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Kapitel 21

Sanfte Sonnenstrahlen segneten diesen Morgen und der Himmel war so klar wie lange nicht mehr. Das wunderschöne Blau zeigte sich über die ganze Stadt, bis ans Meer hinaus. Die Blätter der Bäume schienen in einem wundervollem orangerot, bevor sie vom Wind getragen würden und manche wiederum blühten noch ein letztes Mal in einem prachtvollen Grün. Es war am Hafen, wo sich viele Menschen versammelten. Ein riesiges, geschmücktes Schiff hatte Anker gelegt. Ethan saß auf einer Bank und musterte eine runde, weiße Perle in seiner Hand. Mit ruhigen Zügen sah er darauf, während sich immer mehr Menschen versammelten und er irgendwann die Sicht zum Schiff verlor. Es sind nur zwei Wochen seit dem Vorfall vergangen. Er selbst war in der Zeit im Krankenhaus und konnte aufgrund der Tatsache, dass er wegen seiner Wunde sich nicht viel bewegen durfte, das Rotschopf seitdem nicht mehr sehen. Die meiste Zeit verbrachte er mit Nachdenken, lesen und beten. So merkwürdig es war, ihm fiel nichts anderes ein, was er in dieser Zeit hätte tun sollen. Seine Schultern fühlten sich so leicht an, in diesen Tagen hatte er nicht einen Gedanken an seine anderen Pflichten verschwendet. Nur an das, was sich in seinem Herzen sichtbar gemacht hatte. Es war, als wäre der schwere Schleier nun vollständig von seinem Herzen gefallen. Und das, was sich zeigte, wusste er nicht anders zu nennen, als Glauben.

,,Erde an Ethan?"
Es war James amüsierte Stimme, die ihn wieder aus seinen Gedanken zog. Als er schmunzelnd aufsah, fand er seine Freunde wieder. Er hatte sie seitdem nicht mehr gesehen. Doch anhand ihrer sanften, zufriedenen Gesichtszüge wusste er, dass es ihnen ähnlich erging wie ihm. Jeder von ihnen brauchte Zeit für sich.
,,Ratet mal, wie lange ich schon hier sitze", fragte Ethan sie, worauf James überlegte, doch es war Amelia, die stattdessen antwortete.
,,Ich hoffe doch nicht seit Sonnenaufgang."
Doch Ethan nickte nur grinsend, ehe er erklärte.
,,Na ja, ich dachte, ein Spaziergang zur Zeit der morgendlichen Dämmerung würde gut tun. Tat es auch. Ich realisierte erst dann, dass ein Neuanfang stattgefunden hatte."

Auch wenn alle erst verwundert über seine Worte schienen, wurden ihre Gesichter mit einem zustimmenden Lächeln erfüllt. Ihnen ging es allen genauso.

Plötzlich hörte man Jubel, als drei Kutschen in den Hafen einfuhren und als das Volk an Platz schaffte, hielten sie genau vor ihnen und dem Schiff an. Die vier Freunde versuchten sofort an der Menge hindurch zu sehen, doch wegen den vielen Menschen war es sehr schwierig. Vor allem Jasmine sah nur die Köpfe vor ihr. Ethan erhob sich und ging mit James und Amelia nach vorne, um etwas zu erhaschen. Amelia ging ständig auf Zehenspitzen und bat die Beiden genauer zu beschreiben, was sie da sahen.

Aus je einer Kutsche stiegen zwei junge Herren aus. Den Einen kannten die Anwesenden zu gut und über den Anderen wussten sie nur eines; sein fast weißes Haar war genauso mysteriös wie seine Persönlichkeit.

,,Malik und Daniar steigen aus ihrer jeweiligen Kutsche aus", teilte James ihnen mit.
Während Malik dem Volk zuwinkte, hatte Daniar den Blick auf die andere Kutsche gerichtet. In diesem Moment trat ein junges Mädchen, im silbernen Gewand und roten Locken hervor, die aber mit einem silbernen, durchsichtigen Schleier hinten verdeckt waren.

,,Und Shiro- ich meine, Lavandula ebenso."
Ethans Herz hielt kurz inne. Er dachte in diesem Moment das Gleiche wie James. Schließlich sah sie genau so aus, wie an jenem Tag. Das Einzige, was nur fehlte, war die blutige Perle. In diesem Moment realisierte er erneut; sie war zwar Lavandula und doch war sie auch Shiro für sie. Jedoch war in diesem Moment ihm auch klar, wie distanziert sie schien. Ihm wurde genau dann wirklich klar, dass sie in verschiedene Welten lebten.
,,Sie wirkt so weit weg", hörte er plötzlich von Amelia, die aufgesprungen war, um das Geschehnis genauer zu erblicken. Doch nun sah sie nur auf Zehenspitzen verzweifelt dahin.
,,Ich will das nicht", kam es von Jasmine in einem traurigen, verletzten Ton. Die zwei Jungs drehten sich zu ihr um, ehe James seinem besten Freund zunickte.
Ethan wusste, was er wollte, denn das Selbe wollte er auch. Er nickte, ehe Beide begannen sich durch die Menge zu drängeln. Vor allem James benutzte viel Kraft, als er seinen Weg mit Ethan durchkämpfte. Jasmine und Amelia folgten ihnen, und sogleich empfingen sie einige empörte Aufrufe, als sie sich so weit nach vorne wagten. Schließlich fielen sie schon beinahe aus der Menge hervor, doch als der Schmerz aus Ethans verbundenen Wunde sich kurz bemerkbar machte, drohte er sein Gleichgewicht nicht halten zu können.
Plötzlich hielten zwei zärtliche Hände nach seiner und bewahrten ihn so vom Fall. Seine Augen sahen verwundert, schon beinahe entsetzt auf, doch genau so schnell diese Hilfe kam, genau so schnell verschwand sie auch. Die unbeschreiblichen Gefühle, die wie ein vergangener, sanfter Windstoß schienen, ließen ihn im Schweigen zurück. Das Mädchen lächelte ihn höflich und doch sanft an, als sie losließ und langsam ein paar Schritte rückwärts ging.

,,Dies sind die ersten Menschen, die mir halfen und die ersten Freunde, die ich machte. Behandelt sie bitte mit Respekt", rief sie der Menge kleinlaut entgegen. Worauf die Empörung verschwunden war. Erst jetzt schienen sie die Anwesenden zu erkennen, denn nun wurden auch die Namen der Vier jubelnd im Raum geworfen.
Doch Ethan ignorierte das Bejubel. Seine Augen waren auf das Gesicht des Mädchens vor sich gerichtet. Und je länger ihre Augen ineinander sahen, desto mehr bemerkte er die Glasigkeit, die sich in ihren grünen Augen verbarg. In diesem Moment drang in ihm das Gefühl, ihr so vieles zu sagen - sie hier bei sich zu behalten. Doch da wich sie ihrem Blick von seinem ab und ging zurück zu den zwei Prinzen, die noch immer vor den Kutschen auf sie warteten.

Genau da kamen auch zwei Personen aus dem Schiff die Stufen hinunter. Man erkannte sofort anhand ihres roten Haares und ihren unglaublichen Gewändern und Kronen, dass sie die Könige von Conchlapiz waren. Sie schritten mit einer enormen Aura auf die jungen Adligen zu und stellten sich somit vor das Volk. Alle außer die Adligen knieten sich hastig hin und senkten ihre Blicke. Selbst Ethan spürte, wie der Druck ihn zum niederknien brachte. Doch da glaubte er, die Stimme der Prinzessin gehört zu haben und als er aufsah, sprach sie ,,Steht auf."
Das Volk sah verwirrt auf und zögerte. Doch da fuhr sie fort.
,,Es ist der Herr allein, vor dem ihr und wir niederknien müssen. Unseres genügt schönes Bejubel und glorreiche Rufe!"
Sie hob bei ihrem letzten Satz ihre Hände und Ethan konnte nicht anders, als ein wenig zu lächeln. Er und auch die Anderen zögerten nicht; sie erhoben sich und legten deren rechte Hand aufs Herz.
,,Möge der Herr Euch segnen. All der heutige Jubel soll Euch gebühren!"
Die drei neben ihm wiederholten seine Worte und im nächsten Moment erhoben sich auch alle Anderen hinter ihnen und taten es ihm gleich, doch lauter und freudiger.
Die Prinzessin senkte ihre Arme und konnte nicht anders, als recht kindlich und herzlich zu lächeln. Und da drehte sie sich erneut von ihm weg, als sie zum Königspaar ging.

Und da stach etwas erneut in seinem Herzen.
Er realisierte immer mehr und mehr - Sie war so weit entfernt.

