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Daisy

Meine Mutter hatte sich immer über meine positive Art gefreut. Dass ich nicht "so mies gelaunt war wie andere Teenager", wie sie es formulierte. Meinen Vater hatte es eigentlich immer nur genervt. Ein Grund mehr, warum ich am Ende froh war, dass er uns verlassen hatte, auch wenn ich die Art wie er es tat, scheiße fand. Ich war vier Tage im Camp und erfuhr es von Ed, den mein Vater angerufen hatte.

Dem armen Mann war es sichtlich unangenehm mir davon zu berichten, was ich gut nachvollziehen konnte. Ich nahm es ihm nicht übel, wie hätte ich auch, hatte er es ja mehr oder weniger hervor gestammelt und sich tausendmal bei mir entschuldigt. Am Abend hatte ich wie ein Häufchen Elend am Meer gesessen und geweint. Allerdings hatte dieser Tag auch etwas Gutes. Denn an diesem Abend wurde ich von Liam getröstet und verliebte mich Hals über Kopf in ihn. Seine ruhige, besonnene Art hatte ich schon vom ersten Tag an gemocht. Gegensätze ziehen sich an, nicht wahr? Ob er nun genauso empfand wie ich...keine Ahnung! Vielleicht fühlte er sich auch nur für jeden in seiner Gruppe verantwortlich. Er war zumindest von uns allen der Verantwortungsvollste.

Louis nannte ihn immer gern „Daddy Direction", da der Name ihrer Band „One Direction" lautete.

Und es stimmte, da er alles immer sehr ernst nahm. Aber als er mich an diesem Abend an Ufer sitzen sah, stellte er keine Fragen, sondern legte einfach nur eine Decke um meine Schultern und nahm mich in den Arm, während ich sein T-Shirt vollheulte. Als ich mich schließlich wieder beruhigt hatte, sah er mich mit seinen warmen, dunkelbraunen Augen an und fragte nur: „Geht's wieder?" Ich war völlig gefesselt von seinen Augen und schaffte es nur zu nicken. Er nickte ebenfalls, drückte mir im Vorbeigehen die Schulter und ließ mich wieder allein. Und ich stand da, während mein Herz anfing Foxtrott zu tanzen und mein Gehirn spontan eine 5 Minuten Pause ankündigte.

Trotz aller Verliebtheit, ging es mir dennoch beschissen und daher war ich am Abend etwas besorgt, als ich Avery wortlos ins Zelt gehen sah und sie auch nicht mehr heraus kam.

Als ich sah, wie Harry nur wenige Minuten nach ihr aus derselben Richtung kommen sah, sprach ich ihn an.

„Was ist denn mit Avery?", fragte ich ihn besorgt.

Er zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ich glaub, sie ist gerade etwas aufgewühlt."

„Soll ich mal nach ihr sehen?"

Harry schüttelte den Kopf.

„Nee, ich glaube, sie möchte gerade alleine sein."

Auch wenn ich mich lieber selbst davon überzeugt hätte, nickte ich nur und setzte mich neben Louis ans Feuer.

Roxanne zog eine Zigarettenschachtel aus ihrer Hosentasche und benutzte einen der dünnen Stöcke, die im Feuer stecken, um sich eine Zigarette anzustecken. Langsam blies sie den Rauch in den Abendhimmel.

Ich wandte mich an Niall.

„Was meinst du? Wir fragen Avery morgen aus?", schlug ich vor.

Er nickte.

„Klar, jemand Einwände dagegen?", fragte er in die Runde.

Da niemand etwas sagte, nickte er mir zu und ich lächelte.

„Großartig. Ich bin gespannt, was sie uns erzählen wird", meinte ich aufgeregt.

Roxanne stöhnte genervt.

„Meine Fresse, Daisy. Das weißt du doch noch gar nicht. Vielleicht erzählt sie ja auch gar nichts, weil sie keinen Bock hat", meinte sie genervt.

„Wenn wir es ihr genauso vorschlagen, wie du es letztes Mal gemacht hast, dann ja."

Roxanne schnaubte verächtlich. Sie nahm einen langen Zug von ihrer Zigarette, ehe sie sie auf dem Boden austrat.

„Was soll's? Ich geh jetzt ins Bad."

Damit verschwand sie kurz im Zelt, um mit ihrem Kosmetiktäschchen wieder heraus zu kommen.

„Die heult auch noch. Echt erbärmlich", meinte sie nur zu uns.

Sofort stieg Mitleid in mir für Avery auf, weshalb ich Roxanne für ihre gefühlskalte Aussage auch gleich anfuhr.

„Geh doch einfach, Roxy, und halt die Klappe!"

„Mädels, entspannt euch wieder", lenkte Louis ein.

„Roxy, wenn Avery dich nicht interessiert, dann geh jetzt und behalt deine Kommentare für dich. Daisy, du musst nicht gleich für Avery in die Bresche springen. Ich denke, wenn ihr was nicht passt, wird sie das schon früh genug selbst äußern. Lassen wir sie heute mal in Ruhe und sehen morgen, wie sie so drauf ist", beschloss Liam.

Dass er mich in meine Schranken wies, versetzte mir einen kleinen Stich, aber ich wusste, dass er im Grunde recht hatte. Daher nickte ich nur. Roxanne schnaubte nur verächtlich, drehte sich auf dem Absatz um und ging davon.

Liam warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er sich daran machte noch mehr Holzscheite ins Feuer zu werfen.

Ich setzte mich zu den Jungs ans Feuer und starrte einen Moment lang gedankenverloren in die Flammen.

Dann sah ich zu den Jungs.

„Was haltet ihr momentan so von ihr?", fragte ich.

„Avery? Weiß nicht recht. Sie scheint nett zu sein, aber ich glaube mit den Regeln tut sie sich schwer", war Louis' Meinung.

„Da stimme ich zu. Sie war ja nicht gerade begeistert von dem Tagesablauf", meinte auch Niall.

„Jep, aber andererseits, waren wir das auch nicht wirklich, als wir davon erfahren haben", gab Harry mit einem Grinsen zu und wir schmunzelten.

„Zayn, was sagst du?", fragte ich dann.

Zayn zuckte die Schultern.

„Weiß nicht. Ist noch zu früh, um sie richtig einschätzen zu können", war seine gebrummte Meinung dazu.

Zayn war nie jemand der viel redete. Harry auch nicht, aber Zayn redete am wenigsten von uns allen. Was allerdings nicht hieß, dass er nicht auch seine Meinung sagte, wenn ihm etwas nicht passte.

„Harry?"

Dieser zuckte nur mit den Schultern und starrte ins Feuer. Als würde ihn das alles nichts angehen.

„Niall?"

„Ich denke, sie ist nett. Momentan glaube ich, sie ist so ein Mittelding aus dir und Roxanne", grinste er.

Ich lächelte ebenfalls und wandte mich dann an Liam.

„Was denkst du?"

„Warten wir es ab. Mal sehen, wie sie sich macht."

Ich nickte knapp und stand auf.

„Na denn, ich glaube, ich mach mich jetzt auch ins Bett. Gute Nacht", meinte ich dann.

Die anderen murmelte ebenfalls ein „Gute Nacht" und ich ging zum Häuschen, wo sich Toiletten und Duschen befanden. Ich wusch mir das Gesicht und Hände und putzte mir die Zähne. Neben mir ging eine der Duschkabinen auf und Roxanne kam heraus. Tropfnass und nur mit einem Handtuch um den Körper. Ich ignorierte sie und verschwand ohne ein Wort wieder aus dem Häuschen, während sie sich anzog. Ich trödelte auf dem Weg zurück und spazierte noch ein wenig am Fluss entlang.

6 Monate. Beziehungsweise 5 Monate und 28 Tage, die noch vor mir lagen. Ich war bereits 2 Monate hier und es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Avery hatte es da schon besser. Sie hatte nur 4 Monate vor sich. Ich bezweifelte, dass sie irgendwas strafbares gemacht hatte. Vermutlich hatte sie einfach nur bescheuerte Verwandte oder Eltern. Vielleicht kam sie auch aus einem Heim.

