Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

19. Kapitel: „ Klar, wieso auch nicht..."

19. Kapitel: „ Klar, wieso auch nicht…“

Endlich war sie wieder zuhause. Es waren anstrengende drei Tage gewesen, die sie erlebt hatte. Natürlich hatte sie auch ihren Spaß gehabt, sie hatte aber auch schlechte Erfahrungen gemacht und Kyles wahren Charakter kennengelernt. Er hatte ja vollkommen verrückt gespielt die letzten Tage und Sam konnte sich nicht erklären, was mit ihm nicht stimmte. Wieso nur, war er wenn sie vollkommen alleine waren so einfach? Er war charmant, witzig, sie konnte sich wirklich mit ihm amüsieren und er brachte sie zum lachen. Sobald jedoch andere in der Nähe waren, oder sie einfach in einer anderen Situation waren schien er vollkommen aus der Bahn zu geraten.

Das war jedoch nicht mehr ihr Problem. Er hatte es gewagt, sie nachdem er sowieso schon Mist gebaut hatte, als Schlampe zu bezeichnen. Wie konnte er das nur tun? Ihr war natürlich schon auch klar, dass sie ihn absichtlich auf die falsche Fährte hatte locken wollen, doch dass er sie als Schlampe bezeichnen würde, das hatte sie nicht erwartet. Sie hatte ihn nur ein wenig aus der Fassung bringen wollen doch er war natürlich wieder mal vollkommen über das Ziel hinaus geschossen. Was sie aber am allermeisten an dieser ganzen Sache störte war, dass es ihr so viel ausmachte, dass er sie dermaßen falsch eingeschätzt hatte. Noch niemals war es ihr wichtig gewesen, was die anderen von ihr dachten und jetzt scherte sie sich um die Meinung eines Schönlings, der ihr doch eigentlich den Buckel runterrutschen konnte.

Ihr kam die Idee, dass Kyle vielleicht von Anfang an so über sie gedacht hatte und sich nur aus einem bestimmten Grund so viel mit ihr beschäftigt hatte, doch ihr fiel nicht ein weshalb genau er das getan haben könnte. Was könnte er von ihr wollen, dass er sich das antat und die Zeit mit ihr verbrachte?

„Ach das hat doch alles gar keinen Sinn!“ sagte sie und schmiss das Tuch, mit welchem sie gerade ihr Geschirr abgetrocknet hatte hin. Sie musste endlich auf andere Gedanken kommen. Es waren ja schließlich auch schöne Dinge geschehen in den letzten paar Tagen. Sie dachte an die Jungs, die vor ihrer Tür gestanden waren, an den gestrigen Abend in der Bar. Abgesehen von dem Zwischenfall mit Kyle, war der sehr entspannt gewesen und sie hatte sich mit den Spielern besser angefreundet. Nachdem sie aus der Toilette gekommen war, war Kyle bereits verschwunden gewesen und so hatte sie den restlichen Abend verbringen können, ohne sich mit Kyle herumzuschlagen.

Sie ging durch ihr Wohnzimmer, öffnete die Balkontür und trat durch die Tür. Es wurde bereits langsam dunkel und Sam ging an die Brüstung und legte ihre Hände ab. Sie atmete einmal tief ein und schloss dabei kurz die Augen. Was war nur mit ihrem Leben los? Sie wusste es ganz genau, zwanzig Männer der Marke „Hände weg“ stellten es vollkommen auf den Kopf.

Immer noch wütend auf sich selbst, schmiss sich Kyle auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Sam hatte kein Wort mehr mit ihm gesprochen seit dem gestrigen Vorfall und Kyle bereute es zutiefst, dass er ihr solch böse Dinge an den Kopf geschmissen hatte. Er wusste selber, dass Sam wohl die letzte Frau auf Erden war, die man als Schlampe bezeichnen konnte. Sie war ein von Grund auf anständiger Mensch, klar ein bisschen schwierig, aber genau das machte sie doch so interessant. Er wusste genau, dass sie niemals jemandem etwas Böses antun oder wünschen würde, sie würde wahrscheinlich sogar ihr letztes Hemd für jemanden geben, auch wenn sie dies niemals zugeben würde. Nach außen hin versuchte sie zwar die toughe Powerfrau zu spielen, doch Kyle hatte das unwiderrufliche Gefühl, dass es in ihr drinnen ganz anders aussah. Er musste es einfach sagen wie es war, er war vollkommen durchgedreht und wusste selbst nicht einmal genau warum! Nur eine Sache wusste er ganz genau, nämlich die, dass er sich noch niemals so bekloppt aufgeführt hatte! Er hörte sein Telefon klingeln und ging ran, ohne vorher auf das Display zu sehen.

„Ja?“

„Hallo mein Schatz! Wie geht es dir?“ hörte er seine Mutter in den Telefonhörer flöten. Ah sie war also heute gut drauf, das war gut. Besser als andersherum.

„Hey Mom. Na wie geht’s dir?“ fragte er, so wie er es immer tat, obwohl er immer schon an ihrer Stimme hörte, wo sie sich gerade befand.

„Gut geht’s mir! Wie geht es meinem kleinen Engel? Erzähl, was gibt es neues?“

Daraufhin begann Kyle seiner Mutter alles über die letzten Tage zu erzählen, was es zu erzählen gab so wie sie es immer gerne hatte. Sie erfreute sich immer sehr daran, wenn Kyle diese Dinge mit ihr teilte, auch wenn er ihr immer nur die positiven Dinge erzählte, um sie ja nicht aus der Fassung zu bringen.

„Außerdem haben wir eine neue Reporterin in unserem Team!“ erzählte Kyle und fragte sich im gleichen Augenblick, warum genau er es eigentlich für wichtig hielt, seiner Mutter diese Information mitzuteilen.

„Ach eine Frau?!“ fragte seine Mutter überrascht.

„Ja eine Frau. Sie schlägt sich bisher nicht schlecht…“ plötzlich hatte Kyle gar keine Lust mehr, weiter darüber zu sprechen.

„Und?“ fragte seine Mutter und er hörte eine bestimmte Erwartung dahinter.

„Was und?“

„Na mein Schatz, jetzt tu doch nicht so als wüsste ich nicht, was du so alles treibst. Hast du dich mit dem Mädchen schon angefreundet?“ fragte sie vergnügt. Sie war sich offenbar sicher, dass dies der Fall war.

„Naja, ich hab da ein paar Startschwierigkeiten…“ murmelte er ins Telefon und setzte sich an den Tresen.

„Startschwierigkeiten?“ fragte seine Mutter etwas skeptisch. Als ob diese Frage ausschlaggebend war, begann Kyle damit, seiner Mutter alles über Sam zu erzählen, was er bisher mit ihr erlebt hatte und desto länger er darüber sprach, desto mehr stellte er fest, dass es verdammt gut tat diesen ganzen Mist irgendwo abzuladen. Seine Mutter war, wenn sie einen guten Tag erwischte, schon immer eine sehr gute Zuhörerin gewesen, doch ihre Reaktion auf Sam überraschte ihn.

„Das Mädchen hört sich ja wirklich interessant an!“ sagte sie, nachdem er mit seinen Erzählungen abgeschlossen hatte.

„Interessant?? Mom sie hat mich zwei Mal K.O geschlagen!“ sagte er empört und stand dabei auf.

„Ach Schatz, ich bin zwar deine Mutter und ich liebe dich wirklich über alles, aber blind bin ich deswegen bestimmt nicht. Beim ersten Mal hast du es verdient und beim zweiten Mal, auch wenn das nur ein Versehen war, ebenfalls! Wie kannst du nur so unhöflich zu einer Frau sein?“ fragte seine Mutter ihn ein wenig enttäuscht.

Zerknirscht antwortete er „Ach keine Ahnung. Wenn ich wüsste, warum ich das alles gesagt habe, dann hätte ich es ja vermutlich gelassen oder?“

„Mein Schatz, normalerweise stellst du dich nicht so dumm, aber wie dem auch sei das bekommst du bestimmt wieder hin.“

„Wie normalerweise stell ich mich nicht so dumm?“ fragte er irritiert.

„Schatz, früher oder später wirst du schon wissen was du tun musst!“

„Ok, naja. Wie geht’s denn Carly?“ Carly war Kyles kleine Schwester und er liebte sie abgöttisch. Er würde alles für sie tun und das wusste sie auch. So hatte sie ihn schon einige Male an der Nase herumgeführt, was er ihr jedoch nicht übel nahm denn so war das nun mal unter Geschwistern.

„Oh ihr geht’s sehr gut, in der Arbeit läufts auch super!“ antwortete seine Mom.

„Du Schatz, es tut mir Leid, aber ich muss auflegen. Da klopft es gerade an der Tür. Wir telefonieren, in Ordnung?“ ohne das Kyle noch etwas erwidern konnte, legte seine Mutter auf und hinterließ nur noch den stetigen Ton der Leitung.

Er nahm das Telefon vom Ohr weg und blickte darauf. Seine Mutter. Schüttelnd drückte er ebenfalls den Auflegeknopf und stellte dann das Telefon zurück in die Ladestation. Anschließend machte er sich auf den Weg zu seinem Balkon, öffnete die Tür und blickte auf die Stadt. Was hatte seine Mutter nur damit gemeint, dass er sich normalerweise nicht so dumm stellte? Diese Aussage wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf. Am Telefon schien seine Mutter von Sam ziemlich begeistert gewesen zu sein, was sie genau genommen noch niemals von einer Frau war. Naja, man musste aber auch sagen, dass Kyle äußerst selten von welchen erzählte und wenn dann solche Geschichten, die seine Mom sofort abwürgte. Er benutzte diese Geschichten meist dafür, damit seine Mutter nicht nachfragte wie es in der Liebe so lief. Insgeheim hoffte sie wohl immer noch auf eine Schwiegertochter.

Kyle hörte, wie über ihm die Balkontür geöffnet wurde und wie Sam dann offenbar auf den Balkon trat. Sein Herz schlug sofort ein wenig schneller und bevor er nachdenken konnte, über das was er tat, wich er einige Schritte zurück, so dass Sam ihn nicht sehen konnte. Er hörte wie sie kurz angestrengt aufstöhnte und dann war es still.

Sam war es gar nicht gewöhnt, so viel freie Zeit zu haben. Jetzt seitdem Semesterferien waren, hatte sie nur noch die Interviews und die Artikel zu schreiben, ansonsten konnte sie frei über ihre Zeit verfügen. Sie setzte sich in einen der Korbsessel, die auf ihrer Terrasse standen und genoss den angenehmen Abend. Sie hatte ihr Pensum für diese Woche bereits geschafft. Zwei Interviews mit Spielern, dann noch den Artikel. Der nächste Artikel wäre erst in fünf Tagen wieder fällig, denn da fand das nächste Spiel statt. Sie schloss die Augen und dachte daran, wie sie im Bus gesessen war, an Kyles Schulter gelehnt. Sofort öffnete sie sie wieder und musste sich zeitgleich eingestehen, dass sie seine rabiate und ehrliche Art irgendwie vermisste. Sie war bei weitem noch nicht bereit dazu ihm zu verzeihen, auf gar keinen Fall würde sie das, doch sie hatte sich irgendwie an ihn gewöhnt. Und jetzt da sie wusste, dass die beiden gestritten waren, fiel es ihr schwer nicht an ihn zu denken. Darin vermutete sie zumindest den Grund.

Nach dem Training am nächsten Tag, wurden die Spieler von den Cheerleadern begrüßt, die aufgrund eines Footballspiels welches zeitgleich stattgefunden hatte, nicht bei dem Fußballspiel hatten dabei sein können.

„Ahh!! Ihr habt gewonnen! Wir haben aber auch nichts anderes erwartet!“ schrie Sherry und sprang Kyle von hinten auf den Rücken. Dieser legte automatisch seine Arme um sie um das Gleichgewicht zu halten.

„Ja haben wir! Klar!“ sagte er grinsend und drehte sich zu ihr um. Sam stand ein wenig Abseits und beobachtete das ganze Spektakel. Überall waren Cheerleader zu sehen, die sich auffällig an die Spieler ran schmissen. Mit den Cheerleadern war sie noch nicht so wirklich warm geworden und irgendwie fühlte sich sofort tatsächlich ins Abseits verdrängt. Eines der Mädels, sie glaubte dass ihr Name Jenniffer oder so ähnlich war, ging auf Kyle zu und drückte ihm, obwohl er gerade vollkommen in ein Gespräch mit Sherry verwickelt gewesen war, einen Kuss auf die Lippen. Vollkommen perplex stand er ersteinmal da, bevor er einen Schritt zurück ging und dann zu Sherry sagte sie solle bitte runter. Dann packte er Jenniffer am Arm und ging mit ihr davon. Sam hatte alles ganz genau beobachtet und ärgerte sich gerade zutiefst darüber. So ein Vollidiot! Wenn hier jemand die Mannschaftsschlampe war, dann ja wohl eindeutig ER oder etwa nicht? Sam stand von der Tribüne auf und ging die paar Stufen nach unten, dann ging sie an den Spielern und Cheerleadern vorbei und verließ das Stadion genau in die andere Richtung, in welche Kyle und Jenniffer verschwunden waren.

„Wo gehst du denn hin?“ hörte sie hinter sich Martin fragen, der sich ein wenig abgekapselt hatte von der ganzen Euphorie.

„Naja, ich steh nicht so auf Gang Bang!“ sagte Sam lächelnd.

„Ha, Gang Bang, das war gut! Aber eigentlich ist es immer dasselbe. Wenn die Mädels nicht dabei waren bei einem Spiel, dann gratulieren sie uns eben im Nachhinein.“ Sagte Martin schulterzuckend.

„Und warum bist du dann nicht dort?“ fragte Sam ihn und lehnte sich an die Tribüne.

„Gute Frage. Es geht mir irgendwie auf die Nerven, wenn sie das tun!“ sagte er lachend und strich sich dann mit der Hand durch die Haare.

Seitdem die beiden gestern Nachmittag das Interview gemacht hatten, hatte Sam das Gefühl, dass sie sich wesentlich besser verstanden als vorher. Martin war eigentlich schwer in Ordnung, tat zwar oftmals so als wäre er im Grunde genommen der gleiche Player wie die anderen, doch das war er nicht. Er hatte ihr von seiner Freundin erzählt, von ihren Plänen zu heiraten (er hatte sie jedoch darum gebeten, dass nicht in ihrem Artikel zu erwähnen) und noch vieles mehr. Alleine von den Erzählungen her, konnte Sam seine Freundin richtig gut leiden.

„Weißt du, die meisten Mädels von den Cheerleadern sind gar nicht übel. Irgendwie haben sie jedoch immer das Gefühl, sie müssten sich hinter irgendeiner Fassade verstecken. Verstehst du was ich meine?“ fragte Martin und lehnte sich ebenfalls an die Tribüne.

„Ja das verstehe ich!“ sagte Sam nachdenklich. Sie versteckte sich auch hinter einer Fassade. Sie tat immer so als wäre sie starke Frau, auf die sich alle verlassen konnten, das musste sie ja schließlich auch, doch in ihr drinnen sah es oftmals ganz anders aus.

„Ich muss jetzt wirklich gehen!“ sagte Sam zu Martin und verabschiedete sich noch schnell von ihm, bevor sie sich abwandte. Martin hatte vermutlich Recht mit der Aussage, die Mädchen würden sich hinter einer Fassade verstecken, doch Sam fragte sich, weshalb sie sich unbedingt diejenige aussuchen mussten, die sie zu den wahren Schlampen in dieser Geschichte machte. Sei bezweifelte stark, dass Kyle Jenniffer oder Sherry jemals als Schlampe bezeichnet hatte, sie aber schon! ‚Schluss und vorbei mit diesen blöden Gedanken!!’ sagte sich Sam und ging schnurstracks in den nächsten Supermarkt, rief ihre Freundin an und vereinbarte mit ihr ein Treffen. Heute war es mal wieder Zeit, für eine Flasche Rotwein und richtig schönen, gepflegten Frauenklatsch!

„Er hat was??“ fragte Janine ihre Freundin, die bereits bei ihrem dritten Glas Rotwein war. Sam hatte ihr erst einmal alles drum herum erzählt, von den Jungs, von dem Spiel, hatte jedoch das Thema Kyle vermieden. Erst nachdem Janine nachgefragt hatte, war es aus ihr herausgeplatzt.

„Ja und jetzt ärgere ich mich so darüber, dass ich ihn nicht mehr aus meinem Kopf herausbringe! Ständig sehe ich ihn vor mir stehen, wie er mich als Mannschaftsschlampe bezeichnet. Wie er mich mit seinem kühlen Gesichtsaudruck ansieht. Sag mal ehrlich Janine, was hab ich getan? Ich muss ja wohl wieder irgendwas falsch gemacht haben, oder?“ fragte Sam ein klein wenig angetrunken. Ihre Freundin saß ihr auf dem Sofa gegenüber und schwenkte ihr Weinglas. So viel sie auch darüber nachdachte, ausnahmsweise war sie der Meinung, dass Sam sich vollkommen fehlerfrei verhalten hatte. Außer sie verheimlichte ihr was, doch das hatte Sam noch niemals getan.

„Tatsächlich bin ich der Meinung, dass du gar nichts falsch gemacht hast!“ teilte Janine ihrer Freundin mit, die sich entspannte.

„Oder? Das hab ich mir auch gedacht!“ sagte Sam und nickte dabei um ihre Aussage zu verstärken.

„Naja, zumindest hast du ihn dafür ein zweites Mal niedergeschlagen!“ sagte Janine lachend.

„Eigentlich finde ich das gar nicht komisch. Eigentlich wollte ich ihn nicht schlagen, ich hab mich nur erschreckt. Er war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort!“ sagte Sam etwas zerknirscht.

„Und dass der Typ vielleicht doch was von dir will?“ fragte Janine vorsichtig, denn sein Verhalten erinnerte sie einzig und allein an das Verhalten, welches Henry an den Tag gelegt hatte, als sie beide noch nicht zusammen gewesen waren.

„Ach Schwachsinn. Heute erst ist er mit Jenniffer abgezischt! Janine ich brauche einen ehrlich Rat von dir!“ sagte Sam. „Ich komme mit dem Typen einfach nicht mehr zurecht!“

Ok, er musste nur logisch überlegen. Was würde eine Frau hören wollen, wenn ein Mann sich bei ihr entschuldigte?? Er saß in seiner Wohnung und dachte tatsächlich darüber nach, wie er sich bei Sam entschuldigen konnte. Diese eisige Stille zwischen den beiden, stresste ihn mehr als er erwartet hatte. Beim Training hatte er sich heute ein wenig ablenken können. Auch hatte er sich über die Glückwünsche der Mädels gefreut, naja bis auf den von Jenniffer, die mal wieder vollkommen über die Stränge geschlagen hatte, aber so war sie nun mal. Er hatte sie sich heute noch mal zur Brust genommen und ihr klipp und klar gesagt, sie solle ihn endlich in Ruhe lassen, weil er das langsam aber sicher nicht mehr lustig fände. Da sie bei diesem Mal nicht betrunken gewesen war, war sie sogar relativ einsichtig gewesen, auch wenn sie ihn zuerst schnippisch gefragt hatte, ob er eine Freundin hätte, da er sich anscheinend ihrer Meinung nach, total seltsam benahm.

„Natürlich hab ich keine Freundin, wie kommst du nur immer auf so einen Müll? Nur weil ich keinen Bock darauf hab, mit dir unter der Tribüne ne schnell Nummer zu schieben, denkst du da steckt ne andere dahinter?“ hatte er sie gefragt.

„Genau das ist es ja Kyle. Du hattest bisher IMMER Lust, eine schnelle Nummer zu schieben!“ hatte sie ihm geantwortet, dann war ihr Blick nach unten gewandert „Oder hast du etwa Probleme damit ihn hochzukriegen?“ Sie hatte Mitleid mit ihm gehabt, das hatte er in ihren Augen gesehen! Bei dieser Aussage hatte er hingegen laut auflachen müssen.

„Oh Mann Jenniffer, du hast echt keine Ahnung!“ Sie hatten noch ein paar Minuten weiter gesprochen, in diesen hatte er ihr versichert, dass er bestimmt KEINE Probleme damit hatte ihn hochzukriegen außerdem hatten sich beide darauf geeinigt, dass Jenniffer sich einen anderen suchte und Kyle erstmal tabu war.

„Es ist zwar schade drum, aber was solls. Auch andere Mütter haben heiße Söhne!“ hatte sie ihm zum Abschied zwinkernd mitgeteilt und war dann davon getänzelt. Das war auf jeden Fall einfacher gewesen als gedacht.

Als er zurück gekommen war, war Sam bereits verschwunden gewesen und auch die Hälfte seines Teams hatte sich bereits in der Kabine befunden. Auf dem gesamten Heimweg hatte er dann darüber nachgedacht, was Jenniffer gesagt hatte. Er hoffte stark, dass sie nicht noch auf die Idee kam irgendeinen Blödsinn rumzuerzählen. Er und eine Freundin! Das war ja beinahe noch absurder als die Behauptung, er hätte Erektionsschwierigkeiten. Seitdem er jedoch in seiner Wohnung angekommen war, überlegte er, wie man sich nur bei einer Frau entschuldigte. Er hätte einfach Jenniffer fragen sollen doch er war sich sicher, dass sie sich dann in ihrer Vermutung bestärkt gefühlt hatte, also war er im Endeffekt froh es gelassen zu haben.

Ok, über was hatten sich Sam und Kyle denn so unterhalten die letzten Tage über? Er ging sämtliche Begegnungen durch und blieb dann schließlich, bei einer hängen. Als sie zusammen nachhause gegangen waren, hatten sie über irgendwas gesprochen, was er benutzen konnte, das hatte er im Gefühl. Nach einigen Minuten des Grübelns, kam ihm der rettende Einfall und er sprang auf, zog sich seine Jacke über und verließ seine Wohnung. Jetzt wusste er, was er tun konnte!!

Mittlerweile ziemlich beschwipst saßen die beiden Freundinnen in Sams Wohnung und lachten über das was Sam erzählte.

„Dann standen sie zusammen vor meiner Tür und Danny hat sich beinahe in die Hosen gemacht! Ich glaube ich muss echt mal überdenken, wie ich mit Menschen umgehe, ich meine bin ich wirklich so schrecklich?“ fragte Sam, obwohl sei bei dem Gedanken an das Zusammentreffen kichern musste. Ja sie kicherte!! Man musste aber auch dazu sagen, dass dies nur geschah, wenn sie ein wenig zu tief ins Glas schaute.

„Ach was Sam. Das ist doch das was dich ausmacht! Anders wärst du ja langweilig. Und mal ehrlich, solchen Playern wolltest du ja noch nie gefallen, oder?“ fragte Janine sie und beobachtete dabei ganz genau den Gesichtsaudruck ihrer Freundin.

„Nein das nicht, aber ich will auch nicht, dass die Menschen Angst vor mir haben um ehrlich zu sein!“ entgegnete Sam.

„Das haben sie auch nicht, wenn dann haben sie Respekt vor dir und das ist auch gut so. So etwas wie damals mit Logan, sollte nicht noch mal passieren!“ sagte Janine und augenblicklich, war die Stimmung im Keller.

„Du darfst dich aber auch nicht immer von dieser Sache beeinflussen lassen Sam. Du musst endlich wieder lernen zu vertrauen! Ja ich weiß, Kyle hat Mist gebaut, aber mein Gefühl sagt mir, dass er das nicht so gemeint hat. Also vielleicht überlegst du dir, ihm einfach zu verzeihen? Du bist wohl die Erste die wissen müsste, dass man aus Dummheit manchmal auch Dinge sagt, die so nicht gemeint sind. Wenn du ihm noch eine Chance gibst, hab ich irgendwie das Gefühl, dass er sie nutzen wird. Dir geht’s doch schlecht, weil ihr gestritten seid, gibs zu! Denk einfach noch mal darüber nach…“ in dem Moment ertönte die Klingel an der Tür und die beiden sahen sich irritiert an.

„Wollte Henry noch vorbei kommen?“ fragte Sam Janine, die jedoch schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab eigentlich gesagt, ich rufe ihn an wenn er mich abholen kann!“ sagte sie und sah zur Tür. Erneut klingelte es und beide standen auf.

„Jamie kanns auch nicht sein, oder?“ fragte Sam, doch als Janine den Kopf schüttelte klingelte es ein drittes Mal.

„Na jetzt geh schon und öffne die Tür!“ sagte Janine und machte eine wegscheuchende Geste.

„Sofort!“ rief Sam in Richtung Tür und setzte sich sogleich in Bewegung. Wer konnte das nur sein?

Als sie die Tür öffnete stand sie ersteinmal ziemlich perplex da. Was wollte der denn hier?

„Kyle??“ fragte sie irritiert und drehte sich dann nach hinten, wo Janine stand.

„Hey Sam.“ Sagte Kyle ein klein wenig unsicher. Er hatte sich jedoch sehr genau überlegt was er sagen wollte und er würde sich daran halten, damit nicht schon wieder so ein Mist wie beim letzten Mal rauskam.

„Bevor du jetzt die Tür vor meiner Nase zuschlägst hör mir bitte kurz zu. Ich glaube ich war die letzten drei Tage irgendwie auf Drogen, denn ich kann mir nicht vorstellen, warum sonst ich mich wie der größte Vollidiot aufgeführt habe, den es wohl gibt. Du hattest vollkommen Recht mit dem was du gesagt hast, mit allem und ich entschuldige mich jetzt ganz offiziell noch mal bei dir dafür. Ich wollte dir wirklich nicht weh tun, aber ich weiß auch nicht, irgendwie war ich seltsam drauf. Ich verspreche dir, wenn du mir noch mal eine Chance gibst, dass ich der beste Freund sein werde den du haben kannst! Ehrlich!“ Kyle hatte seine kleine Rede nur so runtergerasselt und als er endete, lehnte sich Sam gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und was ist, wenn du mal wieder auf so nem Trip bist? Ich hab echt keine Lust dauernd deinen Boxsack zu spielen Kyle. Ich habe nichts Falsches getan, das habe ich mir sogar bestätigen lassen, und trotzdem warst du so! Also wenn du mir nicht erklären kannst, was los war, dann glaube ich nicht, dass ich dir verzeihen kann!“ entgegnete Sam.

Ok. In seinem Kopf drehte sich alles, sämtliche Rädchen waren in Bewegung auf der Suche nach einer richtigen Erklärung. Natürlich wollte sie wissen, warum er so gewesen war, aber wenn er es doch selbst nicht so wirklich wusste, wie sollte er es ihr dann erklären?? Angestrengt dachte er nach, er wusste nicht wie lange er da im Flur stand, doch Sam dauerte es anscheinend zu lange, denn sie bewegte sich und nahm die Tür in die eine Hand. Langsam begann sie damit sie zu schließen, doch Kyle stoppte sie in der Bewegung und Sam sah noch einmal zu ihm hoch.

„Ok, ich glaube ich war eifersüchtig, ok? Du tust, sobald die Jungs in der Nähe sind, immer so als würden wir uns gar nicht kennen und das geht mir ziemlich auf den Sack! Und die Sache mit Goalie…da….ach was solls. Ich wollte mir einfach nicht vorstellen, dass du mit Goalie schläfst! Ich glaube weil ich befürchtet habe, dass er dich verletzen könnte!“ Kyle war vollkommen außer Atem, denn so viel Gefühlsduselei war zu viel für ihn.

Sam schien noch ein wenig skeptisch und sagte „Warte bitte kurz einen Moment!“ dann wandte sie sich ab und sah in die Wohnung hinein. Er hörte sie flüstern, was genau sie sagte verstand er jedoch nicht.

Ok, Sam musste zugeben, dass sie solch eine Ansprache nicht erwartet hatte und im Moment fand sie es ziemlich mutig von ihm so ehrlich zu sein, denn sie hätte es wahrscheinlich nicht sein können.

„Warte bitte kurz einen Moment!“ sagte sie zu Kyle und wandte sich dann ab um Janine zu fragen, was sie davon hielt. Janine war eine Meisterin in Sachen Wahrheit oder Lüge, sie würde wissen ob Sam Kyle noch eine Chance geben sollte.

„Was denkst du?“ fragte sie ihre Freundin. Normalerweise hätte sie solch eine Entscheidung natürlich selber gefällt, da sie jedoch ein klein wenig beschwipst war, war sie sich nicht sicher, ob sie als vollkommen zurechnungsfähig galt und nur aus diesem Grund wollte sie sich absichern.

Janine zeigte mit dem Daumen nach oben und flüsterte ihr dann zu „Wenn du die Entschuldigung nicht annimmst, dann bist du bescheuert!“

‚Na Danke’ dachte sich Sam und sah dann wieder zur Tür hinaus.

„Ist da jemand in deiner Wohnung?“ fragte Kyle sie verunsichert und versuchte einen Blick hinein zu erhaschen.

„Nein, wie kommst du darauf??“ fragte Sam vollkommen unschuldig.

„Ok, wie auch immer. Als Friedensangebot hab ich noch was dabei!“ sagte Kyle und jetzt schien er ein klein wenig aufgeregt. Kyle Thompson und aufgeregt! Das brachte Sam zum lächeln. Kyle griff auf den Boden und hielt eine Schachtel Pizza in der Hand, mit der anderen Hand zog er aus seiner Jacke eine DVD.

„Was ist das??“ fragte Sam ihn neugierig. Sie fand die Geste alleine schon echt süß, doch als Kyle ihr mitteilte, welchen Film er geholt hatte, war sie vollkommen überzeugt.

„Du hast da mal was von nem Film namens „Notebook“ erwähnt. Ich dachte, den sehen wir uns zusammen mal an…“ sagte er und wirkte dabei so schüchtern, dass Sam nicht mehr anders konnte als ihn anzulächeln.

„Du hast mir also tatsächlich zugehört…“ sagte sie anstatt ihm eine Antwort zu geben.

Verwirrt legte er die Stirn in Falten und fragte „Klar wieso auch nicht?“

Sam zuckte mit den Schultern und entgegnete „Klar wieso auch nicht…“ und nachdem sie erneut in einen kurzen Blick in die Wohnung warf, öffnete sie die Tür komplett und sagte „Ok, komm rein!“

Sam war selbst überrascht, wie schnell sie ihm verzeihen konnte, doch wie sie bereits festgestellt hatte, sie hatte ihn und seine Art irgendwie vermisst. Für sich hatte sie also irgendwie beschlossen, dass sie es noch einmal versuchen würde und zwar auch bevor er vor ihrer Tür gestanden war.

Kyle hingegen konnte sein Glück kaum fassen! Er hatte es geschafft! Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass er es sich nicht noch einmal mit ihr verdarb, das konnte doch wohl kaum so schwer sein.  

_________________________________________

So das letzte für diese Woche, ich hoffe es gefällt euch;D

Wenn ja Abstimmen und Kommentieren bitte nicht vergessen;D;D

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro