
KW 29 | You Set My Wolrd On Fire
HeartMeetsHead_x hat uns diese Woche eine Larry (Also Louis und Harry) Fanfiction zur Verfügung gestellt, über die ich mich sehr freue. Schaut gerne auch auf Natzes Seite vorbei um noch mehr von #Larry zu lesen. Nun dann, viel Spaß!
》Sie waren seit Jahren Highschool Freunde und verloren sich nie aus den Augen. Ein Treffen. Ein Spiel. Und eine Flamme, die sich offenbaren möchte. ♡ 《
❥ I lose my breath whenever I see you
You stole my heart, what is it that you do? ...
You set my world on fire You're my heart's desire
Harry Pov.
Knirschend hörte ich meine Schritte am Kiesweg. Dieses Geräusch liebte ich schon immer, es beruhigte mich und ich genoss es jedes Mal aufs Neue, wenn ich über einen lief. Noch umso mehr, als ich die Stimmen der Erwachsenen und Kinder hörte, die ihre Zeit im Park verbrachten, durch den ich ging. Ich sah Kinder, die fangen spielten. Jugendliche, die sich am Parcours austobten, der mittendrin lag. Erwachsene, die ein Buch auf der Wiese lasen.
Die Sonne schien angenehm auf meiner Haut, die die Strahlen schnell einsaugte, an der ich schon leicht gebräunt war. Die frische Brise flatterte unter mein blaues Hemd, das halb geöffnet war und mir den Temperaturausgleich ermöglichte. Mein Herz pochte leicht aufgeregt in meiner Brust, da heute einer dieser Tage war, an denen ich meine alte Clique aus der Highschool wieder traf.
Jahre zogen dahin, man entwickelte sich weiter und war mit seinem Job beschäftigt und das Privatleben mit Familie nahm ebenso seinen Lauf. Wir sahen uns weniger, waren aber durch unsere Chatgruppe regelmäßig im Austausch und trafen uns, wenn möglich, mindestens einmal im Jahr alle gemeinsam. Da meistens keiner von uns an dem besagten Tag Zeit hatte, wie es nun mal so war, kam es auch vor, dass die Treffen unvollständig stattfanden.
Nur nicht diesmal, wir hatten es endlich geschafft, einen Tag zu finden, an dem wir es alle einrichten konnten. Zayn hatte eine geräumige Hütte mit einigen Zimmern, in der wir uns später einquartieren durften. Seine Frau war recht unkompliziert und war sofort einverstanden. Von weitem sah ich ihn mit einem Fußball kickend, den er geschickt zwischen seinen Knien hin und her jonglierte. Neben ihm Niall, der den Grill entzündete und Liam, der Zayn den Fußball stibitzen wollte, ohne Erfolg. Meine Füße trugen mich mit flotten Schritten zu meinen Freunden, zu sehr freute ich mich, sie wiederzusehen.
Niall sah mich zuerst und winkte mir mit dem Stabfeuerzeug zu, während Zayn mir den Fußball zuschoss, den ich geschickt auffing. Liam kam mir entgegen und nahm mich freudestrahlend in den Arm. Die Arme der zwei anderen Jungs schlossen sich um uns. „Fast sind wir komplett. Ich freue mich seit Tagen auf euch! Aber wo bleibt er nur wieder?", quasselte Niall aufgeregt, während wir uns voneinander lösten. „Als ob er jemals pünktlich sein würde, Niall. Das hat sich seit 21 Jahren nicht geändert, gewöhn' dich endlich daran", antwortete Zayn, schnappte sich den Fußball zurück und Liam pfiff anerkennend durch seine Zähne.
„Harry, du hast ganz schön Muskeln aufgebaut. Wohnst du nun im Gym?", Liam hob seine Arme und poste wie ein Muskelprotz. „Irgendwo musste ich ja unterkommen, seit mich Jocy rausgeworfen hat. Es sollte ja ein was Gutes haben", scherzte ich und öffnete mein Hemd ein Stück mehr, um mir mit einem Finger über die Brust zu meinen Bauchmuskeln zu fahren. Niall schnaufte aufgebracht, während er mit seiner Cappy gegen den Grill wedelte, um die Kohle anzufachen. „Wenn du mich fragst, kannst du froh sein, sie in flagranti erwischt zu haben. Sonst wärst du wahrscheinlich noch mit ihr zusammen und sie würde das Spielchen weiter hinter deinen Rücken spielen!"
Niall war einfach zu süß, wie er sich wieder und wieder über meine Ex-Frau aufregte, die mich einige Monate mit ihrem Arbeitskollegen betrogen hatte. Mittlerweile war ich bereit dazu, offener und leichter über die Sache mit meinen Freunden zu sprechen. Ich hasste die mitleidigen Worte und Blicke, die einen noch schlechter fühlen ließen, was ich ihnen nach der „Trauerphase" verboten hatte. Dies klappte ganz gut, nur Liam erwischte ich dabei, wie er sein Gesicht manchmal noch mitleidig für wenige Sekunden verzog.
„Oi, Oii! Was wird denn hier für eine Show geboten? Hazza, zieh dich wieder an, das will doch keiner sehen!", ein Arm legte sich seitlich um mich und Liam, welcher uns an sich zog und der vertraute, angenehme Geruch des fünften unseres Bundes stieg mir in die Nase. Der Sommerduft umhüllte mich, der von ihm kam, welcher schon bald durch die anderen Aftershaves der Jungs gemixt wurde, die zu uns stießen und uns in eine weitere innige Umarmung zogen.
„Ach nein, das will keiner sehen? Liam war mehr als angetan davon, oder Liam?", dieser pfiff abermals und wackelte mit seinen Brauen. Louis, der uns bis eben noch gefehlt hatte, schaute mich schmunzelnd an, tippte mit Zeige- und Mittelfinger gegen meine Brust, welche ich augenblicklich anspannte. Anerkennend nickend schürzte er seine Lippen und erhob einmal seine Brauen. „Ich glaube, ich sollte dich ins Fitnessstudio begleiten, denkst du, mir steht so etwas auch?", er kam einen Schritt näher, um mein Hemd, welches nur noch an den drei untersten Knöpfen hing, bis zur Hälfte zu schließen, wie ich es immer trug.
„Mhhm, ich denke auf jeden Fall, nur nicht so toll wie mir", zwinkerte ich ihm keck zu. „Dein Körper ist hübsch genug, Lou. Du brauchst nicht mehr Muskeln." Das brauchte er wirklich nicht. Er hatte einen leichten Sixpack, der ihn überaus stand. „Danke Haz, schätze ich", meint er und schenkte mir ein funkelndes Zwinkern zurück. Louis nahm daraufhin den Kampf auf, um Zayn den Ball abzuspielen und schaffte es. Er war ein Profifußballer, der in der zweiten Liga spielte und Zayn sah das gerne als Herausforderung und legte sich noch mehr ins Zeug ihn auszuspielen.
Während sich beide austobten, halfen Liam und ich Niall beim Grillen, wobei das eher darin bestand, ein Radler zu öffnen und ihm dabei zuzusehen, wie er die Würstchen drehte. „Machst du das auch richtig?", Liam spitzte über Niall's Schulter und rückte nah an seine Rückseite ran, um seinen Kopf auf diese zu platzieren. Niall erstarrte in seiner Bewegung und nuschelte vor sich hin, als er auch noch dabei rosa anlief. Dies war ein netter Kontrast zu seinen blonden Spitzen in den Haaren, die er seit dem College färbte und nicht übers Herz brachte, sie einmal nicht zu blondieren. Es machte ihn angeblich jünger, wobei ich dachte, er fühlte sich dadurch einfach jünger.
Die zwei hatten schon immer etwas füreinander übrig, gingen sogar mal kurz so etwas wie eine Beziehung ein, die sie aber beendeten, bevor es zu ernst wurde. Beide hatten zu viel um die Ohren und arbeiteten in verschiedenen Städten und da sie noch recht frisch war, trennten sie sich im Guten, doch schweren Herzens. Ganz gab ich die beiden jedoch nicht auf, wenn ich sie so sah.
Louis setzte sich neben mich auf die Decke, mit zwei Bratwurstbrötchen bewaffnet, wovon er mir eines reichte. „Wie geht es Phillip, ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Außer auf den Bildern, die du mir sendest. Ist er immer noch so wild auf Fußball?" Phillip, Louis Sohn, ist mittlerweile vier Jahre und wird bald fünf und ich liebte den kleinen Racker mit seinen blonden Wuschelhaaren und blauen Augen, die er von seinem Vater hatte. „Oh jaa, er bekommt gar nicht genug davon. Ich habe ihn jetzt in einem Fußballverein angemeldet. Er möchte einmal in großen Stadien spielen und seine Augen funkeln, wenn er mich bei Spielen begleitet. Gerade passen Phoebe und Daisy auf ihn auf, ihm geht es prächtig."
Ich kaute mein Stück im Mund hinunter, bevor ich ihm lächelnd antwortete. „Seinen aufregenden Blick habe ich genau vor Augen, ich vermisse ihn, Louis. Ich sollte ihn besuchen kommen, wenn ihr Zeit findet. Und was ist mit Caroline, ist sie etwa auch das Wochenende unterwegs, wenn die Zwillinge aufpassen?", ich sah ihn an, seine Miene verdunkelte sich etwas, als er sich lässig zurücklehnte und den Kopf gen Himmel reckte, um Sonne zu tanken. Sein braunes Haar schimmerte im Wind und luden ein, durch ihnen zu strubbeln. Seine hohen Wangenknochen gefielen mir schon immer und ich würde zu gerne mit meinem Daumen über diese streichen, um ihn seinen mürrischen Gesichtsausdruck durch seine sanften Züge zu ersetzen. Ich mochte es nicht, wenn er sich sorgte, weil er einer der Menschen war, die Emotionen des Öfteren zu sehr an sich ran ließen.
Mein Atem setzte einige Sekunden aus, das Brötchen im Mund quoll auf, als ich vergaß zu kauen, weil ich nichts Besseres zu tun hatte, mir Louis' Antlitz anzustarren. Doch wie konnte ich nicht? Er war ein wunderschöner Mann und das hatte sich in den Jahren nicht geändert, eher im Gegenteil. Er reifte heran, wie ein guter Whiskey, der sein wunderbares Aroma erst dann entfaltete, wenn er in die Jahre kam. Das hieß nicht, dass Louis alt war, sondern ihm das Älterwerden stand und nichts verunstalten konnte. Immerhin war er erst 35 Jahre und top in Form.
„Tjaa, das habe ich euch noch gar nicht erzählt. Caroline und ich haben uns getrennt, da sie mit meiner Karriere nicht klarkommt und einen Mann möchte, der brav im Büro arbeitet, nichts gegen dich, Liam", die anderen hörten gebannt Louis' Worten zu, während er Liam einen entschuldigenden Blick zuwarf, der in einem arbeitete. „Du weißt, das ist nichts für mich. Phillip lebt bei mir, worüber ich froh bin. Sie wollte ihn nicht mal bei sich haben, da sie keine Zeit dafür hätte und schon gar nicht alleinerziehend sein möchte."
Mir fiel mein Stück Brötchen samt Wurst aus dem Mund und merkte, wie es in mir zu brodeln begann. Die Jungs atmeten entsetzt auf und äußerten bestürzt, wie unmenschlich das Verhalten von Caroline war. „Sie hat euch sitzen lassen?! Ich fasse es nicht, Louis! Hat sie noch alle Latten am Zaun?!", ich setzte mich auf und fand mein Gewicht auf meinen Knien. Am liebsten wäre ich aufgebracht durch den Park gestampft, um dem ganzen noch etwas mehr Dramatik zu verleihen und der Wut freien Wind zu machen, der in mit toste.
Louis setzte sich ebenso auf, schmunzelte dennoch. Wie um alles in der Welt konnte er jetzt, mir nichts, dir nichts schmunzeln? „Haz, du hast da was verloren", er fasste mir auf den Oberschenkel, streichelte ihn und zeigte mit der andren Hand auf mein zerkautes Essen auf der Decke zwischen uns. Ich nahm es in die Hand und warf es in die Ferne, völlig ungeachtet, ob ich wen traf.
„Das ist doch nun egal, wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte ihr gewaltig den Marsch geblasen!", seine Hand spendete mehr Druck auf meinem Bein, was mich etwas von meiner Wut ablenkte. Ich sah auf dessen Bewegung, die in mir ein zartes Flämmchen aufflackerte. Wie bei einem Feuerzeug, welches nicht mehr genug Gas in sich hatte, obwohl sich die Flamme voller Kraft erheben wollte.
„Beruhige dich Harry, genau deswegen hatte ich es euch verschwiegen. Nicht, weil ich euch nicht vertraue, sondern weil ich ein Szenario verhindern wollte. Als ob ihr nicht wie das Sondereinsatzkommando hereingestürmt wärt", sein Blick scannte uns wissend ab und wir blickten ertappt drein. „Ach, so schlimm sind wir doch gar nicht ...", nuschelte Zayn, drehte den Fußball verlegen in seinen Händen und schielte Louis von unten an. „Sicher, das hat man ja bei Harry gesehen. Da sind wir nicht wie die Verrückten in sein Haus gestürmt, die Türe halb aus den Angeln gerissen", lachte Louis laut und wir konnten nicht anders, als seinem melodischen Klang folge zu leisten.
Seine Hand, die noch immer auf meinem Bein lag, umschloss ich mit meiner und drückte sie feste. „Lou, du kannst immer auf uns zählen. Auch wenn wir uns nicht mehr so oft sehen wie damals, zwischen unserem Band hat sich nichts verändert und das wird es auch nicht." Er umklammerte feste meine mit den Worten, „Ich weiß, Harry. Und dafür bin ich euch unendlich dankbar. Das Treffen ist genau das, was ich nun brauche." Wir fünf rückten zusammen, umfassten unsere Schultern - während Louis und ich unsre Hände nicht losließen und ich merkte, wie die lodernde kleine Flamme weiter wachsen wollte - und hielten uns, wie wir es schon immer taten. Arm in Arm, jederzeit füreinander da.
Am Abend saßen wir in Zayn's Garten, umringt von bunten Blumen, Bäumen, die am Tage Schatten spendeten und kleinen Lichterketten, die über uns einen leuchtenden Himmel erzeugten. Seine Frau hatte ganze Arbeit mit dem Dekorieren geleistet, da konnte man sich nur wohlfühlen. In der Mitte brannte ein Lagerfeuer, welches Wärme spendete, um welches wir auf Bänken saßen.
Wir hatten noch viel über uns gesprochen und auf den neusten Stand gebracht, weswegen wir nun zu den alten Kamellen kamen, wie Niall uns erinnert. „Wisst ihr noch, als Liam das Bier durch einen Tornado exen wollte und es aus ihm rausgesprudelt kam?" Niall hielt sich den Bauch vor Lachen und Zayn deutete prustend auf Liams Bier in dessen Hand. „Das war zu gut. Das solltest du wieder probieren, wie hoch stehen die Chancen, dass es wieder passiert? Aber dann kotz' mir hier nicht alles voll."
Louis und ich schnappten nach Luft, als uns das Lachen durchschüttelte, während Liam weniger begeistert in die Runde blickte. „Ja ja, macht euch ruhig lustig. Euch will ich mal dabei sehen, dann bin ich derjenige, der sich bepisst vor Lachen!", und streckte uns den Mittelfinger entgegen. Zayn und Niall diskutierten mit ihm darüber, wer es am längsten aushalten würde, ohne sich übergeben zu müssen.