Obwohl sie mir jetzt nicht wie das typische Problemkind herüberkam, das man nach mehreren Vergehen, hierher abschob. Ich hätte sie am liebsten sofort gefragt, weshalb sie hier war, aber die Frage hob ich mir lieber für morgen Abend auf. Vorausgesetzt sie würde es auch erzählen. Bei Roxanne wusste ich es immer noch nicht ganz genau. Und sie war schon beinahe ein Jahr hier. Als ich sie gefragt hatte, war ihre knappe Antwort „Computerkram" gewesen.

Mehr wollte sie dazu nicht sagen. Ich hatte mich zwar schon öfter gefragt, was wohl dahinter steckte, aber als ich sie nach mehr Details löcherte, drohte sie mir nach dem 4. Mal mir im Schlaf alle Haare abzuschneiden.

Weshalb die Jungs hier waren, wusste ich längst. Sie hatten es zwar erst nach knapp zwei Wochen preisgegeben, aber immerhin. Es war ihnen sofort anzusehen, wie sehr sie ihre Tat bereuten, weshalb sie meiner Ansicht nach auch keine schlechten Menschen waren. Es war einfach nur ein dummer Zufall und unbeabsichtigter Fehler gewesen. Sie hatten niemandem wehtun wollen. Und weil es trotzdem passiert war, fühlten sie sich schuldig. Vermutlich war das auch der Grund, weshalb sie sich so schnell mit den Regeln hier abgefunden hatten. Vielleicht weil sie glaubten, dass sie es verdienten so behandelt zu werden. Ich tat es, weil ich Angst hatte. Weil ich wusste, dass ich mich nicht alleine gegen alle zur Wehr setzen konnte. Und Roxy...keine Ahnung. Sie machte irgendwie immer den Eindruck, als wäre ihr immer alles egal. Daher war ich gespannt, wie Avery darauf reagieren würde.

Als ich kurz darauf ins Zelt schlüpfte und mich in meinen Schlafsack kuschelte, hörte ich Avery leise schluchzen. Ich merkte, dass sie sich wirklich Mühe gab, so leise wie möglich zu sein. Ich zögerte einen Moment. Da ich in meiner ersten Nacht ebenfalls geweint hatte, konnte ich mich gut in ihre Situation rein versetzen. Ich wollte sie gerne trösten, andererseits kannte ich sie aber auch gerade mal ein paar Stunden. Ob sie das dann auch so wollte, konnte ich daher nicht beurteilen. Dennoch versuchte ich mein Glück und rutschte mit dem Schlafsack näher an sie heran. Im Dunklen tastete ich nach ihrer Hand und als ich sie fand, umfasste ich sie mit meiner und drückte sie beruhigend. Avery zögerte kurz und dann spürte ich, wie sie den Druck erwiderte und ihr Weinen zu einem Schniefen wurde, ehe es ganz aufhörte.

Mit dem Daumen fuhr ich beruhigend über ihren Handrücken und irgendwann wurde ihr Atem so ruhig und gleichmäßig, dass ich annahm, dass sie eingeschlafen war. Zufrieden löste ich meine Hand aus ihrer, legte sie allerdings danach auf ihren Handrücken und schlief ebenfalls ein.

********************

Am nächsten Morgen weckte meine innere Uhr mich und ich weckte Avery behutsam. Sie kuschelte sich tiefer in den Schlafsack, öffnete dann aber verschlafen die Augen.

„Wie spät ist es?", murmelte sie dann.

„7:15 Uhr. Komm steh auf, wenn wir zu spät kommen, hängt uns das noch mindestens eine Woche nach."

Stöhnend schob sie sich aus dem Schlafsack und zog sich an. Ein wenig verschlafen, folgte Avery uns dann zur Lichtung, wo jeden Morgen die Ankündigungen von den Gruppenleitern gemacht wurden.

Wir stellten uns in einem Kreis mit den anderen Kindern und Gruppenleitern auf, bis seine Majestät Anthony Hempton in die Mitte des Kreises trat. Von allen Gruppenleitern, hatte er hier das Sagen. Und er nutzte diese Macht für jeden Aspekt, den er brauchte.

