Kapitel 13
Wenige Tage vergingen und als James wieder die Zeit dazu fand, stattete er dem kleinen Mädchen im Krankenhaus einen Besuch ab. Doch nach ihrer Gesundheit zu schauen war nicht der einzige Grund für sein Erscheinen. Er hatte seinen Onkel eine Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen und auch von Ethan hat er in letzter Zeit nichts mitbekommen. Also ging er dorthin, mit der Erwartung, ihn dort zu sehen. Mit den Händen in den Taschen lief er gelassen den Flur entlang. Eigentlich hätte er eine Kleinigkeit für sie mitnehmen müssen, doch diese Aufgabe überließ er Jasmine.
Als er die offene Krankenzimmertür klopfend betrat, sah er nur, wie die Kleine hastig aufsah. In ihren grünen Augen spiegelte sich Enttäuschung wider, als sie den jungen Mann vor sich erblickte. James hob verwundert die Braue an.
,,Guten Morgen", begrüßte er sie und sah sich im Raum um.
,,Ist Ethan nicht hier?"
,,Nein", beantwortete sie leise und zaghaft seine Frage. Ihre Antwort half ihm kein Stück weiter. Im Gegenteil, er sah misstrauisch zu ihr und schritt ein wenig näher zu ihr am Krankenbett heran. Schließlich hielt er mitten im Raum inne, als er ihre reuevollen Augen, welche in Gedanken schwelgten, erblickte.
,,Du benimmst dich irgendwie merkwürdig. Habt ihr euch gestritten, oder warum schaust du so?", fragte er sie, worauf sie ertappt zusammenzuckte.
,,Ehrlich jetzt?" Er sah sie ungläubig an, ehe er nachzudenken schien.
,,Wie denn das? Hat er irgendwas angestellt, weshalb er sich nicht mehr traut her zu kommen?" Er musterte sie, doch sie schüttelte nur ihren gesenkten Kopf.
,,Wenn es das nicht ist, dann ... hast du ihn wütend gemacht?"
Als sie aufschreckte, merkte er, dass er Recht hatte und zog die Augenbrauen tiefer zusammen. ,,Wie hast du das denn angestellt? Ihn bekommt man nicht so schnell wütend."
Abwartend sah er auf sie herab, doch sie schwieg. Zwar versuchte sie ständig zum Sprechen anzusetzen, doch da verharrten ihre Worte in der Luft.
Plötzlich öffnete sich die Tür und der Arzt trat herein. Gerade als James ihn einfach seine Arbeit machen lassen und sich zum Gästestuhl hinsetzen wollte, hielt er inne. Eine weitere Person, neben ihm eine Person im schwarzen Anzug, trat herein. James Augen weiteten sich. Diese dunkle Haut, das dunkle voluminöse Haar und diese Kleidung kannte er. Er hatte es oft bei seinen Großeltern gesehen, als er noch klein war. Dies waren die Merkmale eines Maradahs. Doch noch bevor er den gerade hereintretenden Fremden ansprechen konnte, sprach Shiro ihn kleinlaut an.
,,Es gibt da etwas, wofür ich mich bei dir und den Anderen entschuldigen muss ... und was ich noch erzählen muss."
James drehte sich fragend, schon beinahe irritiert zu ihr um. Sie wirkte zwar noch nervös, doch in der Zeit des Schweigens hatte sie wohl genug Mut zum Sprechen gesammelt. Oder wollte sie bloß nicht, dass der Fremde es an ihrer Stelle tat?
,,Ich erinnere mich ... an meinen Namen."
Und so erzählte sie es ihm. Wer sie wirklich war und was es mit dem Fremden auf sich hatte. Ungläubig riss er seine Augen weit auf.
,,Wir haben auch am selben Tag noch die Ergebnisse der Blutwerte bekommen und sofort der Verbindungsbrücke Bescheid gesagt", meldete sich plötzlich der Arzt. James konnte nicht glauben, was er da gerade hörte. Während er den Arzt mit Fragen überwarf, lief der Fremde an ihm vorbei und ging zu Shiro.
,,Wie ergeht es meiner Verlobten?"
,,Verlobten?!"
James Stimme war lauter als erwartet. Er blickte zu Shiro, die ihren Verlobten nicht einmal ansah. Ihre Augen sahen verwirrt und verzweifelt zu Boden.
,,Ah ... ich verstehe. Ich verstehe, was hier abgeht. Ich gehe, bis dann, Shiro."
,,Wa..warte! James!"
Er hatte sich bereits zur Tür gewandt, doch bei ihrer verzweifelten Bitte hielt er inne.
Doch es kam nichts von ihr. Ein Seufzen entfloh ihm.
,,Ich bin nicht wütend auf dich, Shiro. Natürlich hättest du uns davon erzählen können, aber letztendlich ist das eine Sache, mit der du alleine klar kommen musst. Und auch Ethan muss verstehen, in was für eine Situation du dich befindest. Ich werde noch einmal mit dir darüber reden, aber zuerst ...", seine dunklen, kalten Augen sahen zum Kronprinzen aus Maradah. Obwohl sich sein Ton nicht änderte, umhüllte ihn eine unglaubliche Kälte.
,,... muss ich hier dieses Schlamassel aufräumen, weil sich jemand dachte, durch das Fenster zu springen, anstatt die Türe zu benutzen."
Mit diesen Worten ging er an den schweigenden Arzt vorbei, zur Tür hinaus. Bevor die Tür sich schloss, konnte ein leichtes Auflachen hören und eine recht tiefe Stimme, die sagte, was für interessante Menschen die Prinzessin doch getroffen hätte. James biss sich die Zähne zusammen und als er den Flur entlang ging, drohte etwas in ihm zu explodieren. Mit geballten Fäusten schlug er in die Wand neben sich und schaute zornig nach vorne.
,,Onkel", zischte er unter zusammengebissenen Zähnen.
So verließ James das Krankenhaus und sein Gesicht trug eine gewisse Kälte. Draußen fing er mit erhobener Hand ein Taxi ab, ehe er darin einstieg und sein Zielort nannte; Die Verbindungsbrücke.
Als er ankam, fand er vor sich ein großes, glasigen Gebäude. Man erkannte darin viele Büros. Daneben, etwas weiter hinter sah mein eine Mauer mit einem Tor. Dahinter befand sich einst die goldene Brücke, mit der Concha und Lapiz verbunden wurde. Sie ist noch immer da, jedoch darf sie nicht mehr von normalen Bürgern benutzt werden. James musterte diese Mauer und dachte über ihre Bedeutung nach. Er konnte dabei nicht anders, als an Ethan zu denken. Ein Bild schlich sich in sein inneres Auge – wie sein bester Freund nicht mehr aus seinem Zimmer gehen würde, nicht in der Lage, diese Situation zu verarbeiten.
Er ballte die Hände zu Fäusten, nahm tief Luft, ehe er mit einem unbeschreiblichen Blick die Luft wieder von sich stieß. Seine Augen trug so viel Kälte, bis er sich augenscheinlich zu beruhigen schien. Dann trat er mit großen Schritte herein. Die Leute am Empfang hinterfragten sein Erscheinen nicht. Somit ging er die Stufen hoch und gelangte in der Etage, die allein seinem Onkel und seinen Mitarbeitern gehörte. Jene Mitarbeiter, die an ihm vorbei gingen, begrüßten ihn. Doch das brodelnde Gefühl in ihm ließ ihn diese Begrüßungen nicht erwidern. Als er vor den Türen des Büros seines Onkels stand, hätte er Klopfen müssen. Aber das tat er nicht. Er riss die Tür auf und sein emotionaler Blick lag auf den erst überraschten seines Onkels. Er sah von seinem Papierstapel auf und richtete seine Brille.
,,Ist irgendwas passiert James? Wenn es nicht dringend ist, dann gehe besser. Ich habe leider seit Tagen viel zu tun-"
,,Es ist dringend. Dringender als all dein komischer Papierkram vor dir", unterbrach er ihn und zog die Tür hinter sich zu. Sein Onkel sah verwundert auf, ehe er die Brille abnahm und die Zettel in seinen Händen auf seinem Schreibtisch wieder platzierte.
,,Dann sprich", meinte er und erhob sich von seinem Schreibtisch.
,, Warum hast du mich angelogen und Lapiz die Blutwerte weiter gegeben?!"
,,Ich weiß nicht, wovon du sprichst-"
Doch da riss in James der Faden. Er packte den Mann unsanft am Kragen und sah wutentbrannt in seine geweiteten Augen.
