Klare Worte
Kim sah auf ihre Hände und schien nicht zu wissen, wo sie anfangen sollte. Joshua hatte wieder in seinen Stuhl Platz genommen und wappnete sich. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass das was er zu hören kriegen würde, ihm nicht gefallen könnte.
Nach einigen Minuten hatte Kim immer noch nichts gesagt. Joshua seufzte.
„Kim, rede mit mir. Für wen war das Geld?"
Er sprach sanft, denn die Abwehrhaltung hatte Kim abgelegt.
Kim hob den Kopf und sah ihn mit Tränen in den Augen an.
„Du hast versprochen nicht wütend zu werden. Ich,... das Geld ist für,... James."
Das letzte Wort flüsterte Kim nur noch und Joshua hatte alle Mühe, es richtig zu verstehen. Ungläubig starrte er sie an, unfähig sich zu rühren.
„Was?"
Seine Stimme klang brüchig und Kim wimmerte.
„James, er... er hat mich erpresst. Entweder dir, Samuel, Mia oder den Babys passiert etwas. Da du ihm sein Revier nicht zurück geben willst, will er Geld.... viel Geld,..."
Joshua konzentrierte sich auf seine Atmung. Seine Hände ballten sich und er spürte die Wut erneut durch seine Adern rauschen.
„Versteh ich das richtig? Du wolltest James Geld geben? Dem Mann, der mir mein Territorium streitig machen will?"
Joshuas Stimme war nur noch ein Knurren, wütend sprang er auf und beugte sich über den Tisch.
„Versteh ich das richtig, Kim? Du hast mich hintergangen, mich beklaut, um meinen Vater Geld zu geben?"
Mittlerweile brüllte er und er spürte, wie er am ganzen Körper zitterte. Ihr Verrat war schon schlimm genug gewesen, aber ausgerechnet das?
„Wolltest du ihm helfen mich zu stürzen? Du gibst diesem,...."
Aufgebracht lief Joshua durchs Arbeitszimmer.
„Du gibst ihm Geld? Was denkst du, wird er mit dem Geld tun?"
Kim liefen erneut die Tränen übers Gesicht. Traurig zuckte sie mit den Schultern.
„Er hat gesagt, dass er dann geht. Dass er sich ein anders Territorium mit dem Geld aufbauen würde,... und dass er uns dann in Ruhe lassen würde."
Fassungslos sah er auf Kim hinab, die wie Espenlaub zitterte.
„Du hast versprochen nicht wütend zu werden."
Joshua entrann ein irres Lachen.
„Ernsthaft? Kim, wie blöd bist du eigentlich? Du hättest alles manchen können. Hättest du Drogen genommen, hättest du andere Dummheiten gemacht,... aber du hast hinter meinem Rücken einen Deal mit meinem Feind gemacht!!!!!!!"
Wütend schlug er in die Wand. Er wusste, dass Kim es nur gut gemeint hatte, aber genau das machte ihn so rasend. Sein Vater hatte seine Schwachstelle erkannt und weise genutzt. Das ganze Versteckspiel war umsonst gewesen.
„Joshua, bitte,... mach keine Dummheiten."
„Ich? Ich soll keine Dummheiten machen? Kim, werde wach! Verdammt noch mal, du hast einen der größte Mafiabosse Geld geben wollen. Mein Geld! Da hätte ich direkt einen Kniefall vor ihm machen können! Scheiße! Du gutgläubiges, naives Mädchen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er dann gegangen wäre? Mit dem Geld hätte er sich wieder eingekauft. Das Geld braucht er, um mich zu verdrängen, um Leute zu engagieren. Momentan kann er nichts machen, weil er kein Geld hat!!!!! Ohne Geld kommt er nicht weiter und das weiß er ganz genau!"
Joshua spürte seinen Puls bis zum Hals. Die Wut die er verspürte, war nicht wirklich gegen Kim gerechnet, nein, das ging allein gegen seinen Vater. Jetzt wurde ihm auch klar, warum er sich so ruhig verhalten hatte. Er hätte ihn damals umbringen sollen,...
Hastig holte er sein Handy aus der Tasche. Kim beobachtete ihn mit großen Augen.
„George, trommle die komplette Mannschaft für morgen sechs Uhr zusammen. Und wenn ich sage, komplett, dann meine ich das auch!"
George wirkte verwirrt aber wie erwartet konnte er sich auf ihn verlassen.
„Was hast du vor?"
Kim Stimme war leise und ängstlich. Joshua versuchte sich zu beruhigen. Er hatte ihr keine Angst machen wollen.
„Mein Vater wird das bekommen, was er verdient hat und was er hätte schon lange kriegen sollen."
Seine Stimme war nun ruhig und kalt und klar. Kim sprang auf und rannte zu ihm.
„Josh, mach keine Dummheiten. Es bringt nichts, wenn du ins Gefängnis wanderst. Dann hat er genau das erreicht, was er wollte."
Joshua sah belustigt auf Kim hinunter.
„Seit wann bist du denn so? Ich weiß was ich tue, Kim. Das ist mein Milieu und keiner droht mir und meiner Familie. Dafür wird er büßen. Es wird Zeit, dass klar gemacht wird, wer hier das Sagen hat. Das ist größer, als du ahnst, Kim. Mach ich jetzt nichts, werden die anderen Clans auf die Idee kommen, dass ich schwach bin. Nur meiner Vorsicht und der Tatsache, dass ich meinen eigenen Vater ins Gefängnis gebracht habe, lässt mich diese Position behalten."
„Aber bevor du etwas tust, Josh, kehr in dich. Du darfst dich nicht auf sein Niveau herunter lassen. Das bist nicht du!"
Liebevoll sah er auf Kim hinunter. Die Angst schien wie weggeblasen und die Sorge um ihn, stand deutlich in ihren Augen.
„Das tue ich. Aber Kim, zurück zu dir! Es war dumm, unverantwortlich von dir, dich auf James einzulassen und erst Recht, mir nichts davon zu erzählen. Du hast mich beklaut und hintergangen!"
Kim sah traurig auf den Boden. Wieder lief eine einzelne Träne über ihre Wangen.
„Es tut mir leid. Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte. Ich habe ihm geglaubt, dass er uns dann in Ruhe lässt. Er hat dich und die anderen bedroht. Ich hatte die ganze Zeit Angst dich zu verlieren. Angst, dass du mir das niemals verzeihst, dass ich dich beklaut habe."
Joshua sah mit offenen Mund auf Kim runter. Noch nie hatte sie so geredet.
„Kim! Ich sag es gerne noch einmal. Es geht mir nicht um das verdammte Geld! Kim, kannst nichts tun, was mich aufhören lässt dich zu lieben. Ich liebe dich, auch wenn du nervtötend sein kannst auch wenn du nur Dummheiten im Kopf hast und auch wenn du Fehler machst. Das gehört zu Leben dazu! Aber,..."
Sanft packte er ihr Kinn und zwang ihren Blick nach oben.
„Belüge mich nie wieder! Wag es dich jemals nochmal, so etwas zu verschweigen."
Er ließ seine Stimme kalt klingen. Sie musste begreifen, wie ernst es ihm war. Kim sah ihm in die Augen und schluckte. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und nickte.
„Sag es!"
Auffordernd sah er sie an.
„Ja! Ich werde dich nicht mehr belügen."
Ihre Stimme klang leise und Joshua lächelte.
Sie liebte ihn! Jäh kam ihm die Erinnerung an ihrem Brief in den Sinn. Sie hatte es geschrieben! Er spürte die Schmetterlinge im
Bauch. James und die Problematik drückte er erst mal zur Seite, denn mit einem hatte Kim Recht, er musste einen klaren Kopf haben, wenn er James schlagen wollte.
Mit langsamen Schritten drückte Joshua Kim nach hinten. Diese blieb stumm und folgte seiner Aufforderung. Am Schreibtisch angekommen, drückte er sie so, dass sie sich auf die Tischkante setzen musste.
Er wollte sie. Zu lang war es her. Die letzten zwei Wochen waren die pure Qual für ihn gewesen. Wegen ihrer Lügen war er ihr aus dem Weg gegangen, nicht weil er sie nicht liebte oder nicht wollte.
„Dir ist schon klar, dass ich dich bestrafen muss? Ich kann dich nicht ungeschoren davon kommen lassen. Es würde meinen Ruf zerstören. Nachher glaubt jeder, dass er mich belügen und hintergehen darf."
Kim öffnete den Mund und sah ihn mit großen Augen an. Er registrierte, dass ihre Brustwarzen gegen ihr Top drückten. Er trat einen Schritt nach hinten und musterte Kim erregt. Er wusste, was er jetzt zu tun hatte. Erst einmal ging es jetzt um Kim, um ihre Verbindung...
„Zieh dich aus."
Während er das sagte, ließ er sich, ohne den Blick von ihr zu lösen, auf die Couch gegenüber nieder.
Sie würde nun endgültig Seins werden, denn das Versteckspiel war nun nicht mehr nötig... und James,... James würde dafür büßen, dass er es über Kim versucht hatte!
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Hey meine Süßen 🙈 ich hoffe es gefällt euch... Josh war hart und doch wieder der Mann, den wir so lieben 😂 😍 ich konnte ihn nicht so lange böse auf Kim sein lassen...
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