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Kapitel 15

Großmeister Zhan?", erstaunt wich Ruby unwillkürlich einen Schritt zurück. Er starrte großspurig auf sie hinab, sagte aber nichts. Auch die anderen hielten respektvollen Abstand, als auf einmal Ausbilder Yengon dazwischen ging. Sein Gesicht hatte eine wütende, rote Farbe angenommen und seine zornige Visage kam wieder zum Vorschein.

Irgendwie beherrschte er nur zwei Gesichtsausdrücke: zornig und schadenfroh. Unbeherrscht rief er: "Wie oft muss ich euch das noch sagen?! In die Reihe!" Erstaunt schaute Ruby zur Seite und sah die etwas ängstlichen Gesichter einiger Auszubildender, die fein säuberlich in zwei Reihen, den Bergen zugewandt, Aufstellung bezogen hatten. Die großen hinten, die kleineren vorne. Stramm hatten sie die Arme an den Körper gepresst und die Köpfe starr nach vorne gerichtet. Keiner wagte es, sich zu bewegen.

Auch wenn Ruby sah, dass es einige große Mühe kostete, dem Ausbilder nicht wütend an die Gurgel zu springen. Sie eingeschloßen. Nicht alle wollten sich nun mal so leicht unterordnen - obwohl es im Krieg zumeist gar nicht anders ging.

Ein wenig perplex stellte Ruby sich zusammen mit Kayra, Neo und Flynn in die hintere Reihe, während Alina unsicheren Schrittes zur vorderen marschierte. Sie war nun mal etwas kleiner.

Allmählich kamen auch die restlichen Auszubildenden eingeschüchtert hinzu - aber alle noch pünktlich. Das Auftreten ihres Ausbilders war eine Spur ungewöhnlicher als sonst. Wobei Yengon schon immer ziemlich unberechenbar gewesen war.

"Also, heute werden wir die Grundlagen des einfachen Schwertkampfes wiederholen, damit wir dann zu den schwierigeren Übungen übergreifen können", fing Ausbilder Yengon die Stunde an und stellte sich kerzengerade vor ihnen auf.

Aus blitzenden Augen starrte Ruby ihn an. So hochnäsig, wie er da vor ihr stand, konnte etwas nicht stimmen. Er hatte ein breites Grinsen aufgesetzt, das in ihre Richtung ging. Sein hochgerecktes Kinn und seine Siegessicherheit beunruhigten sie. Doch zurückstecken würde sie ganz bestimmt nicht! Ihre dunkelroten Augen schienen Funken zu sprühen und genauso zu brodeln wie ihr Inneres.

"Ruhig bleiben", flüsterte Flynn ihr rasch zu. Doch das wollte sie nicht. Sie konnte sich selbst nicht mehr kontrollieren. Sie war einfach nur wütend. So unfassbar wütend. Sie konnte es einfach nicht ausstehen, wenn man sie behandelte, als wäre sie unreiner Dreck.

Ihre Hände hatte sie längst zu Fäusten geballt. Ihre Füße begannen sich wie von selbst in Bewegung zu setzen. Sie konnte sich selbst nicht mehr steuern. Nur diese Wut trieb sie an. Sie brannte in ihr so heiß, dass sie glaubte, daran zu Grunde gehen zu müssen. Es war, als ob da etwas aus ihr hinaus wollte. Etwas, das dort schon seit ihrer Geburt gefangen war. Sie musste es nur zulassen. Es war, als müsse sie nur eine Tür öffnen. Ihr nur einen kleinen Stoß geben und dann würden Feuermassen aus ihr herausbrechen, die alles vernichten würden. In diesem Moment wollte Ruby nichts mehr als das.

Doch plötzlich spürte sie einen heftigen Schmerz in ihrer Seite. Unwillkürlich zuckte sie zusammen und plötzlich fühlte sie sich leer. Da war nichts mehr in ihr. Verwirrt blinzelte sie ein paar Mal und schaute direkt in die schwarzen Augen von Flynn.

Besorgt musterte dieser sie von der Seite. "Du hast schon zwei Regelbrüche, vergiss das nicht", flüsterte er kurz, bevor er sich wieder nach vorne drehte. Ruby war schlichtweg verwirrt. Was war gerade mit ihr geschehen? Sie hatte keine Ahnung, aber das es absolut gruselig gewesen war, war sicher.

