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Kapitel 16

Irgendwo im Nirgendwo

- ein Gehöft-

Mittwoch Vormittag




Jan Holscher pustete Zigarettenqualm ins Nichts.

„Moin, Moin." Sagte er zu Frank Hartung und Wilfried Dramenz, als beide Kollegen auf dem Zuweg zum Gehöft auf ihn zuschritten.

Frank sah sich ein wenig um. Augenscheinlich gibt es wohl hier erstmal nichts Relevantes für ihn. Er blickte durch das Hoftor in das Gehöftinnere. 'Hmm. Alte Dachpappe. Ich hoffe ja, das es nicht wegen so einem Umwelt- Quatsch ist.'

Jan Holscher wandte sich dem Wilfried zu, als dieser auf seiner Höhe ankam.

„Na, wie war die Frühlage? Gab es noch etwas bahnbrechend Neues vom Chef?"

„Nein, er hatte es wohl auch eilig heute früh."

„Ja, dass dachte ich mir. Bestimmt wegen der Statistik, da muss er doch heute antanzen." Scherzte der Jan Holscher.

„Ja."

Wilfried wirkte wortkarg, als wenn es Wichtigeres gab, als Morgenbesprechung und Statistik. Er blickte zu Jan Holscher.

„Also, du wolltest Uns zwei gern hier haben. Nun erzähl mal was."

Jan sah Frank Hartung an und musterte ihn, als würde er abschätzen wollen, in wieweit Frank geeignet erscheint, einerseits hier zu sein oder andererseits für seine Ermittlungen hier draußen irgendwie von Vorteil sein könnte.

„Okay Leute.Vorab eines. Ihr Zwei ward nie hier und ihr steht auch auf keinem Protokoll, dass hier geschrieben wird. Soweit klar?"

Jan Holscher sah sowohl Frank als auch Wilfried erwartungsvoll mit aufgerissenen Augen an.

Wilfried sah auf den Boden, stocherte mit seinem Fuß an einem Grasbüschel auf dem Weg zur Hofeinfahrt herum. Frank Hartung hingegen stellte sich Jan Holschers durchbohrenden und fragenden Blick und nickte vorsichtig. Dabei zog Frank fragend die Augenbrauen hoch, spitzte seine Lippen, als wollte ich damit sagen: 'Okay. Ich schweige fein still.'.

Jan gestikulierte in dieser Fragepause, indem er die rechte Hand von sich zur Seite weghielt. Von seiner Zigarette fiel Asche ab, die stumm auf den Boden fiel.

„Also ist bis hierhin erstmal Klarheit, Okay?"

„Ja." Sagte Wilfried für Beide sprechend und Frank Hartung nickte erneut vorsichtig, um es auch zu bestätigen, da Jan Holscher immer noch mit großen, aufgerissenen Augen vor uns aufgebaut war.

„Gut. Folgende Situation: Vorgestern gab es in Ribnitz eine unschöne Sache, ihr hab es vielleicht in der Lage gelesen- ist auch erstmal egal. Ein Mann hatte dort eine junge Frau mit einer Waffe bedroht, es lief vom Täter aus wohl in die Richtung versuchte Vergewaltigung. Großes Kino- die Frau kann entfliehen- Täter wird geschnappt, die Waffe haben die Kollegen dort auch bei ihm gefunden- alles soweit in Ordnung, Gewahrsamnahme- eine Zeugin und die Geschädigte vernommen noch in der Nacht- Verdacht auch wegen Stalking- Wir übernehmen das Ding gestern früh als Vorgang- der Täter sagt natürlich erstmal nichts in der Vernehmung -gestern noch Haftbefehl gegen den Täter- wunderbar klassisch soweit."

Jan Holscher stand immer noch gestikulierend und mit aufgerissenen Augen vor uns.

„Hmm." merkt Wilfried an, immer wieder kurz den Blick vom Grasbüschel auf Jan richtend.

„Jouh, jetzt denkt einer- Naja, der hatte eine Waffe dabei- keine Erlaubnis bekannt- der kann ja noch welche zu Hause haben, oder?"

Jan hält mit der Gestik fragend inne. Ohne eine Antwort zu erhalten redet er mit großen Augen weiter.

