark lief- nicht mehr erholsam. Wir hatten bis gestern wahnsinnige Angst. Und nun? Ja neue offene Fragen!"

„Antworten wird es vorerst nicht geben!"

„Wieso?" Frank hakt nach.

„Die Ermittlungen dauern noch an, aber Willinger will so schnell es geht die Ermittlungsgruppe personell runterfahren und auflösen. Zuerst sollen jedoch die Umstände ein wenig abgeleuchtet werden- besonders nunmehr die Sache mit dem Unfall. Dumm nur, dass es nicht mehr in unserer Hand liegt. Weil es einen Kollegen betrifft, hat Rostock die Sache übernommen."

„Aber das ist doch Murks!"

„Ist aber der normale Ablauf bei solchen Sachen, das weißt du!" Wilfried Dramenz blickt nachdringlich zu Frank.

„Ja!" Frank muss kleinlaut einlenken. Er kennt diese Erfordernisse. „Bleibt denn noch etwas an Ermittlungen hier?"

„Nur dieser Ursprungssachverhalt! Und dem geht nach dem Tod von Konzius die Puste aus!"

„Was?" Frank Hartung ist entsetzt.

„Alle Richtungen Sackgassen für die Ermittlungen. Ein Täter im Knast, zwei andere Verdächtige tot! Wo soll man da noch Futter für lange Ermittlungen hernehmen? Und Stop- bevor du jetzt etwas darauf sagst- du weißt, dass man das dann nicht mehr ins Uferlose strecken kann. Willinger braucht die Leute auch für die Tagesgeschäfte- es ist Urlaubszeit und Leute rar!"

„Schon, aber die können das doch dann nicht einschlafen lassen!"

Wilfried kehrt den Vorgesetzten heraus: „Doch! Wir müssen das halt so nehmen, wie es ist. Und nach den jetzt vorliegenden Sachlagen kann man kein Wasser mehr aus dem Stein quetschen- so hat es Herr Willinger heute in der Morgenlage wörtlich gesagt!"

„Aber am Montag hieß es doch noch, da steckt noch eine Menge Ermittlungspotenzial drinnen und das allein die Auswertungen noch ewig andauern können!"

„Am Montag war Konzius noch mit Haftbefehl auf der Flucht! Jetzt sieht es anders aus!" Wilfried Dramenz beugt sich zum Tisch und faltet die Hände. „Nun heißt es nur noch, die Sache rund zu machen und schnell abzuschließen! Tut mir leid!" Wilfrieds Stimme wird nachdenklich.

Frank sagt nichts mehr, ist nur entsetzt. Seine Fragen würden dann unbeantwortet bleiben müssen. Und diese vierte Person- so es sie tatsächlich gab? Diese Person würde nie erkannt werden, könnte ihr Treiben- was auch immer ihr Treiben war- fortsetzen. Das alles war sehr unbefriedigend.

Wilfried Dramenz setzte noch eines darauf: „Der Staatsanwalt wird die Ermittlungen sicherlich nun zeitnah einstellen wollen. Wo kein Beklagter mehr, da keine Anklage! Er ist ja Herr des Verfahrens. Jan Holscher ist heute früh auch der Meinung gewesen, dass der Staatsanwalt dem Vergewaltiger vielleicht nicht einmal den Prozess machen kann- aus Mangel an Beweisen. Es ist nun alles zu wenig Futter in den Augen der Staatsanwaltschaft- da würde ihn jeder pfiffige Rechtsanwalt bloß stellen!"

Frank Hartung wird bleich.

An der Zimmertür klopft es zaghaft.

„Ja? Herein!"

„Herr Dramenz, entschuldigen Sie die Störung!" Karsten Berg schaut zaghaft in das Büro des Hauptkommissars. „Ich hörte grade, Herr Hartung ist schon im Hause?" Karsten Berg erblickt Frank Hartung im Raum. „Herr Hartung, wir könnten die Zeugenvernehmung auch vorziehen, das käme uns wohl allen Entgegen. Er wird auch nur ein wenig im Drüben gestochert- ich denke, neue Erkenntnisse wird es aus Ihrer Sicht nicht zu berichten geben- jetzt nach dem Urlaub!"

„Aha?" Frank Hartung schaut den jungen Kollegen fragend an.

„Ich gehe schon einmal zu mir ins Büro, kommen sie rüber, wenn Sie beide hier fertig sind. Dann habe ich die Protokolle auch schon vorbereitet!" Karsten Berg entschwindet, wie er grade hereingeblickt hatte- mit freundlichem Lächeln in Richtung Wilfried Dramenz.

Die Tür des Zimmers fiel ins Schloss.

„Mal nur so unter uns." Wilfried Dramenz zeigte nun seine verständnisvolle Seite. „Ich habe dir erstmal nichts groß ins Fach gelegt und was da ist, kann ich auch locker auf die anderen verteilen. Ich will dir jetzt nicht irgendwas raten, aber... vielleicht möchtest auch du einmal eine Pause haben. Geh doch mal zu einem Arzt, andere bekommen wegen weniger Stress eine Krankschreibung."

„Ich weiß nicht. Mal sehen." Frank erhob sich nun.

Arbeit wartete zwar nicht, aber der Vernehmungstermin stand an und Frank Hartung wollte es hinter sich bringen.

„Falls sich neue Erkenntnisse ergeben- wir lassen dich schon nicht dumm sterben!" Wilfried Dramenz Mimik sagte viel aus. Sie deutete an, dass er Frank irgendwie schon informieren würde.

Frank verstand. Er nickte.

Im Büro von Karsten Berg ging es an diesem Nachmittag, wie von Karsten angekündigt recht schnell. Die Fragen waren sehr allgemein gehalten. Es waren die Sorte von Fragen, welche man eigentlich als guter Vernehmer nicht vortragen sollte- Frank Hartung hätte oftmals mit ja oder nein antworten können und dabei auch das Gefühl gehabt, es hätte dem Karsten Berg auch gereicht als Antwort. 'Kennen Sie Konzius, Andreas?' oder 'Hatten sie jemals Kontakt zu der Personengruppe?', wenig Inhaltserfordernis. Frank Hartung stellte für sich alsbald fest- ohne den jungen Kollegen seinerseits darauf ansprechen zu müssen, dass es den Anschein einer Alibivernehmung für die Akte hatte. Man wollte die Sache nur 'rund' machen. Insgeheim erhoffte sich Frank Hartung, Jan Holscher noch zu sehen und kurz in ein Gespräch verwickeln zu können. Aber Jan Holscher war bei der Staatsanwaltschaft und hatte dort der Presse Rede und Antwort zu stehen- auch nur als Dritter, denn die Rostocker Kollegen und ein Staatsanwalt waren heute wohl mehr im Fokus. Auch zu Siggi Müller wollte er nun nicht mehr fragen. Karsten Berg hätte die Nachfrage vielleicht falsch aufgefasst, daher hat Frank Hartung sie verworfen.

Doch nun war Frank eines klar geworden: Antworten würde es bald nicht mehr geben zu dieser Stalker- Gemeinschaft, diesen Scannern, wie sie genannt worden waren.

Frank Hartung war nach der Vernehmung sehr müde.

Er hatte für sich entschieden, dem Ratschlag seines Vorgesetzten Wilfried Dramenz zu folgen- Frank würde versuchen, wegen dieser seelischen Ausnahmesituation einen Arzt zu konsultieren.


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