Lost Timeline-Kapitel: Die erschreckende Botschaft
"Hört euch das an." Laslow las weiter. "Nachdem die unsterblichen Kinder exekutiert worden waren, wuchs der Wahn des Königs weiter und er zettelte Krieg mit den anderen beiden Samurai-Reichen Obata und Okudaira an. Beide Königreiche verbündeten sich zu einer starken Allianz und leisteten starken Widerstand, doch sie konnten nicht standhalten und fielen. Beide wurden gewaltvoll mit dem Miyamoto-Reich vereint. Nun, da er neue Stärke für seine Armee erlangt hatte, ließ der König seine tapferen Kämpfer nach Osten Richtung Kanto marschieren, wo ihr Angriff jedoch gestoppt wurde. Die Truppen der Kanto-Region wussten von den Plänen des Königs noch bevor er in der Lage war, einen Fuß in das fremde Terrritorium zu setzen. Sie liefen in einen Hinterhalt und wurden überwältigt. Somit fiel Johto, das ein einziges von den Miyamoto kontrolliertes Reich geworden war, und wurde stattdessen zu kantoischem Gebiet erklärt. Der König starb auf dem Kampffeld und wurde endlich von seinem eigenen Fluch befreit, als ein Geist seine Seele frei gab. Seine Söhne und möglichen Thronfolger, Takuya und Tako Miyamoto, starben ebenfalls. Itoe Miyamoto, die älteste Tochter des Königs, wollte zunächst den Krieg ihres Vaters fortführen, aber die kantoischen Streitkräfte übertrumpften ihre eigenen um eine Vielzahl, weshalb sie dazu gezwungen war, aufzugeben. Sie verließ zusammen mit der Königin und ihrer Schwester Sana das Territorium der Kanto-Region, um den Flammen des Krieges zu entkommen, und kehrte nie zurück.",
"Also... ist Johto hier gar nicht Johto sondern ein Teil von Kanto?" fasste Chris zusammen.
"Ja. Heutzutage soll Kanto immer noch über das Areal von Johto verfügen", bestätigte Laslow. "Hier zumindest...",
"Steht... dort irgendwas über die Getreuen der Königsfamilie?" fragte Jacky leise. "Ich nehme an, dass sie mit ihren Herren gestorben sind...",
"Kein Wort", antwortete der Silberhaarige. "Aber ich gehe davon aus, dass es so ist. Zumindest die, die dem König und den Prinzen gedient haben.",
"Also ist Ronin auch im Krieg gefallen, hm..." murmelte Mari eher zu sich als zu den anderen. "Für seinen Herren würde er alles tun. Ich bin mir sicher, dass er sein Leben für ihn gegeben hat... Sie haben dieses Schicksal nicht verdient.",
"Nein, haben sie nicht..." Jacky schüttelte den Kopf.
"...Hey. Mari." Chris hatte eine Zeitschrift auf dem Tisch entdeckt. "Das bist doch du, oder? Da?" Er deutete auf das Cover. Es zeigte ein Mädchen, was wirklich ziemlich sehr nach Mari aussah. Ihr Haar war zwar nur schulterlang, aber es gab keinen Zweifel daran, dass sie das war. Mari griff nach dem Magazin. "Ich sehe echt scheiße mit kurzen Haaren aus", sagte sie und blätterte durch das Magazin, bis sie den Artikel fand. "...Gewinnerin des internationalen Jugend-Wissenschafts-Wettbewerbs von diesem Jahr wurde bestimmt. Biologie-Studentin Mari Sentaku der Universität von Saff... Saffronia City?! Bitte WAS?! Moment, was mache ich denn in Kanto?!",
"Biologie-Stundentin? Wow." Jayden schnaubte und beäugte das Bild. "Schaut so aus als würdest du dich in dieser Welt echt gut machen.",
"Klappe, Rotschopf!" Sie warf ihm einen scharfen Blick zu und sah dann wieder auf den Artikel. "Aber mal ernsthaft jetzt, wieso gehe ich hier auf eine Universität in Kanto? Bin ich da hingezogen oder so? Ich meine, mein Dad arbeitet in Kanto, aber... Ich wüsste nicht, was für einen Grund ich hätte, dahin zu gehen. Außer, mir wäre jemand hier in Einall gewaltig gegen den Strich gegangen.",
"Klingt zumindest nach dir.",
"...Nah, ich glaube nicht, dass diese Person hier mir auch nur ANSATZWEISE ähnelt." Sie warf das Magazin zurück auf den Tisch. "Wieso das alles... Taji? Ich glaube, deine Recherchekünste werden gebraucht.",
"Ich bräuchte etwas mit Internetanschluss dafür", sagte Taji.
"Es gibt einen Computer in Dads Arbeitszimmer. Ich bin mir sicher, dass du ihn benutzen kannst", fiel es Laslow ein. Chris war aufgestanden und durchforstete einen Pappkarton, der in einem Lagerraum stand. "Was machst du denn da?" fragte Mari in seine Richtung.