„Beschluss für die Meldeanschrift beantragt" Jan zeigt mit dem Daumen der gestikulierenden Hand hinter seinen Rücken auf das Gehöft, „- gestern Abend noch vom Gericht abgeholt- und heute früh gleich am Ball geblieben und Durchsuchung."

Mann, - denkt sich Frank Hartung so bei sich- der Jan Holscher macht es echt spannend, redet ohne Luft zu holen. Der weiß sich wirklich gut zu verkaufen. Also raus damit, warum sind wir hier?

„Okay. Also los heut früh, den Zeugen aufgegabelt, vorhin Schlüsseldienst besorgt und rein."

Jan Holscher ist wohl aufgefallen, dass sich die Zigarette selbst rauchte. Er wirft den Stummel einfach seitlich weg. Wilfried schaut dem Flug des Zigarettenstummels hinterher.

„Also, wir hier rein- ordentliche Bude, aufgeräumte Küche, die Wäsche in den Schränken super schön gestapelt. Irgendwie ein Musterhaushalt, aber dann kommt es."

Jan hält inne im Reden, zieht die Augenbrauchen noch höher, der Blick seiner großen Augen fliegt zwischen Wilfried und Frank Hartung hin und her.

„Zufallsfund!"

Indem dies Jan Holscher so sagt, tippt er mit Zeige- und Mittelfinger auf die Brust von Frank Hartung, starrt Frank hierbei wie gebannt an.

Aha, sicher was für unser Kommissariat gefunden.

„Warst Du schon mal hier?"

Jan sieht Frank Hartung fragend an, sieht dann zu Wilfried Dramenz. „War er schon mal hier?"

Wilfried schüttelt mit gesengten Blick auf den Weg den Kopf.

„Ich habe ihn noch nicht gefragt."

Jan starrt mich an.

„Und? Warst Du schon mal hier?"

Sein Kopf nickt bei der Frage leicht. Der starre Blick aus den aufgerissenen Augen von Jan Holscher verlangte förmlich eine Antwort von Frank Hartung.

„Ein definitives Nein! Ich kenn die Bude nicht!"

„Aha."

Jan Holschers Augen bekommen ihre normale Größe zurück. Ruhig wirkt er nun schlagartig irgendwie zudem.

„Und genau Das dachte ich mir auch!"

Muss Frank Hartung 'Das' jetzt verstehen? Irgendwie bist du schon merkwürdig drauf- denkt Frank. 'Was habe ich mit einem versuchten Vergewaltiger und Stalker am Hut. Und was habe ich mit der Bude von dem Typen zu tun? Doch wohl nichts.'

Jan drängt sich zwischen Wilfried und Frank, umfasste Beide am Rücken und schiebt sie in Richtung Gehöft.

„Seit meine Gäste!"

Dann geht er voraus durch die Hoftür, sieht sich um, wohl um sich zu vergewissern, dass die beiden Kollegen ihm folgen. Wilfried weißt Frank Hartung mit einer offerierenden Bewegungsgeste der linken Hand an, ihm voraus zu gehen. Also darf Frank zuerst Jan Holscher hinterher, Wilfried folgt ihnen.

Links neben dem Hoftor ist ein Haus mit einem Erdgeschoss und –vermutlich ausgebautem- Dach. Das Haus sieht schon älter, dennoch gut erhalten aus. Auffällig ist die neue, weiße Hauseingangstür, welche aus dem sonst grauen Bild des Hausaußenputzes hervor sticht. Ein Blick über den Hof verrät, dass hier einmal jemand angefangen hatte, neues Pflaster zu legen. Zirka zwei Drittel hatte der Unbekannte wohl geschafft, denn im hinteren Bereich war eine Kante des Pflasters zu erkennen, die in Schotter überging. Ein kleiner Flachbau- vermutlich eine Werkstatt, ein weiteres Wirtschaftsgebäude, mit einer grünen, alten Holztür im Dach- vermutlich einmal als Heuboden genutzt. Keine Autos, kein Schrott- nur drei Mülltonnen und einige gelbe Plastmüllsäcke. Irgendwie erinnerte sich Frank Hartung daran, dass Wilfried mir vorhin etwas von einer Gerüstbaufirma erzählt hatte, aber hier standen keine Firmenfahrzeuge, keine Gerüste, es war nichts da, was auf eine Firmentätigkeit irgendwie auch nur entfernt hinwies.

Jan geht in die Haustür hinein, tritt auf einer Matte davor ab. Wortlos und gespannt folgte Frank, flankiert von Wilfried.

Sie betreten einen in der Tat sehr geordnet wirkenden Haushalt, im Flur ist eine Garderobe, an der nur ein 'Blaumann' und eine dünne Damenjacke auf Bügeln hängt. Ein kleines Telefonschränkchen mit einer Telefon- Anrufbeantworter Kombination- das portable Telefon fehlt jedoch in der Ladestation- der Anrufbeantworter blinkt. Mehrere Schuhe stehen sauber nebeneinander gereiht auf dem Fliesenfußboden. Linkerhand ist eine Küche- nichts steht herum, eine Essecke nehme man dort wahr, eine Blumenvase mit kleineren Feldblumen auf dem Tisch- ordentlich und sauber. Nirgendwo Türme von Geschirr oder Lebensmittelpaketen auf den Hängeschränken, wie man es in einem 'lebenden Haushalt' erwartet hätte. Einzig eine Kaffeemaschine sticht hervor, in welcher sich noch ein Rest alter Kaffee in der Kanne befindet. Rechts ein Bad mit Dusche vom Flur aus- mehrere Handtücher, Duschbäder- alles super gepflegt.

Links der nächste Raum ist ein Wohnzimmer, fast wie im Möbelhaus- keine Zeitungen herumliegend, nur einige Bücher einsortiert, keine Sachen auf dem Teppichfußboden, ein wenig Glas und Kitsch in der Anbauwand, ein Flachbildfernseher.

Hmm, wenn sich Frank Hartung das so ansah, musste er feststellen, dass diese Sauberkeit schon fast steril wirkte auf ihn. Wer hier wohnt, scheint sich wohl ein sehr überschaubares und geordnetes Leben zu wünschen, ohne Schnickschnack an den Wänden, ohne Bilder von den Lieben, ohne Spielsachen auf dem Teppich- fast ohne alles, was eigentlich ein Heim gemütlich machen könnte. Jan Holscher hatte vorhin Recht- irgendwie ein steriler Musterhaushalt. Also wann fängt denn der Fisch zu stinken an, fragte sich Frank Hartung.

„Na, ist doch schon eine überschaubare Geschichte, oder?"

Jan hat wohl die Gedanken von Frank und auch von Wilfried gelesen.

„Hier hat also der Täter gewohnt?" fragt Wilfried.

„Ja. Aber das Beste wisst ihr noch nicht!"

Jan bleibt im Flur stehen und dreht sich um, blickt uns fest in die Augen.

„Also. Wir haben hier hinten um die Ecke noch drei Zimmerchen und das hier an der Treppe ist 'ne Rumpelkammer- Staubsauger und solche Sachen. Die Zimmer hinten, sehen bis auf eines total geleckt aus- wie der Rest hier eigentlich auch. Und jetzt...," Jan holte tief Luft, „...jetzt gehen wir mal in die Abgründe dieser sauberen Gesellschaft hinauf."

Jan zeigt auf die Treppe, legt eine bedeutungsvolle Mimik auf.

„Der Siggi ist noch oben, Karsten sieht sich mal die Schuppen dort draußen noch an, den habe ich grade vorhin rausgeschickt. Wenn ihr gleich hochkommt, geht bitte erstmal nach links."

Frank Hartung darf wohl als Erster hoch, wenn er Jan Holschers Gestik richtig verstehen soll. Na, dann will er mal. Die Treppe ist auch neu, soviel konnte man sehen. Frank war gespannt. Oben wurde es ein wenig dämmriger, es viel zumindest in den oberen Flur nicht so viel Licht ein. Links sah Frank Hartung schon eine offene Tür.

'Mal sehen, was hier so 'weltbewegend' ist, dass es Wilfried für notwendig erachtet, mich von der Arbeit ohne große Gründe wegzureißen und meinen frühen Feierabend zu gefährden.'

Frank Hartung steht nun vor der Tür und sieht in den Raum hinein. Wilfried folgt, grüßte hinter Frank Hartungs Rücken irgendwo den 'Siggi', schaut dann auch in den Raum hinein.

