Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

7/2 Zelten

Meine Finger wühlen sich in die feuchte Erde. Gras. Die Halme reiben über meine Haut. Mühsam hebe ich den Kopf und blinzle in die Dunkelheit. Sofort überkommt mich Schwindel. Die düsteren Silhouetten der Bäume in einiger Entfernung schwanken; verzerren sich wie wabernde Schatten, die auf mich zu schweben. Die Blätter ihrer Kronen flüstern der Nacht ihre Geheimnisse zu. Beinahe werden sie vom tosenden Gebrüll des Flusses zu meiner rechten verschluckt. Das Rauschen dröhnt in meinem Schädel. Stöhnend stemme ich mich auf alle Viere. Wie bin ich hierhergekommen?

Der Wasserlauf ist mir vertraut. Wie durch dichten Nebel blicke ich auf ein paar Erinnerungen zurück. Am Mittag war ich dort angeln. Gefangen habe ich nichts. Dafür Kyra. Meine Tochter hat tatsächlich zwei Forellen aus dem Fluss gezogen. Celeste, meine Frau, hat sie am Abend über dem Feuer gebraten. Wo sind sie jetzt? Meine Tochter und meine Frau?

Mein Magen krampft sich zusammen, als ich mich auf die Füße kämpfe. Bittere Galle schießt meine Speiseröhre hinauf. Doch ich schmecke noch etwas anderes. Kuper. Oder sagte man, Blut schmecke nach Eisen? Ich erinnere mich nicht. Röchelnd spucke ich das zähflüssige Gemisch auf den nassen Boden. Ich muss husten. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er bersten.

Es dauert eine Weile, bis ich mich beruhigt habe. Doch schon die nächste vage Erinnerung versetzt mich in Panik. Ich war campen. Hier in diesem Wald. Gemeinsam mit meiner Familie. Etwas Schreckliches ist geschehen, das kann ich spüren. Aber ich erinnere mich nicht, was. Ich beginne heftig zu zittern; so sehr, dass abermals meine Sicht verschwimmt. Trotzdem erkenne ich in diesem Moment, das ich nackt bin – und voller Blut. Oh, gütiger Gott! Lass meiner Familie nichts geschehen sein.

Fieberhaft versuche ich, mich zu entsinnen, in welcher Richtung von dieser Lichtung am Fluss unser Zelt liegt. Der Mond, der just in dieser Sekunde durch die schwere Wolkendecke blinzelt, scheint mich zu verspotten. Er beleuchtet nichts, als die dunkle Wasseroberfläche und den schwarzen Schatten des Waldes. Noch immer bebend – ob vor Kälte oder Angst, vermag ich nicht zu sagen – stolpere ich los. Es ist nur eine Ahnung; ein Fetzen der Hoffnung, dass ich mich recht erinnere, von welchem Pfad ich am Mittag hierherkam.

Die spitzen Steine und Stöcke, die sich in meine nackten Fußsohlen bohren, ignorierend, laufe ich nun immer schneller. Die Panik sitzt mir im Nacken; treibt mich trotz aller Schmerzen vorwärts. Celeste. Kyra. Gott, bitte, lass es ihnen gut gehen. Ich war geflohen. Diese Gewissheit drang durch den Nebel meines Verstandes zu mir durch. Dicht gefolgt von bitterer Verachtung. Wie hatte ich meine Familie im Stich lassen können?

Wie ein gnadenloser Kinofilm laufen die Bilder vor meinen Augen ab. Ich, wie ich aus dem Zelt stolpere und dabei den Gaskocher und den Kessel über dem Feuer umwerfe. Ich, wie ich dabei in die Glut des ersterbenden Feuers trete und aufbrülle. Ich, wie ich zitternd und weinend vor dem Angreifer zurückweiche. Beißender Schmerz. Angst. Panik. Flucht. Dann ... Schwärze.

Schluchzend falle ich auf die Knie, als ich es sehe. Das Zelt. Davor meine Tochter, die in der Dunkelheit der Nacht ein Feuer der Hoffnung entfacht hat. Erleichterung durchflutet mich, als ich in ihr Gesicht schaue. Ungläubig sieht sie mich an, steht langsam auf und streckt eine Hand nach mir aus. „Dad?"

Es geht ihr gut. Barmherziger Gott, es geht ihr gut!

„Mum! Dad ist hier."

Meine Frau tritt aus dem Zelt. Die langen blonden Haare zerzaust, als habe sie einen Kampf ausgetragen; das Gesicht mit Blut besudelt; in der rechten Hand das lange Messer, mit dem sie am Mittag noch den Fisch ausgenommen hat. „John?" Sie klingt merkwürdig fern. Kraftlos.

Dann fängt sie sich und strafft die Schultern. „Ganz ruhig, John." Sie eilt auf mich zu.

Ich sinke erschöpft in ihre Arme. Der scharfe Schmerz verrät mein Herz und meinen Verstand. Während ich auf die Knie sinke, taste ich fassungslos nach der Wunde, die sie mir mit dem Messer quer über den Bauch gezogen hat. Wieder graben sich meine Finger in etwas Feuchtes. Diesmal ist es kein Gras.

Die Erkenntnis kommt zu spät: Vor Celeste bin ichgeflohen. Vor ihr und meiner Tochter, die versucht haben, mich umzubringen. Diees geschafft haben, korrigiere ich mich benebelt. Dann wird alles dunkel.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro