Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 13

Am nächsten Morgen wachte Ruby schon früh auf. Die Sonne begann sich gerade erst zu regen und einen neuen Tag anzukündigen. Müde blieb sie einfach liegen. Heute, am vierten Tag der Woche, waren immer die schlimmsten Trainingseinheiten dran. Zuerst Ausdauer und Tarnung. Dann bei Ausbilder Yengon Schwertkampf - was eigentlich ihre Lieblingsdisziplin war, doch durch diesen Mann einfach nur unerträglich wurde - und nach dem Mittagessen dann öde Geschichtslehre.

Um Ausbilder Legon zu zitieren: "Die Geschichte ist eine der wichtigsten Grundbausteine eines jeden Lebens. Wer sie nicht kennt, gehört verbannt. Denn er kennt nicht die Ursprünge der Gesellschaft." Immer wieder beharrte er auf seinem Vorsatz, doch Ruby fand ihn einfach nur unnötig.

Klar kamen manchmal auch spannende Sachen dran, aber wofür brauchte man das? Jeder Mensch hatte doch seine eigenen Denkmuster, wie sollte man denn dieselben Fehler, wie seine Vorfahren machen? Wäre es da nicht besser, wenn man sie nicht mal kannte, um gar nicht erst auf solche Gedanken zu kommen? Außerdem lebte man im hier und jetzt. Wieso sollte man seine Zeit mit der Vergangenheit verschwenden, statt sie für die Gegenwart zu verwenden?

Seufzend rollte sie sich auf die Seite und damit der Zeltwand zu. Neben ihr schliefen Kayra und Alina noch tief und fest. Kayra in der Mitte und Alina außen. Um die Trainingsstunden machte Ruby sich allerdings gerade gar nicht so viele Gedanken. Es war mehr ihr Platzhalter, um nicht an Flynn denken zu müssen.

Sie hatten gestern kein Wort mehr miteinander gesprochen. Während die anderen so getan hatten, als sei alles normal, hatten sie sich extra weit auseinander gesetzt und sich nicht am Gespräch ihrer Freunde beteiligt.

Wieso musste das alles nur so kompliziert sein? Sollte sie ihm einfach verzeihen? Vielleicht hatte er auch Recht? Doch sie waren beide zu stolz, um zuzugeben, dass sie etwas falsch gemacht hatten. Oder besser gesagt zu stur.

In ihre Grübeleien vertieft schwanden die Stunden dahin, sodass es schließlich Zeit für's Frühstück wurde. Auch wenn Ruby eigentlich ein ganz geselliger Mensch war, schätzte sie doch auch das alleine sein. Also beschloss sie Alina und Kayra nicht zu wecken, sondern sich einfach ohne sie auf den Weg zum Essenszelt zu machen. Jetzt war sie sowieso schon wach.

Wie immer hatte sie sich ihr weißes Gewand übergestreift und die schwarzen, schulterlangen Haare einmal kurz durchgekämmt. Um sie in einem Zopf zusammen zu binden, waren sie einfach zu kurz.

Im Essenszelt waren nur ein paar vereinzelte Auszubildende anzutreffen, die leise ihr Essen aßen. Die meisten schliefen zu solch unmenschlichen Zeiten schließlich normalerweise noch. Doch auch schon so früh füllte der frische Duft nach warmen Brötchen die Luft. Fast schon verführerisch schien er sie anlocken zu wollen.

Schnell schnappte Ruby sich einen der bereitstehenden Porzellanteller und lud sich darauf zwei kleine Brötchen mit ein wenig Marmelade. Dann füllte sie noch schnell ein Glas mit Wasser und trug beides zu ihrem Stammplatz. Den Blick hielt sie dabei immer auf ihre wertvolle Fracht gerichtet, damit auch ja nichts verloren ging.

Gerade als sie sich setzen wollte, bemerkte sie jedoch, dass noch jemand an ihrem Tisch Platz genommen hatte. Und, wie es bei ihrem Glück auch gar nicht anders sein konnte, war es natürlich Flynn. Erschrocken hielt sie inne. Unschlüssig was sie nun tun sollte. Einerseits hatte sie ihm noch nicht ganz verziehen, andererseits hatte sie auch keine Lust auf Streit.

"Setz dich", sagte Flynn und schaute sie ein wenig scheu an. Erleichtert ließ sich Ruby auf die Bank fallen. Kurz saßen sie schweigend so da, doch dann gab Flynn sich einen Ruck. "Hast du es auch schon gehört?", ein funken Besorgnis blitzte in den Augen des Jungen auf. Sofern das bei diesen dämonischen, schwarzen Augen überhaupt möglich war.

"Nein, was denn?", fragte Ruby und legte interessiert ihr Essen, in welches sie gerade genüsslich hatte reinbeißen wollen, wieder zurück auf ihren Teller.

"Es wird gemunkelt, Großmeister Zhan hätte ein so plötzliches Interesse an unserer Ausbildung, weil Kitekka es geschafft hat, die östlichen Gebiete zu erobern. Sie werden immer stärker!", flüsterte er. Geschockt starrte Ruby ihn an. "Nein!", krächzte sie. Kitekka war das brutalste und schlimmste der drei Königreiche. Es durfte nicht noch stärker werden. Das konnte einfach nicht sein.

"Doch", fest schaute Flynn ihr in die Augen. Und auch wenn er nichts sagte, wusste Ruby, dass er sich auch gleichzeitig bei ihr entschuldigen wollte. Sie kannten sich einfach so gut, dass sie es allein schon an seiner verkrampften Art und der Weise wie er sie anblickte, festmachen konnte. Und auf einmal ging es nicht mehr um die nahende Bedrohung, sondern um ihre Freundschaft.

"Ruby, es tut mir Leid. Ich war einfach so besorgt wegen Kitteka und da sind mir alle Sicherungen durchgebrannt. Unsere Probleme kamen mir auf einmal so nichtig vor und deshalb habe ich einfach überreagiert. Es tut mir echt Leid", erklärte er. Seine Stimme war zum Ende hin immer leiser geworden und er traute sich nicht, Ruby in die Augen zu schauen.

Diese stockte kurz, doch dann lächelte sie leicht und nickte. Flynn schien ein Stein vom Herzen zu fallen und sie wussten beide, dass alles zwischen ihnen wieder in bester Ordnung war.

Den Rest des Frühstücks alberten sie wieder ganz normal herum und Ruby fühlte sich dabei so frei und glücklich, wie schon lange nicht mehr. Flynn war ihr einfach zu wichtig, als dass sie Streit mit ihm haben mochte. Geschweige denn ertragen konnte. Nach und nach kamen auch ihre anderen Freunde dazu.

Ruby sah, wie Kayra sich verstohlen zu Alina beugte und ihr erleichtert zuzwinkerte. Anscheinend waren auch sie froh, dass Flynn und sie sich wieder vertrugen. Aber ganz ehrlich? Was wäre eine Freundschaft ohne Streit? Durch solchen, wächst man doch nur näher zusammen. In diesem Moment war alles gut und die Welt in bester Ordnung - mal abgesehen von der Sache mit Kitteka.

Zumindest solange, bis Yara ins Zelt gestürmt kam. Hektisch sah sie sich um und erst als sie Ruby entdeckte, schien sie sich ein wenig zu beruhigen. Doch trotzdem sah sie sehr aufgelöst aus. Sofort erstarben alle Gespräche und das Mädchen raste auf ihren Tisch zu.

"Yago ist weg", brachte sie unter Tränen hervor. Alarmiert schauten alle zu ihr hoch. Ihr Gesicht war verweint und sie sah müde aus. Ihre braunen Haare hingen ungepflegt an ihr herunter.

"Was meinst du mit weg?", fragte Ruby nach. "Setz dich doch!", fügte Alina besorgt hinzu. "Er...er ist nachdem er gegen Großmeister Zhan gekämpft hat, einfach verschwunden", berichtete sie stockend. Es schien, als würde sie jeden Moment wieder losheulen. Yago war ihr Zwillingsbruder und die beiden waren unzertrennlich.

"Er wollte nur mal kurz in den Wald gehen und ist dann nie wieder aufgetaucht. Ich habe ihn die ganze Nacht gesucht, aber er ist nicht da", die pure Verzweiflung sprach nun aus dem Mädchen heraus. "Wir werden ihn finden, zusammen!", rief Flynn sofort aus und Zustimmung machte sich unter den Freunden breit. Auch einige andere Auszubildende, die das ganze mitgehört hatten, bekundeten ihre Hilfe.

Dankbar schaute Yara in die Runde. Doch Kayra schien schon die ganze Zeit so nachdenklich. Nun unterbrach sie die anderen. "Ich glaube ehrlich gesagt, wir sollten das aber dringend vor den Ausbildern geheim halten", meinte sie zögernd. "Erinnert ihr euch noch an das, was Großmeister Zhan gesagt hat? Die, die er nicht für würdig hält, sollen an einen anderen Ort gebracht werden." Zögernd wandte sie sich Yara zu. "Vieleicht ist deinem Bruder genau das passiert."

Kurz sah Yara nachdenklich aus, doch dann nickte sie langsam: "Kann sein. Er war so nervös, dass er nicht mal mehr sein Schwert richtig halten konnte."

Auf einmal fiel Ruby etwas ein. "Vermisst noch jemand jemanden?", rief sie durch das Essenszelt. Zum Glück waren die Ausbilder nicht hier. Morgens machten sie immer eine geheime Besprechung.

Zweifelnd traten noch ein paar weitere Schüler aus der Menge, die sich angesammelt hatte, hervor und berichteten, dass sie ihre Freunde auch nicht mehr gesehen hatten. "Dann suchen wir sie heute Nacht gemeinsam", schlug Neo plötzlich vor. Er hatte sich bis jetzt im Hintergrund gehalten, doch schien nun sehr entschlossen zu sein.

Zuerst zögerten die meisten, doch als Kayra, Ruby, Yara, Alina und Flynn sofort zustimmten und dem Vorhaben eine Chance geben wollten, überwanden sich auch ein paar andere. Dennoch gab es auch welche, die gar nichts sagten. Besorgt musterte Ruby sie. Wenn sie wollten, konnten diese Auszubildenden alles den Ausbildern verraten und sie wären verloren.

"Treffen wir uns heute Nacht alle bei der großen Trainingswiese?", fragte sie in die Runde und wieder bekam sie Zustimmung. Damit wäre das also geklärt. Dennoch war Ruby besorgt. Wenn die Ausbilder davon Wind bekamen, dann waren sie Geschichte. Allein schon, weil sie das hinter ihrem Rücken taten.

Ein mulmiges Gefühl machte sich in Ruby breit, als sie sich zurück auf die Bank setzte. Auch die anderen Auszubildenden setzten sich wieder - und das keine Sekunde zu früh. Denn genau in diesem Moment, kamen die Ausbilder alle mit grimmigen Mienen hereingestürmt. Ihr Gespräch schien nicht von fröhlicher Natur gewesen zu sein.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro