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Kapitel 3

"Hast du wenigstens einen Plan?", fragte Ruby ihn hektisch. Der Junge atmete einmal kurz durch, bevor er antwortete. "Ja, du lenkst Koch Hanne ab, während ich hinter ihm in die Vorratskammer schlüpfe und das Messer wieder an seinen rechtmäßigen Platz bringe", erklärte er. Nun wieder mit der selben Selbstsicherheit, die Ruby von ihm gewohnt war.

"Ist gut", stimmte sie ihm schnell zu. Für Diskussionen war jetzt definitiv keine Zeit! So normal wie möglich schlenderte sie zum Zelt zurück, während Flynn sich geduckt im Schatten hielt.

Im Lager war es bereits mucksmäuschenstill geworden. Alle Ausbilder und Schüler waren entweder beim Training oder ruhten sich in ihren Zelten aus. Die Sonne malte kleine Sprenkel vor ihnen auf den kahlen Erdboden. Einzig ein paar kleine Halme sprießen unter der Oberfläche hervor und verbreiteten ihren freundlichen Schein.

Mit einem letzten, tiefen Atemzug trat Ruby in das große Zelt ein. So leer wie es war, wirkte es ein wenig verlassen. Still wartete es auf die nächsten Besucher. Hastig trat sie ein paar Schritte vom Eingang weg, bis sie schließlich vor einer länglichen Holzbank zum stehen kam, die einer Theke in einem Bistro ähnelte. Dahinter befand sich ein kleiner separater Raum, der durch ein Stück Stoff, das von der Decke hing, abgetrennt wurde.

"Koch Hanne?", rief Ruby unsicher in die Stille. Meistens war der Koch in diesem abgetrennten Teil des Essenszeltes, wo alle Vorräte und Kochgeräte aufbewahrt wurden. Doch nun rührte sich nichts.

"Koch Hanne?", rief Ruby noch einmal. Diesmal lauter. Erleichtert merkte sie, dass ihre Stimme gar nicht zitterte. Auf einmal bewegte sich auch der kleine Vorhang und ein kleiner Mann mittleren Alters kam mit einem freundlichen Gesicht herausgestolpert. Sein rundlicher Bauch wölbte sich unter dem karierten Hemd und seine Brille saß ein wenig schräg auf seiner kurzen Nase. Aus freundlichen, braunen Augen blickte er Ruby entgegen.

"Was kann ich für dich tun?", fragte er mit seiner klaren, aber angenehm tiefen Stimme.
"Ich", sie brach ab. Scheiße. Ich bin so dumm. Wieso habe ich mir nicht vorher überlegt, was ich sagen will?! Hektisch strich Ruby sich eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Was sollte sie jetzt nur tun?

"Na, was willst du denn?", fragte der Koch. Ruby sagte immer noch nichts. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. "Moment mal, solltest du nicht eigentlich beim Training sein?" Langsam wurde der gutmütige Mann misstrauisch.

"Ja, das sollte ich", stimmte Ruby ihm wahrheitsgemäß zu. Sie hatte keine Ahnung, was sie anderes sagen sollte. Lügen gehörte nicht so zu ihren Stärken. "Und was machst du dann hier?", bohrte der Koch weiter nach. Jetzt wurde es kritisch. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen. Doch was?

Verzweifelt suchte sie in ihrem Gehirn nach irgendeiner passenden Ausrede. Sie musste noch ihr Schwert polieren? Nein, wieso sollte sie dann den Koch aufsuchen? Sie wollte einen Topf? Wofür denn? Schnell schob Ruby ihre kläglichen Gedanken beiseite. Doch das half ihr jetzt auch nicht weiter, denn der sonst so freundliche Koch, war jetzt schon so misstrauisch, dass es schien als wolle er sie jeden Moment rausschmeißen und wieder zurück gehen, aber dann würde er Flynn entdecken. Himmel, was sollte sie nur tun?!

"Sie wollte nur nach etwas Brot fragen. Damit wir vor dem Training nicht so hungrig sind", ertönte plötzlich eine selbstsichere Stimme hinter ihr und ein Junge trat neben sie. Flynn! Erleichterung machte sich in Ruby breit. Wie warme Sonnenstrahlen durchströmten sie ihren Körper und gaben ihr neue Kraft.

"Stimmt doch, oder?", nun schaute er sie fragend an. "Ja, ja, das stimmt", beeilte sich Ruby zu sagen. "Es gab doch gerade erst Mittagessen!", rief der erstaunte Koch. "Ihr werdet wohl noch bis zum Abendessen warten können." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand wieder hinter dem Vorhang.

Erleichtert rannte Ruby aus dem Zelt heraus. Flynn folgte ihr mit wenigen Schritten Abstand. "Das war knapp", keuchte Ruby, kaum, dass sie außer Hörweite waren. "Aber sowas von", stimmte Flynn ihr erschöpft zu.

Sorgenvoll sah Ruby zum Himmel empor. Die Sonne hatte schon fast ihren Höchststand erreicht. "Wir müssen sofort los", rief sie. Flynn gab mit einem knappen Nicken seine Zustimmung bekannt und nebeneinander rannten sie über die weite Lichtung, bis hin zum Waldrand. Sie sprangen über Zweige und Büsche, ohne Rücksicht auf Verluste an Dornen vorbei und unter Bäumen hindurch, bis sie schließlich keuchend an einer riesigen Eiche zum Stehen kamen.

Ihre grünen Blätter bedeckten fast den ganzen gewaltigen Stamm. Die Eiche überragte alle der nebenstehenden Bäume um Längen und war so alt, wie keiner der hier lebte. Eigentlich war hier der Treffpunkt, doch es war keine Menschenseele weit und breit mehr zu sehen. "Wir sind zu spät", flüsterte Ruby niedergeschlagen.

"Allerdings", ertönte auf einmal eine hämische Stimme hinter dem riesigen Stamm und ihr Ausbilder kam hervorgetreten. "Wie komme ich denn nun zu dieser Ehre, dass die wehrten Herrschaften doch noch hier auftauchen?", fragte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Angewidert blickte Ruby ihm entgegen. Es war einfach nur eklig, wie er sich freute, dass er sie jetzt bestrafen konnte.

"Entschuldigen Sie die Verspätung", brachte sie unter zusammengebissenen Zähnen so freundlich hervor, wie sie es in diesem Moment eben konnte. Allerdings hörte es sich trotzdem noch ziemlich bissig an. "Welche Ausrede habt ihr denn heute für mich parat?", fuhr der Ausbilder ungerührt fort.

Eins war klar, er würde ihnen bestimmt einen Regelverstoß aufbrummen. Sobald man drei gesammelt hatte, flog man von der Kriegsschule und stand vor dem Nichts. "Es tut uns sehr Leid. Wir dachten, das Training würde auf der Wiese stattfinden", versuchte Flynn die Situation irgendwie zu retten. Obwohl es dort nun definitiv nichts mehr zu retten gab.

"Und das soll ich euch glauben?", fragte Ausbilder Ghena gelassen. Seine Visage immer noch zu diesem hässlichen Grinsen verzogen. "Ja, denn es ist die Wahrheit", antwortete Flynn. Unterwürfig machte er einen kleinen Knicks und bedeutete Ruby mit einem mehr als auffordernden Blick es ihm gleich zu tun.

Ruby war dagegen. Sie hatte sich dieser Demütigung vorhin bei Yengon schon hingeben müssen. Nochmal wollte sie das eigentlich nicht ertragen. Doch Flynn ließ nicht locker und eine Wahl hatte sie auch nicht gerade. Seufzend kniete sie sich kurz hin, stand aber sofort wieder auf. Man musste es ja nicht übertreiben.

"Da ich euch nicht glaube, bekommt ihr beide einen Regelverstoß. Und jetzt seht schleunigst zu, dass ihr noch etwas jagt, wenn ihr nicht auch noch einen zweiten haben wollt", herrschte Ghena sie an und stolzierte, ohne sie auch nur noch eines Blickes zu würdigen, in den Wald hinein. Nach nur wenigen Sekunden hatte dieser ihn so weit verschluckt, dass nichts mehr von ihm zu sehen oder zu hören war.

"Das ist ja mal super gelaufen", stöhnte Ruby. Flynn sagte nichts. "Was sollen wir jetzt tun?", fragte Ruby. "Was wohl? Jagen", erwiderte der Junge neben ihr schulterzuckend. "Aber wir haben beide keine Ausrüstung dabei". Mit einem Finger zeigte Ruby auf seinen blanken Rücken über dem nicht wie üblich der lange Bogen hing.

"Oh man, du hast recht", stöhnend ließ er sich gegen den Baumstamm fallen und schloss kurz die Augen. Nach ein paar Augenblicken des Schweigens, stellte Ruby sich fest vor Flynn und hob das Wort: "Also, folgender Plan: Wir haben noch ungefähr eine Stunde, bis wir zurück im Lager sein müssen. Der Weg von hier bis zu eben diesem dauert circa 5 Minuten. Du rennst hin und holst die Bögen samt zwei Pfeilen.

Währenddessen suche ich nach Spuren von Beute und komme in zehn Minuten wieder her. Dort zeige ich dir dann meine Funde und wir erledigen das Tier zu zweit. Okay?", wilde Entschlossenheit stand nun in ihrem Blick. Von nichts, würde sie sich jetzt noch abbringen lassen. Flynn nickte. Das versprach ihnen die besten Erfolgschancen. Schließlich war Ruby deutlich besser im Fährtenlesen als er. Also raste er los und tat wie ihm geheißen.

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