Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Daisy

Als Harry später mit einer Gitarre und einem Lächeln an mir vorbeikam, fragte ich ihn natürlich, warum er so gute Laune hatte.

Doch flötete er nur: „Geht dich nichts an!"

Und dann lächelte er noch breiter, während er in Richtung Camp ging. Amüsiert kopfschüttelnd sah ich ihm hinterher. Normalerweise war Niall immer derjenige, der immer ein Lächeln auf den Lippen hatte. Nicht das Harry pessimistisch gewesen wäre. Auch er benahm sich manchmal wie ein kleines Kind, das nur Unsinn im Kopf hatte, aber noch nie hatte ich ihn so strahlen gesehen wie jetzt. Mit seinem Lächeln hätte er der Sonne Konkurrenz machen können.

Aber da er mir nichts weiter dazu erzählen wollte, beschloss ich ihn auch nicht weiter danach zu fragen. Außerdem hatte ich ganz andere Probleme.

Mein Ausraster von gestern, wo ich Roxanne so angebrüllt hatte. Im Nachhinein tat es mir leid, dass ich sie verurteilt hatte, aber mir ging ihr egoistisches Verhalten einfach so auf die Nerven. Roxy tat immer auf tough und gleichgültig, aber gestern war es Avery, die bewiesen hatte, was Mut war. Nicht Roxanne.

Ich hätte Avery gerne besucht, aber alle paar Stunden stand dort ein Betreuer, der niemanden auch nur in die Nähe des Bunkers ließ.

So verbrachte ich den nächsten Tag damit, ganz normal weiterzumachen und besuchte nach meiner Arbeit, Liam auf der Krankenstation.

Er sah bereits viel besser aus. Liam war nicht mehr so leichenblass wie gestern und schenkte mir ein Lächeln als ich auf die Station kam.

„Hey, geht's dir besser?", fragte ich, als ihn auf seinem Krankenbett liegen sah.

„Nur wenn ich nicht lache und den Oberkörper zu sehr bewege", antwortete er mit einem traurigen Lächeln.

Ich setzte mich an die Bettkante. Liams dunkelbraune Augen strahlten so viel Wärme aus, dass ich fast dahin schmolz. Wie konnte man sich nicht in diese Augen verlieben?

„Wann kommst du wieder?"

„Voraussichtlich übermorgen. Hempton kann es sich wohl nicht leisten, jemanden zu lange auf der Krankenstation zu lassen", meinte er zynisch.

Ich seufzte. Natürlich hatte Liam recht. Mit einer angeknacksten Rippe, war es komplett idiotisch nach zwei Tagen schon wieder zu arbeiten.

„Ich rede mit heute noch mit Ed. Vielleicht kann er Hempton ja überzeugen dir keine schwere Arbeit zu geben", versprach ich ihm dann.

„Ich glaube nicht, dass Hempton sonderlich viel auf Eds Meinung gibt, aber trotzdem danke."

Dann sah er mich ernst an.

„Wie geht's Avery?"

„Wissen wir nicht. Harry hat gestern versucht zu ihr zu kommen, aber man hat ihn nicht zu ihr gelassen. Sie kommt wohl morgen Abend raus."

Liam nickte. Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen uns. Wir beide dachten an Avery. Die Arme war dort im Bunker ganz alleine mit ihren Gedanken und Ängsten. Ich war bisher noch nie im Bunker gewesen, aber ich wünschte es niemandem.

Ich wechselte schnell das Thema.

„Liam, hör mal, wenn ich irgendwas für dich tun kann, dann...dann sag mir einfach Bescheid", sagte ich ihm dann.

Gott, das klang jetzt irgendwie seltsam! Irgendwie als wäre Liam ein alter Mann, der ohne Hilfe nicht mal alleine essen könnte.

„Danke. Ich weiß es zu schätzen", lächelte Liam jedoch aufrichtig.

Ich lächelte ebenfalls.

„Ehrlich gesagt...da wäre schon etwas, wobei ich Hilfe gebrauchen könnte."

Liam wirkte verlegen und sah zur Seite. Erwartungsvoll sah ich ihn an.

„Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich müsste mal duschen, aber ich kann mich nicht bücken und vor allem nicht die Haare waschen, weil es beim ein und ausatmen immer so wehtut, wenn ich die Arme über den Kopf hebe. Ich frag nur ungern, aber könntest du mir vielleicht helfen?"

Ich blinzelte ein paar Mal.