„Morgen, ihr Plagen", dröhnte seine Stimme wie fast jeden Morgen unangenehm durch die warme Morgenluft. Avery warf mir sogleich einen besorgten Blick zu. Die Augenbrauen hochgezogen und die Augen fragend. Ich konnte mir denken, was ihr auf der Zunge lag. Ich schüttelte den Kopf, um sie gar nicht erst auf die Idee zu bringen, etwas zu sagen.

Sie schien zu verstehen und schwieg.

„Das Waschen übernehmen heute die Mädchen aus der SSFB und NUTT*(nichtsoziale und Triebtäter Teenager) Gruppe. Die Jungen aus denselben Gruppen werden das Holzhacken übernehmen. Mittagessen ist wie üblich um 1 und Unterricht wird heute von Matkens und Sheeran gegeben. Ich erwarte, dass alles um 17:30 Uhr fertig ist. Und scheinbar haben wir seit gestern ein neues Gesicht in der SSFB. Komm her zu mir."

Shit, wenn sowas kam war Hempton wohl ziemlich schlecht gelaunt. Ich spürte wie Avery sich neben mir versteifte, weshalb ich sie sanft vorwärts stieß. Zögerlich trat sie in die Mitte zu Hempton. Man sah ihr deutlich an, wie unwohl sie sich fühlte.

Hempton ergriff sie bei den Schultern und musterte sie abschätzig.

„Wie heißt du?", fragte er.

„Avery Collins", antwortete sie nach kurzem Zögern.

„Weshalb bist du hier?", fragte er.

Avery schwieg. Man sah ihr deutlich an, dass sie nicht wirklich erpicht darauf war, ihre Geschichte mit den anderen zu teilen.

Hempton sah sie abwartend an.

„Ich höre."

Noch immer keine Antwort.

Ich dagegen hoffte innerhalb kürzester Zeit Telekinese zu erlernen, da ich Avery innerlich anflehte irgendwas zu sagen. Hempton hasste es, wenn man ihm nicht antwortete.

Doch Avery schaute beharrlich zu Boden. Kein Wort verließ ihre Lippen. Hempton grinste spöttisch auf sie herab. Ich konnte mir schon denken, was dieses Lächeln bedeutete.

„Bist wohl ne ganz Taffe, was?"

Avery zuckte mit den Schultern und wich seinem Blick aus.

Hempton lachte und grinste hämisch.

„Ganz wie du willst. Früher oder später wirst du reden. Also, du hast gerade dein Mittagessen für heute verloren."

Avery warf ihm einen wütenden Blick zu, schwieg allerdings noch immer.

„Stell dich wieder zu den Anderen."

Brav folgte sie seinem Befehl und nahm ihren Platz wieder neben mir ein.

Ich warf einen Blick zu den Anderen aus meiner Gruppe. Auf ihren Gesichtern ließen sich unterschiedliche Emotionen ausmachen.

Niall und Louis wirkten besorgt. Liam dagegen nervös. Zayn schien angespannt und unbehaglich zu sein. Roxanne hatte eine Augenbraue hochgezogen und ihre Mimik war eine Mischung aus beeindruckt und genervt. Harrys Gesichtsausdruck konnte ich dagegen nicht deuten. Er kaute auf seiner Unterlippe herum und sah zu Boden. Er schien unsicher zu sein. Aber weshalb?

Avery selbst wirkte nachdenklich, beinahe abwesend.

„Was steht ihr da noch rum? Geht schon!", bellte Hempton uns an.

Und während Avery mir schweigend zum Frühstück folgte, kam in mir der Verdacht auf, dass es noch einiges gab, was wir von ihr erwarten konnten.

Hier mal eine andere Perspektive. Ich freue mich bereits, dass es schon ein paar Klicks gegeben habt. Aber wenn ihr noch Verbesserungsvorschläge, Kritik oder vielleicht auch ein Lob für mich habt, würde ich mich darüber noch viel mehr freuen.

Alles Liebe liz;)

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