Irgendwie erinnerte dieser Raum an ein Büro. Vier Schreibtische rundherum an die Seiten des Raumes verteilt. Leises Computer- Surren dringt nach außen. Ein kleines Radio im Fenster. Jeder Schreibtisch mit neuesten Bildschirmen. Augenscheinlich sind nur drei Arbeitstische in Nutzung. Zettelwirtschaft auf diesen drei Arbeitstischen, Kaffeebecher abgestellt, Schreibtischgarnituren, Kalender , Taschenrechner, kleine Tankstellenrechnungen, CD- Hüllen und CDs auf dem Teppichfußboden verteilt, Videos, CD's, DVD's, USB- Kabel in konfusem Gewirr zu Videokameras an den Rechnern, Unmengen an hochwertigen Fotoapparaten mit wahrscheinlich nicht preiswerten Objektiven an einem Garderobenständer angehängt, zwei volle Aschenbecher- die einen kalten Zigarettengeruch aus dem Raum kommen lassen, mit Papier überquellende Mülleimer, ein Kaffeepad- Automat, Taschentücher gebraucht oder in Packungen, irgendwelche Geräte mit Teleskop- Armen, diverse Handys an Kabeln, ein seltsamer Trichter mit einem Kabel, vier teilweise bis auf den Schaumstoff durchgesessene Chefsessel, graue Gardine, ein Magnet- Board an der Wand mit Notizen, Skizzen wie wahllos in die Trockenbauwand gepinnt.

„Was ist Das hier?" frage Frank Hartung, der auch grade die Treppe hochkommt.

Jan muss kurz lächeln.

„Tja, sieht aus wie ein schickes Büro, was?"

„Irgendwie schon, aber- was ist Das hier? Dieser ganze Quatsch hier? Die Technik, die Fotoapparate und so?"

Frank Hartung muss wohl wirklich völlig ratlos ausgesehen haben, als er die Frage wiederholt an Jan Holscher richtet.

„Ich nenne es: 'Das Laboratorium'!" sagt Jan bedeutungsvoll, fast schon gruselig und zeigt mit beiden Händen eine Gestik, als ob er den Begriff 'Laboratorium' auf einem breiten Schriftzug über der Tür anbringt.

'Laboratorium' wirkte auch irgendwie gruselig an sich. Es assoziiert etwas, wie bei Doktor Frankenstein, wie Versuche an lebenden Kulturen aus dem All oder irgendetwas Finsteres.

„Ja, 'Laboratorium' passt irgendwie." bestätigt sich Jan Holscher selbst noch einmal.

„Geht aber lieber mal nicht hierein. Ich habe schon die Datenauswerter angefordert. Die sollen sich der Sachen mal annehmen und wir wollen das Laboratorium ja nicht 'konterminieren'. Hehe."

Jan muss über seine Wortspielereien lachen.

Frank Hartung zieht die Lippen fragend hoch, um zu zeigen, dass sich in seinen Augen nur Fragezeichen widerspiegeln beim Anblick dieses seltsamen Raumes.

'Konterminieren'- was? Jan, du hast sie doch nicht alle?'

„Geh mal weiter Frank- rechts lang- zweiter Raum. Kannst auch reingehen, wir sind schon da durch. Willi, du bleib mal besser hier- oder komm hinter mir her."

Frank Hartung geht wie angewiesen nun rechts weiter, an einer Tür vorbei, hinter der er den Kollegen von Jan Holscher, den Siegfried wahrnehmen kann.

„Hallo Siggi."

Sagt Frank beiläufig, erhält keine Antwort aus dem Raum.

An der Tür des zweiten Raumes ist außen ein kleiner Klebezettel aufgeklebt in Kopfhöhe. „Andreas" steht dort handgeschrieben und fast schon vergilbt darauf, darunter ein dreieckiger Aufkleber „Bitte nicht stören!", wie man ihn vielleicht an Kinderzimmern pubertierender Teenager feststellen kann.

„Wart mal."

Jan Holscher sagte dies zu Frank und zeigt ihm dann ein Paar helle, durchsichtige Einweg- Handschuhe, welche er aus der Tasche seiner Weste zaubert.

„Die zieh mal besser noch an, sonst kannst du da nicht rein!"

Frank hält inne, greift nach den Einweg- Handschuhen.

„Okay?"

Irgendwie ist Frank Hartung schon gruselig vom 'Laboratorium', was kann denn hier nun noch kommen?

Frank hofft, keine Leichenteile oder sonst irgendwas zu finden. Er zieht die Handschuhe- wie von Jan gewollt an, was nicht so leicht ist. Die Wärme außerhalb des Hauses hat Frank Hartung schon ein wenig schwitzen lassen, seine Hände sind feucht. Dann noch dieses Getue- naja, muss wohl sicherlich sein. So, fertig.

Frank Hartung sieht Jan Holscher fragend an.

Er nickt.

Also dann.

Langsam schob Frank die angelehnte Tür nach links öffnend auf. Er sah in einen großen, fast leer wirkenden Raum hinein. Eine ältere, graue Dreisitzer- Couch im Ripp- Lock, ein kleiner Nachttisch, ein riesengroße, cremfarben- angemalte Anrichte mit Aufsatz wie von 'Omas Zeiten' mit einem Holzstuhl davor. Sonst nichts? Keine Leichen, keine Sachen, die einem sofort das Blut gefrieren lassen?

Warum hatte Jan Holscher denn so ein Gewese gemacht um diesen Raum?

Frank Hartung stand immer noch außen vor der Tür, sah in diesen Raum.

Fragend wendete er sich mit einem Blick wieder Jan zu, zuckte mit den Schultern, als wollte er zu Jan Holscher sagen: Ja? Und?

Jan erklärte nichts, er wies Frank Hartung nur mit einer Kopfbewegung an, in diesen Raum hinein zu gehen.

Also ging er nun langsam hinein.

So furchtbar schien es ja nicht zu werden.

Frank Hartung drehte sich zu Jan um.

Wie Frank hierbei sehen konnte, blockierte Jan Holscher nun grade demWilfried mit einer langsamen Armbewegung, als sollte sein Chef nicht mit eintreten. Zudem schüttelte Jan zu Wilfried gerichtet den Kopf. Wilfried wartete vor der Tür dieses Zimmer also, denn diese wortlose Bitte hatte er auch richtig folgernd verstanden. Jan kam nun leise und langsam in den Raum hinein, er und Frank Hartung standen in der Mitte.

Frank sah sich erneut um, wollte sagen: Spartanisch, aber nichts auffälliges- was auch bis hier augenscheinlich erstmal stimmte.

Jan stand ihm gegenüber, sah Frank nachdenklich an, hielt ihn am linken Arm mit seiner rechten Hand vorsichtig fest.

„Ich nenne es den Schrein."

„Wie?"

„Den Schrein!"

Frank Hartung sah den Kollegen weiter verwundert an.

„Ich verstehe dich nicht. Wieso 'Schrein'?"

Dies stimmte auch, denn Frank Hartung verstand erstmal wirklich nicht, was er damit in seiner ironischen Andeutung zum Ausdruck bringen wollte- und das wollte schon etwas heißen. Schließlich war Frank sehr stolz darauf, einen Intelligenzquotienten von 137 –nachgewiesen durch zwei Tests vor Jahren- zu besitzen. Frank Hartung hielt sich für einen Top- Analytiker und Denker. Aber mit dem Begriff 'Schrein' konnte er hier und jetzt in diesem Raum überhaupt nichts anfangen. Ein Schrein ist etwas Mystisches oder Gegenständliches. Irgendein Objekt zur Aufbewahrung von heiligen Dingen oder kultischen Objekten einer heiligen Person, irgendwelche Behältnisse mit reichhaltigen Verzierungen waren nach Frank Hartungs Auffassung mit dem Begriff 'Schrein' verbunden, aber doch nicht dieses Zimmer hier in seiner hell terracotta- farbenen Tapete. Frank kannte irgendwelche Altare mit Flügeltüren, die Sachen verbargen. So hatte Frank Hartung aus einem Geschichtsbuch noch eine reich verzierte Nachbildung einer Hand vor Augen, in welcher sich wohl ein Knochen oder irgendwelche Gebeine eines Heiligen befinden sollen und er dachte an Sarkophage, die den Begriff eines 'Schreins' tragen.

Aber hier- in diesem Raum?

„Es ist DEIN SCHREIN!" sagte Jan bedeutungsvoll.

Frank Hartung zog die Augen klein, schüttelte langsam den Kopf, hob ungläubig und fragend die Schultern. Frank verstand Jan Holscher nun noch viel weniger.

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