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Dritter Eintrag - Angler als Wegweiser, Perlen als Spur

Für Senga gab es keinen besseren Start in den Tag als Zeitungen Lesen. Und zwar die, die über mysteriöse Sichtungen von übernatürlichen Tieren berichteten.

Da müsste man meinen, dass sie wunderbar schreiben konnte. Rechtschreibung beherrschte sie auch, aber fürs schöne Umschreiben und das Schriftbild brachte das Lesen solcher Meldungen Senga nicht viel. Für sie gab es jedoch keinen Grund, sich darüber aufzuregen.

An diesem Tag gab es ein paar verschwommene Fotos, mitten im Nebel geschossen und von scheußlicher Qualität. Die Aschblonde schnaubte. Da hatte es schon weitaus bessere Bilder gegeben.

,Meine sind doch auch scharf, oder? Wieso veröffentlichen die nicht so etwas?'

Vielleicht sprachen Menschen mit wirklich glaubwürdigen Beweisen und wahren Geschichten eher mit den Behörden, die es dann geheim halten wollen.

Senga hatte den Reißverschluss ihres Zeltes wieder geöffnet, sodass genügend wohltuendes Tageslicht hinein strömen konnte. Wegen der Kälte, die sich nun ebenfalls besser ihren Weg ins Zelt bahnen konnte, saß Senga noch in ihrem Schlafsack, die Decke über den Schultern.

Als sie jedes einzelne Blatt der drei Zeitungen, die sie sich extra für die Reise aufgehoben, also noch nicht gelesen hatte, angesehen und darüber gegrübelt hatte, kehrten Stille und Langeweile ein.

Schnell schrieb sie ihrer Mutter übers Handy eine Nachricht, in welcher stand, dass alles gut lief.

Senga streckte die Arme über ihrem Kopf und ging gedanklich die Dinge in ihrem Rucksack durch. Was davon könnte sie unterhalten? Abgesehen von den Zeitungen fiel ihr nur eine Sache ein; Wolle und Nadeln in der passenden Größe.

Draußen begannen mehrere ältere Fischer, ihre Angeln auszupacken und Köder daran zu befestigen. Sie unterhielten sich so laut, dass die Grünäugige beschloss, sich noch eine Weile in ihrem neuen Schlafplatz zu verbunkern.

Halb überzeugt griff Senga nach dem Strickzeug und musterte es. Alles davon war erstaunlich bunt dafür, dass es in ihrem Dorf kaum Läden gab, wo man hübsch eingefärbte Gegenstände erwerben konnte. Die meiste Wolle stammte von den Schafen, war also simpel weiß, braun oder schwarz und auch bei den Farben aller anderen Gegenstände war dies nicht anders.

Jene Wolle sah aus, als hätte man die Wollkleider eines weißen und eines schwarzen Schafes zu einem Knäuel verbunden.

Zumindest hatten Senga und ihre Mutter nicht vergessen, die Anleitung einzupacken. Mit ihrer Hilfe versuchte Senga, die einfachsten Stiche zu verstehen. Alles sah ganz gut aus und sie war zufrieden.

,Aber wie soll ich das bitte auswendig können?', zweifelte Senga. Sie wusste vieles über Fabelwesen auswendig, aber das schien so... platt und theoretisch. Die Abkürzungen standen in ihrem Kopf schon für andere Sachen, die sie nicht einfach überschreiben konnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und war das erste winzige Quadrat vollendet und kam in Sengas Das-klebe-ich-später-ins-Tagebuch-Tasche.

Liebes Tagebuch,
Tag zwei der Challenge ist angebrochen. Und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben gestrickt.

Mehr schrieb sie nicht, weil die Gruppe Fischer auf einmal aufgeregt und begeistert zu schreien begannen. Die Schottländerin steckte ihren Kopf durch den Eingang des orangenen Zeltes und sah, dass sie allesamt an einer einzigen Angel zerrten.

,Wahrscheinlich ist der Fisch am Köder riesig...'

Das hatte Senga richtig kombiniert. Aber der Fang entging den sofort am Boden zerstörten Fischern leider. Einer von ihnen mit einem grauen Bart und dicker Weste meinte: ,,Schnell, er kann noch nicht weit weg sein! Werft doch das Netz!"

Gesagt, getan. Und ungefähr eine halbe Minute später zogen sie wieder, diesmal am Fischernetz. Und ein weiteres Mahl scheiterten sie. Anschließend regten sie sich über das Loch im Netz auf und darüber, dass es deswegen nun nicht mehr brauchbar war.

Ein Blonder Typ wedelte mit dem Zeigefinger: ,,Seht ihr die Schuppen? Die sind riesig! Und glänzen so schön und in so krassen Farben! Lasst uns die verkaufen, als Anhänger oder so."

,,Können wir denn beweisen, dass sie echt sind, um so viel Geld zu machen wie du dir vorstellst?"

Der Blonde schwieg kurz und schüttelte dann den Kopf. Enttäuscht stieg die ambitionierte Truppe wieder in ihre Autos und fuhr vom See weg.

Augenblicklich kroch die hinterbliebene Senga aus ihrer Komfortzone und drehte eine Schuppe, die auf den Kies gefallen war, in den Fingern. Sie konnte die Idee des Fischers definitiv nachvollziehen. Wow.

𖦁༺🎣༻𖦁

Senga konnte nicht anders, als diesem Fund auf den Grund zu gehen. Wobei der Grund des Sees gemeint war.

Sie hatte sich eine zu einhundert Prozent dichte Taucherbrille angezogen, ihren Schnorchel in die Hand genommen und war zuvor auf einen dicken Taucheranzug umgestiegen. In ihrer Vergangenheit hatte Senga professionellen, ernsten Schwimmunterricht bekommen, dem sie es verdankte, lange die Luft anhalten zu können.

Ihre Haare hielt ein Gummi zurück. Das Wasser des Sees war trotz des Anzuges eiskalt, aber Senga biss die Zähne zusammen. Sie wollte was auch immer diese Schuppen trug sehen und dem Tier helfen, falls es verletzt worden war.

Durch die Taucherbrille konnte Senga äußerst gut alles erkennen, selbst die kleinsten Algen und Glasscherben ganz unten im See. Der Schnorchel zwang sie aber dazu, den Großteil der Zeit nur ein Müh unter der Wasseroberfläche zu verbringen.

Die Natur verschlug ihr den Atem. Von den vielen Schwärmen aus kleinen Fischen, die vor der Taucherin flüchteten, über die Brechung des Lichts auf der Wasseroberfläche bis hin zu den reinen, tropfenförmigen Perlen, die überall im See verteilt lagen.

,Da ist doch etwas faul. Hier habe ich noch keine Muscheln gesehen und... bilden die einen Weg? Eine Spur?'

Mit klopfenden Herzen folgte die Aschblonde den Perlen. Irgendwann hörte sie seltsame Geräusche, die einem Schluchzen ähnelten. Auf einem recht großen Stein lag ein Fisch, der zu jammern schien.

,Die Angler haben ihn wirklich verletzt!', dachte Senga bestürzt und schwamm näher heran. Der Fisch war wahrhaftig riesig, fast so groß wie ein Mensch-

Sein Oberkörper war menschlich. Eine Meerjungfrau! Glück durchflutete Senga, dann schalt sie sich selbst, da dieser innerliche positive Ausbruch in solch einer Situation nicht angebracht war.

Die Meerjungfrau mit einem orangenen Schwanz, besetzt von blauen und weißen Perlen, schaute traurig zu ihr hoch und Senga machte ein paar Gesten, fragte sie nach einer Erklärung.

,,I-ich fand diesen See schön und bin hierher geschwommen, als der kleine Fluss an der S-seite des Sees noch nicht ausgetrocknet war. Es ist n-nicht warm, aber der Fluss führt kein Wasser mehr... ich k-komme hier nicht weg. Und bald friert alles zu!", weinte sie.

Senga suchte mit den Augen ihre erstaunliche Gestalt nach Kratzern oder sonstigen Wunden ab, fand aber nichts. Die Meerjungfrau weinte nicht wegen des Netzes.

,Wahrscheinlich war es eine Leichtigkeit für sie, sich aus dem Netz zu befreien. Oder sie hat Heilkräfte...', überlegte Senga.

Da fiel ihr auf, dass sie zu weit nach unten geschwommen war, zu nah an die Meerjungfrau wie sie im Buche stand. Durch ihren Schnorchel drang Wasser direkt in ihren Mund und sie musste auftauchen.

Als sie sich gefangen hatte und wieder hinab tauchte, war die Meerjungfrau verschwunden. Ob sie es bereute, sich ihr geöffnet zu haben?

𖦁༺🎣༻𖦁

Abends schaute Senga beim Seitenfluss vorbei. Er war nicht vollkommen leer, aber jeder, der größer war als ein Fisch, kam hier nicht mehr durch.

Frustriert wollte die Abenteurerin zu Bett gehen, da schnaubte etwas neben ihr. Diesmal erblickte sie nur ein normales Tier. Ein Schimmel stand am Rand des Flusses und graste, wobei er unglaublich viel mit einem Bissen verschlang. Das Pferd trug ein Halfter.

Kurzer Hand fasste Senga einen Beschluss und schrieb ihn  später zur Erinnerung in ihr Tagebuch.

Ich habe das Pferd mitgenommen und in der Nähe des Zeltes an einen Baumstamm gebunden. Morgen werde ich in die Stadt fahren und viel Wasser kaufen, um den Stand des Seitenflusses vielleicht zu verbessern. Da werde ich auch herum fragen, ob das Pferd jemandem gehört und ausgebüxt ist.

Das klang doch gut.


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