"Ich weiß, dass die Stewards hier ihren Papiermüll lagern", sagte er. "Ich suche nach Zeitungen, die etwas über die Zerstörung von Stratos verraten.",
"Oh.",
"...Hm... Ah! Wusste ich's doch. Hier." Er kam mit einer Zeitung zurück. "Schon etwas länger her, an die zwei Wochen. Ein großes Meer von Ultrabestien ist anscheinend aus dem Nichts aufgetaucht und hat die Stadt überfallen... Außerdem sagt der Artikel was von... einer Angriffsserie auf Kirchen und Kapellen überall im Land. Es heißt, das habe nach der Zerstörung des Klosters von Tessera angefangen.",
"Was..." Jayden wurde bleich wie ein Blatt Papier. "Wer würden sowas tun?",
"Das ist anscheinend schon einen Monat her... Das Kloster wurde am vierten März dem Erdboden gleich gemacht. Aber mehr davon steht hier nicht... Wir bräuchten noch ältere Zeitungsartikel, aber die gibt es nicht mehr.",
"Wir sind echt in ein Wirrwarr an Sachen reingestolpert", kommentierte Mari. Zachary kam zurück und gab den Kindern ihre bestellten Getränke. Taji stand auf. "Äh... Wo ist das Arbeitszimmer?",
"Warte, ich zeige es dir." Laslow brachte ihn nach oben und Taji setzte sich an den Computer. Die anderen folgten ihm neugierig und beobachteten, wie der Gezeichnete seine Internetsuche begann. "...Ja. Du lebst momentan in Kanto", sagte er dann in Maris Richtung. "Also vermute ich, dass du nie eine Reise begonnen hast. Hier steht, dass du nach einem Vorfall an deiner Schule das Land mit dem Rest deiner Familie verlassen hast.",
"Was... für ein Vorfall?",
"Eine Bande Driftlon und Drifzepeli haben Schulkinder entführt. Sie alle werden noch heute vermisst. Unter den verschwundenen war übrigens auch... Jacky.",
"Sie wurde von den Geistern erwischt...?",
"Ja... Anscheinend warst du eines der wenigen Kinder, das Glück gehabt hat.",
"..." Jacky saß da und nippte schweigend an ihrem Mago-Tee.
Mari lugte über seine Schulter. "Ich erinnere mich... das war auf der ungeplanten Zeitreise. Das war Hypnos Schuld... In Kanto seit 2017... Schaut so aus, als wäre ich gegangen, bevor ich das letzte Jahr an meiner Schule überhaupt abgeschlossen habe. Also habe ich Jayden auch nie getroffen...",
"Nein. Das Kloster von Tessera wurde dieses Jahr zerstört, am vierten März. Mehr mit Religion assoziierte Gebäude folgten daraufhin. Es gab... viele Tote.",
"Gibt es Hinweise zum Täter?",
"Es gibt keine Bilder vom Täter. Er war wohl zu schnell, sodass er der Polizei jedes Mal ausweichen konnte... Hier steht, dass...", er holte tief Luft, "... dass die Opfer auf die grausamsten erdenklichen Weisen massakriert wurden.",
"Massakriert? Ach du Kacke. Gibt es eine Liste der Opfer?",
"Leute von der Kirche... Der Abt des Klosters, Nate Corbyn, war das erste.",
"...Warte. Jaydens Name steht nicht auf der Liste... also ist er entweder nicht unter den Opfern oder er ist gestorben, bevor das alles passiert ist.",
"Es gibt nur Aufnahmen. Wie die hier." Taji klickte auf eines der Videos, das von der Bodycam eines Polizisten aufgenommen wurde. Es zeigte die Körper der Opfer, die von dunklen Decken verhüllt waren. Überall schien Chaos zu herrschen. An einer Stelle konnte man lautes, krankhaft verrücktes Lachen hören. Ein Schatten verschwand in der Nacht genau dann, als der Mann sich zur Quelle des Gelächters drehte- zur Quelle der Stimme, die einwandfrei Jayden gehörte.
"..." Maris Augen weiteten sich. "Was... diese Stimme... Das... niemals..."
Jayden blickte erst auf den Computer, dann zu ihr. Seine Hände begannen, zu beben und er stellte seine Tasse ab, um sein Gesicht in ihnen zu vergraben. "Nein... Nein... Das war meine Stimme... Hab ich sie umgebracht?!",
"... Ich würde Nein sagen, aber... Es... klang wie du..." sagte sie entsetzt.
"...",
"Jayden...",
"..." Er bewegte sich nicht. Er reagierte nicht einmal mehr auf das, was um ihn herum geschah. Sie sah ihn hilflos an und blickte dann wieder zu Taji. "Gibt... Es noch eine Kirche oder Kapelle, die nicht zerstört wurde?",
"Nein... Alle wurden vernichtet. Fast 200... 200 Opfer...",
"Andere religiöse Einrichtungen, auf die man es abgesehen haben könnte?",
"Vielleicht die eine am Rande von Septerna City... Ein kleines Gebäude, wo sich eine kleine Gruppe von Arceus' Gefolgsleuten versammelt... Die, die noch übrig sind...",
"Wir müssen diesem Wahnsinn Einhalt gebieten... Gibt es ein Muster bei den Angriffen?",
"Sie sind alle an frühen Nächten passiert. An Sonnenuntergängen, wenn viele Leute in den Einrichtungen ihre Gebete gesprochen haben...",
"Sonnenuntergang... Das... Das ist seine Lieblings-Tageszeit..." Mari blickte erneut zu Jayden, der keinen Mucks von sich gab. Er saß da wie ein Häuflein Elend und sie sah ihm an, wie sein eigener Verstand mehr und mehr in Stücke zerbrach.
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