29. Kapitel: „Du weißt hoffentlich, dass er nicht der Richtige für dich ist..."
Ich hoffe, ihr seid nicht enttäuscht;D
Kapitel 29: „Du weißt hoffentlich, dass er nicht der Richtige für dich ist..."
„Verdammter Mist, was soll das!" flüsterte Sam vor sich hin, als erneut, diesesmal Maver auf sie zutrat, sie an seine Brust zog, ihr einmal mit der Hand durch das Haar glitt und dann „Hey, wollte nur hallo sagen!" murmelte. Er war bereits der sechste Spieler, der sie auf diese oder ähnliche Art und Weise begrüßte und langsam aber sicher wurde sie das Gefühl nicht los, dass da irgendwas im Busch war.
„Du bist ja ganz schön begehrt unter den Jungs." Sagte Derek als Maver wieder verschwunden war und blickte abschätzend zu dem Tisch hinüber, wo die gesamte Mannschaft saß.
„Nein, eigentlich nicht! Irgendwas führen diese riesen Hornochsen im Schilde!" erläuterte Sam. Derek lächelte und wandte seinen Blick wieder von den Spielern ab.
„Was sollten sie denn im Schilde führen?" fragte Derek sie und wartete ab, bis Sam ihre Gedanken geordnet hatte.
„Ich weiß es nicht, aber Simmons war nicht sonderlich begeistert, als ich ihnen gesagt habe, dass ich mich heute Abend mit dir hier treffe." Sagte Sam und sah zu den Jungs hinüber, die schnell ihren Blick abwandten, als sie bemerkten, dass sie ertappt worden waren.
„Sie wissen, dass wir lediglich über das Studium sprechen wollten, oder?" fragte Derek sie und konnte ein Lachen nicht mehr unterdrücken.
„Nein das hab ich ihnen nicht gesagt, ganz einfach aus dem Grund, da es sie nichts angeht!" antwortete Sam. Was zum Teufel war nur ihr Problem? Sam gehörte den Jungs ja wohl kaum, oder? Sie vögelten die meiste Zeit in der Gegend herum und sie durfte sich nicht einmal mit einem Mann in einer Bar treffen? Sie und Derek hatten sich gut verstanden, hatten Anekdoten über ihr Studium austauschen können und waren auf einer Wellenlänge. Aber eher auf der Wellenlänge der Freundschaft. Und selbst wenn es anders wäre, wieso störten sich die Jungs so offensichtlich daran? Und hatten sie tatsächlich geglaubt, dass Sam ihnen nicht auf die Schliche kommen würde?
„Sie hängen anscheinend ziemlich an dir, kann das sein?" fragte Derek sie jetzt erneut, bemüht die Ursache dieses unsäglichen Verhaltens, zumindest in Sams Augen, herauszufinden.
„Wenn sie das tun würden, dann müssten sie eigentlich wissen, dass sie mich mit solch einer Aktion lediglich zur Weißglut treiben!" sagte Sam und verschränkte die Arme. Als die Bedienung zu den beiden an den Tisch trat bestellte Sam zwei Tequilashots und lächelte dann Derek an. „So mein lieber, sie wollen mich ärgern? Dann ärgern wir sie eben ein wenig!" Keine zehn Sekunden nach diesem Satz betrat Kevin die Bar, schaute zu den Jungs, dann zu Sam und stürmte auf sie zu. Er packte sie, drückte sie an seine Brust, sagte „Hey ich hab dich vermisst!" warf ihr ein verführerisches Lächeln zu, hob seine Hand und fügte schließlich hinzu „Hoffentlich bis später!" zwinkerte ihr zu und dampfte wieder ab. Sam stand vollkommen perplex da und wusste nicht, was sie dazu noch sagen sollte.
„Also wie war das noch mal mit dem ärgern?" fragte Derek sie eine Minute später und nahm dann den Tequila entgegen, den die Bedienung an ihren Tisch gebracht hatte.
„Ich habe die perfekte Möglichkeit, deine Jungs ein wenig aus der Reserve zu locken..." er zog Sam am Arm zu sich, gab ihr einen Shot, den sie dankend annahm und sah kurz zu den Jungs hinüber, die zwar beschäftigt wirkten, jedoch mit ziemlicher Sicherheit voll bei der Sache waren.
„Was genau hast du vor?" fragte Sam ihn und merkte, dass Derek etwas im Schilde führte.
„Schon mal etwas von Freundschaftstrinken gehört?" fragte er sie und lächelte. Langsam dämmerte es ihr und sie lächelte ebenfalls. Das wäre kein richtiger Kuss, das wusste sie und wenn sie die Jungs damit in den Wahnsinn treiben konnte, dann wäre es ihr nur Recht. „Ok, aber wehe deine Zunge kommt zu Einsatz!" sagte sie und brachte Derek damit erneut zum lachen. „Versprochen, ich glaube mein Freund wäre selbst nicht sehr begeistert davon!" Sam hatte heute im Laufe des Abends erfahren, dass Derek schwul und seit sechs Jahren in einer festen Beziehung war. Er liebte seinen Freund wirklich sehr und man sah ihm an, wie glücklich er war, alleine nur wenn er von ihm sprach.
„Alles klar?" fragte Derek sie und sie nickte, dann trat sie einen Schritt auf ihn zu, hob ihr Glas hoch und schon verschränkten sie ihren jeweils rechten Arm mit dem anderen, tranken den Shot aus und gaben sich danach einen Kuss auf den Mund, der nicht länger als fünf Sekunden dauerte, seine Wirkung jedoch nicht verfehlte.
„Ich weiß nicht warum, aber ich hab das Gefühl, dass der Plan Mist ist!" sagte Kyle zum gefühlten tausendsten Mal an diesem Abend. Die Spieler saßen in ihrer gewöhnlichen Nische, während Sam einige Meter entfernt an einem kleinen Tisch stand, gemeinsam mit Derek. Den ganzen Abend schon, konnte Kyle seinen Blick nicht von den beiden lassen und er ärgerte sich zutiefst über diese Reaktion, die doch eigentlich mehr der, eines 14 jährigen Mädchens glich. Zum Glück konnte er sich vor den Jungs noch zügeln, während Simmons stets weiter gegen Derek stichelte. Langsam aber sicher fragte sich Kyle, weshalb Simmons so ein großes Problem mit ihm hatte. Klar er verstand sich gut mit Sam, doch war sich Kyle ziemlich sicher, dass Sam in keinster Weise Simmons Typ entsprach. Wenn er sie also für sich selbst hätte haben wollen, wäre das verständlich. Doch dem war ja nicht so. Was also steckte dann dahinter? Und wieso zum Teufel zog der Rest der Mannschaft so kommentarlos mit in diesem Plan?
„Ich glaube es tut sich was!" sagte Simmons und lehnte sich über Kyle hinweg, um eine bessere Sicht auf die Turteltäubchen zu haben. Kyle sah, wie Derek Sam am Arm packte und zu sich zog, dann sprachen sie einige Zeit lang lediglich miteinander, während Sam die ganze Zeit ein Glas in der Hand hielt. Tequila. Als die beiden ihre Arme ineinander verschränkten, ihre Gläser leerten und sich dann plötzlich näher kamen, bis sich ihre Lippen trafen, hätte man am Tisch der Fußballmannschaft eine Stecknadel fallen hören können. Alle Spieler schienen überrascht, denn so hatte keiner von ihnen Sam bisher gesehen. Sam war der gute Kumpel, zumindest für die meisten, eher wie ein Kerl mit Titten. Keine Frau, die anziehend wirken könnte, oder die sogar was mit irgendwelchen Typen haben würde. Zumindest bis jetzt, denn viele änderten in dieser Sekunde ihre Meinung.
In diesem Moment betrat Danny die Bar und hielt direkt Ausschau nach Sam, als er sie jedoch knutschend entdeckte, blieb er zunächst wie angewurzelt stehen. Er blickte zu dem Tisch mit seinen Teamkollegen, sah dass diese nicht minder überrascht waren und steuerte auf den Tisch zu.
„Hey Jungs, alles klar bei euch?" fragte Mallory, die Kellnerin, und stellte ein volles Tablett auf den Tisch auf dem die unterschiedlichsten Getränke standen. Die Jungs wurden aus ihrer Überraschung gerissen, sahen in unterschiedliche Richtungen und wirkten mehr als nur aufgeregt.
„Ihr wisst, dass ihr euch äußerst seltsam benehmt, oder?" fragte Mallory sie jetzt und hob eine Augenbraue an, da jedoch keiner der Jungs es für nötig hielt, ihr auf diese Frage zu antworten, fragte sie Danny was er trinken wolle und zischte ab.
„Und was jetzt du Schlaumeier?" fragte Goalie Simmons, der mehr als nur verwirrt darüber zu sein schien, dass sein Plan nicht funktioniert hatte.
„Keine Ahnung, der Plan war Idiotensicher!" sagte dieser und zuckte mit den Schultern und streckte dabei seien Arme fragend von sich. Kurz danach lehnte er sich erneut über Kyle und sah zu den beiden hinüber.
