~Kapitel 22~
Am letzten Schultag vor den Sommerferien trug ich ein hübsches, luftiges Kleid und lächelte über das ganze Gesicht.
Es lief einfach gut und Shawn und ich machten große Fortschritte, was die körperliche Nähe zwischen uns anging. Ich baute ein extremes Vertrauen ihm gegenüber auf, was meinen Körper betraf, ließ mich viel von ihm zeigen, versuchte mich jedoch auch langsam daran, ihm etwas zurück zu geben.
Um ehrlich zu sein, konnten wir die Finger gar nicht voneinander lassen und das schien ein großer Faktor meiner guten Laune zu sein.
Caroline und ihr Gefolge hatte mich die letzte Woche über komplett in Ruhe gelassen, wenn deren Gesichter auch unbezahlbar waren, als sich Scarlett, die nun auch von mir offiziell Charlie genannt wurde, am Mittwoch in der Cafeteria zu mir gesetzt hatte.
Ich stand vor der Schule am Parkplatz und wartete gespannt auf Shawn, der mich abholen und mit mir essen gehen wollte. Charlie kam angelaufen und verlor auf den Stufen ihre Tasche, woraufhin die Hälfte hinaus fiel. Als ich damit fertig war sie auszulachen, joggte ich zu ihr hoch und begann ihr beim Einsammeln zu helfen.
"Tollpatsch", merkte ich grinsend an und sie verdrehte die Augen, was sie sich definitiv von mir angeeignet hatte.
"Eigentlich bist du schuld!", behauptete sie lachend und ich zog eine Augenbraue hoch. "Na immerhin wollte ich dich noch erwischen, bevor du die nächsten Wochen komplett vor mir flüchtest. Mach dich auf jedenfall darauf gefasst, dass du mindestens einmal die Woche mit meiner Gegenwart leben musst. Ob du das nun willst oder nicht", plapperte sie weiter, als gäbe es kein Morgen.
Die Wahrheit? Ihre aufgedrehte Art tat meinem Leben gut und ich wünschte ihre Gegenwart tatsächlich. Natürlich war das Vertrauen noch nicht so ganz da, doch es entwickelte sich in diese Richtung.
Sie bewies mir jeden Tag aufs Neue, dass sie Caroline hinter sich gelassen hatte und mich, wieso auch immer, tatsächlich zu mögen schien.
"Vielleicht sollte ich mein Handy verbrennen und auswandern", zog ich sie grinsend auf, woraufhin sie mich schockiert musterte.
"Versuch es gar nicht erst, White. Ich finde dich so oder so", drohte sie mit erhobenem Zeigefinger. Ich glaube, ich würde sie wirklich vermissen, würde ich sie in den Ferien nicht sehen.
"Fährst du weg?", harkte ich nach, während wir die Treppen wieder gemeinsam runter gingen, um zum Parkplatz zu gelangen.
"Nur eine Woche zu meiner Grandma nach Texas, das wird der absolute Horror", erzählte sie genervt und verzog das Gesicht angeekelt. "Sie ist die Mutter meines Vaters und Mum sagt immer, wir dürfen sie nicht für das verurteilen, was er getan hat und da stimme ich ihr ja auch zu aber eigentlich ist sie genau wie Dad. Also vom Charakter meine ich, sie ist einfach anstrengend und sie erinnert mich leider auch immer an ihn. Aber ich werde es überstehen", erzählte sie und ich sah sie mitfühlend an. Ich konnte verstehen was sie meinte. Erinnerungen allein konnten so viel zerstören und ich würde es ihr am liebsten abnehmen.
"Das tut mir leid. Wieso fahrt ihr dann?", harkte ich nach.
"Weiß auch nicht, Mum besteht darauf ihr jedes Jahr einen Besuch abzustatten. Ich werde es schon überleben, keine Sorge", lächelte sie schließlich wieder. "Was ist mit dir? Fährst du irgendwo hin?", lenkte sie ab und ich lenkte ein.
Immerhin war Charlie ein Mensch, der immer sprach und wenn sie mal freiwillig von einem Thema ablenkte, würde ich dem nicht im Weg stehen.
"Ja Shawn und seine Mitbewohner wollen auch eine Woche wegfahren aber ich weiß noch nicht wohin es geht", erzählte ich, als ich sah wie Shawn's Auto auf dem Parkplatz auftauchte.
Er kam direkt neben uns zum Stehen, ließ das Fenster der Beifahrerseite runter und lehnte sich leicht auf die andere Seite, um uns ansehen zu können. Er trug eine schwarze Sonnenbrille und ein enganliegendes Muskelshirt, noch dazu waren seine Haare zerzaust, was ihn unglaublich heiß aussehen ließ.
"Na Ladies, habt ihr hunger?", fragte er laut über die Rockmusik, die in seinem Auto lief. Ich sah ihn fragend an, woraufhin er zu Charlie nickte und uns vorschlug zusammen essen zu gehen.
Charlie zögerte, doch nachdem Shawn meinte, er würde die Rechnung übernehmen sprang sie auf den Rücksitz und begann meinen Freund mit Schulzeug voll zu plappern, weshalb ich erneut breit grinsen musste. Das war Leben, das war Alltag, Alles was ich mir immer gewünscht hatte.
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Ziemlich kurz, tut mir leid
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