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Avery & Roxanne

Avery

Ich beschloss es den Anderen einen Tag nachdem ich mit Harry gesprochen hatte, zu sagen. Zwar machte ich mir keine großen Hoffnungen, dass irgendeiner von Ihnen mir zustimmen würde, aber ich musste es wenigstens versuchen. Ich konnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass ich vielleicht am Ende davongekommen wäre und die Anderen zurückgelassen hätte.

Und wer weiß? Vielleicht wenn ich erstmal mit dem Rest der Gruppe geredet hatte und schonmal anfing zu planen, würden sie es sich im Nachhinein nochmal anders überlegen. Allerdings musste ich auch das Risiko eingehen, von ihnen verpetzt zu werden, wenn ich ihnen meine Idee vortrug.

Zwar glaubte ich nicht, dass irgendjemand aus meiner Gruppe das tun würde, weil er bei Hempton oder jemand andere Pluspunkte sammeln wollte. Immerhin hatten die Jungs mir auch beigestanden, als ich Linda helfen wollte. Aber wenn es hart auf hart kam und Hempton vielleicht mit noch schlimmeren Sachen, als Prügel drohte, würde der ein oder andere vielleicht seine Meinung nochmal ändern.

Ich hoffte, dass es nicht soweit kommen würde, aber in diesem Camp waren schon einige Sachen passiert, mit denen niemand gerechnet hatte.

Während Daisy uns tagsüber komplett aus dem Weg ging und Liam die ganze Zeit Trübsal zu blasen schien und Daisy traurige Blicke zuwarf, überlegte ich mir, was ich an diesem Abend am besten sagen würde, um die Anderen zu überzeugen.

Ich war nie jemand der, große überzeugende Reden gehalten hatte. Im Fernsehen, wirkte sowas immer inspirierend, aber mir wäre sowas nie eingefallen. Wenn ich Referate vor meiner Klasse halten musste, tat ich das immer aus dem Bauch heraus, da mir alles andere zu gezwungen erschien.

Außerdem, wenn ich die Rede übte, kam es vielleicht so rüber, als ob ich nicht selber davon überzeugt war, dass dies die beste Idee war.

Wenn ich allerdings nicht übte und irgendwas falsch formulierte, würden die Anderen vielleicht endgültig denken, dass ich nicht mehr alle Murmeln auf der Leiste hatte.

„Hey, Avery."

Liam tauchte plötzlich vor mir auf und riss mich aus meinen Gedanken.

„Hey, was machen die Rippen?", fragte ich sanft lächelnd.

„Es tut noch beim Lachen und Umziehen ziemlich weh, aber es wird langsam besser", erklärte er mir und ich schenkte ihm ein mitleidiges Lächeln.

Bisher war ich noch nicht dazu gekommen, mit Liam alleine zu reden und mich bei ihm zu bedanken, dass er mich verteidigt hatte.

„Liam, tut mir leid, dass ich vorher noch nicht mit dir geredet habe, aber ich wollte mich dafür bedanken, dass du mich mit den Anderen Jungs beschützen wolltest. Und es tut mir leid, dass du meinetwegen verprügelt worden bist", sagte ich dann aufrichtig bedauernd.

Liam lächelte traurig.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Avery. Das ist selbstverständlich."

„Nein, Liam. Das ist es nicht. Ich war noch keine zwei Wochen da und hab euch noch nicht mal richtig gekannt. Und wegen mir, sind drei von euch auf der Krankenstation gelandet. Ich bin dir und den Anderen sehr dankbar, dass ihr euch für mich eingesetzt habt."

„Du hast dich für Linda und ihr Baby eingesetzt. Du hast gezeigt, dass man sich im schlimmsten Fall auf dich verlassen kann, Avery. Das macht dich zu einem wichtigen Teil dieser Gruppe und daher hast du dir auch unsere Unterstützung verdient", sagte Liam aufrichtig.

Er drückte mir kurz die Schulter und ich lächelte dankbar.

„Danke, ich weiß es zu schätzen."

Liam nickte, dann sah er mich plötzlich sehr unsicher an.

„Weißt du eigentlich wie es Daisy geht?"

Ich versuchte mir ein Grinsen zu verkneifen. Deshalb war er also eigentlich hergekommen.

„Ich hab gestern nicht mehr viel mit ihr gesprochen, aber ihre Stimmung zufolge, ging's ihr schonmal deutlich besser", antwortete ich deshalb.

Er blickte zu Boden.

„Ist wohl gestern bei dem Gespräch nicht so gut gelaufen, oder?", harkte ich nach.

Liam murmelte etwas, was nach einer Zustimmung klang.

„Was ist denn gestern passiert? Was hast du zu ihr gesagt?", fragte ich dann.

Liam biss sich auf die Lippen und blickte zur Seite.

„Das...das ist irgendwie falsch angekommen. Ich hab ihr nur gesagt, dass eine Beziehung zwischen uns nicht funktionieren würde, weil wir am falschen Ort zur falschen Zeit sind. Und das...", ich unterbrach ihn.

„Oh Liam. Du magst zwar „Daddy Direction" sein, aber davon hast du gar keine Ahnung. Etwas dümmeres hättest du nämlich nicht sagen können", meinte ich dann mitleidig.

„Aber es ist doch wahr! Sich hier zu verlieben ist gefährlich und ich..."

„Liam, magst du Daisy?", fragte ich ihn geradeheraus.

„Ja."

„Und empfindest du dasselbe für sie, wie sie für dich?"

Liam zögerte und sah zu Boden, ehe er ein leises „Ja, vielleicht", von sich gab.

„Und möchtest du gerne mit ihr ausgehen und sie näher kennen lernen?"

„...Ja", kam es nun ganz einfach von ihm.

„Dann sag ihr das. Ich bin beileibe kein Beziehungsexperte, aber diesen einen Ratschlag gebe ich dir trotzdem. Auch wenn es nicht der ideale Ort ist, um sich zu verlieben, es ist nun mal passiert und einen idealen Zeitpunkt dafür wird es auch nie geben. Und wenn du später entlassen wirst und deine Chance verpasst hast, wirst du dir das später dein Leben lang vorwerfen. Also, ergreife die Chance. Mehr kann ich dir nicht dazu sagen."

Liam kratzte sich am Hinterkopf. Er wirkte verunsichert.

„Und wenn sie nicht mehr mit mir reden will?"

„Liam, ich kenne Daisy nicht so lange und so gut wie du, aber wenn ich eins weiß, dann dass sie dir ganz sicher zuhören wird, wenn du sie darum bittest. Allerdings würde ich eher in einer ruhigen Minute auf sie zugehen, wenn ihr beiden alleine seid", riet ich ihm.

Er nickte.

„Danke, Avery."

„Immer wieder gerne."

Damit verabschiedete Liam sich von mir und ich wieder alleine mit meinen Gedanken. Allerdings nur bis ich nach der Arbeit von der Toilette kam und zufälligerweise an Roxanne und Niall vorbeikam, die ein paar Schritte entfernt vom Wegesrand standen und miteinander tuschelten.

„Roxy, bitte! Ich hab mein Versprechen gehalten und werde es auch weiterhin halten, aber so kann das doch nicht weitergehen!", hörte ich Niall verzweifelt sagen.

„Niall, ich hab es dir erzählt und du hast gesagt du behältst es für dich. Jetzt halte dich auch an dein Versprechen!", zischte Roxy verärgert.

„Ich halte mich ja daran, aber mal ehrlich, dass kannst du doch nicht so stehen lassen. Wir müssen es ja nicht der Gruppe sagen, aber wir können das nicht unter den Teppich kehren!"

„Ich will nicht mehr darüber reden, und basta!"

„Dann kommt er aber damit davon! Willst du das etwa?"

Ich räusperte mich und beide drehten sich zu mir um. Roxanne wurde rot und fluchte leise, während Niall nervös den Blick abwandte.

„Ist alles okay?", fragte ich stirnrunzelnd.

„Ja, klar doch. Alles bestens", antwortete Roxanne und setzte ein Lächeln auf, was auf mich sehr gezwungen wirkte.

„Nicht wahr, Niall?", fragte sie und stieß Niall in die Rippen, da er nicht auf meine Frage antwortete.

„Ja...ähm...ich...ich muss los", antwortete Niall völlig durcheinander und ließ uns beide dann einfach stehen.

Verwirrt starrte ich ihm hinterher. Was war denn mit ihm los? Mein Blick wanderte zu Roxy, die vollkommen verstört wirkte.

„Roxy, was ist hier los?", fragte ich sie.

„Ich...ähm...ich...wir sehen uns später", antwortete sie schließlich nur vollkommen abwesend und stapfte in den Wald davon.

Verdutzt und irritiert blickte ich ihr nach.

Was war das denn gerade gewesen? Warum hatten die Beiden getuschelt? Und warum war Niall so durcheinander gewesen? Was verheimlichten die Beiden?

Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg zu unserer Feuerstelle. Dort half ich Zayn die Holzscheite fürs Feuer aufzubauen. Die Sonne würde bald untergehen und wenn alle da waren, wollte ich endlich meinen Plan oder mehr meine Idee verkünden. Und je mehr Leute eintrudelten, desto nervöser wurde ich. Ich sah die Gesichter, von Louis, Daisy, Zayn, Liam, Linda, Harry... Diese Leute waren mir in diesen wenigen Wochen so ans Herz gewachsen und verdienten es von all dieser Angst und dem Schmerz wegzukommen. Ich würde dafür kämpfen. Für jeden von ihnen.

Schließlich trudelten auch Niall und Roxanne ein, wobei beide sich an den Händen hielten. Ein wenig musste ich schmunzeln. Vielleicht hatte Harry doch Recht gehabt, was die Beiden anging.

Kaum saßen wir alle zusammen am Feuer, holte Louis auch schon sein Kartenspiel raus.

„Also, Leute wollen wir...?"; ich unterbrach ihn.

„Sorry, Louis, wenn ich dich hier unterbreche, aber ich wollte ganz gerne über etwas sprechen. Mit euch allen."

Sofort richteten sich sämtliche Augenpaare auf mich.

„Was ist los?", fragte Louis verwirrt.

Ich zögerte eine Sekunde. Es war als würde man das Kapitel eines Buches beenden und nun ein neues anfangen. Was auch immer ich jetzt sagte, sobald ich meinen Vorschlag vortrug, würde sich alles verändern. Und nichts würde einmal wie früher sein. Und ich konnte nichts tun, außer zu hoffen, dass mir all beistehen würden. Ich atmete tief durch und dann sprach ich aus, was mir die ganze Zeit schon auf der Seele lag.

„Ich hab mir das Ganze hier die letzten Wochen angesehen. Und ich hab mich versucht an die Regeln zu halten, wie ihr es mir geraten habt, aber...Ich kann das hier einfach nicht. Dieser Ort, der macht mich einfach kaputt. Dieser Ort macht uns alle kaputt und ich...und wir können hier nicht bleiben. Ich will von hier verschwinden. Und ich möchte, dass ihr alle mit mir kommt."

Es wurde sehr, sehr still um mich herum. Keiner sagte etwas. Da erhob sich plötzlich Roxanne und sah mich ernst an, ehe sie die Stimme erhob.

„Ich würde auch gerne etwas sagen."


Roxanne

Eigentlich hatte ich gedacht, dass dieser Tag sogar einigermaßen gut lief. Daisy ging zwar allen aus dem Weg, aber das störte mich nicht weiter.

Irgendwie war es auch mal schön, nicht immer von ihr vollgelabert zu werden. Aber dann kamen zwei Probleme. Das erste war Ed.

Obwohl ich keinen Unterricht bei ihm hatte, suchte er mich nach der letzten Unterrichtsstunde auf. Dabei wusste er ganz genau, dass er einer der letzten Personen war, die ich momentan sehen wollte.

„Roxy, kann ich dich bitte sprechen?"

„Lass mich in Ruhe, Ed", sagte ich harsch und wollte mich an ihm vorbei drängen, doch er hielt mich am Arm fest.

Sofort riss ich mich los.

„Fass mich nicht an!", fauchte ich ihn an.

Ed hob sofort die die Hände, um mir zu signalisieren, dass er mich nicht berühren würde und sah mich schuldbewusst an.

„Okay. Okay...tut mir leid. Hör mir nur kurz zu, ja?", bat er mich dann.

Ich verdrehte die Augen, nickte dann aber.

„Hör zu, es tut mir leid. Okay, ich weiß, was ich getan habe, war nicht richtig, aber ich... ich wollte wirklich nicht, dass dir was passiert. Ich weiß selber nicht, warum ich nicht..."

Ich unterbrach ihn. Sein Gestammel nervte mich und machte die Erinnerung für mich nur noch schmerzhafter.

„Es ist mir egal, ob es dir leidtut, okay? Du hättest mir einfach helfen können, aber du hast es nicht getan! Das war deine Entscheidung und nichts, was du sagst, kann das wieder rückgängig machen. Also versuch das bloß nicht vor mir zu rechtfertigen!", fuhr ich ihn an.

Ed sah mich an. Mitgefühl, Schuld und Scham war in seinen Augen zu sehen. Er wirkte unglaublich verletzlich in diesem Moment und beinahe hätte mir er mir leidgetan. Aber die Erinnerung von neulich war mir in diesem Moment so präsent, das jegliches Mitgefühl verschwand und die Wut wieder zurückkehrte.

„Jetzt pass gut auf, Sheeran! Ich sag dir jetzt, wie es in Zukunft laufen wird. Du bist mein Lehrer und du unterrichtest mich und wenn ich irgendwas von dir brauche, komme ich zu dir und du wirst es mir beschaffen. Wir haben keine drei Monate mehr miteinander, also werden wir solange miteinander verbleiben. Und danach sehen wir uns nie wieder, hast du das verstanden?", knurrte ich.

Ed blickte erst mich an, dann sah er zu Boden und nickte schließlich.

Ohne ein weiteres Wort von ihm abzuwarten, stapfte ich davon. Ich musste weg von Ed. Von diesen Erinnerungen. Von diesem Ort.

„Roxy?"

Scheiße. Niall. Schon wieder. Irgendwie wurde es langsam zur Gewohnheit ', dass er immer gerade dann auftauchte, wenn ich ihn am wenigsten gebrauchen konnte.

„Was war denn da eben zwischen euch beiden los?", fragte er verwirrt.

„Gar nichts, Niall. Ed hat mich einfach nur genervt. Wie üblich", versuchte ich abzulenken, doch alleine an Nialls Blick erkannte ich, dass er mir das nicht abkaufte.

„Was er da eben gesagt hat...Roxy, war er dabei? Hat er Hempton etwa geholfen?", fragte er dann entsetzt.

Fuck, Niall war noch schlauer, als ich angenommen hatte und zog viel zu schnell seine Schlüsse aus dem ganzen Gespräch.

„Nein, nein. Er hat Hempton nicht geholfen! Du kennst doch, Ed. Er nervt zwar, aber er würde Hempton doch nie bei sowas helfen!", versuchte ich ihn zu beruhigen.

Es half allerdings nur geringfügig.

„Aber er hatte was damit zu tun, oder?", fragte er.

Ich suchte nach Worten, nach Ausreden, aber mir fiel letztendlich nichts mehr ein.

„Roxy, das geht so nicht weiter. Du musst endlich reinen Tisch machen! Die Anderen machen sich alle Sorgen um dich. Ich mache mir Sorgen um dich!", versuchte Niall mich zu überzeugen.

Ich schüttelte sofort wild entschlossen den Kopf.

„Du hast es mir versprochen! Kein Wort zu niemandem!"

„Roxy, bitte! Ich hab mein Versprechen gehalten und werde es auch weiterhin halten, aber so kann das doch nicht weitergehen!", Niall klang verzweifelt.

Ich massierte meine Schläfen. Einerseits verstand ich ihn ja, aber er hatte kein Recht mich zu drängen, es allen anderen zu sagen.

„Niall, ich hab es dir erzählt und du hast gesagt du behältst es für dich. Jetzt halte dich auch an dein Versprechen!", zischte ich verärgert.

„Ich halte mich ja daran, aber mal ehrlich, dass kannst du doch nicht so stehen lassen. Wir müssen es ja nicht der Gruppe sagen, aber wir können das nicht unter den Teppich kehren!", Niall gab nicht auf, das musste ich ihm lassen und eigentlich hatte er auch die besseren Argumente, aber der Gedanke daran, wie mich jemand anderes ansehen könnte, sobald ich es aussprach.

„Ich will nicht mehr darüber reden, und basta!"

„Dann kommt er aber damit davon! Willst du das etwa?", fragte Niall nun auch aufgebracht.

Da räusperte sich jemand hinter uns und wir beide drehten um. Avery stand dort. Sie wirkte verwirrt und auch misstrauisch.

„Fuck!", fluchte ich leise.

Wie lange stand sie schon da? Was hatte sie alles gehört?

„Ist alles okay?", fragte sie unsicher und mit gerunzelter Stirn.

„Ja, klar doch. Alles bestens", antwortete ich und setzte ein Lächeln auf, was nicht sehr überzeugend wirkte.

„Nicht wahr, Niall?", fragte ich und stieß Niall in die Rippen, da er bisher keinen Ton von sich gegeben hatte.

„Ja...ähm...ich...ich muss los", antwortete Niall dann völlig zusammenhangslos und ließ uns beide dann einfach stehen.

Avery sah ihm verwirrt hinterher, während ich versuchte wieder an Fassung zu gewinnen. Dann wandte sich Avery mir zu.

„Roxy, was ist hier los?", fragte sie mich misstrauisch.

Ich suchte in meinem Kopf nach einer Antwort und fand keine.

„Ich...ähm...ich...wir sehen uns später", wimmelte ich sie ab und verschwand dann im Wald.

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Bis zum Sonnenuntergang blieb ich im Wald und dachte nach. Ich wusste, dass Niall recht hatte und ich endlich den Anderen sagten sollte, was Hempton getan hatte. Dass schuldete ich nicht nur mir selber, sondern auch den Anderen hier. Sie sollten wissen, mit was sie es zu tun hatten.

Aber die richtigen Worte zu finden war schwer. Vor allem überhaupt daran zu denken, es auszusprechen, bereitete mir Übelkeit.

Als ich mit Niall darüber gesprochen hatte, ging es mir danach besser. Niall hatte keine Fragen gestellt, mich nicht unterbrochen und hatte die ganze Zeit einfach nur neben mich gesessen und meine Hand gehalten. Und das war gut gewesen.

Und vielleicht, wenn er es heute wieder tat, konnte ich das auch schaffen.

Ich trat die Zigarette, die ich in der Zwischenzeit geraucht hatte aus und machte mich dann auf den Weg zur Feuerstelle. Unterwegs sah ich Niall, der ein Stück weiter vor mir alleine lief. Ich lief schneller, um aufzuholen und griff einem Impuls folgend nach seiner Hand. Überrascht blieb er stehen und starrte mich an.

„Ich weiß nicht, ob ich's kann, aber wenn du es so machst wie neulich, als ich's dir erzählt habe dann klappt es vielleicht, okay?", sagte ich dann aufrichtig.

Hoffnung schimmerte in seinen blauen Augen. Mir war bisher nie aufgefallen, wie blau sie waren. Sie erinnerten mich an das Meer, wo ich früher mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren waren.

„Okay", sagte er dann.

Und er ließ meine Hand nicht los, als wir beim Lagerfeuer ankamen und auch nicht als Avery verkündete, dass sie vorhatte, von hier zu verschwinden. Und sie wollte, dass wir mit ihr flohen. Nachdem sie es ausgesprochen hatte, herrschte Totenstille und in dieser Stille fand ich auf einmal den Mut aufzustehen und nun selber anzufangen zu sprechen.

„Ich würde auch gerne etwas sagen", fing ich an.

Nun blickten alle zu mir. Sie wirkten verwirrt. Vor allem Avery, da sie offenbar eine Antwort von den Anderen erwartete. Dennoch zuckte sie dann mit den Schultern und nickte mir zu.

„Sprich."

„An dem Abend, bevor Avery im Loch gelandet ist, da ist etwas passiert. Also mir ist etwas passiert, ich..."

Ich zögerte kurz. Niall hielt noch immer meine Hand und drückte sie beruhigend.

„Erinnert ihr euch, als ihr mich gesehen habt, wie ich komplett verdreckt und verbeult aus dem Wald kam und euch angebrüllt habe, dass nichts passiert sei?"

Die Anderen nickten langsam. Offenbar versuchten sie bereits die Geschehnisse von vor ein paar Tagen zusammen zu setzten.

„An dem Abend, da hab ich mich nicht geprügelt oder bin gestürzt, wie einige vielleicht geglaubt haben. Ich wurde überfallen. Von Hempton. Er..."

Jetzt kam der Satz, vor dem ich mich am meisten fürchtete und ich drückte Nialls Hand so fest, dass ich ihm vermutlich schon die Blutzufuhr abschnürte. Trotzdem ließ er nicht los.

„Hempton hat versucht mich zu vergewaltigen."



Ein neues Geheimnis wurde gelüftet und nun stehen alle an einem Scheideweg. Das Bild oben ist übrigens ein Originalbild von dem Houens OddeCam, als ich dort mit meiner Pfadfindergruppe gezeltet habe. Ein wirklich toller Ort.

Und nun euch allen einen schönen Pfingstmontag.

Lg, Liz;)

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