Doch Louis klinkte sich aus und rutschte ein Stück näher zu mir und ich kam nicht drumherum, seine unerwartete Nähe auf mich wirken zu lassen. Er gab mir damals bereits das Gefühl der heißen Glut und immer wenn ich ihn sah, entflammte etwas in mir. Im Park war es erneut zu spüren und seit ich mit Jocy getrennte Wege ging, war das Gefühl präsenter. In unserer Highschoolzeit merkte ich, dass da mehr war, bis ich mir eingestehen musste, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Die Flamme war kein Flämmchen mehr und brannte wie das Höllenfeuer mit jeder Faser in mir, sodass ich Angst hatte, ich würde verbrennen. Ich hatte Angst vor dem Gefühl, weil ich mich in einen Mann verliebt hatte, der noch dazu einer meiner besten Freunde war.
Seit geraumer Zeit, eher seit Jahren, lief sie nur noch auf Sparflamme und flackerte ab und an im leichten Wind, wenn wir uns sahen und sprachen. Ich hatte es ziemlich gut im Griff. Bis jetzt. Dass ich Single war und er offensichtlich auch, machte in mir die Hoffnung breit und entfesselte das Feuer. War ich nochmals dabei, mich in ihn zu verlieben?
Er nahm meine Hand in seine, umschloss seine sanft weichen Finger mit meinen, die eher rau von meinem Job als Schreinermeister waren und streichelte meinen Daumen mit seinem. Ich brannte, ähnlich wie das Lagerfeuer vor uns und die Angst kam abermals hervor. Würde ich wieder verbrennen?
„Niall hatte vorhin recht. Du kannst froh sein, dass du sie so schnell miteinander erwischt hattest ... sie hätte dich hundertprozentig noch Jahre hintergangen", er sah mich mit seinen blauen Augen an, die in der Nacht und den Flammen dunkler erschienen. Sie sogen mich in einen blauen Strudel, der mich nicht entkommen lassen wollte. „Natürlich wäre es am besten gewesen, sie hätte es erst gar nicht gemacht. Du hast so viel Besseres verdient, Harry", seine Worte waren nur ein Hauchen, was meine Härchen am gesamten Körper aufstellten und ich erschauderte.
Louis lächelte mich zart an und ich konnte nicht anders, als ihn noch immer dämlich anzusehen. „Warte, ich bin gleich wieder da", meinte er, ließ meine Hand los, was mich schmollen ließ. Als ich in der Highschool und am College war, hatte ich manchmal das Gefühl, er könnte ebenso fühlen wie ich. Es waren deutliche Anzeichen da, die wiederum schnell das Gegenteil bewiesen, wenn er mit andren Frauen ausging oder mit Caroline zusammenkam. Es war ein Chaos der Gefühle und brachte mich oft zum Verzweifeln. Ich hatte ihn in offensichtlich unoffensichtlichen Momenten Andeutungen gemacht, dass ich mehr für ihn über hatte als Freundschaft. Ob es je ankam, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen.
Ich bekam etwas an den Kopf geworfen, was sich in meinem Schoß als einen Kronkorken ausmachte. „Wovon träumst du, Harold? Ich habe gefragt, ob du noch etwas trinken möchtest?" Ich warf den Kronkorken zu Niall zurück, der ihn knapp verfehlte und verlangte nach einem Radler.
In der Zeit kam der Mann zurück, der mich innerlich in ein Tohuwabohu stürzte und legte mir eine Decke um die Schultern. „Hier, für dich. Du hast gefröstelt und ich möchte nicht, dass du morgen mit einem Schnupfen aufwachst." Er schmiss den anderen auch Decken zu, in welche sie sich dankend ein murmelten.
„Und was ist mit dir? Du frierst also lieber?", fragte ich ihn, da er für sich keine Decke mitgenommen hatte. „Es war keine mehr auf der Couch gelegen", zuckte er mit den Schultern, was ich so nicht hinnehmen konnte. Also öffnete ich die kuschelige Decke und lud ihn darunter grinsend ein. Er grinste frech zurück und ließ sich von mir in diese einlullen. Ich schnappte nach seiner Hand und hakte uns wieder miteinander ein. „Danke, Lou. Für deine Worte und die Decke, ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde." Er schaute mich ernst an und nickte. „Ich auch nicht ohne dich, Harry."
„So, bevor wir alle einschlafen, habe ich eine Idee. Ihr wolltet alte Geschichten ausgraben?" Liam trank die letzten Schlücke aus seiner Flasche, schüttelte die übriggebliebenen Tropfen aus und legte sie neben das Feuer auf den Boden. „Dann lasst uns eine Runde Flaschendrehen spielen", wir sahen uns, dann ihn ungläubig an. „Wahrheit oder Pflicht? Ist das dein ernst, Liam? Wir sind keine sechzehn mehr."
Gelassen winkte er ab und drehte bereits die Flasche. „Wer sagt, man kann das nur in der Jugend spielen? Ha! Zayn, also, Wahrheit oder Pflicht?", Zayn sah ihn noch immer skeptisch an, entschied sich jedoch für Wahrheit. Wie so oft, beim Einstieg in das Spiel. Liam zeigte anklagend auf ihn. „Wer ist der am schlechtesten angezogene von uns?", er streckte seine Zunge raus und meinte frech, „Na, wenn du schon so fragst, eindeutig du", Liam schnaubte. „Ich hab mich wohl verhört!", und verdrehte seine Augen.
In den nächsten Runden musste Niall nackt durch den Garten rennen. Zayn seine Frau anrufen und ihr ein Liebesgeständnis vorsingen. Louis verraten, mit wem sein schlimmster Kuss aller Zeiten war und Liam sich entscheiden, mit welchem Ex er wieder zusammenkommen würde, wenn er müsste. Er nuschelte ganz leise und verlegen Niall's Namen, der sich hochgradig an seinem Getränk verschluckte und ich ihm ordentlich lachend auf den Rücken klopfte. Ich war mir sicher, die beiden würden irgendwann wieder zusammen kommen, wenn sie weiterhin so ehrlich zueinander waren.
Als der Flaschenkopf bei mir hängenblieb und ich mich, mutig wie ich war, für Pflicht entschied, klatschte sich Zayn in seine Hände und rieb sie teuflisch. Ob das die richtige Wahl war? „Wir sind ja bei alten Zeiten. Ich muss mich da an eine wundervolle Wahrheit oder Pflicht Situation erinnern, die wir wieder aufleben lassen könnten und werden", er stand auf und rieb sich dabei noch immer die Hände. Was um alles in der Welt hatte er vor? Ich spielte nervös an Louis' Hand, die meine unter der Decke versteckt hielt.
„Was Zayn, machst du gleich einen Hexentanz ums Feuer? Komm auf den Punkt, Junge", pampte ich ihn an, da ich böses ahnte. Er grinste mich wie ein Engel an. „Erinnert ihr euch, der Kuss? Er war so magisch, es wäre schade, wenn wir ihn so verkümmern lassen. Ihr schafft das sicher wieder, vielleicht sogar besser? Also, Harry, du darfst Louis küssen", mir kippte die Kinnlade hinunter. Ich hatte es geahnt, als er mit dem Kuss begann und mir wurde soeben speiübel. Nicht, weil ich es nicht wollte. Sondern, weil meine Nerven am Ende waren und ich nicht mehr richtig denken konnte. Ich erinnerte mich natürlich an unseren ersten und einzigen Kuss, der eine Pflichtaufgabe auf der Jahresabschlussparty an der Highschool gewesen war. Er war himmlisch und am liebsten hätte ich den Kuss niemals unterbrochen und mir kam es so vor, Louis auch nicht. Wir lösten uns nämlich erst, als wir Luftnot hatten und sahen uns mit roten Wangen und glänzenden Augen an.
Niall klatschte sich die Hand vor den Mund und war offenbar ganz aus dem Häuschen und packte Liam am Arm, welchen er hysterisch durchschüttelte. Diese Geste beschrieb mein Innerstes eigentlich ganz gut.
Mühsam schluckend, bevor mir meine Spuke aus dem noch offenem Mund lief, drehte ich mich zu Louis, der mich bereits erwartungsvoll ansah. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine anlockenden Lippen. „Du musst nicht, wenn du das nicht möchtest, Harry", flüsterte er mir zu, da unsere Freunde ziemlich ruhig geworden waren. Ich nickte einmal, verneinte dann doch anschließend mit meinem Kopf. „Doch ... a-also ich ... doch. Möchtest denn d-du? Du musst nicht ... ich habe ja Pflicht gewählt. Also musst d-du es n-nicht ausbaden ...", murmelte ich zum Ende hin in meine Bartstoppeln.
Wie peinlich war das denn? Ich fühlte mich wirklich wieder in meinen achtzehnjährigen Körper zurückversetzt. Ich brachte kaum ein vernünftiges Wort heraus und stotterte vor mich her. Und wenn das nicht reichte, spürte ich die unangenehme Hitze auf meinen Wangen, die bestimmt strahlte wie eine rote Warnleuchte.
Louis lachte mich sanft und leise an und fuhr mit seinem Daumen über meine Haut. „Lass uns den Jungs den magischsten Kuss geben, den sie je gesehen haben", er wisperte die Worte so verführerisch, dass ich fast von der Bank gefallen wäre, hätte sie keine Lehne hinter uns. Zustimmend nickte ich ihm also zu, da mir keine Worte mehr einfielen, so aufgeregt wie ich war. Er rückte näher an mich, bis ich seinen Atem auf meinem Gesicht tanzen fühlte und spürte das Feuer in mir, das sich durch brodelndes Lodern bereit machte, zu entfachen. Ich versuchte es mit großer Mühe zu bändigen, um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Behutsam legte ich meine freie Hand an Louis' Wange, fuhr mit dem Daumen über seine wunderschönen Wangenknochen, wie ich es schon im Park vorhatte. Und es fühlte sich schöner an, als ich es mir so oft vorgestellt hatte. Ich versank in seine Augen, die das Lagerfeuer widerspiegelten und überbrückte die letzte Distanz zwischen uns.
Meine Lippen waren mehr als bereit, seine zu kosten und legten sich begieriger auf seine, als ich beabsichtigt hatte. Louis' Hand in meinem Nacken zog mich näher an ihn und unsere Lippen hatten so viel Druck, dass wir sie kaum bewegen konnten. Wir pressten sie einander, als hätten wir bange, es könnte sich etwas zwischen sie drängen.
Als ich mir sicher war, dass dies nicht eintreten würde, brachte ich uns so weit auseinander, bis wir sie bewegen konnten. Dieses Gefühl, seine Lippen auf meinen. Die Zunge, die um Einlass bat, so zart und doch bestimmt, brachten mich zum seufzend und ich gewährte ihn diesen, ohne zu zögern. Unsere Zungen umkreisten sich, lernten sich neu kennen und verwickelten sich in einen leidenschaftlichen Tanz.
Ich kraulte mich in seine Haare und hielt mich an ihnen fest, während er meine am Nacken streichelte. Ich vergaß mich und alles um uns herum, als ich es fühlte. Unaufhaltsam und unkontrolliert stieg es in meinem Bauch empor, fuhr durch jede Pore in meinem Körper und verschlang mich. Lichterloh und ekstatisch ging ich in Flammen auf und verschmolz mit ihm. Außer Atem lösten wir uns, nur so weit, um uns noch sanfte Küsse auf die geschwollenen Lippen zu hauchen. Unsere Blicke trafen sich, so intensiv, dass ich glaubte, er verschlang mich jeden Augenblick. Ein lautes Knistern des Lagerfeuers ließ mich zusammenzucken und sah erschrocken zu den Jungs, die ich ganz vergessen hatte. Oh nein, wie unangenehm, sie hatten das volle Programm gesehen.
Doch als ich mich umsah, war keiner von ihnen mehr da. Louis schien es ebenfalls zu bemerken. „Sie sind weg", stellte ich trocken fest. Meine Stimme versagte und die Angst legte sich leidig über das Feuer in mir, welches andauerte.
Louis nahm mein Kinn und drehte mein Gesicht zu seinem. Er sah unsicher, dennoch zufrieden aus und fuhr mit seiner Hand seitlich durch mein leicht gewelltes Haar. „Mhhm. Wenn du mich fragst, war das mehr als magisch", säuselte mir mein Gegenüber zu und sein Atem prallte gegen meinen leicht geöffnetem Mund.
Das war es. Er hatte mich in Brand gesteckt und ich konnte unwiderruflich behaupten, dass ich mich in ihn verliebte, wieder. Oder sogar liebte? Wie sonst konnten Gefühle so lange in einem existieren, die man glaubte unter Kontrolle zu haben. Ich genoss seine anhaltenden Streicheleinheiten und war wie gelähmt.
„Du zitterst ja, ist dir etwa noch kalt?", er deckte mich noch mehr zu und merkte erst jetzt, dass er recht hatte. Aber nein, kalt war mir definitiv nicht. Stattdessen drohte ich zu verglühen. Ich schüttelte meinen Kopf und brachte den Mut auf, ihn nochmals zu küssen. Meine Synapsen mussten von den Flammen geschädigt worden sein, eindeutig.
Als Louis sich nicht wehrte, sondern dem Kuss überraschend entgegenkam, keuchte ich auf. Ohne den Kuss zu unterbrechen, setzte er sich in Bewegung und platzierte sich auf meinem Schoß. Der Kuss war anders als die beiden, die ich mit ihm bisher erlebt hatte. Er war ungestüm und doch so liebevoll, dass sich mein Kopf drehte. Ich konnte ihm ebenso himmlisches Keuchen entlocken, wie er mir. Er brachte meine Welt zum Brennen und ich wollte nichts anderes mehr fühlen, als ihn. Er war mein Licht, meine Wärme, meine Flamme, die niemals erlöschen würde. Stirn an Stirn probierten wir unseren Atem unter Kontrolle zu bringen, was mir mit meinem pochendem Herzen eher weniger gelang. „Harry, ich brauche dich. Bitte lass uns nicht wieder auseinander gehen, nicht wie nach unserem letzten Wahrheit oder Pflicht Spiel." Er sah mich eindringlich an. Louis Stimme löste den Knoten in meinem Bauch, der sich seit Jahren zu öffnen versuchte und die Angst in mir wurde barbarisch von den Flammen versengt.
„Oh, Lou. Wie könnte ich nur? Ich brauche nur dich, das war mir vor sechzehn Jahren klar und werde den Fehler nicht wieder machen." Ihm liefen winzige Tränen aus seinen Augen und er lachte schluchzend auf. „Wir waren so dumm, Haz. Dabei wollte ich doch nur immer bei dir sein." Das waren wir wirklich, doch wäre es gut gelaufen? Vielleicht war es Schicksal, dass wir erst jetzt so zueinander fanden. Und unsere Freunde waren da nicht ganz unschuldig. Ich musste mich wohl morgen bei ihnen bedanken.
Seine Worte trafen mich mitten ins Herz und ich wusste bereits, ich liebte ihn. Mit jeder Faser meines Körpers und ich ließ den Mann in meinen Armen nicht wieder gehen. Auch mir liefen nun Tränen übers Gesicht, da ich mein Glück nicht fassen konnte und ich vor hunderten Gefühlen in mir fast platzte.
„Ich werde dich, solange ich lebe, in meinen Armen halten. Du hast meine Welt in Brand gesetzt, Louis. Und nichts auf dieser Welt kann dieses Feuer löschen."
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