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46. Kapitel: „So, wie mich euer Scheiß nichts angeht..."

46. Kapitel: „So, wie mich euer Scheiß nichts angeht, so geht dich unserer nichts an…“

 

Am nächsten Morgen, wachte Kyle auf und spürte die Last die auf ihm lag. Wie sollte er seiner Mutter nur erklären, dass es für sie das Beste sei, sich in eine therapeutische Einrichtung zu begeben?

Er legte sich den Arm über die Augen und vermisste die Wärme eines Körpers neben ihm. Das wäre es gewesen, was er in diesem Moment brauchte, doch Sam war zu weit weg um diesen Wunsch verwirklich zu können. Stöhnend richtete er sich auf und setzte die Füße neben dem Bett auf den weichen, mit Teppich überzogenen, Fußboden ab. Die Nacht in seinem Jugendbett war anstrengend gewesen. Das Bett in seiner Wohnung war locker um die Hälfte breiter. Dort konnte er sich aubreiten. Dieses Bett hingegen war alt, knarrte wenn man sich darin bewegte und der Platz reichte gerade noch dafür aus, sich einmal umzudrehen. Tat man dies, so gelangte man bereits am anderen Enden an.

Nach über zwei Monaten wieder in seinem alten Zimmer zu sein, fühlte sich äußerst befremdlich an. Er hatte das Gefühl, sich längst von seinem alten Ich verabschiedet zu haben. Nicht nur von seinem „Looser-Ich“, sondern auch von seinem Playerdasein. Er war nicht mehr der Selbe wie vor drei Monaten, das war ihm klar.

Er blickte sich im Raum um und entdeckte Poster von bekannten Fußballspielern und Weltstars. Auf einer Kommode standen unterschiedliche Dinge, die er, als er ausgezogen war, nicht hatte wegschmeißen wollen. Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.

Als es an seiner Tür klopfte, rief er etwas irritiert „Ja?“, da er sich nicht erklären konnte, wer um sieben Uhr morgens bereits scharf darauf war, ihn zu sehen. Als die Tür jedoch nicht wie erwartet aufging, rief er, als es erneut klopfte, noch einmal „Ja bitte? Komm rein!“

Doch auch diesesmal tat sich nichts und langsam dämmerte es ihm, wer vor der Tür stand. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und er ging mit zwei großen und schnellen Schritten auf die Tür zu, um sie zu öffnen. Vor ihm stand ein knapp 90 cm großer Kerl, der gerade auf den Zehenspitzen versucht hatte, die Klinke zu erreichen. Als er jedoch merkte, dass sich die Tür auch ohne sein Zutun geöffnet hatte, schaute er überrascht nach oben und ein dickes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Onkel Kyle, Onkel Kyle. Komm mit, du musst mir was zeigen!“, erklärte der kleine Jamie und blickte mit großen silberblauen Augen zu ihm auf. Jamie hatte eindeutig die Augen seines Vaters geerbt. Das Gesicht, die Nase und den Mund, hatte er zwar von Carly doch bei den Augen hatten sich Alex’ Gene durchgeschlagen. Wie er diesen Typen hasste. Wie hatte er nur seine Schwester und seinen eigenen Sohn sitzen lassen können? Da war es ihm scheißegal, ob sich Alex mittlerweile bemühte Kontakt zu ihnen zu halten. Seiner Ansicht nach, hatte er jedes Recht darauf, sich Jamies Vater schimpfen zu dürfen, verwirkt.

„Ich muss dir was zeigen?“, fragte Kyle mit hochgezogenen Brauen als Antwort auf Jamies vorherige Aussage. 

Eifrig nickte der kleine Junge und nahm mit seiner kleinen Hand Kyles Pranke in die seine und zog ihn mit sich. Da Kyle zu neugierig darauf war, was Jamie meinte, folgte er ihm kommentarlos und so kamen sie einige Sekunden später schon an ihrem Ziel an. Kyle betrat Jamies Zimmer, das sich in den letzten Jahren stark verändert hatte. Autos und Superhelden zierten jetzt die Wände des Jungenzimmers und auch stand ein Hochbett da jedoch befand sich keine Leiter daran, so dass Jamie nicht nach oben klettern konnte. Stattdessen vermutete Kyle, dass sich seine Matratze in dem unteren Bereich befand, der im Moment jedoch mit Decken zugehängt war und somit den Blick auf das Bett verdeckte.

„Schau mal! Meine Höhle!!“, sagte Jamie freudestrahlend. Jetzt verstand Kyle auch. Jamie hatte gemeint, er müsse Kyle etwas zeigen und nicht andersherum nur hatte der kleine Bursche die Wörter mal wieder durcheinandergebracht.

„Wow, ist das deine eigene Höhle?“ fragte Kyle begeistert und ging auf diese zu.

Die offensichtlich professionell befestigte Decke und die darauf festgeklebten Plastiktierchen wiesen darauf hin, dass Jamie diese Höhle nicht alleine gebaut haben konnte. Da war fachmännische Hilfe anwesend gewesen!

„Wer hat die denn gebaut??“, fragte Kyle weiter und ging dabei in die Hocke um in das Innere sehen zu können. Dort befanden sich einige Kuscheltiere und ein Bilderbuch neben einer roten Lampe.

„Daddy und ich haben die Höhle gebaut!!“, sagte Jamie und Kyle entdeckte ihn Freudestrahlend neben sich stehen.

„Ehrlich? Daddy und du? Ganz alleine?“, fragte Kyle und stellte fest, dass es ihm gar nicht behagte zu wissen, dass Alex offensichtlich auch hier bei Carly zu Hause desöfteren zu Besuch war. Er verabscheute diesen Kerl!

„Das hat bestimmt viel Spaß gemacht!“, fügte er dennoch hinzu denn er wusste sehr genau, wie sehr Jamie seinen Vater vergötterte.

„Ja! Magst du mal hinein gehen?“

Jamie wartete Kyles Antwort gar nicht erst ab sondern kletterte auf sein Bett und kurz darauf waren auch seine Beinchen verschwunden. Kyle hoffte stark, dass das Bett ihn aushielt und beschloss, hinterher zu klettern. Drinnen angekommen setzte er sich neben Jamie, der mit dem Rücken an die Wand gelehnt da saß und mit seinen Beinchen zappelte, während er besagtes Bilderbuch auf ihnen liegen hatte.

„Oh ein Buch über Handwerker!“, sagte Kyle beeindruckt und blätterte es auf.

„Ja!! Ich will Handwerker sein!“, erklärte Jamie und Kyle wunderte sich immer wieder darüber, wie gut Jamie bereits sprechen konnte. Carly hatte ihre Sache wirklich gut gemacht und das obwohl sie es nicht einfach gehabt hatte.

Kyle war auch ohne nachzufragen klar, warum Jamie dies werden wollte.

Alex war, kurz vor Jamies Geburt wieder zurück in die Stadt gekehrt und hatte etwas von „Veränderung“ gelabert, doch Kyle hatte ihm dies nicht abgenommen. Alex hatte noch nie etwas auf die Reihe bekommen und so hatte Kyle nur darauf gewartet, dass er wieder verschwand. Tatsächlich hatte sich Alex jedoch einen Job bei einer in der Stadt angesiedelten Firma besorgt und arbeitete jetzt für Lou Carston, dem größten Bauunternehmer im Umkreis. Lou war ein alter Mann und brauchte stets Unterstützung und junges Blut in seinem Betrieb und so hatte er Alex mit der allergrößten Freude bei sich aufgenommen. Kyle musste Alex diesem Bastard zumindest eine Sache zugestehen: Bis jetzt, drei Jahre später, war er immer gewissenhaft in der Arbeit aufgetaucht und machte seine Sache wohl sehr gut. Nicht, dass Kyle ihn gefragt hätte, aber er hatte ein paar mehr oder minder zufällige Gespräche mit Lou geführt, in welchen der alte Mann Alex stets in den Himmel gelobt hatte.