Dass sie nicht wusste, was da Besitz von ihr ergriffen hatte, machte ihr Angst. Es hatte sich so gut angefühlt, fast schon wie eine Droge. Eine, die abhängig machte. Sie wollte dieses Gefühl unbedingt wieder erleben. Sie wusste nicht mehr, wie sie jahrelang diese Leere in sich hatte ertragen können. Es fehlte etwas. Und sie hatte das Gefühl, dass es etwas Wichtiges war. Etwas Bedeutendes. Etwas, das gefunden werden wollte.

"Wir werden mit der richtigen Grifftechnik und den einfachen Seitenhieben anfangen. Dafür sucht sich jetzt bitte jeder einen Platz auf der Wiese aus, bei welchem ein möglichst großer Abstand zum Nachbarn garantiert ist", brüllte Yengon und holte sie damit wieder in die grausame Realität zurück. Riss sie gewaltsam aus ihren Gedanken.

Ruby verspürte normalerweise nichts als Abscheu für diesen Mann, doch in diesem Moment fühlte sie nichts. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie fühlen sollte. Doch viel Zeit darüber nachzudenken wurde ihr auch nicht gewährt. Denn schon trat Yengon, mit Großmeister Zhan an seiner Seite, ein paar Schritte zurück, damit die Jugendlichen genug Platz hatten.

Sofort begann ein wildes Durcheinander, in welchem sich um die hinteren Plätze gebalgt wurde. Flink raste Ruby zwischen den anderen hindurch und ergatterte sich so einen guten Platz am Waldrand.

Kleine Schatten der hinter ihr stehenden Bäume warfen ihre dankbare Kälte über sie und schützten sie somit vor der brandheißen Sommerhitze.

Kayra, Flynn und Alina hatten ebenso einen halbwegs guten Platz erwischt. Nur Neo stand ganz vorne. Kaum zwei Armlängen von Ausbilder Yengon entfernt. Zusammen mit noch zwei weiteren Auszubildenden, die sich allerdings lange nicht so eingeschüchtert gaben, wie Ruby vermutet hätte.

Mit Neo stellten sie sich hoch erhobenen Hauptes vor den Älteren auf. Bildeten eine undurchdringliche Front, von der von hinten nur noch die braunen, langen Haare des Mädchens, die haselnussfarbenen Neos und die blonden des anderen Jungen zu sehen waren. Ihre Schwerter hatten sie, wie Ruby, über dem Rücken hängen. Sie verliehen ihnen ein ansehnliches Aussehen, was doch respekteinflößend war.

"Wir zählen jetzt von drei runter. Dann müsst ihr eure Schwerter sofort mit dem richtigen Griff vom Rücken ziehen. Nachjustierungen sind nicht erlaubt!", rief Großmeister Zhan nun. Seine tiefe, tonare Stimme, hatte etwas besänftigendes an sich, was sein differenziertes und verschlossenes Wesen sofort wieder zunichte machte.

Manchmal kam es Ruby so vor, als hätte er irgendeine Quelle. Eine Quelle, aus welcher er seine Macht schöpfte, die ihn erfüllte und nicht mehr losließ. Die alle Umstehenden in seinen Bann zog und ihn doch seine Kälte und das Grauen in ihm sehen ließ. Manchmal schien er davon befreit und im nächsten Augenblick war er wieder gefangen. Ruby konnte ihn nicht leiden und doch faszinierte er sie auf gewisse Weise. Aber das Schlimmste daran war, dass sie anfing, sich mit ihm identifizieren zu können.

Diese Quelle, die erschien ihr ähnlich zu dem, was gerade mit ihr geschehen war. Meinte Zhan das etwa mit anders? Sie wusste es nicht, aber allein diese Vermutung ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Sie wollte nicht so sein wie er. Das konnte und durfte einfach nicht wahr sein. Angst machte sich in ihr breit, die alles andere zum Verstummen brachte.

Die hohe, nervtötende Stimme Yengons riss sie abermals aus ihren Gedanken und ließ sie all ihre Muskeln anspannen. Doch die Angst, die blieb.

