Wahre Freundschaft
Mia und Kim saßen nun schon seit Stunden am Strand. Kim war müde, aber sie spürte, wie mit jedem Satz, die Vergangenheit zur wirklichen Vergangenheit wurde. Die Schatten, die sie ständig begleiteten wurden kleiner und seit langer Zeit, hatte sie das Gefühl, endlich wieder richtig Luft zu bekommen.
Mia hörte ruhig zu, während Kim ihr alles erzählte. Immer wieder weinte Mia, als sie hörte, wie Joshua ihr bei dem Entzug half, wie er sie vor Trey rettete. Kims Herz schwoll an, als ihr bewusst wurde, wie viel Joshua eigentlich schon für sie getan hatte.
Immer wieder war er aufgetaucht, wenn es brenzlig wurde. Er war wie ein Ritter in goldener Rüstung. Dann war Kim durch und eine Weile schwiegen sie beide. Kim sah, wie Mia versuchte das Gehörte zu verdauen und auch sie musste es selbst verdauen. Einerseits fühlte es sich toll an, endlich über alles reden zu können, anderseits war die Angst immer noch da, dass Mia sich von ihr abwenden könnte.
„Kim,..."
Mia stand ächzend auf und lief zum Wasser. Mit den Füßen im Wasser drehte sie sich zu Kim um.
„... weißt du überhaupt wie unglaublich das alles ist? Das alles hört sich an wie aus einem Film. Hast du das selber überhaupt schon mal so gesehen? Du lernst Joshua kennen, einen Mann, der genau das durchgemacht hat, was du durchgemacht hast! Wer könnte dich, deine Gefühle besser verstehen als Joshua? Er liebt dich, Kim und das kann ein Blinder sehen. Samuel und ich haben schon vor einigen Monaten darüber philosophiert, dass da was zwischen euch ist. Ihr könnt euch gegenseitig stützen, wenn ihr es braucht, euch lieben, wenn ihr es selbst nicht könnt. Ich beneide dich darum. Jaaaaa, Samuel ist toll, wirklich. Ich liebe meinen Göttergatten, aber er wird nie ganz verstehen, was in mir vorgeht, warum ich so bin... aber bei euch?"
Lächelnd stand Kim auf.
„Du bist also nicht sauer?"
Lächelnd schüttelte Mia den Kopf und Kim schmiss sich an Mias Brust.
„Ich hatte solche Angst, dass du mir nicht verzeihst."
„Kim,... ich bin traurig, ja. Ich bin traurig, dass du so lange alleine damit fertig werden musstest. Ich weiß selber wie es ist, solche Dinge mit sich herum zu schleppen. Ich habe immer gesehen, dass da was ist. Ich habe mir Sorgen gemacht, aber Kim, du bist stärker als du glaubst. All die Jahre hast du alles alleine mit dir ausmachen müssen. All die Jahre,..."
Kim spürte wie ihr die Tränen kamen. Diese Liebe hatte sie nicht verdient.
„Nein, Mia. Auch wenn du es nicht verstehst, aber du warst immer bei mir. Weißt du, du hattest keine Wahl, du wurdest gefangen genommen,... ich aber hatte eine. Ich habe mich von vorne herein für den offensichtlich falschen Weg entschieden."
Die Scham war kaum zu ertragen, aber es tat gut es sich von der Seele zu reden.
„Glaubst du das wirklich? Kim, was hättest du denn tun können? Drogen verändern einen und lassen einen nicht klar denken. Du warst krank! Das war nicht, weil du es gerne gemacht hast. Du hast getan, um deine Sucht zu befriedigen, das ist doch keine bewusste Entscheidung gewesen."
Sanft strich Mia ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
„Aber ich habe die Entscheidung getroffen Drogen zu nehmen, Mia! Du kannst die Schuld nicht einfach von mir nehmen."
„Ich kann manchen was ich will, meine Liebe. Du warst im Grunde noch ein Kind. Nein, du warst eins! Kinder können nicht logisch denken und sind nicht vernünftig. Dieser Simon hat das gewusst und damit gespielt."
Kim hätte Mia so gerne geglaubt, aber die Schuldgefühle begleiteten sie einfach schon so lange.
„Lass die Schuldgefühle nicht die Oberhand gewinnen, Kim. Ich weiß, dass ist einfach gesagt und ich weiß, dass es dich innerlich auffrisst. Aber es bringt dich nicht weiter! Du bist du, mit deinen Entscheidungen, ob sie nun gut oder schlecht waren. Aber all das hat dich geformt und zu dem gemacht, was du bist. Du hast es in der Hand, was du daraus machst."
Bewegt sah Kim Mia an. Wer war diese Frau?
„Mia, du bist unglaublich, weißt du das? Überlege wo wir heute stehen! Hättest du vor zwei Jahren gedacht, dass wir einmal so denken würden, dass du so denken würdest? Das Leben so bejahen würdest?"
Mia schüttelte den Kopf.
„Nein! Aber weißt du was? Das ist das Leben! Ich habe den Schritt gewagt mir selbst zu verzeihen, mich lieben zu lassen, Kim. Jetzt musst nur noch du diesen Schritt wagen."
„Ich weiß nicht ob ich das kann... Mia. Es ist so viel passiert. Ich bin so kaputt, ich habe Angst. Was ist, wenn ich das alles kaputt mache? Wenn ich Joshua kaputt mache?"
„Glaubst du das wirklich, mein kleiner Wildfang?"
Kim keuchte auf, als sie die Stimme aus der Dunkelheit vernahm. Joshua! Er war da!
Mia zwinkerte ihr wissend zu.
„Wo ist mein Göttergatte? Wenn du da bist, Josh, kann er nicht weit sein."
„Ich bin hier, meine Schöne. Wir wollten nur mal nach euch sehen. Ihr seid schon ziemlich lange hier draußen. Ich habe dir eine Jacke mitgebracht, es ist abends dich sehr kühl."
Mia verdrehte die Augen, lächelte aber seelig. Liebevoll nahm sie nochmal Kim in den Arm.
„Danke, dass du da bist, dass du meine Freundin bist und dass du mir dein Vertrauen geschenkt hast. Wir schaffen das, gemeinsam. Du bist nicht allein, Kim. Nie wieder!"
Kim schluckte und nahm einen tiefen Atemzug. Mia war ihr Zuhause, das war wahre Freundschaft...
„Richtig! Ich lass sie nicht mehr gehen."
Joshua stand direkt hinter Kim. Kim spürte wie sich eine Gänsehaut über ihren Rücken zog, bei dem Klang seiner Stimme.
Mia löste sich von Kim und stellte sich vor Josh.
„Und du!"
Drohend baute sie sich vor ihm auf, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Joshua riss erschrocken die Augen auf.
„Du,..."
Mia breitete die Arme aus und warf sich an Joshuas Brust.
„Danke! Danke, dass du so auf meine Kim aufpasst. Danke, dass du für sie da warst. Ohne dich,... ok will es mir gar nicht ausmalen."
Kim sah bewegt auf ihre beiden Lieblingsmenschen. Joshua sah unbeholfen auf Mia herunter.
„Ähm,... danke."
„Komm, meine Schöne! Ich hab da noch was mit dir vor und ich glaube die beiden haben noch was zu bereden."
Mia löste sich von Joshua und sah freudestrahlend zwischen allen hin und her.
„Wisst ihr eigentlich wie cool das alles ist? Ich freu mich so für euch beide!"
Kim lächelte zaghaft. Ja, es war ein irrer Zufall, dass ausgerechnet Joshua und sie,...
Lächelnd sah Kim Samuel und Mia hinterher. Samuel legte seiner Frau eine Jacke über die Schultern und führte sie zum Haus zurück. Sie wirkten wie eine Einheit.
„Zurück zu uns, Kim. Denkst du wirklich, nach allem, was wir beide schon durchgemacht haben, dass du mich kaputt machen könntest?"
Sie spürte wie er sich hinter sie stellte. Seine Nähe verursachte ein Kribbeln und ließ ihren Puls nach oben schnellen. Das war nun ihr Freund...
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Hey ihr Süßen, hoffe es gefällt euch ❤️ jetzt beginnt wohl ein ganz neues Kapitel in Kims und Joshuas Leben🙈 Danke für eure Treue, eure fleißigen votes und eure Kommentare. Ihr lasst diese Geschichte erst so richtig leben 😘😘😘
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