„Weißt du Onkel Kyle, ich bin immer hier!“, hörte er eine kleine weiche Stimme sagen und blickte zu Jamie hinunter, der mittlerweile an seinen Oberkörper gelehnt da lag und Kyles Herz damit ein wenig zum schmelzen brachte. Er liebte es, Jamie bei sich zu haben. Dieser kleine Junge gab ihm die Hoffnung, dass er doch noch die Kurve kratzen konnte.

„Ja das wäre ich vermutlich auch, wenn ich so eine tolle Höhle hätte wie du sie hier hast!“, erwiderte Kyle und sah, dass Jamie ein klein wenig traurig zu sein schien.

„Jamie, was ist denn los?“, fragte er vorsichtig. Jamies blaue Augen richteten sich auf ihn.

„Wenn Mommy und Daddy oder Mommy und Grandma sich streiten, dann verstecke ich mich oft hier!“, erklärte der Kleine und Kyle spürte, wie sich sein Herz bei diesen Worten langsam zusammenzog.

„Wenn Mommy und Daddy sich streiten?“, fragte Kyle, weil er mehr darüber erfahren wollte.

Jamie nickte schnell und blickte dann wieder zu Kyle hinauf.

„Ja, Mommy schreit oft, wenn Daddy mich wieder zurück bringt. Dann schickt sie mich ins Zimmer…“, erzählte er und Kyle fragte sich, was Alex und Carly eigentlich überhaupt noch miteinander zu schaffen hatten. Der Umgang war klar geregelt, doch weshalb sollte Carly sich dann mit Alex streiten?

„Kleiner, das wird sich schon alles irgendwann klären, das verspreche ich dir! Und außerdem hast du ja diese Höhle hier und da kann dir niemand was zu Leide tun!“, versuchte Kyle Jamie zu beruhigen. In diesem Haus geschahen offenbar einige Dinge, über die er keinen Überblick mehr hatte und auf die er vielmehr keinen Einfluss mehr zu haben schien.

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Sam und Janine waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und waren erst spät am Abend wieder zurück gekommen. Janine hatte sich spontan über Nacht bei Sam einquartiert und so hatten sie sich noch einen Film reingezogen bevor beide todmüde ins Bett gefallen waren. Über das Thema „Kyle“ hatten sie glücklicherweise nicht mehr gesprochen. Genau aus diesem Grund hatte Sam gar nicht erst mit jemandem sprechen wollen. Sie hatte nicht gewollt, dass ein falscher Eindruck entstand.

Heute war Janine in aller Frühe nach Hause gefahren und so befand sich Sam, jetzt am späten Nachmittag, alleine in ihrer Wohnung und versuchte sich gerade an einigen Passagen ihrer Abschlussarbeit, als das Telefon klingelte.

Als sie auf das Display blickte stellte sie fest, dass dies eine Nummer von außerhalb war und so ging sie stirnrunzelnd ran.

„Hallo?“, sagte sie in den Hörer und ging gleichzeitig wieder zurück ins Wohnzimmer.

„Hey Sam!!“, hörte sie Kyles Stimme und spürte sofort einen kleinen Hüpfer in ihrem Körper. Sie war froh seine Stimme zu hören.

„Kyle! Na wie läufts?“, fragte sie fröhlich, obwohl ihr noch vor ein paar Minuten beinahe die Augen zugefallen wären.

„Naja, schlechter als erwartet. Du hör zu, ich hab dem Coach auch schon Bescheid gesagt, aber ich dachte, ich meld mich noch mal bei dir! Sieht so aus, als würde sich mein Spontantrip noch mal um ein paar Tage verlängern!“, erklärte er ihr und klang dabei nicht sonderlich fröhlich.

„Kyle, alles in Ordnung bei euch?“, fragte sie ihn besorgt und öffnete die Terrassentür um ein wenig frische Luft zu schnappen. Mit dem Telefon in der Hand, lehnte sie sich gegen die Mauer.

„Naja, nicht so wirklich, aber das erzähl ich dir am Besten, wenn ich wieder zuhause bin!“, sagte er kurz angebunden. Sie hatte ein ungutes Gefühl und auch spürte sie genau, dass sie das einfach nichts anging und er sie aus seinen Privatangelegenheiten raushalten wollte. Das gefiel ihr zwar nicht, doch musste sie sich damit wohl oder übel abfinden.

„Wann bis du dann also wieder da?“, fragte sie jetzt, da sich Stille zwischen den beiden ausbreitete.

„Ich schätze einmal am Samstag pünktlich zur Abfahrt!“, antwortete er.

„Ok, gut. Dann wünsch ich dir noch viel Erfolg und wir sehen uns Samstag, oder?“

Kyle war für einen kurzen Moment ruhig und sagte schließlich „Ja, wir sehen uns Samstag! Und Sam??“, Sofort stellte Sam sich aufrecht hin und erwartete, dass er etwas sagen würde, was ihr missfallen oder zu sehr gefallen würde.

„Ja?“, sagte sie in den Hörer hinein und spürte, dass Aufregung in ihr aufwallte.

Wieder war es still am anderen Ende der Leitung.

„Kyle?“, fragte sie nach einigen Sekunden, dies veranlasste ihn dazu endlich wieder etwas zu sagen.

„Ach nichts, vergiss es! Wir sehen uns dann Samstag!!“, und ohne ein weiteres Wort legte er auf und Sam hörte nur noch das stetige Tuten der Leitung.

Was geschah da bei ihm zuhause nur, dass er sich so…Sam wusste nicht, wie sie es ausdrücken sollte.

Sie nahm den Hörer in die Hand und blickte noch kurze Zeit darauf, dann schritt sie ins Wohnzimmer zurück, knallte das Telefon auf seinen Platz und ging in ihr Zimmer, wo sie sich etwas überzog. Sie musste raus hier. Sie hielt keine Minute länger in der stickigen Wohnung aus. Sie brauchte Ablenkung!

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„Mom, du musst doch endlich einsehen, dass es dir NICHT gut geht!!“, sagte Kyle etwas zu vehement und klatschte dabei mit der flachen Hand auf den Tisch. Sein Telefonat mit Sam war bereits eine Stunde her und die Ruhe, die er in diesen Minuten empfunden hatte, war mit einem Schlag wie weggeblasen.

„Kyle, ich verbitte mir, dass du so mit mir sprichst Liebling!“, sagte seine Mutter und wirbelte in der Küche umher. Sie schien ihn gar nicht richtig zu bemerken!

„Ich weiß, dass es mir im Moment einfach fantastisch geht!“, fügte sie hinzu, während sie gerade Tee in ihr Glas goss.

„Mom, du wurdest verhaftet! Du wirst angezeigt! Das ist nicht Nichts, verstehst du das denn nicht? Wenn du nicht endlich einsiehst, dass du professionelle Hilfe brauchst, dann lassen sich dich am Ende noch einweisen! Du kommst aus dieser Sache so schnell nicht mehr raus!“, versuchte Kyle es erneut, dieses mal etwas einfühlsamer.

„Ach mein Junge. Das wird sich schon klären, so wie es sich die letzten Male auch schon geklärt hat!“, sagte sie mit singender Stimme und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. Endlich konnte er von Auge zu Auge mit ihr sprechen.

„Nein, das wird es nicht! Die Anzeige wurde bereits gestellt und der Staatsanwalt klärt gerade, ob es zur Anklage kommt. Dafür stehen die Chancen jedoch sehr gut, da es bereits das sechste Mal innerhalb von nur vier Monaten war! Du steckst in ernsthaften Schwierigkeiten!“, erklärte er ihr, zum bereits dritten Mal.

„Ach Papperlapapp, die wollen mir doch nur Angst machen! Mir und meinen Kindern!“, erwiderte seine Mutter und trank einen großen Schluck Tee.

Kyle schüttelte ein wenig resigniert den Kopf. WAS konnte er nur sagen, damit seine Mutter verstand, in welcher Lage sie sich befand?

„Sie werden dich einsperren Mom! Und ich kann nichts dagegen tun!“ Diese Worte sprach er so leise, dass er sich nicht einmal sicher war, ob seine Mutter sie verstanden hatte. Doch offenbar hatte sie das, denn jetzt sprang sie, wie von der Tarantel gestochen, auf.

„Du verrätst mich? Ich bin deine Mutter Kyle! Du bist genau wie dein Vater. Auch er hat nie etwas dagegen getan, wenn sie mich eingesperrt haben!“, ihre Augen füllten sich bei diesen Worten mit Tränen.

„Sie haben dich nicht eingesperrt, du bist freiwillig dort hingegangen!“, den Part mit seinem Vater ließ er absichtlich unkommentiert.

Vehement schüttelte seine Mutter den Kopf.

„Nein, nein, nein! Sie haben mich eingesperrt und dein Vater hat nie etwas dagegen getan. Er hat mich dort nicht rausgeholt, deswegen musste er gehen!“, sagte seine Mutter. In diesem Moment erstarrte Kyle. Als er zu ihr aufblickte erkannte er nichts von der Frau die ihn aufgezogen hatte, an ihr. Sie schien irgendwo, nur nicht in dem Hier und Jetzt zu sein. Langsam stand er auf.

„Mom, alles in Ordnung mit dir?“, fragte er und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus, während er kleine langsame Schritte auf sie zuging.

„Er hat immer behauptet er liebt mich. Er hat immer gesagt er will nur das Beste für mich! Doch das hab ich ihm nicht geglaubt, weißt du?! Er hat gedacht, er könnte mich an der Nase herumführen, doch ich habe ihm gesagt er solle gehen und nie wieder zurückkehren. ER war es doch, der mich so krank gemacht hat!“, eine Träne wanderte über ihre Wange. Kyle war mittlerweile stehen geblieben. Von was sprach seine Mutter da?

„Ich habe ihm gesagt er soll verschwinden und nie wieder zurückkehren. Sollte er es doch tun, so hätte ich ihn einsperren lassen! Wegen Körperverletzung, wegen irgendwas, Hauptsache er war nicht in meiner Nähe und schau, wie gut es uns ohne ihn gegangen ist!!“, sagte seine Mutter und lachte auf einmal auf.

„Du hast gesagt, er hat uns einfach verlassen!“, erwiderte Kyle. Sein Mund war staubtrocken.

„Hat er doch! Er hat nicht mal lange um euch gekämpft!“, sagte seine Mutter und offenbar war sie sich immer noch sicher, dass sie das Opfer in dieser ganzen Geschichte war. Kyle hingegen, konnte nicht glauben was er da hörte.

„Du hast gesagt, er hat uns verlassen und sich nie wieder gemeldet!“, wiederholte Kyle mit dem kleinen Zusatz. Seine Mutter hatte immer gesagt, dass sein Vater egoistisch gewesen sei. Dass er kein Interesse an ihm und Carly gehabt hätte und jetzt erzählte sie ihm auf einmal diese Variation? Was sollte er ihr überhaupt glauben?

„Mom, ich glaube es ist besser, wenn du dich jetzt hinlegst. Wir können danach weiter reden!“, erklärte er ihr und ging auf sie zu. Er hatte ein äußerst ungutes Gefühl, doch wollte er sich nicht eingestehen, dass er seiner Mutter glaubte.

Er konnte sich noch sehr genau an seinen Vater erinnern. Er war wie ein Berg gewesen, ein Berg der einen immer beschützen würde und von einem Tag auf den nächsten, war er fort gewesen. Kyle hatte gewusst, dass sein Vater ihn und Carly liebte, doch nicht mal ein paar Worte des Abschieds waren gefallen. Sie waren beide am nächsten Morgen aufgewacht und sein Vater war nicht mehr dagewesen. Seine Schränke waren leer geräumt, seine Sachen aus dem Badezimmer verschwunden. Nur die Werkzeuge in der Garage hatte Kyle noch finden können, doch auch diese waren einige Tage später, als er aus der Schule gekommen war, verschwunden gewesen.

„NEIN!!“, schrie seine Mutter plötzlich los und riss Kyle damit aus seinen Gedanken.

„Ich werde mich jetzt nicht hinlegen! Du hast mir nichts zu sagen, NICHT DU!!“, schrie sie weiter. Kyle erschrak dabei so sehr, dass er einen Satz nach hinten machte und seine Arme anhob um ihr zu signalisieren, dass er nichts Böses im Sinn hatte.

„Es ist alles in Ordnung, beruhige dich!“, sagte er mit zittriger Stimme. Er hörte, wie die Haustür zuknallte und dann einige holpernde Schritte den Gang entlang kamen, bevor die Schwingtür zur Küche aufging und Carly dastand.

„Was hast du mit ihr gemacht?“, fragte sie schockiert. Keine zehn Sekunden später ging die Schwingtür erneut auf und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung stand auch noch Alex in der Tür.

„Mom, ganz ruhig! Was ist geschehen?“, fragte Carly sie mit weicher Stimme und ging langsam auf sie zu. Seine Mutter hingegen lief weinend und schreiend durch die Küche. Eine Gänsehaut breitete sich auf Kyles Körper aus. Das hatte er verursacht! Was war nur geschehen? Was hatte er falsch gemacht?

„Mommy? Ich bins Carly. Komm, gehen wir nach oben. Dort lasse ich dir ein heißes Bad ein und schalte dir deine Lieblingsmusik ein, was meinst du?“, sprach Carly weiter. Sie erschien ihm so erwachsen, so souverän in dieser absurden Situation!

Kyles Blick wanderte kurz zu der Tür, wo immer noch Alex stand und die Situation ebenfalls still beobachtete. Dieser Mistkerl hatte sich kaum verändert.

„Ja das wäre gut!“, hörte er seine Mutter sagen und sofort sah er wieder zu den beiden hinüber. Seine Mutter ergriff Carlys Hand, die sie ihr entgegengestreckt hatte und folgte ihr, ohne jegliche Wiederworte.

„Er will mich wegsperren lassen Carly. Dein Vater will mich wegsperren lassen!“, sagte seine Mutter. Kyle spürte einen heftigen Stich im Herzen. Dachte seine Mutter gerade wirklich, dass er sein Vater wäre? Langsam beschlich ihn das Gefühl, dass es seiner Mutter nicht nur wegen der manischen Depression so schlecht ging. Carlys Blick wanderte kurz zu Kyle hinüber und sie flüsterte ihm „Ich mach das, warte hier unten auf mich!“, zu bevor sie auf Alex zusteuerte, der ihr die Tür aufhielt. Keine zwanzig Sekunden später, waren sie und seine Mutter aus der Küche verschwunden und nur das Geräusch der zu schwingenden Tür war zu vernehmen.

Kyle stand vollkommen perplex in der Küche. So hatte er seine Mutter noch niemals gesehen! Sie hatte oft geweint, hatte oft gelacht, doch so ausgeflippt war sie noch nie!

„Alter, alles in Ordnung mit dir?“, hörte eine tiefe dunkle Stimme fragen und blickte auf. Für einen kurzen Moment hatte er total vergessen, dass Alex hier war. Endlich jemand, an dem er seine Stimmung auch auslassen konnte.

„Was zum Teufel machst du in unserem Haus??“, sagte Kyle wütend und stürmte auf Alex zu. Dieser überragte ihn zwar um ein paar Zentimeter doch Kyle war wesentlich muskulöser gebaut. Und selbst wenn vor ihm ein drei Meter Mann gestanden wäre, so hätte er ihm in diesem Moment dennoch ohne Probleme in den Arsch treten können.

„Ich wollte Jamie abholen und als ich ins Haus gekommen bin, hab ich euch schreien hören!“, sagte Alex schulterzuckend.

„Wieso bist du dann noch hier? Das ist eine Sache die nur mich, Carly und meine Mutter angeht! Du hast hier nichts zu suchen!!“, Kyle wurde immer lauter und er spürte, wie seine Hände zu zittern anfingen, doch Alex blieb vollkommen ruhig. Das kannte Kyle gar nicht von ihm. Vor etwas mehr als drei Jahren, als Kyle erfahren hatte, dass Alex seine kleine Schwester geschwängert hatte, hatten sie sich so sehr geprügelt, dass Alex eine gebrochene Nase und Kyle einen fehlenden Zahn aufzuweisen gehabt hatten. Alex war damals schone in Raufbold gewesen, doch heute stand er ruhig vor ihm und blickte zu ihm hinunter.

„Kyle ich will echt keinen Streit. Ich bin nur hier um meinen Sohn abzuholen und fertig!“, sagte er stattdessen jetzt ruhig.

„Dein Sohn? Wann hast du dich schon wie ein Vater verhalten? Du hast meine Schwester sitzen lassen, hast dich einen Dreck um Jamie geschert! Derjenige, der dich erschaffen hat um Vater zu werden muss besoffen gewesen sein! Wenn du Carly, oder Jamie, jemals wieder verletzten solltest, dann bring ich dich um, hast du mich verstanden?“

Am liebsten wäre Kyle auf ihn losgegangen, doch in dem Moment betrat Jamie die Küche und erstrahlte bei dem Anblick seines Vaters.

„DADDYYY!!!!“, rief er und sprang immer wieder schnell auf und ab. Alex trat einen Schritt von Kyle zurück und bückte sich zu Jamie hinunter, nur um ihn kurze Zeit später auf den Arm zu nehmen und wieder aufzustehen.

„Na Sportsfreund? Startklar?“, fragte Alex Jamie und dieser nickte wild.

„JAJAJAJA!!“, sagte er schnell hintereinander.

„Gut, dann lass uns gehen!“, erklärte Alex und sah noch einmal zurück zu Kyle.

„Ich mag vielleicht ein Arschloch sein Kyle, aber für das, was hier abgeht, kann ich nichts. Ich gebe mir Mühe und es ist mir egal, was du dazu sagst. So wie mich euer Scheiß nichts angeht, so geht dich unserer nichts an!“, dann wandte er sich ab und verschwand durch die Tür.

Unserer? Wieso sprach Alex von uns? Wen meinte er damit? Sich und Carly, oder sich und Jamie? Oder vielleicht alle drei? 

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Ich denke, dass bald noch ein Kapitel kommt, da ich heute Nachmittag noch massig Zeit habe;D Mal schauen wie ich beieinander bin^^ 

Hoffentlich hattet ihr "Spaß" beim lesen....wenn ja, vergesst doch bitte nicht, mir eure Stimme und evtl. einen Kommentar dazulassen. Würde mich auf jeden Fall rieisig freuen;D

An der Seite findet ihr ein Bild von Alex....

Und für all diejenigen, die stets auf dem neusten Stand sein möchten: Wenn ihr mir folgt, werdet ihr automatisch benachrichtigt, wenn neue Kapitel hochgeladen werden und auch bekommt ihr Nachrichten, falls es was neues geben sollte...Also auch darüber würde ich mich natürlich sehr freuen;D 

Euch allen noch einen wunderschönen Nachmittag;D 

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