Liam Payne, der für mich attraktivste Mensch auf Erden, fragte mich gerade ob ich ihm beim Duschen helfen würde. Beim Duschen, wo er vermutlich nichts anhaben würde und ich ihn anfassen würde und...Oh Gott, meine Hormone gingen mit mir durch.

Liam interpretiere mein Schweigen und Blinzeln offensichtlich falsch.

„Ich würde auch die Shorts anlassen, du musst also keine Angst haben, dass ich..."

„Nein, nein, nein, ich...ich helf dir gern!", platzte es hastig aus mir raus.

Scheiße, das klang als wollte ich ihm geradezu an die Wäsche.

„Äh...also ich meine, das ist für mich kein Problem. Musst du jetzt gleich duschen, oder..."

„In zwei Stunden wäre gut. Aber, wenn dir das zu unangenehm ist, dann kann ich auch..."

„Nein, ist vollkommen okay. Ich helf' dir. Ist ja ganz...natürlich", stammelte ich und wollte mich innerlich ohrfeigen.

Ich brauchte zwei Sekunden um mich wieder zu sammeln, ehe ich dann so neutral wie möglich meinte: „Okay, ich hol dich dann in zwei Stunden ab."

„Okay, danke."

„Gerne", ich wandte mich ab.

„Ach, Daisy?", rief er mich zurück und ich drehte mich zu ihm.

„Zayn hat mir erzählt, dass du Roxanne gestern eingeheizt hast."

Oh man, man nannte Liam ja nicht umsonst „Daddy Direction". Er wollte immer das sich alle in der Gruppe vertrugen und es keinen Streit gab. Und jetzt hatte er mich dabei ertappt. Das war mir ziemlich peinlich.

„Ja, ich weiß nicht, was mich da geritten hat, sie hat nur immer wieder so blöde Kommentare abgelassen und ich war einfach wegen Avery so fertig und da bin ich einfach ausgerastet. Ich weiß, dass das falsch war", erzählte ich schuldbewusst.

Liam kaute einen Moment nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, ehe er dann plötzlich sagte: „Vielleicht hat sie das mal gebraucht."

Ein leichtes Lächeln hatte sich um seine Lippen gebildet. Ich runzelte verwirrt die Stirn.

Liam, der sich beinahe immer wie ein Vater uns gegenüber verhielt, befürwortete es, dass ich Roxanne angebrüllt hatte?

„Was meinst du?"

„Na ja, Niall war auch bei mir und hat mir gesagt, dass er Roxanne zumindest davon überzeugen konnte, dass wir ihr nichts Böses wollen und dass sie sich uns gegenüber anvertrauen kann. Weißt du, Roxy tut immer so auf tough und stark, aber ich glaube nicht, dass sie es auch wirklich immer ist. Vielleicht musstest du ihr nur mal die Meinung geigen, damit sie das versteht", erklärte er mir sanft lächelnd.

Verlegen lächelte ich zurück.

„Danke. Ich wollte eigentlich gar nicht über sie urteilen, aber was Avery da gestern getan hat, war mutig und nicht dumm. Zumindest glaube ich das, auch wenn ich es bedauere in welche Lage dich und die Anderen es gebracht hat."

„Ich weiß und es ist auch nicht ihre Schuld. Aber das könne wir ihr dann auch noch erzählen, wenn sie wieder da ist. Was ich eigentlich nur damit sagen wollte, du musst dich nicht schlecht wegen Roxy fühlen."

„Danke, Liam", lächelte ich aufrichtig warm.

„Nicht dafür. Du verdienst es."

„Was denn?"

Liam schien auf einmal etwas nervös zu sein, denn er sah erst zu Boden, ehe er schließlich sagte: „Anerkennung. Du und Niall, ihr seid die Beiden, die hier für positive Stimmung sorgen. Wobei Niall sorgt eigentlich mehr für Chaos, als für Optimismus...", driftete er ab.

Wir prusteten beide los und lachten laut. Doch dann wurde Liam wieder ernst.

„Dieser Ort hier...er ist scheiße. Aber du machst immer das Beste draus. Du hilfst immer den Anderen, egal wie gut du sie kennst. Du verdienst es, wertgeschätzt zu werden."

Ich lächelte erneut.

„Das hast du auch. Du versuchst für jeden von und Verantwortung zu übernehmen obwohl du es nicht musst. Das ist auch etwas, was wertgeschätzt werden sollte. Wir sehen uns dann in zwei Stunden."

Damit verließ ich die Krankenstation. Mein Herz klopfte noch immer wie wild, während ich mich auf den Rückweg machte. Liam hatte mir gerade einen Vorwand geliefert, ihm nahe zu sein. Besser konnte es doch nicht laufen, oder?

****************************

Im Camp angekommen, hängte ich die Wäsche von uns auf und begann dann im Wald nach ein paar Beeren zu suchen, die ich fürs Abendessen verwenden wollte. Louis war heute mit Jagen dran. Da ich Vegetarierin war, jagte mir der Gedanke ans Jagen jedes Mal einen Schauer den Rücken hinunter. Ich hasste es, wenn ein unschuldiges Wesen wegen mir sterben musste.

Deshalb war ich auch stolz zu sagen, dass ich kein Fleisch mehr aß, seit ich 8 war. Trotzdem tat mir auch Louis leid. Beziehungsweise die anderen Jungs. Angeln war eine Sache, aber auf ein Tier zu schießen und zu wissen, dass man dafür verantwortlich war, dass es starb, das nahm einen auch sicher mit.

Ich erinnerte mich noch daran, wie ich Harry und Niall das erste Mal mit einem halben Hirsch zurückkamen. Beide waren vollkommen ruhig und ein verstörter Ausdruck lag in ihren Gesichtern.

„Brauchst du Hilfe?", Roxanne stand plötzlich neben mir.

Die Hände in den Hosentaschen. Ein ungewohnt unsicherer Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Ich biss mir auf die Lippe. Eine kurze unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus.

„Ja, wieso nicht?", antwortete ich dann mit einem Lächeln.

Eine Weile sammelten wir schweigend Beeren und Pilze zusammen, während ich mir überlegte, wie ich mich bei Roxy entschuldigen sollte. Auch wenn Liam gesagt hatte, dass ich richtig gehandelt hatte, ich hatte definitiv kein Recht über sie zu urteilen.

Zögerlich fing ich an: „Roxy, ich..."

„Es tut mir leid!", unterbrach sie mich da plötzlich.

Überrascht sah ich sie an. Sie entschuldigte sich bei mir?

„Wofür entschuldigst du dich? Ich sollte mich bei dir entschuldigen. Ich hatte kein Recht diese Dinge über dich zu sagen!", meinte ich verwirrt.

„Normalerweise vielleicht, aber diesmal hattest du völlig Recht damit. Ich...scheiße, ich bin nicht gut in sowas, aber...", sie brach immer wieder ab, sah zu Boden und suchte offenbar nach den richtigen Worten.

Ich sah sie an, sagte aber nichts. Ich spürte, wie schwer ihr das Ganze offensichtlich fiel, weshalb ich ihre Zeit gab.

„Also, was ich sagen will, ist...ich bin kein einfacher Mensch. Ehrlich gesagt, ich bin mir nicht mal sicher, warum jemand mit mir überhaupt befreundet sein wollte. Denn ich bin nicht wie du oder Avery und bisher habe ich auch nie Freunde gebraucht. Aber gestern hat Niall mit mir geredet und...", sie brach erneut ab und holte tief Luft ehe sie weitersprach.

„Ich kann dir zwar nicht versprechen, dass ich dir jedes Mal, wenn du Liebeskummer wegen einem Typen hast, dir die Hand halten werde oder irgendein Beautyprogramm mit dir machen werde, aber...ich glaube es ist ganz gut, wenn man jemanden hat, der dir Rückendeckung gibt, wenn alles scheiße läuft", erklärte sie dann und man sah ihr sichtlich an, wie schwer es ihr fiel, diese Worte auszusprechen.

Aber das machte nichts. Ich verstand, was sie mir auf ihre Art sagen wollte und es freute mich. Ich lächelte sie an.

„Okay, ich meine ich kann dir auch nichts versprechen nicht zu heulen, wenn mich irgendein Typ verletzt oder alles so cool hinzunehmen wie du, aber wenn du mir hin und wieder mal was von dir erzählst und auch mal lächelst, wäre das schon genug", sagte ich dann.

Roxanne lachte leise und sah verlegen zu Boden. Dann lächelte sie mich dankbar an. Ich lächelte ebenfalls und machte einen Schritt auf sie zu umarmen. Roxy machte einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.

„Ich bin noch nicht soweit. Sorry", meinte sie dann.

