Die Fahrt ins Ungewisse
Schweigend saßen sie im Auto. Kim wusste einfach nicht was sie sagen sollte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Joshua hereinplatzen würde. Sonst war er doch auch immer Gentlemanlike. Wieso ausgerechnet vorhin nicht? Dann wenn es wichtig war?
Sie spürte seinen Blick auf sich ruhen. In ihr herrschte das reinste Chaos. Sie wusste selber, dass es gefährlich war, was sie da tat. Aber sie hatte alles im Griff. Wie sollte sie das nur Joshua beibringen? Aber vielleicht war es erst einmal gut, dass er sie nach Hause brachte...
Die Angst, dass er Mia etwas sagen könnte fraß sie innerlich auf. Mia,... was würde sie sagen, wenn sie wüsste, als was sie ihr Geld verdient hatte und warum sie so viel Geld gebraucht hatte? Mia, sie durfte es nicht erfahren.
Endlich ging es ihr mal gut. Kim würde sich das niemals verzeihen können, wenn sie ihr das jetzt nehmen würde. Mia brauchte das, diese Unbeschwertheit, dieses Glück.
Irritiert runzelte Kim die Stirn, als sie aus dem Fenster sah. Statt nach London reinzufahren, verließen sie gerade die Stadt. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her.
„Ähm, wo fahren wir hin? London ist in der anderen Richtung."
„Wir fahren weg."
Joshua sah sie angespannt an. Er wirkte wie ein Tier, dass auf der Lauer lag.
„Da wäre ich nicht von alleine drauf gekommen, du Schlauberger. WOHIN fahren wir?"
Ihre Stimme klang genervt und bissig, aber das war ihr egal. Sie mochte es nicht übergangen zu werden und erst Recht nicht, wenn so etwas wie jetzt zwischen ihnen stand. Er sollte sie einfach in Ruhe lassen.
„Das wirst du sehen. Du hast doch nicht geglaubt, dass ich dich einfach nach Hause bringe?"
Wütend funkelte Kim Joshua an. Doch das hatte sie! Was sollte diese Nummer? Sie wägte ab, was sie tun sollte. Momentan fuhr der Wagen zu schnell, um die Flucht zu ergreifen. Aber wenn sie anhalten mussten, würde sie rausspringen. Sie musste nur schnell sein.
Angespannt wartete sie auf eine Kreuzung.
Joshuas Blick lag immer noch auf ihr. Warum tat er das alles? Er wusste, dass sie eine Hure war, dass sie Drogen nahm. Wieso wendete er sich nicht ab von ihr? Der Wagen wurde langsamer und sie spannte sich an, ihre Hand wanderte langsam zum Türgriff. Sie war bereit los zu hechten.
„Denk nicht einmal daran."
Amüsiert blitzten Joshuas Augen auf. Kim zuckte zusammen.
„Woher,...? Du hast kein Recht dazu. Lass mich raus, ich will nach Hause!"
„Ich sehe alles, Kim. Und nein! Wir werden weiter fahren und du wirst mitkommen, ob du das willst oder nicht."
„Wer bist du, dass du mir vorschreiben willst, was ich zu tun habe?"
„Ich bin Joshua, ich bin dein Freund, ob du das willst oder nicht. Wir werden dich von dem Dreckzeugs wegbekommen. Du kannst es einfach haben oder schwer, das ist deine Entscheidung."
Kim zitterte vor Wut.
„Du bist nicht mein Freund! Du lässt mich jetzt gehen Joshua. Was geht es dich an, was ich tue oder nicht tue?"
„Weil du mit Mia befreundet bist und weil wir beide ebenfalls befreundet sind,... auch wenn du das gerade vielleicht nicht so siehst."
„Du kannst machen was du willst, ich werde sowieso tun was ich möchte! Ich werde dir das Leben zur Hölle machen, das verspreche ich dir!"
Sie ballte die Fäuste. Sie würde nicht nachgeben. Er konnte sich auf den Kopf stellen.
„Das ist mir klar, mein kleiner Wildfang. Aber ich werde es versuchen,... auch wenn ich mit untergehe. Jede noch so kleine Chance, werde ich ergreifen."
Seine Stimme war sanft und ruhig sah er sie an. Kim blickte sprachlos und wütend aus dem Fenster. Sie waren auf einer Landstraße und die Felder und Bäume zogen an ihr vorbei. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte. In ihr kämpften die Gefühle. Von Hoffnung, dass er es tatsächlich schaffen könnte, ihr zu helfen, bis hin zur absoluten Wut, dass er sie nicht einfach in Ruhe ließ.
Sie ärgerte sich über sich selbst. Wie sollte ihr jemals jemand helfen, wie sollte sie ihr Leben in den Griff bekommen, wenn sie selbst nicht wusste, was sie wollte? Ihr Leben war das reinste Chaos... wie sollte sie da jemals wieder rauskommen?
Es war ja nicht so, dass sie es nicht schon mal
mit einem Entzug probiert hatte, aber dieses Zeug half ihr. Wenn sie sich ausgelaugt fühlte, wenn die Erinnerungen sie einholten und sie drohten zu erdrücken, war es das einzige Mittel was ihr half.
Es war nicht so, dass sie es tat um Party zu machen oder um länger durchhalten zu können. Nein, das Koks half ihr, ihre Mitte zu finden. Es half die Vergangenheit zu akzeptieren.
Nur unter Drogen konnte sie sich im Spiegel ansehen. Ohne diese konnte sie sich selbst nicht in die Augen sehen. Sie hatte sich, ihren Körper und ihre Seele verkauft. Sie hatte Dinge zugelassen, die manche noch nicht mal im Traum erahnen konnten. Sie war es nicht wert.
Sie musste einen Weg finden, dass Joshua aufgab, dass er sie aufgab, sowie sie es selbst getan hatte. Sie konnte das jetzt nicht. Diese Veränderung würde bedeuten, dass die Erinnerungen zurück kamen.
Innerlich machte sie sich einen Plan, wie sie ihn in den Wahnsinn treiben könnte, so dass er freiwillig aufgab. Oder sie musste die Geläuterte spielen, die alles mitmachte. So würde sie schnell wieder nach Hause kommen. Und dann würde sie sich von ihm fern halten.
Gott sei dank hatte sie noch etwas Koks mit. Er durfte es nur nicht finden. Sie würde irgendwie aus dieser Sache rauskommen...
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Hey, wie ihr merkt, läuft es gerade ❤️❤️❤️❤️ ich hoffe es gefällt euch und ich schaffe es die Emotionen richtig rüber zu bringen... es ist für beide wohl keine einfach Situation 🤔
Ich schreibe übrigens die ganze Zeit in der Sonne sitzend 😍😍😍😍😍😍😍😍😍😍 das ist soooooo toll hier, wir haben wirklich Glück mit dem Wetter 😍😍😍😍
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