"Drei, zwei und eins!", schallte es durch die Luft und gleichzeitig waren anderthalb Dutzend Hände zu hören, die beschwingt nach ihren Waffen griffen - und Ruby war eine davon. Sie war einfach nur unglaublich froh eine Waffe in der Hand halten zu können. So hatte sie wenigstens das Gefühl, sich verteidigen zu können, wenn es drauf ankam.

Ihre Hände hatten den Griff des Schwertes kompakt umschlossen. Die Waffe zeigte nun mit der Spitze nach vorne und die Klinge war diagonal in die Höhe gestemmt. Ruby selbst war leicht in die Knie gegangen und hatte ihren Oberkörper nach vorne gebeugt, während ihr ganzes Gewicht auf den Fußspitzen lag. Wie zum Eisblock erstarrt, hielt sie diese Haltung - was gar nicht so einfach war.

Reglos standen alle Auszubildenden auf der großen Wiese und beobachteten aufmerksam, wie Yengon und Zhan durch die Reihen schritten und jeden genau inspizierten.

Als der Großmeister bei ihr angekommen war, kam es Ruby so vor, als würde er länger als bei den anderen stehen bleiben. Kritisch betrachte er ihre Haltung. Na, was hat er jetzt schon wieder rumzumäkeln?, dachte Ruby bei sich, mit einer Mischung aus Säuerlichkeit und Nervosität. Dann kam auch noch Ausbilder Yengon dazu.

Kurz berieten sie sich und Ruby kamen diese Sekunden wie Stunden vor. Wenn sie etwas an ihrer Position auszusetzen hatten, dann konnte mit ihr genau dasselbe passieren, wie mit Yaras Bruder und all den anderen Verschwundenen.

Doch auf einmal gingen die Älteren weiter und Ruby fiel ein Stein vom Herzen. Auch wenn sie wirklich nicht gewusst hätte, was sie falsch gemacht haben sollte.

Als die Lehrmeister wegschauten, riskierte sie schnell einen Blick zur Seite, an welcher sich Yara positioniert hatte. Ihre Haltung war ein exaktes Duplikat des ihren und bei dem Mädchen gingen sie einfach ohne weitere Beachtung vorüber.

Wütend richtete Ruby ihren Blick wieder den Bergen zu, die als massiger Fels noch weit über die Wolken hinausgingen, welche gerade in weißen Fäden über dem hellblauen Himmel schwebten. Was haben die nur gegen mich, fragte Ruby sich etwas verzweifelt, doch wusste, dass sie darauf wohl keine Antwort erhalten würde. Zumindest nicht so bald.

Anscheinend hatte niemand etwas falsch gemacht, denn nach ihrem Kontrollgang stellten die Erwachsenen sich ohne ein weiteres Wort wieder vor die Gruppe. Ausbilder Yengon ein wenig enttäuscht, dass anscheinend niemand versagt hatte. Großmeister Zhan hingegen wie immer undurchschaubar.

Yengon hob kurz seinen Arm in die Höhe und zeigte dann mit dem Zeigefinger und dem Daumen eine zwei. Als alle es gesehen hatten, formte er seine Hand zu einer Faust, um kurz darauf den Zeigefinger und den Mittelfinger als zwei waagerechte Striche darzustellen. Sofort begriffen alle und stellten sich wieder in der Ausgangssituation auf. Zwei Reihen. Auch dies war sehr nützlich für den Kampf und wurde oft geübt - also keine allzu schwere Aufgabe. Dementsprechend desinteressiert zeigte sich auch der Großmeister.

Mit dem Rücken zu den Auszubildenden, wandte er sich an Yengon und begann ihm etwas zuzuflüstern. Gespannt hielten alle den Atem an und versuchten zu verstehen, was gerade gesagt wurde. Die ersten lösten sich schon aus ihrer eher versteinerten Position und beugten sich nach vorne, um mehr zu hören. Ruby war gespannt.

Doch genau in diesem Moment zog ein starker Wind auf und trug die Worte des Großmeisters hinfort. Enttäuscht taten alle schnell so, als sei nichts geschehen. Die beiden drehten sich wieder zu ihnen und Ruby sah, wie die Augen des Ausbilders wieder zu leuchten begannen. Kein gutes Zeichen bei ihm. Irgendetwas heckten die aus.

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