43. Kapitel: „Ach und das gilt für alle nur nicht für Sam Raven oder wie..."
43. Kapitel: „Ach und das gilt für alle nur nicht für Sam Raven oder wie…“
Um vier Uhr nachmittags, machte Sam sich gemeinsam mit der Mannschaft auf, um zu dem ersten Playoffs Spiel zu fahren und die Stimmung war merklich gesunken. Man spürte die Anspannung in dem Bus, spürte, wie sich jeder Einzelne auf das konzentrierte, was ihnen bevorstand. Jedem einzelnen war wohl klar, dass, sollten sie dieses Spiel verlieren, es kein weiteres mehr geben würde und dies stellte die Spieler natürlich vor eine große Herausforderung denn sehr viele Menschen warteten darauf, dass sie mit einem Sieg in der Tasche zurückkehrten.
Auch Sam war angespannt, denn sie wünschte dieser Mannschaft nichts sehnlicher als den Sieg dieses Turniers. Es bedeutete so vielen etwas, diesen Erfolg in ihrem Leben verbuchen zu können! Allen voran Kyle, dem nichts wichtiger war, als das Fußballspielen und der Sieg in diesem Spiel. Sam kannte ihn mittlerweile gut genug um dies zu wissen. Wenn irgendwann andere Dinge versagt hatten, so hatte Fußball Kyle immer wieder geholfen aufzustehen und weiter zu machen. Nicht nur Fußball als Sport. Nein auch die Spieler, die Mannschaft, der Coach. Jeder Einzelne hatte seinen Teil dazu beigetragen. Sie erkannte die Freundschaft, die zwischen den Jungs bestand. Sie waren oftmals gar nicht mehr wie Freunde, sondern vielmehr wie Brüder füreinander, was sie zum nächsten Punkt führte.
Dennis. Was war nur geschehen, dass Kyle und Dennis sich so sehr voneinander entfernt hatten? Was hatte Dennis nur für ein Problem mit ihr?
Sie wusste, nicht von Kyle, da dieser meistens einen großen Bogen um dieses Thema machte, sondern vom Team, dass Dennis und Kyle noch vor zwei Monaten unzertrennlich gewesen waren. Sam war nicht dumm und konnte rechnen. Sie kannte Kyle jetzt seit knapp zwei Monaten und genau zu dem Zeitpunkt, als sie auf der Bildfläche erschienen war, hatten Dennis und Kyle sich voneinander entfernt. Brüder, die jetzt mehr Fremde waren. Es tat Sam innerlich weh zu wissen, dass sie dafür verantwortlich war doch kannte sie Dennis einfach nicht genug, um mit ihm darüber zu sprechen! Vielleicht musste sie es dann wirklich einfach bei Kyle versuchen, auch wenn sie Angst hatte, dass er sich sofort zurück zog, sobald sie das Thema ansprach. Denn noch eine Sache hatte sie bei Kyle mittlerweile kennengelernt. Wenn er das Gefühl hatte, dass ihm jemand zu Nahe trat, dann entfernte er sich von einem. Er verschloss sich um nicht als offenes Buch für die anderen zu gelten. Er hatte ganz einfach Angst davor, jemanden zu sehr in sein Leben zu lassen.
Doch wie hätte Sam darüber urteilen sollen, schließlich ging es ihr nicht anders! Sie hatte sich ganze fünf Jahre lang verschlossen. Wegen dem was ihr mit Logan geschehen war, wegen der Ablehnung die sie kurz darauf erfahren hatte, wegen dem Tod ihrer Eltern nicht mal ein ganzes Jahr später. Wegen der Entfernung, die sich zwischen ihr und ihren Brüdern aufgebaut hatte. Genau diesen Augenblick suchte sie sich aus, um in einem Punkt die Erleuchtung zu erlangen: Ihre Brüder machten ihr Vorwürfe. Vorwürfe wegen ihren Dummheiten und wegen dem Tod ihrer Eltern. Sie war nicht blöd. Natürlich taten sie es, schließlich waren ihre Eltern auf dem Weg gewesen um sie abzuholen, als der Unfall geschehen war. Oder vielleicht bestand das viel größere Problem darin, dass sie sich selber die Schuld gab?
„Sam, hey, du bist ja vollkommen in Gedanken versunken!“, hörte sie Kyles Stimme, die sich so vertraut anhörte.
Sie blickte auf und sah ihn an, dann lächelte sie ohne bestimmten Grund.
„Ach was, gar nicht!!“, sagte sie und hob ihr Bein an, um es unter das andere zu legen und so eine bequemere Sitzposition einzunehmen.
„Ach erzähl doch keinen Stuss! Ich kenn die Sorgenfalten auf deiner Stirn, wenn du dir wieder über irgendwas einen Kopf machst!!“, sagte Kyle und lächelte ebenfalls.
„Das war keine Sorgenfalte!“, sagte Sam und überlegte, was sie ihm sagen sollte um ihn zufrieden zu stellen.
„Komm sag schon! Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst.“, erwiderte er und sein Lächeln wurde dabei schwächer. Doch Sam konnte ihm nichts erzählen, sie wollte ihn nicht belasten! Sie wollte niemanden mehr mit ihren Sachen belasten, vor allem jedoch nicht mehr sich selber. Sie wollte endlich Abstand davon gewinnen. Abstand von ihrer Vergangenheit. Also versuchte sie noch mehr zu Lächeln und näherte sich Kyle, der erschrocken die Augen aufriss. So wie er es mit ihr schon gemacht hatte, so machte sie es ihrerseits. Sie näherte sich seinem Ohr und flüsterte nur sechs kleine Worte. „Ich hab an letzte Nacht gedacht!“, dann entfernte sie sich wieder von ihm und lehnte sich zurück. Sie sah, wie er seine Augen geweitet hatte und wie er sie mit einem Blick ansah, der ihr alles verriet: Genauso wie sie, würde auch er gerne das von letzter Nacht wiederholen!
Sie hatten mittlerweile bereits ein paar Mal miteinander geschlafen und es war immer normaler für beide geworden. Es war so, als würde der eine die Bedürfnisse des anderen kennen, bevor dieser es selber wusste und letzte Nacht, war es noch mal eine Steigerung gewesen. Es war perfekt, so wie er auch.
„Das ist unfair, dass jetzt hier anzusprechen!“, sagte Kyle berechnend und lehnte sich zu ihr. „Das wirst du noch bereuen!“, erklärte er, bevor er von Simmons unterbrochen wurde, der wie aus dem Nichts auf der Bank hinter ihnen zum Vorschein kam.
„Was wird sie bereuen?“, fragte er mit unschuldigem Blick. Manchmal fragte sich Sam ja wirklich, wieso Simmons so ein Player war. Sie hatte auch ihn sehr gut kennengelernt über die letzten Wochen hinweg und sie war sich sicher, dass Simmons genau eine Sache braucht um glücklich zu werden: Eine Frau die ihn liebte und die er ebenfalls lieben würde. Sprang er vielleicht deswegen von der Einen zur Nächstens? Suchte er nach jemand besonderem?
„Ja Kyle! Was werde ich bereuen??“, fragte Sam ihn und sah ihn dabei berechnend an. Kyle blickte zwischen den beiden hin und her und überlegte fieberhaft, was er darauf antworten konnte, schließlich fiel ihm offenbar etwas ein.
„Sam hat mir letztens den absolut schnulzigsten Film präsentiert, den ich in meinem Leben gesehen habe! Dafür gibt’s das nächste Mal eine gehörige Portion Horror zurück!!“, antwortete er endlich und stellte Simmons damit offenbar zufrieden, denn der nickte zustimmend und wandte sich dann an Sam.
„Sam, das kannst du nicht machen! Du nimmst ihm damit doch seine Männlichkeit! Was glaubst sagen die Leute, wenn sie erfahren, dass Kyle Thompson, Player Nummer 1 des Colleges, solche Dinge wie ‚Titanic‘ ansieht?“, bei dem Wort Titanic verzog Simmons angewidert den Mund, sprach jedoch kurz darauf weiter. „Dann ist er ganz schnell weg vom Fenster!“
Kyle fand das anscheinend äußerst amüsant, während Sam ihn am liebsten geboxt hätte dafür, dass Simmons jetzt der Ansicht war, sie würde Kyle zu irgendwelchen Schnulzen zwingen! Sie hatten in der letzten Zeit die Filme immer gemeinsam ausgesucht und Stadt der Engel, den hatte sogar Kyle letztes Mal ausgewählt! Dennoch entschied sie sich, einfach den Mund zu halten und die Standpauke über sich ergehen zu lassen.
Es war einfach so entspannend hier mit den Jungs zu sitzen und Sam spürte den Stich in ihrer Brust als ihr klar wurde, dass sie das alles nicht mehr lange würde haben können. Die Saison war bald zu Ende, sie wäre bald fertig mit dem Studium und wer wusste schon, wohin es sie verschlagen würde? Sie befürchtete weit, weit weg. Es würde ihr nicht leicht fallen, die Spieler hier einfach zurück zu lassen.
Sie sah Kyle an. Noch schwerer würde es ihr vermutlich fallen, Kyle zurück zu lassen.
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Die letzte Minute zu spielen und Kyle spürte das Stechen in seiner Seite, was von den vielen Sprints kam. Er war mit seinen Kräften am Ende, doch das war im Grunde genommen auch egal, denn es stand 3:2 für seine eigene Mannschaft und außer, es würde jetzt noch eine riesengroße Katastrophe geschehen, waren sie eine Runde weiter. Er sah die Massen an Zuschauern, die auf den Tribünen saßen und fragte sich, ob es mehr als in den letzten Jahren waren. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass so viele Menschen zugesehen hatten bei den Spielen! Als der Schlusspfiff ertönte sprang er erleichtert in die Luft und kurz darauf war er umringt von seinem Teamkollegen die alle schrien und jubelten. Die Erleichterung überschwemmte ihn und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Es war ein gefährliches Spiel gewesen. Ein äußerst knappes Spiel zudem, doch sie hatten es geschafft! Das Zusammenspiel war einfach perfekt gewesen und so hatten sie die erste Hürde gemeistert. Er sah, wie ein Braunschopf zu ihnen hinüber geschossen kam und wusste sofort, dass es sich nur um Sam handeln konnte. Er sah sie immer. Sogar zwischen all den Zuschauern konnte er sie genau ausmachen, wenn sein Blick für ein paar Sekunden zu ihnen hinüber wanderte.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich zu ihm durchgekämpft hatte, da auch die anderen Spieler sie in Beschlag nahmen, doch als sie endlich bei ihm ankam, schmiss sie sich freudestrahlend in seine Arme. Es tat so gut zu wissen, dass sie ihm so sehr vertraute. Es tat gut, zu wissen, dass ihr die Nähe zu ihm genauso gefiel, wie ihm die zu ihr. Er schloss sie in seine Arme und atmete kurz ihren unverkennbaren Duft ein der sie immer ein wenig an Vanille und Rosen erinnerte. Es erschien ihm beinahe so, als kenne er diesen Duft schon sein ganzes Leben lang. Oft geschah es, dass er ein T-Shirt auszog und dabei ihren Duft daran roch. Nur für ein paar Sekunden genoss er ihn dann, bevor er sich eines besseren belehrte und das T-Shirt zur Schmutzwäsche schmiss. Es sagte jedoch einiges aus, wenn sogar seine Sache schon nach ihr rochen.
In seinen Armen erschien sie ihm so zerbrechlich und doch war sie irgendwie sein Anker. Das wurde ihm klar als sie sich von ihm entfernte und er sich kurz darauf schon wieder wünschte, ihr Nahe sein zu können.
„Ich freue mich so sehr für euch Kyle!!“, rief sie ihm über die Stimmen hinweg zu. Mittlerweile waren auch Zuschauer zu ihnen auf den Rasen gekommen und auch die Cheerleader waren natürlich schon da.
„Ja wir haben es geschafft!!“, entgegnete er erleichtert. Sie hatten es geschafft. Die erste Etappe hinter sich gelassen.
Kyle fühlte sich in diesem Moment das erste Mal seit Jahren wirklich glücklich. Er hatte seine Freunde um sich herum, Sam stand ihm gegenüber, im Fußball lief alles super und wenn es so weiter ging bestand eine reelle Chance, dass er in ein Team kam, denn die Scouts waren bereits auf der Suche. Das erste Mal seit Jahren, war er zufrieden und das erste Mal seit Jahren, hatte er auch wieder etwas zu verlieren. Dies verursachte ein äußerstes Unbehagen in ihm.
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„Ach komm schon Sam!!! Das kannst du doch nicht machen!!“, quängelte Kirsty, die sich bereits schick gemacht hatte für den Abend.
„Nein, ehrlich Kirsty, es tut mir Leid. Ich kann nicht! Ich muss diesen Artikel noch fertig machen und ich will endlich mal wieder vor Mitternacht ins Bett! Aber ich wünsch dir viel Spaß!“, erklärte Sam zum zehnten Mal. Seltsamerweise, fand sie Kirsty mittlerweile richtig nett und bereute es auch ein wenig, sie heute Abend enttäuschen zu müssen. Doch sie musste endlich mal standhaft bleiben. Sie hatte auch den Spielern schon gesagt, dass sie heute Abend nicht mit ihr zu rechnen brauchten.
„Am Mann, du bist ja die totale Spielverderberin!“, sagte Kirsty, ließ sich auf dem großen Doppelbett nieder und verschränkte die Beine übereinander.
„Nein keine Spielverderberin Kirsty. Mal ehrlich, dir fällt es doch sowieso nicht auf ob ich dabei bin oder nicht, wenn ihr erstmal richtig loslegt!“, versuchte Sam sie zu überzeugen. Natürlich wusste auch Kirsty, dass Sam Recht hatte, doch ging es hierbei ums Prinzip.
„Die Jungs haben das Playoffs Spiel gewonnen Sam!!! Das muss doch wohl irgendwie gefeiert werden, oder etwa nicht?? Aber wenn es dir sooo egal ist…da kann man dann wohl nichts machen!“
Oh jetzt versuchte Kirsty es mit schlechtem Gewissen!
„Es ist mir nicht egal. Du vergisst, dass ICH diejenige bin, die den Artikel schreibt der diese Jungs bei uns zuhause groß rausbringt! Kirsty, bitte lass uns diese Diskussion beenden, ich bin sowieso schon zu spät dran!“, nahm Sam einen letzten Anlauf und tatsächlich, Kirsty zuckte mit den Schultern und erhob sich wieder von dem Bett.
„Dann muss ich den Jungs wohl sagen, dass ich dich nicht überreden konnte!“, entgegnete sie und nahm anschließend ihre Tasche in die Hand.
„Trotzdem einen schönen Abend Sam. Dann entspann dich mal ein wenig!“, sagte sie ein klein wenig eingeschnappt doch Sam wusste mittlerweile, dass Kirsty dazu sowieso nicht sehr lange im Stande war also lächelte sie sie an und wünschte ihr viel Spaß, im Anschluss setzte sie sich wieder an ihren Artikel und ging die Szenen und Eindrücke in ihrem Kopf noch einmal durch. Das würde der bisher beste Artikel werden, da war sie sich sicher!
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„Wie Sam ist nicht mitgekommen??“, fragte Simmons ungläubig und sah Kirsty an, die gerade eben erst angekommen war. Auch Kyle war überrascht, denn bisher hatte Sam sich eigentlich immer sehr leicht überreden lassen.
„Dann heißt ‘s wohl Party ohne Sam!“, sagte Goalie, auch wenn er nicht begeistert klang dabei.
Kyle fühlte sich mit einem Mal gar nicht mehr wirklich wohl und wünschte sich, Sam neben sich sitzen zu haben, so wie es die letzten Male auch gewesen war. Es hatte sich so eingebürgert und er wollte nicht darauf verzichten! Wieso nur erschien es ihm mittlerweile unmöglich, Spaß zu haben, wenn Sam nicht dabei war?
Vielleicht auch aus dem Grund, da sich jetzt die Cheerleader, die sich die letzten Wochen über ein wenig ferngehalten hatten von ihm, plötzlich wieder einbildeten sich an ihn ranschmeißen zu müssen?
Er spürte eine Hand auf seinem Oberschenkel und als er den Blick senkte, sah er perfekt manikürte Fingernägel, die ihn jedoch abstießen.
Er packte die Hand und nahm sie weg.
„Komm schon Shirley, lass das!“, sagte er so gefühlskalt wie nur möglich, doch Shirley verstand es anscheinend nicht, denn jetzt lehnte sie sich mit ihrem Brüsten an seinen Arm und fuhr seine obere Brust entlang.
„Ach Kyle, du bist ganz schön langweilig geworden! Entweder, du hast irgendwelche Probleme, oder du bist vom anderen Ufer oder du hast tatsächlich ne Freundin!“, sinnierte sie vor sich hin und blickte ihm dabei in die Augen. Nein eine Freundin hatte er nicht, aber er hatte Sam. Mehr brauchte er im Moment einfach nicht!
„Keines von den dreien, ich will einfach in Ruhe gelassen werden!“, erklärte er ihr und nahm ihre Hand von seiner Brust.
„Ach und das gilt für alle nur nicht für Sam Raven oder wie?“, fragte sie ein klein wenig schnippisch. Kyle hatte keinen Bock auf ein weiteres Theater, wie er es damals mit Jeniffer gehabt hatte und antwortete so diplomatisch wie nur möglich.
„Die begrabscht mich auch nicht die ganze Zeit!“, erklärte er Shirley und stellte fest, dass das nicht so diplomatisch herausgekommen war, wie er es geplant hatte.
„Laber doch keinen Stuss Thompson, die hängt an dir wie ne Glucke!“, sagte Shirley und entfernte sich von ihm.
„So ein Scheiß, wie kommst du darauf?“, fragte er sie genervt. Sam war keine Glucke! Sie war die Einzige, die er im Moment längere Zeit am Stück ertragen konnte, so einfach war das! Er wollte nicht, dass nur weil er so viel Zeit mit IHR verbringen wollte, SIE am Ende als Dumme dastand!
„Na, ständig ist sie in deiner Nähe! Ständig liegt ihr euch in den Armen. Ständig redet sie mit dir! Die ist doch nicht ganz normal!“, erklärte Shirley und schien das alles ernst zu meinen.
Kyle wurde sauer und stand auf.
„Also erstens, befinde ICH mich in IHRER Nähe, zweitens sind wir befreundet und Freunde umarmen sich nunmal auch, wenn sie sich gemeinsam über etwas freuen und drittens: Im Vergleich zu dir, kann Sam ein Gespräch mit mir führen, ohne dabei ständig mit dem Zaunpfahl zu winken und zu signalisieren, dass sie mit mir poppen will! Ich gebe dir jetzt einen wichtigen Rat Shirley, wenn du jemals jemand sein möchtest, vor dem man Respekt haben soll, dann überdenke bitte deine momentane Einstellung! Vielleicht würde es dir sogar gut tun, dich mal mit Sam darüber zu unterhalten, denn von Ihr könntest du noch eine ganze Menge lernen!“
Mit diesen Worten ging Kyle davon und ließ die völlig betröppelte Shirley sprachlos zurück.
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Sam hatte vor einer halben Stunde den Artikel abgeschickt und lag jetzt mit einem Buch auf ihrem Bett. Doch sie stellte fest, dass das nicht mal halb so erfüllend war, wie sie sich erhofft hatte also packte sie ihre Schwimmsachen zusammen und begab sich runter zum Swimmingpool, der sich in einer Art Innenhof des Hotels befand. Säulen säumten den Pool und dazwischen befanden sich die Liegen für die Hotelgäste. Außer Sam, hatte offenbar niemand anderer Lust zu schwimmen, denn sie war vollkommen alleine, als sie ihre Sachen auf eine der Liegen legte. Irgendwie, hatte sie ein seltsames Gefühl, doch sie entschied sich, dieses einfach zu ignorieren und stattdessen stieg sie langsam in das angenehm kühle Wasser, dass sich jetzt um ihre Beine, kurz darauf um ihren Bauch, um ihre Brüste und schließlich auch um ihren Hals legte und sie vollkommen einhüllte. Sie hörte ein Knacken und drehte sich um, da sie jedoch nichts entdecken konnte, wandte sie sich wieder ab und machte die ersten Schwimmzüge. Es tat gut sich in dem Wasser zu bewegen, darin zu schweben. Hier konnte sie tatsächlich abschalten. Sie schwamm einige Bahnen, als sie erneut ein Knacken vernahm und in der Bewegung inne hielt, um sich umzusehen. Irgendetwas oder irgendjemand war doch da irgendwo!! Sie runzelte die Stirn und fragte sich, ob sie lieber gehen sollte, doch sie verwarf den Gedanken und lachte sich innerlich aus. Sie hatte definitiv zu viele Horrorfilme in der letzten Zeit gesehen.
Plötzlich vernahm sie einen Schatten und erschrak so sehr, dass sie ein wenig Wasser schluckte. Sie schwamm an den Rand des Beckens und krallte sich dort fest.
„Dir muss doch nicht die Luft wegbleiben, nur weil du mich siehst!“, sagte eine unverkennbare Stimme und Sams Augen wurden zu Schlitzen.
„Du bist ein echter Idiot Kyle! Du hast mich beinahe zu Tode erschreckt!!“, sagte sie immer noch ein wenig hustend und richtete kurz darauf den Blick auf Kyle, der in voller Montur über ihr stand. Seine Jacke hatte er auf die Liege gelegt.
„Schätzchen ich hab das Gefühl, dass du ein klein wenig zickig bist!“, erklärte Kyle und ging in die Hocke.
„Ich bin nicht zickig, ich hab mich einfach nur erschreckt!“, entgegnete sie und als Kyle merkte, dass es ihr ernst war, verschwand sein Lachen.
„Sorry, echt. Das wollte ich nicht!“, entschuldigte er sich und war für einen kurzen Moment unachtsam. Sam packte seinen Arm und zog ihn in den Pool hinein und so landete er ohne jegliche Vorwarnung in dem kühlen Nass.
Dies fand Sam anscheinend außerordentlich komisch, denn sie konnte sich kaum noch halten vor Lachen, als Kyle auftauchte und sie schockiert ansah.
„Das waren meine besten Schuhe!!“, schrie er aus und schwamm auf sie zu, hielt sich anschließend am Rand fest um seine Schuhe schnell in Sicherheit zu bringen und packte sie anschließend. Sam, die immer noch beschäftigt damit gewesen war, zu lachen, hatte seinen Angriff zu spät bemerkt und hatte so keine Chance mehr sich davor zu schützen.
Keuchend tauchte sie wieder auf, konnte es sich jedoch immer noch nicht verkneifen zu lachen. Sie kam auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Schultern.
„Ich hab dich voll verarscht!“, erklärte sie ihm und stieß sich anschließend wieder ab. Sie war schnell im Schwimmen, da sie Badeklamotten trug, während Kyle sich mit seinen vollgesogenen Klamotten durch das Wasser kämpfen musste und dennoch holte er sie irgendwann ein und zog sie an seine Brust.
„Weißt du eigentlich, dass ich, als ich dich das erste Mal im Badeanzug gesehen habe, vollkommen heiß auf dich war??“, sagte er jetzt mit rauer Stimme und blickte sie ruhig an. Sie sah Wasserperlen, sie in seinen Wimpern hingen, Tropfen, die sein Gesicht entlang nach unten wanderten und ihr stockte der Atem.
„Wie kann man nur so gut aussehen wie du?“, fragte sie ihn, ohne auf seine vorherige Aussage einzugehen.
Er lächelte. „Schätzchen, das frage ich mich jedes Mal, wenn ich dich ansehe!“ Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und spürte, wie die Hitze ihren Körper entlang nach oben wanderte bis sie in ihrem Gesicht landete.
„Das musst du nicht sagen…“, flüsterte sie schon beinahe, weil sie sich plötzlich so vollkommen unsicher fühlte.
„Und was ist, wenn ich es einfach will?“, fragte er sie, ließ sie jedoch nicht mehr antworten. Er senkte seine Lippen auf ihre und genoss das Gefühl der Vollkommenheit.
Er war sofort nach der Sache mit Shirley ins Hotel zurück gekehrt und hatte sich auf die Suche nach Sam gemacht. Der Typ an der Rezeption hatte ihm dann den Tipp mit dem Swimmingpool gegeben und ohne zu überlegen war er dorthin gegangen weil er gewusst hatte, dass Sam ihn von all dem Scheiß ablenken konnte. Er bereute seine Entscheidung nicht. Erst Recht nicht in dem Moment, in welchem er ihre Hände an seinem Rücken, an seinem Bauch, überall spürte. Nein er bereute die Entscheidung keineswegs. Er würde sie niemals bereuen.
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Ich weiß, eigentlich wollte ich bei Der Clan der Averia weiter schreiben, aber das war heute nur schwer möglich, deswegen gibts halt bei SnnS ein neues Kapitel;D
Hoffe es gefällt euch! Bitte Voten und Kommentieren nicht vergessen!!:D
Ach ja, an der Seite findet ihr ein Bild von Carly...:D
glg und einen schönen Abend noch
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