,,Du weißt es nicht?! Du hattest versprochen gehabt, dass wenn die Blutwerte die der Prinzessin entsprechen, du zuerst mir Bescheid gibst! Aber du hast dennoch...", der Gedanke an die Gefühlen der Anderen, die sich in diesem Chaos ergeben würden, ließ sein Herz zusammenziehen. Er schluckte und brüllte seinen Onkel weiter an.
,,Du Lügner! Du hast mich verraten! Warum hast du dein Versprechen nicht gehalten?! Warum tust du mir das an?! Weißt du nicht, was du angerichtet hast?!"
,,Ich habe dir doch schon gesagt...", er schlug die Hände seines Neffen von sich und löste so seinen Griff. ,,... dass ich nicht weiß, wovon du sprichst. Ich habe nichts dergleichen getan. Die Blutwerte liegen noch bei mir, ich habe niemanden davon erzählt. Ich wollte dir noch am selben Tag davon erzählen, aber der Papierkram fesselte mich an den Tisch."
James sah ihn irritiert an, während er seinen Kragen richtete.
,,Aber ... woher weiß der Prinz aus Maradah dann Bescheid?"
,,Sein Besuch ist ebenso ein Grund für all den Stapel an Papieren. Gerade befindet sich das Königspaar von White Pearl in Maradah und bespricht Einiges mit dem Sultan dort", las er von eines der Blätter und legte es zur Seite, ehe er das Nächste zur Hand nahm. ,,Weil aber die Prinzessin wegen des Sturms verschwand, war der Kronprinz mit seiner Flotte die ganzen Tage sie am Meer und anschließend an der Küste am Suchen. Mit der Suche am Meer hat er vor genau einer Woche angefangen, also zwei Tage nachdem ihr sie gefunden habt und ich das Telegramm erhalten habe. An der Küste vor fünf Tagen. Die Erlaubnis für die Suche innerhalb unseres Landes und an unserer Küste hatte er ein Tag davor beantragt. Dazu mussten wir mit den Leuten von der Grenze in Maradah und in Nivis sprechen, damit man sie auch dort suchen könnte, falls sie dorthin gelandet wäre. Dazu bekam er auch vor drei Tagen die Erlaubnis, sie im gesamten Land zu suchen. Ich war die jetzigen Tage dabei die Suche zu beenden, als ich die Blutwerte erhalten habe. Doch dass der Prinz von Maradah sie schon gefunden hat, wusste ich nich-"
In dieser Sekunde klopfte es an der Tür und unterbrach so den Satz des Onkels. Seine Sekretärin trat herein und teilte ihm mit, dass ein wichtiger Bericht erschienen sei. Sie legte ihn den Zettel auf den Tisch, ehe sie wieder ging. James sah seinen Onkel abwartend an, während dieser stirnrunzelnd den Bericht las.
,,Okay, jetzt weiß ich es. Dieser Flegel von Kronprinz hat einfach heute erst den Bericht abgegeben!"
Er nahm kein Blatt vor den Mund, als er mit seinem Neffen alleine im Büro war und schlug dabei den Zettel in den Stapel der anderen Papiere. James sah ihn nur schweigend an, als er die Situation verstand. Sein Onkel hatte sein Versprechen nicht gebrochen. Es war der Kronprinz selbst, der auf eigener Faust nach ihr suchte und sie auch selbst letztendlich fand. Doch etwas störte James dennoch an der Situation. Sein Timing war zu perfekt.
Ein Seufzen entfloh ihm.
,,Tut mir Leid Onkel ... wegen vorhin", entschuldigte er sich schwermütig, doch sein Onkel lehnte nur mit den Händen ab und legte seine Brille wieder an.
,,Bin das schon an deinem Vater gewöhnt gewesen. Und jetzt geh. Sowohl du, als auch ich haben sehr viel zu tun."
James nickte nur seinem Onkel zu, ehe er die Verbindungsbrücke verließ.
Beim Entlanglaufen der Straße suchte er nach einem Taxi und als er letztendlich eines fand, stieg er ein. Er teilte dem Fahrer als Zielort den berühmten Blumenladen mit.
Schließlich kam er dort an und klopfte an der Haustür neben an. Doch egal wie oft er klopfte und sogar die Klingel betätigte, keiner machte auf. Also ging er in den Blumenladen, wo er Ethan's Mutter traf. Er begrüßte sich freundlich mit ihr und auch sie erwiderte es herzlich. Das unangenehme Gefühl auf seiner Brust wurde etwas leichter, als die Mutter ihn so warm empfing. Er konnte sich nicht mehr so gut an seine Mutter erinnern, aber wenn er in die liebevollen Augen von Ethan's Mutter sah, dann konnte er nicht anders, als sich vorzustellen, dass seine Mutter ihn sicher auch so angesehen haben muss.
,,Es macht keiner die Tür auf. Ist Ethan etwa nicht da?"
,,Vielleicht hört er es in seinem geschlossenem Zimmer nicht oder er ist eingeschlafen ...", dachte sie nach. ,,Ah, aber hier. Du kannst damit einfach herein gehen" sie überreichte ihm ein Schlüssel. ,,Schau bitte mal nach ihm, ja? Er ist seitdem er letztens vom Krankenhausbesuch zurückkam so komisch."
James sah nur zögernd in das Gesicht der Mutter, als er ihren Ton bemerkte. Ihr Lächeln wirkte besorgt und erzwungen. Er nickte und nahm den Schlüssel feste an sich.
Schließlich öffnete er das Haus neben an und trat in den Flur hinein. Während er jenen entlang lief, sah er sich um und fand wie erwartet das Haus leer auf. Er bestieg die Stufen und als er oben ankam, fand er sich schließlich vor der Zimmertür seines besten Freundes wieder. Langsam drückte er die Türklinke herunter.
,,Klopf – Klopf ... dein Albtraum ist -", sprach er, als er die Tür öffnete, doch als er das alleingelassene Zimmer und das offene Fenster vor sich fand, stoppte er. Es war so ordentlich, als würde keiner dort drin leben. Seine Augen waren wie vereist nach vorne gerichtet und für einen Moment hätte er fast vergessen zu atmen.
,,Jetzt verfolgt mich mein Albtraum sogar schon am Tag, oder was?"
Als er die bekannte Stimme hinter sich hörte, zog er unbemerkbar die Luft ein und drehte sich um. Ethan sah ihn nur mit gehobener Braue an, ehe er an ihm ins Zimmer vorbei lief.
James seufzte. ,,Und was hattest du so dringendes zu erledigen, damit mein Auftritt zunichte geht?"
,,Ich war auf Klo?!"
,,Aha", erwiderte James schulterzuckend darauf und trat ebenso ins Zimmer herein. Ethan warf sich wieder auf sein Bett und nahm ein Buch in die Hand, welches er weiter las.
,,Seit wann hältst du dein Zimmer so derartig ordentlich?", fragte er ihn, als er sich auf dem Boden hinsetze und am Bett anlehnte. Selbst der Schreibtisch war leer und der Kims-Krams, der zuvor mit den Schulheften ständig verteilt drauf lag, befand sich nun sortiert im Regal.
,,So sah es bis vor wenigen Stunden nicht aus", antwortete er mit dem Blick ins Buch.
,,Mein Zimmer war seit fast drei Tagen ein Schweinestall. Ich hab nicht einmal meine Mutter hereingelassen, damit sie nicht wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus landet."
Drei Tage. Das passt zu dem Zeitraum, wo der Kronprinz angekommen war. Laut Shiros Worten ist Ethan seit der Ankunft von Malik ibn Aadil nicht mehr gekommen. James fand es merkwürdig, wie schnell der Prinz zu arbeiten schien. War es die Art in Maradah? Doch was ihm gerade am meisten Sorgen bereitete, war der Zustand seines besten Freundes.
,,Ich war gerade bei meinem Onkel", unterbrach er das Schweigen.
,,Ist das nicht am anderen Ende der Stadt?"
,,Ich bin mit dem Taxi hier her gekommen."
,,Muss schön sein, so viel Geld zu haben", kommentierte er und blätterte zur nächsten Seite.
,,Ich war vorher bei Shiro ... ich meine, Lavandula."
Es herrschte für einen Moment erneutes Schweigen.
,,Also bist du die ganze Zeit hin und her gefahren?", fragte er leise, worauf James nur ein „Mhm" von sich gab. Wieder wurde es still und es war nur das Zuschlagen des Buches zu hören. Er setzte sich vom Bett auf und sein Blick war auf das offene Fenster hinter seinem Bett gerichtet. ,,Sie hat dir also alles erzählt", erkannte er und James schwieg.
Doch dann schlug Ethan das Buch mit der Coverseite auf den Kopf seines besten Freundes. James blickte irritiert auf und rieb sich die Stelle. Er war gerade dabei ihn zu beleidigen, doch als er in das verletzte Schmunzeln sah, schwieg er.
,,Du denkst auch, du musst dich immer um alles kümmern, oder? Hör auf, du hast selbst genug zu tragen. Außerdem habe ich die letzten zwei Tage sehr viel nachgedacht", er sah von ihm ab und sah sich sein Zimmer an. ,,Also habe ich mich sortiert und etwas realisiert. Ich war nur dafür da, um ihr für einen kurzen Moment zu helfen. Aber was aus dem Rest ihres Lebens wird, das liegt weit von mir weg. Ich habe keine Teilnahme daran. Sie ist eine Prinzessin und sie lebt in einer ganz anderen Welt. Letztendlich hat sie es auch selbst geschafft, sich an ihren Namen zu erinnern und nicht ich oder dieser Kronprinz. Vielleicht ist jetzt auch die Zeit für sie gekommen, es alleine hinzukriegen. Es ist gut, dass ich das realisiert habe, bevor es zu spät wäre. Außerdem gibt es weitaus andere Dinge, um die ich mir mehr Gedanken machen möchte."
,,Und das sind was für Dinge?", fragte ihn James.
,,Ich möchte wissen, was damals wirklich passiert ist. Meine Mutter sagte mal, dass alles, was passiert, am Ende zusammenfindet und Sinn ergibt, selbst wenn es das nicht zuvor tat. Findest du es nicht auch merkwürdig, dass wir ausgerechnet jetzt mit allem konfrontiert werden? Vielleicht ist es Schicksal und unsere Chance, aus Vergangenem zu lernen und uns an die Dinge wieder zu erinnern, die wir längst vergessen haben. Unsere Kultur, unser Vertrauen unter einander und ja ... vielleicht sogar unseren Glauben. Wir Conchaner haben vergessen, was es heißt zu beten, zu vertrauen und zu hoffen. Aber es steckt dennoch in uns. Irgendwo. Das habe ich die letzten Tage realisiert"
James war sprachlos. Diese weisen Worte, die von seinem besten Freund kamen, hätte er niemals erwartet. Und doch konnte er nicht anders als in Form eines leichten Grinsen ihm zuzustimmen. Was ihm wohl die letzten paar Tage widerfahren ist? Und was genau ließ ihn so denken? James war neugierig und doch beließ er es gelassen. Irgendwann würde er es ihm schon erzählen.
„Heh ...", gab er nur grinsend von sich. Er konnte nicht anders, als darüber nachzudenken, was sie noch alles herausfinden würden. Ethan glaubt zwar, dass er nur dafür da war, um ihr einen Schubs zu geben. Doch dachte James, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte. Schließlich schienen sie alle auf eine ganz bestimmte Richtung zuzulaufen. Und genauso wie Ethan, konnte James es kaum erwarten.
,,Ich werde mich dann mal wieder zurück ins Krankenhaus begeben. Es gibt da noch einiges, dass ich in Erfahrung bringen muss", sagte er und stand vom Boden auf. Darauf drehte er sich zu Ethan um und hob den Zeigefinger an.
,,Erstens: Wie konnte der Prinz die Prinzessin so schnell und gezielt finden, obwohl er gerade mal zwei Tage zuvor die Erlaubnis erhalten hatte, an der Küste zu suchen und anschließend am Land?"
Ethan erwiderte sein Rätsel mit einem kleinen Grinsen.
,,Das überlasse ich dir, Sherlock."
James nickte und steckte die Hände in die Hosentasche, bevor er sich zur Tür begab.
,,Ach, und James", sprach er ihn nochmal an.
,,Sag Lavandula bitte, sie soll sich keine Sorgen mehr machen. Ich werde sie wieder besuchen kommen. Zwar nicht jetzt, aber bald."
Er war zuerst überrascht, als er sie bei ihrem echten Namen nannte und nicht bei Shiro. Dennoch versprach er ihm, diese Nachricht weiterzuleiten, bevor er sich wieder ins Krankenhaus begab.
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