„Es war wohl eher ein Plan FÜR Idioten!" sagte Kyle trocken und trank einen kräftigen Schluck von seinem Bier. Er war wütend, ganz eindeutig, und es war ihm scheißegal ob er das vor seinen Teamkollegen geheim halten konnte oder nicht.
„Ich verstehe das nicht, wieso zum Teufel ist der Typ nicht einfach abgehauen? Ich würde es tun, wenn ich sehen würde, dass so eine Braut zwanzig Typen in ihrem Rücken hat, die allesamt besser aussehen als ich!" sagte Simmons in die Runde. Der ein oder andere nickte zustimmend, während manch anderer ein wenig skeptisch drein schaute. Da Kyle keinen Bock hatte, weiterhin an dieser Diskussion teilzunehmen, stand er auf, ging an die Bar, bestellte sich zwei Shots für sich selber und trank diese aus, sobald sie vor ihm hingestellt wurden. Er verstand das einfach nicht. Wieso zum Teufel störte es ihn so sehr, Sam in den Armen dieses Milchbubies zu sehen?
„Noch zwei bitte!" sagte er zu Mallory, die hinter der Theke stand und ihn etwas fragend ansah, doch sie hütete sich davor, etwas zu ihm zu sagen. Kyle Thompson erlebte man eher selten in solch einer Laune. Wenn sie es Recht überlegte, hatte sie ihn noch nie so gesehen und so fragte sie sich, was nur los war mit ihm? Sie hatte schon von mehreren Freundinnen aus Hiltons gehört, dass Kyle wohl momentan ein wenig neben der Spur zu sein schien doch keine hatte sich erklären können, was genau schief mit ihm lief. Eine hatte behauptet er hätte einen Nervenzusammenbruch oder ähnliches, da er sich auf keine einzige mehr einzulassen schien. Seit einigen Wochen schon hielt er sich zurück, was ein Bedauern für die Frauenwelt war. Klar, die restlichen Spieler, zumindest die meisten, waren auch ganz schöne Hotties, aber die verbotene Frucht ist wohl immer die verführerischste. Und Kyle Thompson schien im Moment verboten, weil er alles und jeden abschmetterte, die ihm zu eindeutige Angebote machte.
Mallory stellte ihm die zwei Shots hin und blieb dann vor ihm stehen, bis er zu ihr aufsah.
„Was ist?" fragte er und schien tatsächlich nicht sonderlich gut drauf zu sein.
„Gar nichts..." sagte Mallory unschuldig und folgte dann seinem Blick. Dort stand die Reporterin mit irgendeinem Typen, der zu ihr passte und hatte ihren Spaß. Vorhin hatte Mallory sie noch beobachtet, wie sie sich geküsst hatten, doch irgendwas sagte ihr, dass zwischen den beiden nichts lief. Sie hatte für solche Dinge ein Gespür. Doch weshalb sollte Thompson wegen der kleinen an dem Tisch sauer sein?
„Ok das ist mehr als nur in die Hose gegangen, ich gebe es zu..." sagte Simmons und trank einen Schluck von seinem Bier, während die anderen Jungs fragend durch die Bar sahen. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt und alle starrten immer wieder zu Sam hinüber, die sie gar nicht wiedererkannten.
„Ich dachte du weißt was du tust?" fragte Goalie seinen Kumpel und sah dann zu Kyle, der an der Bar saß und sich mit der Kellnerin unterhielt.
„Ja das dachte ich auch!" antwortete Simmons deprimiert und dann senkte sich die Stille über die 18 Jungs. Simmons war sich so sicher gewesen, dass es funktionieren würde. Wenn er, Goalie und Kyle dran gewesen wären, hätte Sam schon noch gemerkt, wer tatsächlich gut für sie war. Er fragte sich immer wieder, wie bescheuert sich verliebte Menschen doch anstellen konnten und er hatte geglaubt, dass er nachhelfen konnte, doch das war gehörig nach hinten los gegangen.
„Ich glaube sie hat den Plan einfach durchschaut!" sagte Kevin, der bisher eigentlich eher unbeteiligt gewirkt hatte.
„Dein Zwinkern war bestimmt zu viel des Guten!" sagte Simmons und Kevin ging sofort in Verteidigungsposition.
„Schwachsinn! Das mach ich immer so..." erwiderte er, woraufhin Martin sagte „Ihr wisst, dass Frauen nicht darauf stehen, wenn man ihnen zuzwinkert oder ihnen auf den Arsch schlägt, als wären sie wildgewordenes Vieh, oder?" fragte er in die Runde. 17 verwirrte Augenpaare starrten ihn an.
„Ach halts Maul Martin, du hast doch keine Ahnung. Du bist schon viel zu lange in ein und derselben Beziehung um zu wissen, was den Weibern heutzutage gefällt! Es hat sich einiges verändert!" sagte Simmons jetzt und blickte dann wieder zu Sam hinüber, die sich gerade lachend mit diesem Derek unterhielt.
Und wenn es das letzte wäre, was er tun würde. Simmons würde Sam zeigen, was das Beste für sie wäre.
„Hast du gesehen wie blöd die geschaut haben?" fragte Sam Derek lachend. Seit zwanzig Minuten amüsierten sie sich darüber, dass die Jungs ziemlich verloren wirkten in ihrer gewöhnlichen Nische. So hübsch diese Kerle auch waren, so naiv waren sie gleichzeitig.
„Nicht, dass die mir jetzt auflauern und mich in irgendeiner Gasse verprügeln!" sagte Derek und lächelte ebenfalls. Dann blieb sein Blick an dem Typen an der Bar hängen, der seit einer Viertel Stunde dort saß und immer wieder zu den beiden hinüber sah. Sam bekam das nicht mit, da sie mit dem Rücken zu ihm stand, doch Derek hatte seine Blicke wohl bemerkt. Da er bezweifelte, dass sie ihm golten, ging er davon aus, dass Sam damit gemeint war.
„Was ist eigentlich mit dem hübschen Kerl da an der Bar?" fragte er Sam die sich mit ihrem Bier in der Hand umdrehte und Kyle entdeckte. Vier leere Shots vor ihm.
„Das ist Kyle, wohl so was wie mein bester Freund, wenn man das so sagen kann!" sagte sie lächelnd, doch ihr Blick blieb ein wenig zu lange an ihm hängen. Derek konnte sich schon denken, was für eine Freundschaft zwischen den beiden bestand.
„Und warum schaut er dann so missmutig?" fragte Derek sie weiter, obwohl er es sich schon denken konnte, weshalb.
„Ach, der hat einen leichten Beschützerinstinkt wenns um mich geht, ich werds ihm später erklären!" sagte Sam schulterzuckend.
„Beschützerinstinkt? Sicher?" fragte Derek sie, doch Sam ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Zumindest nicht nach außen hin.
„Jap, er hat schon desöfteren Mal einen Aufstand gemacht, wenn ich mit, zumindest seiner Meinung nach, den falschen zu viel Zeit verbracht habe!"
Derek fragte sich, ob Sam das tatsächlich glaubte, oder ob sie ihm dies nur erzählte, weil sie nicht darüber sprechen wollte, was tatsächlich zwischen ihnen lief. Sein Gefühl sagte ihm, dass das mit Sicherheit mehr war, als nur Freundschaft.
„Na also ich muss zumindest sagen, dass mit dem Anhängsel welches du aufzuweisen hast, selbst Superman höchstpersönlich eingeschüchtert wäre!" sagte er jetzt und wechselte somit galant das Thema.
„Dabei konnten sie mich am Anfang nicht einmal leiden. Keine Ahnung, was mit den Typen nicht stimmt. Liegt wahrscheinlich an dieser Portraitserie. Die werden dadurch direkt größenwahnsinnig. Diese Woche war Simmons dran! Als ich fertig war mit dem Interview hat er stolz wie ein Gockel die Redaktion verlassen!"
„Naja, Männer sind da ja bekanntlich ziemlich eigen! Ich bin mir sicher, dass sie auf irgendeine verschrobene Art und Weise nur das Beste für dich wollen!" erklärte Derek und sah zu den Spielern hinüber. Dies war schon eine Truppe für sich, das musste er zugeben. Die Mannschaft über die er stets berichtete, war direkt langweilig im Vergleich zu diesen Jungs, doch andererseits musste man auch ganz klar sagen, wer wünschte sich nicht solche Freunde im Rücken? Es war Sam nicht klar, doch sie konnte sich glücklich schätzen diese Jungs zu haben.
„Dann haben sie wirklich eine seltsame Art das zu zeigen!" antwortete Sam und fügte hinzu „Ich hol mir noch ein Bier, willst du auch noch was?"
„Ja klar, auch ein Bier!" antwortete er und ging dann weiterhin seinen Gedanken nach. Der Typ an der Bar, hatte ganz eindeutig ein ganz anderes Verhältnis zu Sam, was alleine schon dadurch unterstrichen wurde, wie die beiden miteinander umgingen. Derek hatte sie beide nach dem Spiel genau beobachtet, eigentlich hatte er rüber gehen und Sam gratulieren wollen, doch als er diesen Kyle auf sie zugehen gesehen hatte, hatte er es sich anders überlegt. Seine Umarmung war Besitzergreifend gewesen, dass hatte er selbst über diese Entfernung sehen können und seine Blicke, die er ihr den ganzen Abend schon zuwarf, zogen Sam beinahe in Gedanken aus. Wahrscheinlich wussten alle um die beiden herum bereits, dass diese zwei Personen eine besondere Beziehung hatten, nur die zwei selber nicht.
Zwei Stunden später, war die gedrückte Stimmung endlich vorüber und die Jungs hatten sich soweit beruhigt, dass sie sich sogar dazu überredet hatten Derek und Sam an ihren Tisch einzuladen. Mittlerweile feierten alle gemeinsam, obwohl Sam natürlich die oftmals noch zwiespältigen Blicke nicht entgingen, die vor allem aus der Simmons, Goalie, Danny Richtung kamen. Doch Sam störte sich nicht daran. Kyle war zwischenzeitlich auch wieder zum Tisch zurückgekehrt, benahm sich jedoch mehr als nur seltsam. Seine Blicke spürte Sam am meisten und sie wusste nicht, wie sie diese deuten sollte. Was hätte Kyle für ein Problem damit, wenn sie Derek küsste? Vor ein paar Wochen hatten sie noch Scherze darüber gemacht, dass sie ihm und er ihr einen Partner suchen sollte und jetzt? Sie hatte zu wenig Erfahrung mit Männern, als dass sie auch nur im Geringsten nachvollziehen könnte, was in seinem Kopf vor sich ging. Doch jedes Mal, wenn sie zu ihm blickte und sah, dass er sie erneut mit seinem Blick fixiert hatte, spürte sie ein leichtes kribbeln auf der Haut. Ihr Herz begann schneller zu schlagen und sie hatte das Gefühl, nach einer weiteren Stunde, dass sie bald zerbersten müsste. Derek unterhielt sich mittlerweile prächtig mit den Jungs, während Kyle mit seinem Bier in der Hand, auf der Bank zurück gelehnt da saß und seine Augen zwischen Derek und ihr schweifen ließ. Sam spürte die Hitze die in ihr aufstieg und trank schnell einen großzügigen Schluck. Da dieser nichts half, stand sie auf und begab sich zu den Toiletten wo sie sich eine Erfrischung gönnen wollte. Sie spürte einen leichten Schwindel, doch war sie sich nicht sicher, ob dieser vom Alkohol oder von Kyles Blicken kam. Dieser Abend war mehr als nur seltsam. Sie war zwischenzeitlich auf Wasser umgestiegen und hatte sich erst vor kurzem wieder ein Bier bestellt, schließlich wollte sie nicht, dass Kyle sie am Ende noch nach Hause schleppen musste, weil sie zu besoffen war. Mittlerweile wünschte sie sich jedoch, dass sie mehr getrunken hätte, damit sie nicht so viel in seine Blicke hinein interpretierte. Die Anziehung zu ihm war mit jeder Minute des heutigen Tages gewachsen und langsam aber sicher war sie sich nicht mehr sicher, ob sie es tatsächlich schaffen würde, mit diesem Typen weiterhin befreundet zu bleiben. Vielleicht sollte sie ihm auch einfach sagen, wie es ihr ging, wenn er bei ihr in der Nähe war? Das würde die Sache vielleicht ein wenig leichter machen! Zum Glück ging es Kyle so anders. Wenn es im Moment nach ihr gehen würde, so wäre sie mittlerweile nicht mehr abgeneigt von zumindest ein wenig Spaß, wie Janine es so schön ausgedrückt hatte und das schockierte sie noch mehr, als ihre Reaktion auf Kyle. Sie war nicht so ein Typ, zumindest hatte sie das immer geglaubt! Was war aber, wenn sie sich immer getäuscht hatte? Wenn sie genau solch ein Erlebnis brauchte um endlich die Dinge zu überwinden, die sie erlebt hatte? Was war, wenn sie genau wie die anderen Frauen in der Umgebung der Jungs war und lediglich auf ein Abenteuer aus war? Nein! Wenn sie das täte, dann würde sie die Freundschaft zu Kyle ruinieren, da war sie sich sicher! Ein kleiner, jedoch nicht unbedeutender Teil flüsterte ihr hingegen zu, dass ihre Freundschaft vielleicht aber auch genau deswegen existierte.
Sie lies das kalte Wasser zwischen ihren Fingern hindurch laufen und legte dann die feuchten Hände an ihren Hals und ihre Wangen. Das alles war zu viel heute Abend, ganz eindeutig! Sie müsste nach Hause, ansonsten würde sie noch verrückt werden! Ein wenig Abstand zu den Jungs halten, vor allem jedoch zu Kyle. Sie öffnete die Tür und die Musik dröhnte zu ihr nach hinten, gerade als sie um die Ecke gehen wollte, hielt sie eine Stimme zurück, die sie jetzt ganz und gar nicht hören wollte.
„Du weißt hoffentlich, dass er nicht der Richtige für dich ist, oder?" fragte Kyle sie und sie drehte sich um, entdeckte ihn an der Wand gelehnt, die Hände in den Hosentaschen. Sie wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte, doch irgendwie war es ihr wichtig klar zu stellen, dass sie gar nicht den Richtigen suchte!
„Und du weißt hoffentlich, dass mir das egal ist! Ich will einfach nur mal ein wenig Spaß haben!" den letzten Satz hätte sie am liebsten in dem Moment zurück genommen, in welchem sie ihn ausgesprochen hatte, denn bei diesem Satz hatte sich Kyles Blick erhoben und war auf ihr liegen geblieben, was ihren gesamten Körper zum zittern brachte. Kyle hatte etwas an sich, was sie irgendwann noch in den Wahnsinn treiben würde.
„Spaß? Seit wann willst du denn nur Spaß haben?" fragte Kyle sie und lies seinen Blick langsam von oben nach unten gleiten. Sie schluckte schwer und überlegte einfach zu gehen, doch es schien beinahe so, als wären ihre Füße am Boden festgeklebt, als könne sie sich nicht rühren.
„Keine Ahnung, hab ich vor kurzem beschlossen!" sagte sie und schalt sich im Inneren dazu, endlich ihre blöde Klappe zu halten!
„Das hast du ja gar nicht erzählt!" entgegnete Kyle und ließ seinen Blick wieder auf den Boden wandern. Gut, so konnte Sam wesentlich besser denken.
„Warum auch, damit hast du ja auch nichts zu tun, oder?" fragte sie ihn. Sie spürte die Spannung, die zwischen ihnen herrschte und konnte nicht sagen, ob diese positiv, negativ oder ganz anderer Natur war, doch ganz eindeutig war sie vorhanden. Sie hörte die Musik vom Vorderen Raum, nahm die fröhlichen Rufe der Barbesucher wahr, wünschte sich einerseits dort bei ihnen zu sein andererseits jedoch war sie zu neugierig, was Kyle sonst noch zu sagen hatte.
„Könnte es aber, oder?" antwortete er schließlich und raubte ihr so für einen Moment die Luft zum atmen. Könnte es aber? Was hatte das zu bedeuten? Sie war unsicher, wusste nicht was sie darauf erwidern sollte, OB sie darauf etwas erwidern sollte. Ihr Kopf verstand das, doch ein anderer Teil ihres Körpers nicht.
„Inwiefern könntest du etwas damit zu tun haben?" fragte dieser andere Teil ihres Körpers und in dem Moment drückte Kyle sich von der Wand weg und kam einen kleinen Schritt auf sie zu.
„Ich glaube, du bist gar nicht so unschuldig wie du immer tust, Sam. Ich glaube du weißt ganz genau, was ich damit meine UND ich glaube, dass du in diesem Moment an genau dasselbe denkst, wie ich auch!" Kyle schien in dieser Sache so viel sicherer zu sein. Er schien zu wissen was er wollte, er schien zu wissen was er tat. Sam hingegen, stand einfach nur da, spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen und wusste eben nicht, was sie tun sollte, oder was sie wollte.
„Ich glaube du liegst falsch!" sagte der Vernünftige Teil ihres Körpers und sie wich einen Schritt zurück. Doch Kyle sah die Sache anders und obwohl er sie mit ihrem Blick fixierte, obwohl er dadurch Stromstöße durch ihren gesamten Körper schickte, konnte Sam sich nicht bewegen, nicht fliehen, obwohl sie irgendwie das Gefühl hatte sie sollte.
„Kyle, ich weiß nicht was du von mir willst!" sagte sie schließlich, weil sie diese Spannung kaum aushielt und wich einen Schritt zurück. Kyle wirkte bedrohlich, wie er mit langsamen und sicheren Schritten auf sie zukam, bedrohlich aber auch einfach nur unwiderstehlich. Sam wusste, um ihre Vernunft war es geschehen, denn sie bewegte sich nicht weiter, während Kyle ihr dennoch immer näher kam.
„Das weiß ich selber nicht so genau, doch im Moment, ist mir das auch scheißegal..." sagte er und fügte dann hinzu, als hätte er einen kurzen lichten Moment „befürchte ich."
„Kyle bist du betrunken?" fragte Sam ihn in einem letzten Versuch, das was ihnen bevorstand, zu verhindern. Kyle, der mittlerweile nur noch Zentimeter von ihr entfernt war, legte seine Hand langsam auf ihren Rücken und ließ sie dann nach oben, und wieder nach unten fahren.
„Nein, leider nicht genug um es darauf zu schieben!" flüsterte er beinahe und Sam hielt für einen kurzen Moment die Luft an, bevor Kyle seinen Kopf senkte und schließlich die Erlösung in ihren eigenen Lippen fand. Von einer Sekunde auf die nächste, brannte ein loderndes Feuer in ihrem Inneren und sie ließ ihre Arme um seinen Nacken fahren, um sich so an ihm hochziehen zu können und ihren Körper enger an den seinen zu schmiegen. Sie spürte, wie er seine Hand in ihr T-Shirt vergrub und sie fester an sich zog, während seine andere Hand sich an ihre Wange legte und diese liebkoste. Sie schien innerlich beinahe zu explodieren und gleichzeitig spürte sie die Lösung des Knotens in ihrem Magen, den sie die letzten Tage immerzu in sich gehabt hatte. Sie bekam nichts mehr mit, nur Kyles Lippen und dann seine Zunge, die die ihren nachfuhr. Sie konnte nicht lange widerstehen und öffnete ihren Mund um ihm Einlass zu gewähren und spürte, wie sie genau dies gebraucht hatte. Sie spürte, wie er sie langsam zur Tür des Waschraums zog, diese öffnete und sie mit sich zog, ohne auch nur eine Sekunde von ihr abzulassen. Ihre eigenen Hände waren jetzt zu seinen Haaren gewandert und sie ließ sie hindurchfahren. Sie hörte wie sich die Tür hinter den beiden schloss, doch Kyle bewegte sich immer weiter rückwärts mit ihr, bis sie bei den Waschbecken ankamen. Sie nahm wahr wie seine Hände sich von ihrem Rücken und ihrem Gesicht wegbewegten und wie sie langsam ihren Körper entlang nach unten fuhren, bevor sie bei ihren Oberschenkeln ankamen und diese packten. Er hob sie an und setzte sie schließlich auf einem der Waschbecken ab. Immer noch, löste er keine Sekunde lang seine Lippen von den ihren. Ihre eigenen Hände wanderten jetzt von seinen Haaren über seinen Nacken hinab zu seinem Rücken, den sie auf und ab fuhr. Obwohl sie so etwas noch niemals in ihrem Leben getan hatte, schienen diese doch genau zu wissen, was sie tun mussten, denn sie spürte wie Kyles Muskeln sich unter ihren Händen ein wenig versteiften und ihm entglitt ein leises Stöhnen, welches jedoch von ihrem Kuss verschlungen wurde. Seine Hände wanderten ihre Oberschenkel entlang nach oben und wieder nach unten und plötzlich spürte sie nackte Haut auf nackter Haut. Seine Hände waren unter ihren Rock geglitten und sie spürte genau, wie sich die Gänsehaut ausbreitete, egal wo er sie berührte. Sam war schockiert von sich selber, von den Gefühlen die in ihrem Inneren herrschten, von dem Verlangen welches in ihr aufloderte, aufhören konnte sie jedoch dennoch nicht!
Es war unglaublich, besser als Kyle es sich in seinen Träumen jemals hätte vorstellen können. Bereits als Sam in die Richtung der Toiletten verschwunden war, hatte ihn ein unsichtbarer Teufel gepackt und ihn ihr hinterher getrieben. Er hatte gewusst, dass es keine gute Idee war, doch zurückhalten konnte er sich selber nicht mehr. Er hatte auf sie gewartet und in dem Moment, in welchem sie aus der Tür getreten war, hatte er gewusst, was er tun musste. Er musste Sam noch einmal für sich haben, noch einmal küssen, er brauchte nicht mehr. Dann würde er vielleicht endlich diese Inneren Dämonen vertreiben, die ihn ständig immer wieder in ihre Richtung trieben. Er musste sein Verlangen nach ihr stillen, das wäre die Einzige Möglichkeit. Er war ihr immer näher gekommen, hatte gemerkt, wie sich ihre Augen immer mehr geweitet hatten, wie ihr Körper leicht zu zittern begonnen hatte, doch dies hatte ihn nur noch mehr in ihre Richtung getrieben und als er endlich seine Lippen auf die Ihren gesenkt hatte, hatte er das Gefühl, dass sämtliches Leiden welches er die letzten Tage, seit diesem elenden ersten Kuss, empfunden hatte, sich nur dafür gelohnt hatten. So etwas wie in diesem Moment hatte er noch niemals gespürt, als Sam ihren Mund geöffnet und ihm somit Einlass gewährt hatte. Es war wie ein Fausthieb in den Magen, der jedoch nicht schmerzte sondern eines der süßesten Gefühle in ihm verursachte, welches er jemals empfunden hatte. Sie waren in der Mädchentoilette und Sams Hände wanderten seinen Rücken entlang, zuerst nach oben, dann unten doch das war weder ihm, noch ihr genug, denn kurze Zeit später spürte er, wie sie sein T-Shirt anhob und ihre Hände auf seinem nackten Rücken platzierte. Er kannte Sam, wusste wie sie war, doch so etwas hatte er in ihr nicht erwartet. Der Kuss wurde immer intensiver, doch irgendwann brauchte er Luft zum atmen und löste so seinen Mund von dem ihren, verteilte dann jedoch Küsse auf ihrem Nacken während sie ein leises Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Schnell jedoch suchte sein Mund wieder den ihren, während ihre Hände zu seinem Bauch, dann zu seiner Brust wanderten. Durch seinen gesamten Körper lief ein Schauer und er konnte sich nicht mehr zurück halten. Seine Hände die eine Sekunde vorher noch an ihren Oberschenkeln gelegen waren, wanderten jetzt ihren Bauch entlang. Er spürte den weichen Stoff ihres Shirts und musste schwer gegen den Drang ankämpfen, ihr dieses über den Kopf zu ziehen, so wie er es einige Male in Gedanken vor sich gesehen hatte. In dem Moment, in welchem er seine Hand unter ihr Shirt gleiten ließ, weil er unbedingt die weiche, zarte Haut dort spüren wollte, spürte er, wie Sam sich plötzlich zurück zog. Fuck, er hatte seinen Verstand vollkommen ausgeschaltet, hatte vollkommen vergessen, dass das hier ein Fehler war! Diese Erkenntnis sah er jetzt jedoch in Sams Augen, während ihr Mund, ein wenig gerötet, schockiert geöffnet war.
„Was tun wir hier?" fragte sie schließlich und Kyle zog seine Hand unter ihrem Shirt hervor, trat einen großen Schritt zurück und fuhr sich nervös durch die Haare.
„Keine Ahnung, aber sag nicht, dass du es nicht auch gewollt hast!" antwortete er. Er wollte es nicht anklagend klingen lassen, noch wollte er ihr die Schuld in die Schuhe schieben, denn es war ganz klar, dass dies eine Sache war, die beide dringend gebraucht hatten. Und wenn man Kyles Zustand betrachtete, die er immer noch benötigte.
„Oh Gott, was machen wir nur?" fragte Sam erneut und schien vollkommen schockiert von dem, was gerade eben geschehen war. „Ich sag dir was wir machen, wir machen alles kaputt!" sagte sie und sprang von dem Waschbecken herab, auf welches er sie gesetzt hatte.
„Wir machen nicht alles kaputt!" fühlte er sich verpflichtet zu sagen, wusste jedoch nicht was er sonst noch sagen sollte. Außer einer Sache.
„Denk ja nicht, dass ich mich dafür entschuldigen werde. Nicht schon wieder!"
Sam drehte sich mit geweiteten Augen zu ihm um.
„Kyle, was ist nur los mit uns?"
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So, tada:D Ich hoffe es hat euch gefallen, ich mach mich jetzt erstmal auf den Heimweg und warte dann auf eure Meinungen;D Ach und natürlich abstimmen nicht vergessen, vor allem für das Kapitel vorher auch noch, wäre nämlich schade, wenn das zu kurz kommen würde, nur weil ich euch schnell das nächste Kapitel präsentieren wollte;D
Allen noch einen wunderschönen Resttag/ Abend und bis bald;D
(Ach ja, nochwas...teilt mir doch bitte immer mit, wenn ihr irgendwo Rechtschreibfehler findet...oftmals sieht man die selbst einfach nicht mehr!!)
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