Ich ließ die Arme sinken. Richtig, das war ein Punkt an dem ich selber noch arbeiten musste. Nicht alle, wollten gleich eine Umarmung haben, sobald sie sich geöffnet hatten. Das war immer meine Art jemandem zu helfen, aber ich verstand, dass sie Zeit brauchte.

„Okay, na ja, wenn du was brauchst, du weißt wo du mich findest", sagte ich.

Roxanne nickte. Sie lächelte leicht.

„Danke."

Dann warf sie mir einen prüfenden Blick zu.

„Habt ihr schon mit Ed geredet, wegen Liams Rückkehr?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Nach drei Tagen wird er definitiv noch nicht einsatzfähig sein. Er braucht irgendwas was, wo er sich nicht so stark anstrengen muss."

Roxy nickte verstehend.

„Ich regle' das mit Ed. Mach dir keinen Kopf."

„Echt jetzt?", fragte ich überrascht über ihr Angebot.

„Ja, klar doch. Er wird mir da sicher zustimmen."

„Ja, aber wird er da auch was machen können?", fragte ich zweifelnd.

„Keine Sorge", Roxanne's Gesicht wurde für einen Augenblick sehr finster, als würde sie sich an etwas erinnern, was sie wirklich wütend machte.

„Ich habe da so ein Gefühl, dass er uns helfen wird", ein kaltes Lächeln legte sich über ihr Gesicht.

Es erinnerte mich an einen klassischen Bösewicht, der gerade einen teuflischen Plan ausheckte um, die Welt des Protagonisten zu zerstören. Es beunruhigte mich ein wenig, aber ich vertraute Roxy soweit, dass sie wusste, was sie tat.

****************************

Als ich mich später zu den Waschräumen aufmachte um dort Liam zu treffen, nahm Harry mich kurz beiseite.

„Hey, ähm, ich war vorhin bei Avery", sagte er dann.

Ich grinste. Deshalb hatte er so breit gegrinst. Vermutlich hatte er auch deshalb die Gitarre dabeigehabt.

„Und hast du sie verführt, du Casanova?", grinste ich.

Harry lief rot an und senkte den Blick zu Boden.

„Halt die Klappe!", murmelte er dann verlegen.

Ich grinste, wurde dann aber wieder ernst.

„Wie geht's ihr?"

„Könnte besser sein. Also als ich gegangen bin, schien's ihr besser zu gehen, aber ich glaube nochmal hält sie das nicht durch. Außerdem gäbe es da etwas, worum ich dich bitten wollte", erzählte er mir und sah mich nun verschwörerisch an.

„Okay, um was geht's?", fragte ich.

„Avery hat mir erzählt, dass heute ihr Geburtstag ist. Und sie war etwas traurig deshalb. Meinst du, du könntest vielleicht irgendwas für sie vorbereiten, wenn sie morgen Abend wieder rauskommt?", fragte er mich dann.

„Avery hat heute Geburtstag? Warum hat sie vorher nichts gesagt?", fragte ich überrascht.

„Keine Ahnung. Aber meinst du, du könntest Ed überzeugen, irgendwas Kleines für Avery mitzubringen?"

Ich nickte.

„Ja, okay, ich rede mit ihm. Ich hoffe nur, dass wir es bis morgen Abend schaffen", meinte ich.

„Danke", Harry drückte kurz meinen Arm und machte sich dann auf den Rückweg zu den Zelten.

„Wie lief denn eigentlich dein Treffen mit Avery? Hat sie ja gesagt?", rief ich ihm neckend hinterher.

„Geht dich nichts an!", kam seine fröhliche Antwort zurück.

Ich lachte kopfschüttelnd und ging in Richtung Waschräume.

Liam wartete bereits davor. Er trug Bermudas und in der Hand hielt er einen Plastikhocker. Je näher ich kam, desto nervöser wurde ich.

Was wenn ich bei seinem Anblick komplett den Verstand verlor und irgendwas Dämliches sagte? Oder wenn ich vielleicht in der Dusche ausrutschen und hinfallen würde? Sämtliche peinliche Szenarien tauchten vor meinen Augen auf, aber jetzt war es zu spät für einen Rückzieher.

„Hey", begrüßte Liam mich.

„Hey."

Gemeinsam betraten wir den Waschraum der Jungs. Ich spürte bereits wie meine Handflächen feucht wurden.

„Danke, dass du das für mich machst", meinte Liam aufrichtig, während er den Hocker in einer der Kabinen stellte und ich ein Handtuch und eine Shampoo- und Duschgel Flasche auf das Waschbecken in der Nähe stellte.

„Ist doch keine große Sache", versuchte ich so locker wie möglich zu sagen, während ich bereits spürte, wie meine Wangen sich erhitzten.

„Okay, also ich behalt die Badehose an. Ich brauch nur Hilfe beim Oberkörper und den Haaren", erklärte Liam und zog sich das T-Shirt aus.

Er hängte es an einen Haken neben den Waschbecken und drehte sich zu mir um. Und ich machte sofort den Fehler und sah hin. Sah seinen nackten Oberkörper, welcher...verdammt gut aussah.

Natürlich hatte ihn schon bei Schwimmen neulich gesehen, aber erneut nahm mich dieser Anblick komplett gefangen. Zumal dem, war das hier etwas anderes. Ich würde Liam berühren müssen.

Liam, welcher (Gott sei Dank) gar nicht mitbekam, was gerade in meinem Kopf vorging, ging bereits in die Duschkabine und setzte sich vorsichtig auf den Hocker.

„Gut, können wir anfangen?", fragte er mich dann.

Da ich mir ziemlich sicher war, dass jetzt irgendetwas total peinliches meinen Mund verlassen hätte, sobald ich anfangen würde zu reden, nickte ich nur.

Dann riss ich mich zusammen, nahm den Duschkopf mit dem Schlauch aus der Halterung und stellte das Wasser am auf lauwarm, ehe ich das Wasser aufdrehte.

„Ist es so warm genug?", fragte ich und Liam hielt seine Hand unter das Wasser.

„Ja, das ist gut."

„Okay, wenn es dir zu heiß oder kalt wird, sag Bescheid oder wenn ich dir irgendwie wehtue", sagte ich dann und er nickte.

„Mach ich."

Ich drehte das Wasser stärker auf und ließ das Wasser vorsichtig über seinen Kopf laufen. Innerhalb von Sekunden klebte Liams braune Haare nass an seinem Kopf. Liam selber hatte die Augen geschlossen und ließ mich einfach machen. Er wirkte vollkommen entspannt. Es war schön, ihn so zu sehen.

Als ich sicher war, dass das Wasser komplett seinen Kopf und Oberkörper durchnässt hatte, schaltete ich das Wasser wieder aus.

„Alles gut soweit?", fragte ich, während ich mir die Shampoo Flasche griff und einen kleinen Teil von dem Shampoo auf meine Hände verteilte.

„Ja, du machst das wirklich toll", meinte Liam lächelnd.

„Danke. Ich fang dann jetzt mit deinen Haaren an. Wenn dir was ins Auge läuft, sag rechtzeitig Bescheid", meinte ich dann.

Liam nickte und schloss erneut die Augen, während ich anfing das Shampoo in seine Haare einzumassieren, bis es richtig schäumte. Eigentlich dauerte das keine 30 Sekunden, aber Liam wirkte so entspannt, dass ich mir noch etwas länger weiter machte, als eigentlich nötig.

Dann begann ich ihm sanft die Haare auszuwaschen.

„Leg mal den Kopf in den Nacken, sonst läuft dir alles ins Gesicht", bat ich ihn und er gehorchte.

Nachdem der Schaum vollständig aus seinen Haaren entfernt war, drehte ich das Wasser erneut ab.

„Okay, sag mir mal wo ich dich besser nicht anfassen soll, nicht dass du gleich vor lauter Schmerz aufspringst in der Dusche ausrutscht und wir dich noch länger auf der Krankenstation behalten müssen", sagte ich und grinste bei dem Bild.

Das wäre wirklich zu ironisch. Auch Liam kicherte kurz.

„Versuch mich einfach nicht bei den blauen Flecken mich nicht so fest zu berühren", meinte er.

„Okay, geht klar."

Ich verteilte das Duschgel auf seinen Händen und spürte wie mein Herz wieder anfing schneller zu schlagen. Das mit den Haaren hatte ich einigermaßen problemlos hinbekommen, ohne mich zu Idioten zu machen, aber das hier war etwas anderes.

Ich würde ihn berühren. Seine Schultern, seine Brust, seinen Rücken. Würde seine nackte Haut unter meinen Händen spüren und...ich sollte besser aufhören mir irgendwelche Szenarien auszumalen, bevor ich noch sabbernd in Ohnmacht fiel.