Sie wird fort gehen.

Es kostete ihn sehr viel Kraft und Vernunft, nicht auf sie zuzugehen und mit ihr zu reden.
Zum Glück, dachte er sich, begann das Königspaar zum Volk zu sprechen. Ihre Anwesenheit trug eine so große Wichtigkeit mit sich, dass er ihnen sofort seine Aufmerksamkeit schenkte.

,,Oh wundervolles Volk! Wie lange ist es her, seitdem Concha und Lapiz sich so nahe standen, wie heute? Es sei der Prinzessin, Lavandula von White Pearl und allen, die hier heute stehen zu verdanken, dass dieses Land nicht nur Conchlapiz auf allen Karten so hieß, sondern nun auch in unseren Herzen!"
Es folgte Jubel, ehe der König fortsetzte.
,,Natürlich verdient ihr, als das Volk von Conchlapiz, den Grund für das Dasein der Adligen zu erfahren. Das Unglück der Prinzessin geschah, als wir auf dem Weg nach Maradah waren, um unser Bund mithilfe der Verlobung zwischen Lavandula von White Pearl und Malik ibn Aadil ibn Djamal zu stärken. Jedoch traf uns das Unglück und die Prinzessin verschwand und litt an Amnesie. Doch in jenem Unglück ereignete sich das, was wir heute als Glück bezeichnen können! Denn Maradah bewies großes Vertrauen, indem der zukünftige Sultan persönlich die Suche nach der Prinzessin führte und sie fand! Und auch Nivis zeigte großes Vertrauen, indem es die Verbrecher der letzten Entführungen schnappte und für die Sicherheit unseres Landes sorgte. Wir sind heute alle beisammen, um ein Bund zwischen den drei Ländern zu schließen - ein Bund, der ewiges Frieden bedeuten soll! Möge der Herr uns dies möglich machen!"
Das Volk jubelte und schrie schon beinahe vor Freude und Glück. Ethan und seine Freunde freuten sich ebenso, doch gleichzeitig konnte er nicht anders, als seine Hände zu Fäusten zu ballen. Nicht, weil ihn einige Informationen ihn verletzten und er auf sie zu rennen und alles ändern wollte. Nein, er tat es, um sich selbst zu belehren und zurückzuhalten.

Sie ist eine Prinzessin, ich muss es endlich akzeptieren.
Ich darf nicht egoistisch sein.

Er holte die Perle aus seiner Jackentasche hervor und musterte sie.
Aber ... ich möchte, dass sie es wenigstens weiß.
Ich will nicht, dass sie fortgeht und wir sie niemals wiedersehen.
Bin ich vielleicht doch etwas egoistisch?
Ist das in Ordnung?
Ich sollte mich aber dennoch erwachsener Verhalten... schließlich bin ich der Ältere.

Gerade, als er die Perle wegsteckte, hörte er den König seinen Namen aussprechen.

Sein Herz sprang beinahe heraus und sofort sah er auf. Genau so wurden auch die Namen seiner Freunde genannt und gemeinsam zum König befehligt.
Er schluckte und sah zu James und den Anderen. Sie schienen etwas überrascht, doch sie nickte und sie schritten nach vorne. Er bat sie darum, nieder zu knien und den Blick zu senken, als sie Königin mit einem edlen Schwert auf sie zu kam.
Sofort gehorchten sie und Ethan spürte, wie sein Herz zu Rasen begann.

,,Ihr habt mit eurer Tat nicht nur Tapferkeit gegenüber dem Land und dem Adel bewiesen, sondern auch Liebe und Hoffnung in die Herzen der Menschen gebracht. Ihr habt die Prinzessin gerettet, sie behütet und beschützt, als sie keine Erinnerungen mehr besaß", sprach die Königin. Ethan sah vorsichtig zur Prinzessin und sie lächelte nur leicht. Sie hatte anscheinend nichts über ihre Entführung erzählt und Malik selbst hatte nichts berichtet. Was haben die Beide sich nur dabei gedacht? Doch noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, rissen ihn die nächsten Worte zurück nach vorne. Sie legte das Schwert seitlich auf der einen Schulter und dann auf die Andere, als sie sprach.

,,Aus diesen Gründen werde ich, Königin Elizabeth von White Pearl euch; Ethan Abel", sie machte eine kurze Pause, ehe sie das selbe bei James tat.

,,James Nasri", und dann auch bei den zwei Mädchen ,,Amelia Hess, Jasmine Nasri..."
Als sie fertig zu sein schien, hielt sie die Klinge in ihren Händen und blickte zu ihnen hinunter. Er konnte nicht anders, als mit großen Augen und offenem Munde auf zu schauen. Doch es war das warme Lächeln von der Königin, dass ihn empfing.

,,- ... zu Rittern schlagen!"

Der Bursche konnte seinen Ohren nicht trauen. Weder Dank, noch Hinterfragung kam über seine Lippen. Es war Jasmine, die zuerst zu Wort kam.
,,Eure...! Eure Majestät! Wir einfachen Leute sollen zu Rittern geschlagen werden? Ist das nicht zu viel?"
,,Keineswegs", entgegnete die Königin.
,,Ich..! Ich stimme Jasmine zu, Eure Majestät!", kam es von Amelia. ,,Wir haben der Prinzessin aus freiem Willen, ohne jegliche Vorteile in der Zukunft geholfen!"

,,Das ist uns natürlich bewusst, denn niemand von euch wusste, wer sie wirklich war. Genau deshalb verdient ihr es. Oder hinterfragt ihr meine Entscheidungen als Königin etwa?"
,,Natürlich nicht, Eure Majestät", antwortete James im Gegenzug und sah mit einem ruhigen und dankenden Blick auf. ,,Wir danken Euch vielmals. Wir werden diesen Titel mit Ehre tragen."
Die Königin nickte nur und befahl ihnen, sich wieder zu erheben. Ethan, der auch in diesem Moment kurz inne hielt, hatte kein einziges Wort herausgebracht, bis jetzt.

,,Eure Majestät...", brachte er langsam die Worte heraus. Sie sah ihn abwartend an.
,,Dürften wir noch einmal mit der Prinzessin sprechen?"
,,Wenn das Euer Wunsch ist, gerne. Jedoch bleibt euch nicht viel Zeit. Denn der König wird noch die letzten Gespräche mit den Prinzen führen, bevor wir Concha wieder verlassen."
Ethan nickte. ,,Ich danke Euch, Eure Majestät."
Die Königin erwiderte nichts darauf, sondern verschwand in eine Richtung.
Nun erhob auch Ethan sich aus seiner Position und blickte zu seinen Freunden. Er wusste nicht, wie er ihre Blicke anders deuten sollte. Es war eine Mischung aus Dank, Mitgefühl und leichter Trauer. Ihnen war bewusst, dass dies der Abschied war.

Plötzlich kam jemand so schnell angerannt, dass man die Person erst erkannte, als sie sich in die Arme von Amelia und Jasmine warf. Die beiden jungen Frauen verloren beinahe ihr Gleichgewicht, als das Mädchen sie umschlungen hatte.
,,Ich habe euch so vermisst!"
Obwohl die junge Prinzessin zuvor so reif vor dem Volk stand, umarmte sie die Beiden nun wie ein kleines Kind. Während Jasmine mit den Tränen zu kämpfen hatte und die Kleine genauso umklammerte, strich Amelia behutsam ihren Rücken.
,,Shiro ... Es tut mir Leid ... und danke, für alles."

Das Rotschopf sah mit ihren glasig grünen Augen verwirrt auf, doch Amelia lächelte sie schwach an.
,,Ich dachte, dass Shiro gerade einfach passender war."

Und Ethan konnte nicht anders, als ihr innerlich zuzustimmen.

Sie fühlte sich so viel näher an. Die gemeinsame Zeit fühlte sich nicht mehr so entfernt an.

,,Du hast deinen Eltern nicht vom Vorfall mit Daniar erzählt, nicht wahr?", fragte sie James, worauf sie sich zu ihm umdrehte und nickte, ehe sie erklärte.
,,Ich wollte keine weiteren Komplikationen. Außerdem wollte Daniar eigentlich das Selbe wie wir und er wusste nicht, wie der alte Mann genau das Ritual geplant hatte. Er wollte nur, dass der Fluch ebenso gebrochen wird und zwischen uns allen immer Frieden bleibt."
,,Wie habt ihr dann sein Erscheinen dem König erklärt?"

,,Malik hat dabei geholfen", erklärte Shiro ziemlich informal, was sicher daran lag, dass sie mit ihren Freunden sprach. Ethan konnte nicht anders, als erleichtert aufzuatmen, als sie so kindlich und normal mit ihnen sprach. ,,Daniars eigentlicher Grund war nämlich die Entführer, die aus seinem Land kamen und dunkle Geschäfte an der Grenze machten. Sein älterer Bruder, der Zar, befahl ihm die Übeltäter zu finden.Als er sich hier unterjubelte und bei dem Bibliothekar lebte, fand er ebenso Interesse an die Geschichte. Vor allem wegen Amelia, sagte er."

Amelia sah etwas verwundert auf, doch Shiro konnte nicht anders, als ein wenig zu schmunzeln.

,,Also kam der Bibliothekar tatsächlich aus Nivis. Jetzt macht alles einen Sinn ... danke, Shiro", bedankte sich James und seine Art war so ungewöhnlich sanft, dass Shiro sich von der Umarmung der Mädchen langsam löste und auch ihn überrascht ansah.
,,Ich dachte ... ihr würdet aufhören, mich Shiro zu nennen."
,,Das wollten wir auch eigentlich, nachdem wir von deiner wahren Identität erfuhren, aber ...", erwiderte Amelia darauf, jedoch war es Jasmine, die ihr ins Wort fiel.
,,Für uns bleibst du immer Shiro!" ,,Genau!"
Die Augen des jungen Mädchen weiteten sich. Sie sah verstummt in die Gesichter, die so unbeschreiblich warmherzig in das ihres schauten. Es war, als wollte sie so vieles sagen, doch vor Überraschung kam nichts heraus.

,,Shiro", sie drehte sich schlagartig um, als sie Ethans sanfte Stimme hinter sich hörte.
,,Auch wenn du Lavandula von White Pearl bist, bist du für uns Shiro. Du bist Shiro, mit der wir am Strand Muscheln sammelten und grillten. Mit der wir lachten und Geschichten erzählten. Für uns allein bist du Shiro. Du bist unsere Shiro, egal wohin du gehen wirst."
,,Dank dir haben wir uns als Menschen geändert und sind über unsere Ängste gesprungen. Shiro, du bist ein Segen", sprach nun Amelia und alle nickten ihr warmherzig zu.

,,Ihr auch!", platzte es schon beinahe aus dem jungen Mädchen. Es war, als fand sie endlich die Worte wieder. ,,Ihr habt mir Kraft gegeben! Ihr habt mir den Weg ins Licht gezeigt! Hättet ihr mich nicht gerettet und hättet ihr mich nicht mit so viel Liebe aufgenommen, dann ... ich will es mir gar nicht vorstellen! Weder Vergangenheit, noch Zukunft! Ich will mir keines davon ohne euch vorstellen! Ich liebe euch!"
,,Wir lieben dich auch, Shiro", erwiderte Ethan darauf und sein Gesicht zierte ein warmes Lächeln. Doch gleichzeitig umklammerte er die Perle, die er noch immer in seiner Tasche besaß.

,,Es ist merkwürdig ... wie sich in so kurzer Zeit so viel verändert hat und doch sind wir im Herzen gleich geblieben", murmelte James schon beinahe und konnte nicht anders, als über seine Worte nachdenklich zu schmunzeln.
,,Es ist so, wie Amelia sagte. Wir haben unsere Ängste überwunden und realisiert, was uns wirklich wichtig ist", fügte Jasmine hinzu und sah zaghaft zu James, ehe sie hastig wieder zu Shiro sah.
Das junge Mädchen lächelte in Gedanken.
,,Veränderungen huh ...", murmelte sie, als dann plötzlich die Glocken erklungen. Die Anwesenden drehten sich um und bemerkten den Mann im Anzug, wahrscheinlich ein wichtiger Bediensteter, der die Adligen darum bat, das Schiff zu besteigen. Der König und die Königin schienen schon alles geklärt zu haben, denn sie waren bereits die Stufen wieder erklommen. ,,Es ist wohl Zeit für mich zu gehen...", stellte die Prinzessin fest und sah wieder zu ihren Freunden auf. Ihr Gesicht zierte ein schwaches Lächeln.
,,Lebt wohl."
Ethan zuckte auf.

Sag es, schnell...!
Ich muss es ihr sagen...!

Die Freunde nickten und man sah, wie Jasmine immer noch mit den Tränen zu kämpfen hatte. Sie alle behielten eine reife und warme Haltung. Ethan wusste, dass er sich genauso verhalten sollte. Das würde den Abschied viel leichter machen. Das würde alles viel leichter machen, dachte er sich.

Sie sollte keinen Gedanken daran verschwenden.
Auch wenn das Ende schön war, so war der Weg so enorm schwer.
Sie soll nicht an diese traurigen Ereignisse denken.
Sie sollte mich vergessen -

Seine Augen weiteten sich. Ihre glasig grünen Augen blickten kurz zu ihm in seine und als wolle sie ihm etwas sagen, drangen sie in ihm ein. Doch dann senkte sie ihren Blick und drehte sich um. Langsam schritt sie auf das Schiff zu.

Mich vergessen?
Schon wieder?

Er hatte plötzlich wieder das Neugeborene vor Augen. Ihr strahlendes Lächeln und ihr herzliches Lachen, als sie seine kleine Hand und das Lavandel umklammerte. Der Grund, warum sie Lavendel beruhigte und Lavandula hieß, war er. Auch wenn dieser Grund wahrscheinlich mehr wie ein vergessener Traum schien. Er hatte Shiro vor Augen.
Wie die Angst sie umgab, als sie ihn das erste Mal traf und sich nicht erinnerte.
Wie sie langsam aus sich herauskam und immer mehr von ihren inneren Gefühlen preisgab.
Wie sie lachte und weinte. Wie sie schmunzelte und schmollte.
Wie sie über ihre Sorgen sprach und seinen Geschichten zuhörte.
Es war, als wäre das Palast nicht ihr Zuhause.

Und jetzt hatte er nur noch sie vor Augen - wie sie fortging.

Ohne es zu realisieren bewegten sich seine Arme und Beine wie von alleine. Er rannte auf sie zu und griff nach ihrem Handgelenk.
,,Shiro!"
Ihre Augen weiteten sich, als sie in sein aufgelöstes Gesicht sah. Da zog er sanft an ihrem Handgelenk zu sich, so dass sie genau vor ihm stand. In der selben Sekunde legte er etwas in die Tasche ihres Mantels, als er in ihr Gesicht sah und sprach.
,,Ich weiß, dass Menschen sich ändern und der Morgen von damals niemals zurückkehren wird. Aber wir werden hier sein. Dieser Ort wird dein Zuhause sein, denn er wird dich immer erwarten. Also hab keine Angst und wisch deine kommenden Tränen weg, denn jemanden zu lieben wird dich nicht einsam fühlen lassen. Ich bin hier und ich werde niemals von hier fortgehen, vergiss das nicht. Du wirst geliebt."

Sie sah ihn mit großen Augen und offenem Mund an. Doch als die Tränen in ihr stiegen, presste sie die Lippen zusammen und wischte sie weg.
,,Mhm...", sie versuchte ihre Lippen zu einen Lächeln zu formen.
,,ich werde es nicht vergessen."
Und da ließ er langsam los. Und sie ging.

Das Schliff legte an und fuhr aufs Meer hinaus. Die junge Prinzessin ging zurück nach hinten und blickte zum Hafen, wo noch immer alle standen. Sie stützte sich am Geländer und da sah sie, wie James, Amelia und Jasmine die Hände in die Luft hoben. Und da erinnerte sie sich an Ethans Worte, als sie einen schlechten Traum hatte.

Und wenn die Stimmen zu viel werden und dich die Menge an Menschen zu erdrücken droht, dann hebst du einfach die Hände in die Luft und beweist ihnen, dass dieser Traum dir gehört!

Sie schmunzelte und schoss ebenso die Hände in die Luft. Es war für sie in diesem Moment so, als würde sie mit den Anderen kommunizieren. Und da sah sie, wie Ethan zurück zu seinen Freunden ging und zu ihr aufsah. Plötzlich zeigte er auf seine Jackentasche. Sie war erst etwas verwirrt, doch dann tat sie ihre Hände in ihren Mantel und ertastete etwas rundes in ihrer Tasche. Ihre Augen weiteten und als hätte sie Angst, es würde ins Meer fallen, drehte sie sich weg. Langsam holte sie es heraus und als sie jene runde Perle sah, die sie Ethan damals gegeben hatte, zerriss etwas in ihr. Die Tränen verließen ihr Gesicht und sie umklammerte die Perle feste in ihren Händen, ehe sie sie in die Luft hielt.

,,Das ist ... mein Traum!"

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