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Kapitel 6

Wie aus dem Nichts begann es aus Eimern zu schütteln und den Jungs blieb nichts Anderes übrig, als den gesamten Weg zu rennen. Sie eilten zur Einkaufsstraße, dessen Bürgersteig mit gehenden Regenschirmen verziert war. Schließlich stoppten sie unterm Dach einer kleinen Bäckerei.
,,Hier sollte es sein", sagte James und zeigte auf die alte Holztür neben an, an dessen Fenster ein kleines Schild mit der Schrift „Offen" hing. Die Schaufenster sahen so aus, als hätte man sie schon seit längerem nicht mehr sauber gemacht. Dahinter erkannte man ein paar Bücher, eine blonde Porzellanpuppe und eine Spieluhr, dessen Design zur edlen Puppe passte.
,,Können wir vorher was essen?", fragte ihn Ethan und zeigte dabei auf die Kuchen, die im Schaufenster der Bäckerei ausgestellt wurden. James jedoch hob nur die Braue und packte seinen Freund am Kragen.
,,Du hattest doch vor drei Stunden erst einen riesigen Sandwich. Komm, wir können danach etwas essen!"

Im nächsten Moment hörte man das Läutern der Glocke, als sie herein traten. Danach hörte man nichts mehr, außer das Schleifen ihrer Schuhe an der Fußmatte. Ethan hielt für einen Moment seinen Atem an, als ihn die Stille übernahm. Er sah sich vorsichtig den Laden an, dessen Wände schon beinahe mit Bücher verdeckt wurden. Außerdem fand man auch einen stillen Steinkamin und daneben einen Sessel aus Leder. Gerade, als er aufatmen und den nächsten Schritt zur Rezeption wagen wollte, ertönte ein lautes Dong. In weniger als einer Sekunde folgte der Laut eines Vogels, worauf der Bursche mitsamt seines Herzens in die Luft sprang. Es war schließlich James, der mit aller Kraft versuchte, sein Lachen zu unterdrücken, als er auf die Kuckucksuhr zeigte.

,,Kennt diese Generation etwa keine richtigen Uhren mehr?"
Eine alte, grimmige Stimme brachte schließlich Beide zum erstarren. Ein langsames Stampfen war von der Wendeltreppe zu hören, die sie zuvor nicht bemerkt hatten. Doch hier nahm der Schock kein Ende. Er wollte es nicht zugeben, doch das Erscheinen des alten Mannes sorgte beim Jungen für eine Gänsehaut. Die eine Augenbraue besaß ein normales, alterndes Grau, während die Andere kreideweiß war. Die eine Hand, mit der er sich am Geländer hielt, war verbrannt wie Kohle und sein rechtes Bein, war nicht länger aus Fleisch und Knochen. Sondern aus Holz. Gerade als der Schock sich zur Panik umwandeln wollte, spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter.
,,Entschuldigt die Störung, mein Herr", kam es ungerührt von James.
,,Wir sind im Auftrag unserer Lehrerin hier und hätten gerne Ihre Hilfe."

Auch wenn der Mann es sich nicht ansehen ließ, konnte man dennoch die Verwunderung seinerseits erkennen.
,,Was ist es denn, wonach ihr sucht?"
,,Wir würden gerne ein Buch lesen, worin erklärt wird, wie man Morsecodes entziffern kann."
Der alte Greis verzog runzelnd die Stirn und musterte die beiden Jungen.
,,Habt ihr irgendeinen Beweis, dass eure Lehrerin euch geschickt hat?"
Da ging James zur Rezeption und überreichte es ihm. Er starrte es eine ganze Weile erst an, bevor er es ihm zurückgab.
,,Ich arbeite in dieser Bibliothek seit über 60 Jahren und es hat mich noch nie jemand nach so etwas gefragt", seufzte er, bevor er einen Schlüsselbund herausholte und zu einer weiteren Tür humpelte.
,,Ist das etwa ... die Tür zum gesperrten Abteil?", schaffte es Ethan nach einer Weile wieder zu sprechen.
Ein schon beinahe unheimliches Lachen entfloh dem Greis.
,,Natürlich. Oder wo sollte man sonst etwas herbekommen, was sonst niemand lesen sollte? Immer diese Conchaner."

Die zwei Freunde blinzelten über den Kommentar des Bibliothekars verwundert auf und sahen sich an, als hätten sie die gleiche Frage im Kopf.

Ist er etwa kein Conchaner?

Schließlich folgten sie dem alten Mann, als er den Zugang zu einem dunklen Pfad öffnete.
,,Oh, hier war schon länger niemand mehr", erwähnte er, als er ein Feuerzeug herausholte. An der Wand hing eine Laterne, in der sich eine große, leicht abgenutzte Kerze befand.
Der Alte zündete diese an und ging die Stufen hinunter, die sich vor ihnen zeigten.
Die beiden Jungs warfen sich fragwürdige Blicke, ehe sie einander zunickten und dem alten Greis folgten.

Unten erblickten sie einen Saal, dessen oberes Fenster den Raum erhellte. Die Wände waren gefüllt mit dicken Büchern und der Boden war mit einem roten Teppich verziert. Kleine, viereckige Tische standen in der Mitte des Raumes mit jeweils zwei Stühlen. Ein merkwürdiger Geruch erreichte Ethan's Nase. Es war eine Mischung aus Staub und alten Büchern. Schon beinahe so, als wäre man in die Zeit zurückgereist.

,,Verzeihen Sie, aber ... wie alt ist diese Bibliothek nochmal? Und warum ist dieser Abteil verboten?", fragte ihn James, doch der Alte zischte nur bei dieser Frage.

,,Wie könnt ihr so etwas nicht wissen und es dennoch wagen, hier um Rat zu fragen?"
Er wandte sich zu Ethan und überreichte ihm die glühende Laterne.
,,Hier Bursche, nimm das", ehe er sich umdrehte und die Stufen erneut bestieg.
,,Diese Bibliothek ist so alt wie der Krieg ... aber selbst darüber weiß kein Conchaner."
Seine kratzige Stimme verblasste mit dem Schallen seines Holzbeins.

Die Zwei standen eine Weile dort, ohne Ziel. Es war so still und dennoch war ihr Atem nicht zu hören. Erst als James die ersten Schritte nach vorne, weiter in den Saal wagte, atmete Ethan tief ein und aus.
,,Ich habe beinahe vergessen zu atmen ...", murmelte Ethan.
,,Du bist ganz einfach ein Krummbuckel."
James las sich bereits durch die Titel der Bücher.
,,Bin ich überhaupt nicht?! Du redest so, als hätte dir das alles keinen Schrecken eingejagt", erwiderte er darauf und folgte ihm. Da nahm James ein Buch aus dem Regal, dessen Titel „Geheimsprachen" war.
,,Natürlich nicht", meinte er und blätterte durch die Seiten. Und da bemerkte Ethan das leichte Zittern in seinen Händen, bis er an einer Seite anhielt und es umklammerte.
,,Ich hasse es, wenn man so entfernt spricht ...", sprach er leise, in einem schweren Ton, bevor er die Seiten weiter überflog. Nach einer Weile schlug er es wieder zu und seufzte, ehe er es wieder ins Regal stellte.

,,Lass uns aufteilen. Du schaust hier weiter nach und ich gehe auf die andere Seite", schlug Ethan etwas gelassener vor.
James nickte nur stumm.

Es vergingen Minuten, vielleicht schon Stunden. Sie konnten es nicht sagen, da die einzige Uhr an der Wand bereits stehen geblieben ist. An diesem Ort kam es einem tatsächlich so vor, als wäre man zurückgereist und die Zeit wäre stehen geblieben.

Und da entdeckte Ethan das Buch, welches ihnen helfen würde. Nach nur wenigen Seiten fand man ein Alphabet für den Morsecode. Er rief James zu sich, der sofort den Zettel auffaltete. Sie gingen jeden Punkt und Strich durch, nahmen sich jeden einzelnen Buchstaben vor und übersetzten es. Es dauerte alles eine Weile, doch gemeinsam ging es. Als sie dann aber jenen Satz erreichten, hielten sie inne. Keiner wagte es, diesen Satz auszusprechen. Es war Ethan, der es unter schwerem Atem aussprach.

,,Die Prinzessin ... Lavandula von White Pearl ... ist verschwunden... ?"

In der nächsten Sekunde packte James wieder den Zettel ein.
,,Das reicht, mehr brauchen wir nicht zu wissen."

,,Was... Was meinst du damit?! Wir können jetzt nicht aufhören!"
,,Ich meinte, für's erste", erklärte James, als er hastig zum Ausgang ging.
,,Denk nach Ethan. Denk darüber nach, was wir gerade erfahren haben. Tu es, bevor man es uns wieder vergessen lässt!"
Er drehte sich zu seinem besten Freund um, der ihn irritiert ansah.
,,Was... -", doch da hielt der Junge inne.
,,Der Name ... warum wusste ich nicht, dass die Prinzessin unseres Reiches so hieß?"
,,Das ist nicht alles. Ein merkwürdiges Gefühl macht sich gerade in mir breit. Obwohl hier so viele Antworten liegen könnten, schreit eine Stimme danach, herauszugehen. Und es macht mich so unglaublich wütend, dass ich dieser gerade nachgebe!"

,,Wir sollten mit Jasmine und Amelia darüber reden!"
James stimmte dem Vorschlag von Ethan zu. Sofort legte Ethan das Buch zurück, nahm die Laterne zur Hand und ging mit James wieder die Stufen hoch.

Als sie nach oben zurückkehrten, war der alte Greis lägst nicht mehr da. Doch das störte sie viel weniger. Das Einzige, das am Ende noch zu hören war, war das Läutern der Glocken und ein Stampfen.

Die Beiden rannten bis zum Ende der Einkaufsstraße entlang. Erst als sie die Kreuzung erreichten, hielten sie inne. Die Beiden besprachen noch, wann sie sich wieder treffen würden, bevor sich ihre Wege trennten. Während James nach Hause ging, um Jasmine davon zu erzählen, machte sich Ethan auf dem Weg ins Krankenhaus.

Es befand sich nicht weit von der Hauptstraße. Genauer gesagt befand es sich in der selben Richtung, wie der Park, an dem sie heute Vormittag gewesen sind. Jedoch würde er nicht zum Anfang laufen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Am Ende des Parks fand man einen kleinen Teich vor und einen Steinpfad nach oben. Dort sah man einige Fahrradständer und ein riesiges Gebäude. Es war das Krankenhaus, dass Amelias Eltern gehörte.

Als er im Empfangsaal eintrat, wurde er sogleich von einigen Schwestern begrüßt, die Patienten oder Dokumente transportierten. Seine Augen wichen für einen Moment zur Notaufnahme. Sollte er das Mädchen besuchen gehen?

Normalerweise wäre er längst herein gegangen und hätte nach ihr gesehen, so wie er es stets für seine Freunde mit Freude und Sorge getan hätte. Doch das Gefühl, dass sich schon seit einigen Minuten in ihm breit machte, lähmte seine Füße.

,,Ethan?", hörte er die Schwester an der Rezeption, worauf er sich verwundert zu ihr umdrehte. ,,Du suchst sicherlich nach der Freundin, von der Amelia erzählt hatte, oder? Sie ist noch in der Notaufnahme, Raum 2. Du kannst gerne herein gehen."

„Ah ...", kam es nur leise von ihm. ,,Danke."

Schließlich bewegte er sich doch auf die Notaufnahme zu.

Er ging einen langen Gang entlang, an dessen Wände sich Stühle befanden.
Bei Raum Nummer 2 hielt er inne. Und genau da wurde die Angst größer. Er verstand nicht, was dieses Gefühl war, doch bevor eine Stimme ihn dies beantworten konnte, schüttelte er den Kopf und riss die Tür auf. Und da sah er sie. Und er trat näher heran.
Sie lag da im Bett, schon beinahe so, wie Dornröschen es getan hätte.

,,Sie ist leider noch nicht aufgewacht. Aber wir werden sie in Kürze in ein Zimmer der neurologischen Fachabteilung bringen."

Schnell und erleichtert drehte er sich um, als er die bekannte Stimme vernahm. Doch die Gefühle wandelten sich sofort wieder in Sorge um, als er ihre Bedeutung realisierte.
,,Wirklich...? Wann glaubst du, würde sie aufwachen?"

,,Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht versucht sie im Schlaf ihr Trauma zu verarbeiten? Vielleicht kommen auch ihre Erinnerungen dadurch zurück", teilte sie ihm nachdenklich mit und er nickte nur, mit dem Blick zu Shiro.
,,Ist irgendetwas passiert? Du ... wirkst so blass", stellte sie erschrocken fest und als er sich zu ihr umdrehte, spürte auch er, wie seine Augen zittern müssten.
,,Amelia ... James hat ein Telegramm im Büro seines Onkels gefunden. Und wir haben uns auf die Suche gemacht, um herauszufinden, was darin stand ...", begann er ihr zu erzählen war passiert ist. Unnütze Details versuchte er auszulassen, aber dennoch erzählte er ihr alles, was am heutigem Tage geschah. ,,... Es stand darin, dass die Prinzessin, Lavandula von White Pearl verschwunden sei."

Ihre Augen weiteten sich bei seinen Worten.
,,Lavandula...?", hauchte sie kaum hörbar.
,,Ich wusste gar nicht, dass ... dass die Prinzessin so hieß."

,,Wir auch nicht!"

Amelia strich ihr geflochtenes blondes Haar, während sie schweigend in Shiros Richtung sah. Ihr Blick wanderte zur Perle, die sie jedem Mitarbeiter verboten hatte, auch nur zu berühren. Und da machte ihr Herz einen Aussetzer.

,,Ethan ... was ist, wenn Shiro es ist...? Was ist, wenn sie Lavandula ist?"

Er schwieg. Sein Mund öffnete sich, als wolle er zum Sprechen ansetzen, doch das tat er nicht.
,,Du ... hast es dich auch gefragt, als du in der Bibliothek warst, oder?", fragte sie ihn vorsichtig, doch als er dies hörte, schüttelte er nur heftig den Kopf.
,,Nein ... habe ich nicht."
,,Ethan...!"
,,Warum sollte ich so etwas Verrücktes denken!? Außerdem ist es doch egal! Shiro ist auch nur ein normales Mädchen! Was bringt es uns, darüber zu diskutieren, wer sie ist, wenn sie es selbst nicht einmal weiß?!"

Er atmete schwer auf, als er diese Worte so schnell rausschlug. Doch da schrak er auf, als er realisierte, in welchem Ton er mit Amelia sprach. Sofort drehte er sich zu ihr um, mit der Absicht, sich zu entschuldigen. Doch anstelle des warmherzigen Gesichts sah er nur, wie sie ihren Blick von seinem abwandte.

,,Amelia, es tut mir Leid-"
,,Ist schon in Ordnung Ethan. Du machst dir immer um alle Sorgen, das verstehe ich. Schließlich kenne ich dich seit der Grundschule. Aber bitte, sei dir bewusst, was du da sagst und tust. Und überlege sehr gut, was wäre, wenn. Ruh dich bitte Zuhause aus."

Mit diesen Worten verließ sie den Raum und ließ den erstarrten Jungen stehen.

Doch er blickte nur ein letztes Mal zu Shiro hinter sich, bevor er sich mit schwerem Rücken auf dem Weg nach Hause machte.

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