Gott sei Dank, hatte Liam die Augen bereits geschlossen, weshalb er nicht bemerkte, dass ich zögerte. Ich amtete tief durch, trat hinter Liam und begann dann zunächst seine Schultern und seinen Rücken einzuseifen.

Seine Haut war warm und weich unter meinen Händen und ich konnte spüren, wie seine Muskeln sich bewegten. Ich spürte wie meine Knie weich wurden. Mist ich musste schnell irgendwas tun, um mich abzulenken.

„Wusstest du, dass Avery heute Geburtstag hat?", fragte ich dann so unverfänglich wie möglich.

Liam drehte überrascht den Kopf etwas zur Seite und versuchte wohl mich anzusehen.

„Nein, das höre ich zum ersten Mal! Ist das wirklich wahr?", fragte er überrascht.

„Ja, Harry hat's mir erzählt. Er hat sie heute besucht", erzählte ich.

„Hat er das?", grinste Liam.

„Jep, er ist wohl ziemlich sie verknallt. Er hat mich bereits um Rat gefragt."

„Für was?"

„Wie er bei ihr eine Chance für ein Date bekommt."

„Und was hast du ihm geraten?"

„Ich habe geraten etwas zu finden, was beiden gefällt. Etwas was sie beide mit einander teilen können", antwortete.

Dabei sah ich allerdings zu Boden. Auf einmal kam ich mir unglaublich heuchlerisch vor. Ich verteilte selber Ratschläge wie eine Expertin, war aber selber nicht mal in der Lage diese für mich selbst zu befolgen. Ich war so in Gedanken, dass ich selber nicht einmal bemerkte, wo ich mit meinen Händen entlangfuhr. Und so erwischte ich Liams verletzte Rippe und er zuckte zusammen und zog zischend die Luft ein.

„Oh, tut mir leid. War keine Absicht", entschuldigte ich mich sofort und zog die Hände weg.

„Ist schon okay, nur etwas sanfter bitte", bat er mich.

„Okay, sorry nochmal. Ich habe nicht aufgepasst", entschuldigte ich mich erneut und stellte mich dann vor Liam. Erneut verteilte ich Duschgel auf meinen Händen und begann es zwischen den Fingern zu verreiben.

„Lehnst du dich ein Stück zurück?", bat ich ihn.

Er nickte und gehorchte. Ich begann seine Schultern einzuseifen und versuchte dabei nicht ihm in die Augen zu sehen, aus Angst er könnte mich komplett durchschauen.

Als ich an seine Brust kam, musst ich mich etwas mehr vorlehnen, und spürte seinen Atem an meinem Ohr. Ich versuchte es so gut wie möglich zu ignorieren, spürte allerdings wie meine Wange sich erhitzten. Ich spürte seinen Herzschlag, als ich mit den Händen über seine Brust fuhr. Es gelang mir nicht, mir ein Lächeln zu verkneifen.

„Gut so?", fragte ich und fuhr dann ganz vorsichtig über seine blauen Flecken.

Liam nickte und ich spürte wie er sich unter meinen Händen anspannte. Seine Muskeln bewegten sich unter meinen Händen und ich schluckte. Verdammt, ich musste das beenden, bevor ich mich komplett lächerlich machte.

In diesem Moment spürte ich plötzlich wie Liams Hand meine Wange streifte und er mir eine Haarsträhne, die sich auf meinem Zopf gelöst hatte, hinters Ohr strich. Für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke und ich sah wie er mich so unglaublich sanft anlächelte. Sein Blick versprühte so viel Wärme. In diesem Moment zog ich es ernsthaft in Erwähnung ihn zu küssen. Und mir wurde bewusst, dass ich jetzt einen Rückzieher machen sollte, bevor ich es vielleicht noch tun würde.

„Ich...ich bin dann fertig. Ich muss dich nur kurz abwaschen", sagte ich dann und ärgerte mich, dass ich so stammelte.

„Okay", für einen Moment wirkte er verwirrt.

Ich begann den Schaum abzuwaschen und versuchte nun ihn nicht mehr ganz so häufig zu berühren. In diesem Moment vertraute ich mir selbst nicht mehr. Als ich fertig war, holte ich das Handtuch und legte es ihm in den Schoß.

„Ich bin fertig."

Liam rubbelte sich die Haare trocken und ich drehte mich weg und atmete ein paar Mal tief durch.

Ich musste mich nun wirklich zusammenreißen. Ansonsten würde ich bestimmt irgendwas Dummes tun.

„Daisy?", ich drehte mich um und dann passierte es.

Beim Umdrehen geriet mein Schuh an eine nasse Stelle und rutschte auf den glatten Fliesen weg. Vollkommen überrascht stolperte ich nach hinten und wäre vermutlich mit dem Hinterkopf auf den Fliesen aufgeschlagen, als sich plötzlich eine Hand um meinen Arm schloss und mich davor bewahrte zu fallen. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, was passiert war. Liam hatte mich festgehalten, sodass ich nicht gestürzt war. Er zog mich wieder in eine senkrecht stehende Position und sah mich besorgt an.

„Ist alles okay?", fragte er, während er mich besorgt musterte.

Ich nickte verwirrt und in diesem Moment wurde mir bewusst, wie nah er mir auf einmal war und dass er meinen Unterarm immer noch hielt, wenn auch nicht mehr so fest. Sein Atem streifte meine Wange und ich konnte die Wärme seines Körpers spüren. Liam sah runter und auf einmal schien auch er sich bewusst zu sein, wie dicht wir bei einander standen. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust, sodass ich befürchtete, dass es mir jeden Moment aus der Brust springen könnte. Und dann beging ich zwei folgend schwere Fehler.

Der erste Fehler war, dass ich ihm direkt in die Augen sah. Sorge, Verwirrung und Freundlichkeit spiegelten sich in seinen braunen Augen wieder. Ich schmolz förmlich dahin. Jeder logische Gedanke in meinem Kopf verabschiedete sich ins Nirvana. Und das führte zum zweiten Fehler. Da ich nicht mehr nachdachte, küsste ich ihn einfach.

Meine Lippen pressten sich auf seine. Seine Lippen waren weich und warm und leicht rau, aber das machte mir nichts aus. Meine Hände lagen auf seiner Brust und ich spürte seine Muskeln und seinen Herzschlag unter meinen Fingerspitzen. Er roch nach Sandelholz, da dies im Duschgel gewesen war und es passte so gut zu ihm.

Einen Moment lang waren alle meine Sinnesorgane nur auf Liam fixiert und der einzige logische Gedanke war, dass ich nie wieder aufhören wollte ihn zu küssen, doch da Liam gar nicht reagierte, fing mein Gehirn plötzlich wieder an zu arbeiten und mir wurde bewusst, was ich hier eigentlich tat.

Ich überfiel ihn komplett mit diesem Kuss, den er vielleicht noch nicht mal wollte, nur weil ich mich nicht zusammenreißen konnte!

Augenblicklich löste ich mich von ihm und stolperte zwei Schritte zurück. Der Kuss hatte vielleicht nur 3, 4 Sekunden gedauert, aber trotzdem fühlte ich mich unglaublich schuldig. Gott, was hatte ich da gerade gemacht? Ich hatte Liam vollkommen überrumpelt und eventuell sexuell belästigt!

„Oh mein Gott!", flüsterte ich, ohne ihn anzusehen.

Dann richtete ich langsam den Blick auf ihn, voller Entsetzten über mein Verhalten. Liam sah mich komplett verwirrt und entgeistert an. Er schien nicht angetan zu sein, von dem was ich gerade getan hatte.

„Oh mein Gott, Liam! Ich...es tut mir leid!", stammelte ich dann nur.

„Daisy...", Liam machte einen Schritt auf mich zu, doch ich schüttelte den Kopf und ging dann weiter rückwärts.

„Es... es tut mir so leid, ich hätte nicht...", stammelte ich erneut, dann rannte ich einfach blindlings aus dem Waschraum und in die Dunkelheit hinaus.

„Daisy, wa...", rief Liam mir noch nach, aber mehr hörte ich nicht mehr.

Ich schämte mich unglaublich für das was ich getan hatte. Ich hatte den Menschen, der mir so wichtig war vergrault, nur weil ich mich nicht zurückhalten konnte. Was war ich nur für ein Mensch?! Ich hatte Liam völlig zu Unrecht meine Gefühle aufgezwungen!

Und das schlimmste war, das ich ihm nur für weitere 3 Monate jeden Tag begegnen würde.

Scheiße, wo ist das verdammte Loch, was sich auftut und dich vom Erdboden verschwinden lässt, wenn du es brauchst?!

Und was haltet ihr von diesem Kapitel? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

lg liz;)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro