Kapitel 15: Jungkook's Sorgen
Jungkook's Sicht:
Ich hab den anderen zwar nichts konkretes über meine Vergangenheit gesagt, aber ich denke mal das sie sich ihren Teil denken und das dieser Teil vermutlich richtig sein könnte. Taehyung und Yoongi haben schließlich im Studio schon gesehen, was er vor hatte und wären sie nicht reingekommen, dann weiß ich nicht, wie weit er wirklich gegangen wäre. Es dauert nicht mehr lange, dann war ich an dem Punkt, an dem ich vor sieben Jahren war. Ich hatte gehofft meine Vergangenheit endlich entkommen zu können, aber dann musste er ja auftauchen und mein Glück zerstören. Wie soll ich weitermachen, wenn ich weiß, dass er alles auch mit meinen Freunden machen könnte, was er mir damals angetan hat und ich schätze mal, dass Jin der erste sein wird. Er hatte ihn ja schon unbewusst einen Grund gegeben um ihn schlecht zumachen. Die Sache war ja, dass Jin sich selber auch schlecht machte und würde er das von Sora hören, dann kann ich mir vorstellen, dass er in ein tiefes schwarzes Loch gezogen wird, aus das er alleine nicht wieder herauskommen kann.
Ich wurde von ein Klopfen an meiner Zimmertür aus meinen Gedanken gerissen. "Jungkook, bist du da drinnen?" Das war Taehyung. Um Nachdenken zu können, war ich nachdem Frühstück in mein Zimmer gegangen. Das war jetzt auch schon wieder sechs Stunden her. "Komm rein!" rief ich ihn zu und kurz danach ging auch schon die Tür auf und ein besorgter Taehyung betrat mein Zimmer. Ich war echt froh, dass ich ein Einzelzimmer bekommen hab. So hatte ich manchmal meine Ruhe.
Er schloss die Tür hinter sich und kam dann auf mich zu. Ich setzte mich an die Bettkante, woraufhin Taehyung sich dann zögerlich neben mich setzte. "Weißt du...! Ich weiß ja, dass du aktuell ziemlich überfordert bist und dir wegen Sora viele Gedanken machst, aber du darfst dich davon nicht runterziehen lassen. Das ist nicht gut und auch nicht für die Gruppe." Zuerst sah ich ihn schockiert an, aber dann lächelte ich ihn sanft an. "Danke, Tae...aber ich mache mir keine Sorgen um mich." gab ich dann doch zu und sah zu Boden. Ich weiß ja, dass ich Tae alles sagen kann, aber wieso fällt es mir jetzt so schwer? "Was willst du mir damit sagen?" Ich zögerte kurz, bis ich traurig aufseufzte. "Man, Jin ist das Problem." Daraufhin sah er mich undefinierbar an. "Verstehst du es nicht, was Jin gestern gesagt hat? Er sieht sich selbst, als den schlechtesten und sobald Sora das hört, dann macht er ihn nur noch mehr runter. Es kann passieren, dass Jin ununterbrochen an sich arbeiten würde und irgendwann..." Nun liefen mir die ersten Tränen aus den Augen. Irgendwie belastete mich das ganze schon ziemlich.
Als Taehyung seine warme und weiche Hand an meiner Wange legte und meine Tränen sanft weg strich, wurde ich mit einem Mal etwas rot. Er lächelte mich sanft an. Ich liebte sein Lächeln, seine Stimme, einfach alles. Wie konnte ich nie sehen, wie perfekt er doch war, aber...fühlte sich so Liebe an? "Irgendwie ist es süß, wie sehr du dir um andere Sorgen machst, aber in erster Linie geht es um dich. Er ist dein Adoptivvater und wer weiß, was er dir alles angetan hatte. Du musst es mir nicht erzählen. Das kannst du machen, wenn du dich bereit dafür fühlst. Das hat keine Eile, aber sollte es dich belasten, dann komm zu mir und rede mit mir. Ich bin immer für dich da! Das weißt du! Ich werde dich beschützen, um jeden Preis." Seine Worte berührten mein Herz und es fing automatisch schneller zu schlagen an. Meine Tränen wurden immer mehr und dann nahm mich Taehyung sanft in den Arm. "Hat dir das...noch nie jemand gesagt?" fragte er leise, woraufhin ich nur den Kopf schütteln konnte. "Nicht wirklich! Generell...hab ich noch nie...Liebe erfahren!" Daraufhin stoppte er in seiner Bewegung und ein unangenehmes Schweigen machte sich bemerkbar.
"Du hast noch nie...Liebe erfahren?" fragte er vorsichtig nach. Ich sagte darauf nichts, sondern legte zögerlich meine Arme um ihn und zog ihn näher zu mir, aber nur so, wie es mein gebrochener Arm zu ließ. "Ach, Kookie! Du tust mir leid!" Was? Ich tu ihn leid? Ich ließ die Umarmung einfach zu und meine Tränen nahmen gar kein Ende mehr. Wieso war ich nur so naiv und hab geglaubt, dass ich der Vergangenheit entkommen könnte? Manchmal kann man seiner Vergangenheit nie entkommen. Sie holt einen immer wieder ein, aber mit gutem Grund. Die Vergangenheit verhindert ein glückliches Leben. Sie will einen förmlich umbringen, aber kann ich das? Ich hab es damals schon probiert, aber war gescheitert. Als ich mir vorgenommen hab, Rache zu üben, wollte ich fliehen und leben, bis der Moment kommen würde. Jetzt wäre der Moment gekommen und ich werde es durchziehen und niemand kann mich aufhalten. Ich habe keine Wahl, wenn ich je wieder ruhig und ohne Alpträume schlafen will.
"Kookie, worüber denkst du nach?" fragte Taehyung, der sich ein Stückchen von mir entfernt hatte, aber meine Schultern dennoch festhielt. "A-Ach, gar nichts." "Du vertraust mir nicht, hab ich recht?" fragte er traurig und ließ mich los. "Äh, was? N-Natürlich vertraue ich dir, aber...ich..." "Keine Sorge! Das war nur ein Witz! Du bist noch nicht bereit um mir alles zu sagen." Ich würde gerne, wirklich! Wovor hatte ich eigentlich Angst? Das er mich dann abscheulich finden würde und mich dann hasst? "Übrigens sind Jimin und Hobi wieder da." Achja! Du beiden wollten ja wegen der Frau nochmal zum Krankenhaus. "Wie ist es gelaufen?" "Naja...! Sie hat ihn abgewiesen, aber es ist kein Wunder. Sie ist älter, als wir erwartet haben." Was meint er damit? "Sie ist zweiunddreizig!" So alt hatte ich sie wirklich nicht geschätzt. "Keine Sorge! Jimin kümmert sich um ihn. Das muss echt ein harter Schlag gewesen sein." Ich nickte nur und legte mich zurück. "Soll ich dich alleine lassen?" fragte er und sah mich wieder mit diesen besorgten Blick an. Dieser Blick brachte mich noch um den Verstand.
Ich überlegte kurz. Was hatte das für einen Vorteil, wenn ich jetzt allein war? Meine Gedanken würden mich vermutlich nur irgendwann auffressen. Langsam schüttelte ich den Kopf. "B-Brauchst du nicht." sagte ich und sah zur anderen Seite um meine Röte zu verstecken. Ich hörte ihn leise kichern, was mein Herz wieder schneller schlagen ließ und dann legte er sich zurück und legte einen Arm um mich. "Ich hab dich lieb!" Obwohl ich wusste, wie das gemeint war, lief ich dennoch so rot wie eine Tomate an und sah weg. Wieso muss er nur so unendlich süß sein?
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