Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

21. Kapitel

Lautlos glitt die nächtliche Stadt an mir vorbei. Sanfter Regen prasselte auf die Straße und Tropfen verirrten sich auf die Glasscheibe des Autos.

Nachdenklich verfolgte ich, wie sich vereinzelte Regentropfen einen Weg die Fensterscheibe herunter bahnten. Es wirkte beruhigend auf mich, obwohl es nur eine Kleinigkeit aus dem realen Leben war. Aber genau dieses Leben war mir einige Wochen lang genommen worden. Ersetzt wurde es durch die reinste Hölle.

Wenn ich daran dachte, was Drew mir angetan hatte, verkrampfte sich jeder einzelne Muskel in meinem Körper. Ich fragte mich, wie jemand so grausam sein konnte. Zwar kannte ich die Begründung für seinen Hass auf mich mittlerweile, aber sie rechtfertigte sein Verhalten trotzdem nicht. Er blieb einfach ein Psychopath.

Das Funkgerät knackte und Mike griff mit der freien Hand danach. Mit der anderen lenkte er den Streifenwagen durch die wie ausgestorben wirkende Stadt. Ich saß auf der Rückbank und hing einfach nur meinen Gedanken nach. Nur ganz langsam fiel die Belastung von meinen Schultern ab. Ganz langsam realisierte ich, dass ich wirklich frei war. Das ich bald wieder in meinem eigenen Bett aufwachen würde. Aber so ganz konnte ich es immer noch nicht glauben. Schließlich war dies wochenlang mein Traum gewesen. Und wie oft passierte es, dass Träume in Erfüllung gingen? Genau. Eigentlich nie.

Wo war der Haken? War es vielleicht die Nachricht, die Mikes Kollege ihm durch das Funkgerät mitteilen wollte?
Wollte er ihm sagen, dass sie es nicht geschafft haben, Drew festzunehmen?

Panik schnürrte mir die Kehle zu. Ich würde mich nie wieder raus auf die Straße trauen, wenn er nicht im Gefängnis saß. Schließlich könnte ich ihm überall begegnen. Er hatte mir hinterher spioniert. Er kannte mein Leben, meine Gewohnheiten und die Orte, an denen ich mich aufhielt. Dort könnte er auftauchen. Oder vor meiner Wohnung. Ich würde ihn nie los werden. Er würde mich weiter verfolgen, mir nicht nur schlaflose Nächte bescheren, sondern auch wieder die Tage schrecklich machen.

Dabei keimte langsam die Hoffnung in mir auf, dass es jetzt besser werden würde. Das ich endlich meine Ruhe habe. Endlich wieder glücklich werden kann. Aber ich weiß, wie schwer es werden wird. Es wird kein einfacher Weg, aber ich muss ihn nicht alleine gehen. Schließlich habe ich endlich wieder Tilo an meiner Seite. Ich war nicht mehr alleine. Dieser Gedanke tat wirklich gut.

"Was gibt's?", fragte Mike in die Stille hinein und ich hielt meinen Atem an. Jetzt würde die Antwort kommen, die mein Leben verändern würde. Die Antwort, die mich zurück in das Loch schmeißen oder mir endlich vollständig die Last von den Schulter nehmen würde.

Langsam schloss ich meine Augen. Hörte nur das Geräusch des Motors und den Wind, der gegen das Auto wehte. Außerdem hörte ich meinen eigenen Puls in den Ohren schlagen. Ein Geräusch, welches mir so vertraut geworden war in letzter Zeit.
Meine Muskeln waren angespannt, meine Nerven zum zerreißen gespannt.

Eine Berührung an meiner Hand ließ mich zusammen zucken und ich riss meine Augen erschrocken auf. Sofort zog Tilo seine Hand wieder zurück. Sein verletzter Blick traf mich tief. Ich schluckte hart und schüttelte stumm mit dem Kopf, ehe er die Entschuldigung, zu der er gerade ansetzte, über seine Lippen bringen konnte.

Er musste sich für nichts entschuldigen. Schließlich hatte er nichts falsch gemacht. Es war nicht seine Schuld, dass das alles passiert war. Aber ich weiß, dass er sich insgeheim dennoch die Schuld daran gab. Schließlich war es seine kleine Schwester gewesen, welche Drew als Druckmittel benutzt hatte. Aber er benutze sie nur, um sich an meiner Familie zu rächen. Nicht an Tilos.

Aber das würde er nicht verstehen. Er klammerte sich an dem Gedanken fest, dass ich mich nur wegen Mia auf den Geiselaustausch eingelassen hatte. Wenn ich ihn nie gekannt hätte, dann hätte ich auch nicht versucht, Mia zu retten. Aber genau das war ein Denkfehler. Wenn Drew nicht Mia genommen hätte, dann hätte er eine andere Person benutzt, um mich unbemerkt zu erpressen. Am Ende hätte er immer sein Ziel erreicht und mich zu sich getrieben.

Wie ein Tier, hat er versucht mich zu steuern und zu beeinflussen. Und das schlimmste an der Sache war, dass es ihm gelungen war. Mit so primitiven, eigentlich dämlichen Methoden. Aber diese waren manchmal am wirksamsten.

Das Funkgerät knackte wieder. Kündigte die Antwort an und ließ mich zitternd einatmen.
Ich hatte Angst davor und griff unbewusst neben mich nach Tilo. Dieser musterte mich sanft aber aufmerksam, dann nahm er meine Hand in seine und drückte sie beruhigend. Dankbar schloss ich meine Augen und spürte, wie sich meine Muskeln entspannten.

"Wir haben ihn", teilte uns die Stimme aus dem Funkgerät mit und ich riss meine Augen auf. Starrte nach vorne und direkt in Mikes Augen, welche mich mit Hilfe des Rückspiegels beobachteten. Leicht nickte er mir zu und gab seinem Kollegen weitere Anweisungen.

Diese hörte ich mir aber nicht mehr an. In meinem Kopf wiederholte sich immer wieder dieser eine Satz. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich drehte meinen Kopf, um Tilo ansehen zu können. Die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben, mit seinen Fingern umklammerte er fest meine Hand.

Anscheinend hatte nicht nur ich mir vorgenommen, ihn nie wieder los zu lassen. Er schien den gleichen Plan mit mir zu haben. Und das machte mich wirklich glücklich.

Dieses Gefühl war überwältigend, genauso wie die Erleichterung, die meinen Körper durchströmte. Es war wirklich vorbei. Drew würde mich nie wieder anfassen oder mir das Leben schwer machen. Er würde den Rest seines Lebens eingesperrt hinter Gittern verbringen. Dann sah er endlich mal, wie sich das anfühlte. Dabei war er dann nur eingesperrt und nicht einer fremden Person hilflos ausgeliefert, so wie es die ganzen kleinen Kinder gewesen waren, die er auf dem Gewissen hatte.

"Kann er wegen Unzurechnungsfähigkeit frei gesprochen werden?", fragte Tilo, der anscheinend schon ein paar Schritte weitergedacht hatte. Sofort spannte ich mich wieder an, was er direkt merkte und sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich.

Aber bevor ich mich gedanklich in dieses grauenhafte Szenario hinein steigern konnte, ob sowas tatsächlich passieren könnte, schüttelte Mike mit dem Kopf.
"Nein, das wird bei ihm nicht passieren. Selbst wenn ein psychiatrisches Konsil ergibt, das er nicht Zurechnungsfähig ist, kann er dennoch nicht frei in dieser Gesellschaft leben. Weil er sich nicht unter Kontrolle hat und demnach eine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellt. Also entweder wird er ins Gefängnis kommen, oder in eine geschlossene Psychiatrie. Und aus beidem wird er nie wieder heraus kommen", klärte Mike uns auf und Tilo nickte.

"Wenigstens etwas" seufzte Tilo und sah zu mir herüber. Die Verurteilung von Drew würde das, was geschehen war und zwischen uns stand, nicht rückgängig machen können. Das wussten wir beide. Aber jetzt wussten wir auch, dass es wirklich zuende war und wir ihm nicht noch einmal gegenüber stehen würden.

Mein Blick fiel auf unsere verschränkten Hände und mein Lächeln wurde breiter. Sanft zog ich an seiner Hand und Tilo musterte mich irritiert.
"Was ist los?", fragte er und die Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.

"Nichts" antwortete ich und er zog eine Augenbraue nach oben. Ich wusste, wie sehr er diese Antwort hasste, genau deswegen gab ich sie ihm so gerne.
"Als ob", brummte er, wie sonst auch immer und fing dann selbst an, zaghaft zu grinsen. Wir waren uns doch noch so vertraut wie früher. Es war nicht alles verloren und schwierig zwischen uns, manches passierte einfach automatisch.

Die angespannte Stimmung zwischen uns, die seit unserem ersten Aufeinandertreffen und der überschwänglichen Begrüßung zwischen uns aufgenommen war, bröckelte jetzt endlich wieder zwischen uns. Zwar stand noch etwas wirklich großes zwischen uns, was uns noch einmal komplett aus der Bahn werfen könnte. Die gynokoligische Untersuchung im Krankenhaus, zu der wir auf dem Weg waren.

Vielleicht würden wir schon eine Antwort dazu bekommen, wer der Vater des Babys war. Ich wünschte mir so sehr, dass es Tilo war.

Dass ich ihm ein eigenes Kind schenken könnte, für das er ein wunderbarer Vater werden würde. Ein kleines Wesen, dass nur zu ihm und mir gehören würde und das er bis ans Ende seiner Tage lieben könnte. Diese Vorstellung war so schön, dass ich innerlich dahin schmolz.

Nur hatte ich dennoch eine Blockade in mir, die dafür sorgte, dass ich mich nicht ganz auflöste. Schließlich bestand die Möglichkeit, das es ganz anders kommen könnte. Dann würde ich wahnsinnig werden. Und er auch.

Aber daran wollte ich jetzt wirklich nicht denken. Das würde mich nur weiter kaputt machen, dabei sollte ich mich gerade darüber freuen, dass die Polizei Drew endlich festgenommen hatte.

"Mary?", hakte Tilo nach und die Grübchen, welche sich in seinen Wangen gebildet hatten, verschwanden wegen meinem nachdenklichen Blick langsam.

"Es ist wirklich nichts", beteuerte ich und schob den Gedanken an die Untersuchung nach ganz weit hinten in meinen Kopf. Ein kleiner Teil blieb dennoch präsent, doch den versuchte ich zu ignorieren.

Stattdessen beugte ich meinen Oberkörper zu Tilo herüber und legte ihm eine Hand in den Nacken. Mit einem sanften Druck zog ich ihn näher zu mir, was er bereitwillig über sich ergehen ließ. Neugierig sah er mich an und die Grübchen vertieften sich wieder.

"Was ist denn dann?", fragte er so leise nach, das seine Stimme rau klang. Ich grinste deswegen dämlich vor mich hin. "Du hast mir einfach so sehr gefehlt", flüsterte ich und überwand die letzten paar Zentimeter, die uns trennten. Zaghaft drückte ich meine Lippen auf seine. Ich konnte spüren, wie sie sich zu einem Lächeln verzogen, bevor er meinen Kuss liebevoll erwiderte.

Zufrieden schloss ich meine Augen. Konzentrierte mich nur auf ihn. Auf seine Nähe, seinen warmen Atem, der über meine Wange strich und mich dort kitzelte.
Ignorierte meine Sorgen, meine Ängste, die vor der Untersuchung an mir nagten. Sondern genoss einfach diesen Moment. Schaltete meine Gedanken aus, denn das hatte ich in den letzten Wochen gelernt. Es fiel mir einfach, dies zu tun. Und das war jetzt ein Vorteil für mich.

Es half mir, nicht kaputt zu gehen. Genauso sehr wie Tilo mir half.
Wir ignorierten beide das Gemecker von Mike, welcher uns knurrend mitteilte, dass wir nicht allein waren und er uns zusehen musste.
Stattdessen konzentrierten wir uns nur aufeinander und holten mit diesem Kuss ein bisschen die Zeit auf, die uns genommen wurde.

Mit der Gewissheit, dass egal wie das Ergebnis gleich ausfallen würde, wir immer noch uns hatten.

Und das konnte uns niemand mehr nehmen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro