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Avery

Hattet ihr schonmal dieses Gefühl? Wenn man Angst hat und gleichzeitig voller Vorfreude ist? Eine Anspannung, die in eurem Körper herrscht, wenn man auf etwas wartet? Wie bei einer Prüfung, die man hinter sich haben will oder vielleicht der eigene Hochzeitstag. Für mich fühlte es sich an, wie ein herannahendes Gewitter. Ich war froh, dass Daisy und Liam am nächsten Tag gehen würden und gleichzeitig hatte ich auch Angst. Sie würden frei sein, aber für uns würde die Hölle erst beginnen. Wir würden viel vorsichtiger und schlauer sein müssen, als vorher.

Daisy und Liam würden wir nur über Ed kontaktieren können. Die letzte Nacht, bevor es losging, schlief ich gefühlt nur vier Stunden, da ich mir Gedanken machte, was alles passieren würde und könnte, sobald die Beiden weg waren. Wir durften uns bis zum nächsten Mal nicht verdächtig machen und keinerlei Spuren hinterlassen, die auf uns deuten könnten.

Nach dem Unterricht, gaben wir Ed die Bestätigung, dass wir bereit waren und während wir an den Hütten arbeiteten, sah ich, wie er mit Hempton sprach und uns anschließend unauffällig zunickte. Er hatte Hempton gesagt, dass er Stroh bringen würde. Dieses würde er dann genau zu der Zeit reinbringen, wenn wir gerade im Hof auf der Krankenstation waren. Wir hatten mit Ed gesprochen. Er sagte, dass er etwa eine Stunde brauchen würde, um vom Camp zu sich nach Hause zu fahren, das Stroh einzuladen und wieder anzukommen. Somit mussten wir etwa 45 Minuten nachdem er gegangen war, auf dem Weg zu Krankenstation sein. Nun mussten wir uns nur noch um die Verletzungen für Daisy und Liam kümmern.

Ehrlich gesagt, war das auch der Part, der uns allen am unangenehmsten war. Die Jungs wollten sich um Liam kümmern, Roxy und ich um Daisy. Natürlich wollten wir nicht lebensgefährlich verletzen, sondern nur so, dass man sie auf die Krankenstation bringen würde.

Aber wehtun würde es natürlich trotzdem. Eine halbe Stunde, nach der Arbeit gab Ed uns Bescheid, dass er losfahren würde. Wir warteten zwanzig Minuten, bis er verschwunden war, dann fingen wir an. Die Jungs nahmen Liam in den Wald mit, während Roxanne und ich Erde vom Waldboden in einem Eimer aufsammelten und Daisy in eine Kabine in der Mädchentoilette brachten. Wir zogen den Vorhang hinter uns zu und Linda stand am Eingang Wache. Daisy zitterte, als wir sie auf den mitgebrachten Hocker setzten und atmete stoßweiße durch die Nase. Sie war leichenblass und ich bekam kurz Angst, dass sie vielleicht ohnmächtig werden würde. Roxy kniete sich vor sie hin und zog ihr zusammen geklapptes Taschenmesser aus der Hosentasche. Die Klinge schimmerte leicht im trüben Neonlicht, als sie es aufklappte.

„Willst du oder soll ich?", fragte Roxy und blickte mich an, während ich hinter Daisy stand und ihr beruhigend die Hände auf beide Schultern legte.

„Mach du es lieber. Ich glaube, ich krieg das nicht hin", sagte ich nach einem kurzen Blick auf das Messer.

„Okay", murmelte Roxanne konzentriert und legte beide Hände auf Daisy nackte Oberschenkel. Daisy trug mit Absicht nur Hotpants, sodass wir besseren Zugang zu ihren Beinen hatten. Daisy zitterte noch stärker als Roxy ihre Beine leicht auseinanderschob. Ich zog sie behutsam an den Schultern nach hinten, sodass ihr Kopf an meinem Bauch lehnte.

„Sieh nicht hin, sieh nur mich an. Es ist gleich vorbei", sprach ich beruhigend und hielt Augenkontakt zu ihr, während ich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Roxy das Messer ansetzte.

„Ich hab Angst", flüsterte Daisy und ich sah die Tränen in ihrem Augenwinkel.

„Ich weiß, aber das brauchst du nicht. Es geht ganz schnell und nach ein paar Tagen fühlst du es gar nicht mehr, versprochen", versprach ich ihr beruhigend.

„Ich mach's ganz schnell", sagte Roxy und dann schnitt sie Daisy über den Oberschenkel.

Daisy stöhnte und wand sich. Roxy hielt ihr Bein fest und aus Angst, das Daisy vielleicht schreien könnte, hielt ich ihr den Mund zu. Roxy führte den Schnitt genau aus, so dass es wirklich aussah, als sei Daisy mit dem Messer in der Hand gestolpert und hätte sich dabei geschnitten. Kaum war sie fertig, presste ich einen sauberen Lappen auf Daisys Bein, da es nun anfing zu bluten.

Roxanne nahm den Eimer, in dem wir den Dreck vom Waldboden gesammelt hatten und begann ihn über Daisys Beine zu verteilen, da es sonst vermutlich seltsam gewirkt hätte, dass Daisy im Wald gestürzt war, aber ihre Beine komplett sauber waren. Trotzdem achteten wir drauf, dass kein Dreck in Daisys Wunde geriet, um jeder Entzündung vorzubeugen.

Am Ende holte Roxy noch Schmirgelpapier heraus, welches sie beim Arbeiten hatte mitgehen lassen und rieb damit über Daisys Schienenbein und Hand, damit es aussah, dass sie sich auch noch beim Sturz aufgeschürft hatte. Daisy wimmerte leise und weinte gegen meine Hände.

„Das war's", murmelte Roxy schließlich und half mir dann Daisy hochzuziehen und in Richtung Ausgang zu bringen.

Linda gab uns das Zeichen, dass die Luft rein war und wir brachten Daisy hinunter zum vereinbarten Treffpunkt, welche nur dreißig Meter von der Mädchentoilette lag. Die Jungs warteten bereits auf uns mit Liam, der ebenfalls aussah, als hätte er im Wald einen „Unfall" gehabt.

Roxanne löste sich von mir und lief los um dem nächsten Betreuer von dem angeblichen Unfall im Wald zu berichten, der sich eben ereignet hatte. Sie würde sagen, dass Daisy wohl sich im Wald etwas zum Schnitzen gesucht hatte und dabei mit dem offenen Messer in der Hand gestolpert war und sich dabei geschnitten hatte. Und Liam, der ihr helfen wollte, sei den Hang hinabgestürzt. Tatsächlich tauchte sie nur fünf Minuten später mit einem Betreuer auf, der Liam, Daisy und mich zu einem Truck brachte, wo wir uns auf die Ladefläche setzten uns dann in Richtung Krankenstation fuhren. Daisy hatte darauf bestanden, dass ich mitfuhr, als seelischen Beistand.

Während der Fahrt lag Daisy bei Liam im Arm und wir warfen uns alle sorgenvolle Blicke zu. Ohne Worte verabschiedeten wir uns voneinander. Bis hierhin hatte unser Plan geklappt, aber nun kam der riskante Teil.

Meine Finger glitten in meine Hosentasche, wo sie Roxanne's Feuerzeug befand, welches sie mir direkt nach der Arbeit zugesteckt hatte. Dieses musste ich nach dem Brand so schnell wie möglich verschwinden lassen, um ja keinen Verdacht auf mich zu lenken.

Als wir den Innenhof mit der Krankenstation erreichten, brachte man Daisy und Liam sofort in das nächste Krankenzimmer. Ich wartete an der Tür und versuchte die Lage zu erfassen.

Am Haupttor, welches in die Freiheit führte, stand nur ein Wachmann und auf der Krankenstation waren nur zwei Frauen und kein weiterer Patient. Ed war noch nicht da, aber würde jeden Augenblick kommen, was uns genug Zeit verschaffte, dass Daisy und Liam anständig versorgt werden konnten. Der Raum, in dem sie waren, hatte außerdem ein Fenster, welches in den Innenhof führte.

Gegenüber von dem Krankenzimmer, war ein kleiner Raum, der als Vorratskammer für die Krankenstation diente. Darin fand sich bestimmt auch irgendwas Entflammbares um die Strohballen möglichst schnell in Flammen zu setzen. Ich überprüfte die Tür, sie war nicht abgeschlossen. Perfekt.

Angespannt wartete ich an der Tür und hörte ein paar Sekunden später das erlösende Geräusch eines Autos, welches sich dem Haupttor näherte. Tatsächlich fuhr Ed's Truck nur Augenblicke später auf dem Innenhof vor und er war mit mehreren Strohballen beladen.

Er winkte mich zu sich herüber und bat mich dann höflich, ob ich ihm dabei helfen könnte, die Strohballen abzuladen.

„Klar doch, wo willst du sie hinhaben?", fragte ich so locker wie möglich.

„Stell sie einfach an die Hauswand gegenüber", sagte er und ich trug den Strohballen zur Hauswand, während Ed den zweiten Strohballen brachte. Wir stapelten die beiden Strohballen nebeneinander auf und während Ed wieder zum Truck zurück ging und den Wachmann in ein Gespräch verwickelte, schlüpfte ich unbemerkt in die Vorratskammer und wurde sehr schnell fündig. Ich fand eine originalverpackte Kompresse und ein Fläschchen Isopropanol zum Desinfizieren. Ich warf die Verpackung der Kompresse in den Papierkorb, tränkte die Kompresse mit der Flüssigkeit und warf einen unauffälligen Blick in das Behandlungszimmer. Daisy schien mittlerweile versorgt worden zu sein, da ich einen frischen weißen Verband an ihrem Bein sah und auch Liam schien bereits behandelt zu werden. Er sah meinen Blick und nickte mir zu.

Jetzt kam der Moment der Wahrheit. Ich trat wieder nach draußen und warf einen Blick zu Ed, der immer noch mit dem Wachmann redete. Dieser stand mit dem Rücken zu mir und konnte mich also gar nicht sehen. Ed fing meinen Blick auf und ich sah, wie er unauffällig den Daumen hob.

Ich zögerte keine Sekunde. Ich stopfte die mit Alkohol getränkte Kompresse zwischen die beiden Strohballen, nahm das Feuerzeug und hielt es an den Stoff.

Durch den leicht entflammbaren Stoff fing die Kompresse natürlich sofort Feuer und es dauerte nur Sekunden, ehe sich die Flammen zu dem leicht brennbaren, trockenen Stroh weiterfraßen. Ich wartete, bis beide Strohballen anfingen zu brennen, ehe ich anfing zu schreien.

„FEUER! FEUER! DIE STROHBALLEN BRENNEN! HILFE!", brüllte ich so laut ich konnte und lief in den Innenhof.

Es hätte nicht besser klappen können. Durch mein Schreien, wurden natürlich alle im Hof und auf der Krankenstation auf mich aufmerksam.

„LOS, HELFT MIR! WIR MÜSSEN DAS FEUER LÖSCHEN!", schrie ich.

Ich sah wie der Wachmann sofort loslief um Wasser zu holen, während die Flammen sich bereits über den gesamten Strohballen ausbreiteten. Da er weder auf Ed noch auf mich achtete, sah ich wie Ed sich zum Wagen drehte und mit seinem Autoschlüssel das Schloss entriegelte, sodass Liam und Daisy sich ungestört Zutritt zum Auto verschaffen konnten. Erst dann lief er los und half dem Wachmann. Ich lief in das Behandlungszimmer und schrie die beiden Frauen an.

„LOS, IHR MÜSST UNS HELFEN DAS FEUER ZU LÖSCHEN! ES WIRD SICH SONST AUSBREITEN!"

Tatsächlich hörte sie auf mich und liefen nach draußen, wobei Liam und Daisy natürlich sofort die Chance nutzten und das Fenster öffneten. Ich folgte ihnen nach draußen und half dabei das Feuer zu löschen, während sich Liam unauffällig neben uns aus dem Fenster hangelte. Keiner bemerkte ihn in dem Trubel, nicht mal als er Daisy aus dem Fenster half und dann mit ihr über den Hof lief. Inzwischen war das Feuer schon fast gelöscht, allerdings stieg noch immer Rauch von den Strohballen auf, welcher einen unangenehmen Geruch verbreitete und uns alle zum Husten brachte.

Wir alle mussten ein paar Schritte zurücktreten und als ich einen Blick zu Ed's Auto warf, sah ich gerade noch wie sich die hintere Autotür schloss. Ed spielte natürlich den aufgebrachten Typen, der jetzt erstmal das restliche Stroh wegbringen wollte, aus Angst, dass vielleicht noch mehr verbrennen könnte und ihm sein Geld rauben würde.

Keiner hatte wirklich etwas einzuwenden und man ließ ihn vom Hof und das Haupttor fahren. Obwohl Liam und Daisy mich nicht sehen konnten, wusste ich, dass sie wussten, dass ich ihnen kurz nachblickte. Und als sich das Haupttor hinter Ed's Truck wieder schloss, wusste ich, dass beide nun in Sicherheit waren.

Mein Herz fühlte sich leichter an und für einen Moment hätte ich am liebsten die gesamte Welt umarmt.

Dann kehrten beide Frauen auf die Krankenstation zurück und die Hölle brach los.


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Ihr habt so lange darauf gewartet und jetzt ist das ersehnte Kapitel endlich da. Zwei sind weg, da waren's nur noch sieben. Lasst mir gerne Mal einen Kommentar da und wenn ihr Lust habt, schaut doch gerne Mal in mein neustes Wattpad Projekt rein.

Alles Liebe Liz

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