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Nervös wippte ich mit meinem Fuß auf dem Boden und starrte die Tafel vor mir an, an der unser Mathelehrer gerade versuchte uns die Lösungen des Tests nahe zu bringen.

Doch mit jeder Aufgabe, die er an die Tafel schrieb wurde mir mehr bewusst, dass das überhaupt Nichts damit zutun hat, was ich auf mein Blatt geschrieben hatte.

"Wie ich Mathe hasse." stöhnte Cameron und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.

"Das interessiert Niemanden, Mr.Dallas.
Wahrscheinlich sind durch ihre Haarpflegeprodukte ein paar Gehirnzellen abgestorben." antwortete der Mann vor uns.

"Super lustig." bemerkte Cam und verdrehte die Augen, woraufhin der Lehrer siegessicher grinste.

Ich kann diesen Kerl einfach nicht abhaben.

"Können sie den Test nicht einfach rausgeben?" fragte ein Mädchen zwei Reihen vor uns.

"Am Ende der Stunde." antwortete Mr.Fisher und genervtes Seufzen ging durch den Klassenraum.
Ich versteh das auch einfach nicht.

Gerade in Mathe macht es doch Sinn, zuerst den Test zurück zu geben, damit man auch sieht was man falsch gemacht hat.

Die Stunde zog also an uns vorbei und ich hörte irgendwann gar nicht mehr zu.

Mir war sowieso bewusst, dass ich keine gute Note bekommen würde und verstehen werde ich Mathe auch nie, also wieso noch zuhören?

Es kam, wie es kommen musste und Mr.Fisher legte mir meinen Test mit einer glatten 6 auf den Tisch.

Ich nahm das Blatt, sah kurz darüber und verstand schon gar nicht, was die ganzen roten Markierungen bedeuten sollten.

Als es klingelte, begann ich meine Sachen in die Tasche zu packen, lies jedoch meinen Test draußen, weil ich ihn, wieso auch immer Shawn zeigen wollte.
Wahrscheinlich, damit er sieht dass ich wirklich eine Lusche bin und die Aufgaben viel zu schwer waren.

Vielleicht erhoffte ich mir aber auch, dass er mir anbot, mir wieder in Mathe zu helfen, denn an sich hatte ich verstanden was er mir versucht hat zu erklären.

Ich konnte es nur nicht wirklich gut umsetzen, wie man sieht.

"Alle mit der Note 6 bleiben bitte noch einen Moment da, der Rest geht in die Pause." sagte unser Lehrer und ich verdrehte die Augen.

Das hat mir gerade noch gefehlt.

Also bewegte ich mich nicht vom Fleck sondern blieb bei meinem Platz stehen.

"Kommst du?" fragte Cam, der schon einige Schritte gelaufen ist.

Schön, scheinbar hat wenigstens er besser abgeschnitten.

Ich hielt kurz meinen Test hoch um ihm zu signalisieren, dass ich einer der Fälle war, der länger bleiben musste.

"Uh, tut mir leid. Bis später." sagte er und verschwand aus der Tür nachdem ich ihm zugenickt hatte.

Der Raum leerte sich und mir wurde immer mehr bewusst, dass hier anscheinend alle besser in Mathe sein mussten, als ich.

Denn kurze Zeit später war ich die Einzige hier.

"Also,.. Olivia richtig?" fragte er, obwohl er das als Lehrer doch sowieso weiß.

Ich nickte nur, was Anderes blieb mir auch nicht übrig.

"Deine Leistungen sind, sagen wir mal.. mir fällt kein Wort ein. Sie sind einfach schlecht. Bist du in den anderen Fächern gut?" wollte er nun wissen.

Ich zuckte mit den Schultern.

Ich meine, ich bin nicht schlecht, aber auch kein Überflieger in den anderen Fächern.

"Ich denke, man hat dir gesagt, dass du dich aufgrund deiner Fehlzeiten an deiner alten Schule in einer Art Probezeit befindest. Sollten deine Leistungen nicht angemessen sein, musst du eine Jahrgangsstufe zurück." erklärte er nun und ich nickte wieder.

Das hatte man mir von vornerein gesagt.

Immerhin hatte ich viel verpasst und selbst jetzt noch nicht wirklich den Kopf dafür, in der Schule aufzupassen.

"Das wollen wir doch nicht oder? Immerhin ist ein Umzug schon schwer genug. Man ist überall neu und jetzt stell dir vor, du müsstest in ein paar Wochen in eine andere Jahrgangsstufe. Nochmal neue Menschen, andere Lehrer. Das wäre ein Stress."

Bei seinen Worten bekam ich schwitzige Hände.

Er hat recht, ich hab wirklich keine Lust gleich nochmal soviele Veränderungen zu erleben.

Aber was wollte er nun?
Soll ich Nachhilfe nehmen? Kann er das nicht einfach sagen?

"Willst du das?" fragte er und ich schüttelte schnell den Kopf, was ihn zum Lachen brachte.

Das ist nicht sehr pädagogisch wertvoll, wie ich finde.

"Du redest also gar nicht? Kein Wort?  Nicht mal mit deiner Familie?" harkte er weiter nach und ich hatte langsam echt keine Ahnung mehr, wo das hinführen sollte.

Möchte er mich quälen? Mich bloßstellen?
Was ist los mit dem?

Wieder schüttelte ich den Kopf und senkte dann meinen Blick.

"Komm nach vorne." forderte er nun und ich nahm zögerlich meine Tasche und lief nach vorne zu ihm an die Tafel.
Es schlich sich ein finsteres Grinsen in sein Gesicht.

So langsam wird mir das hier Alles zu strange.

Am Liebsten würde ich aus dem Raum rennen, doch dummerweise wollte ich nicht, dass er sauer ist und daraufhin organisiert, dass ich zurück gestuft werde.

"Das ist wirklich sehr interessant. Du kannst also Niemandem erzählen, wie dein Tag war, was du unternommen hast, was dir.. widerfahren ist." er legte den Kopf schräg und ich schluckte einmal.

Ich biss mir auf die Lippe und versuchte seinem Blick stand zu halten, denn ich wollte nicht dass er sieht, wie eingeschüchtert ich bin.

"Ich habe die perfekte Lösung für uns beide. Dass du nicht die Hellste in Mathe bist, weiß ich bereits. Vielleicht hast du jedoch andere Qualitäten von denen ich profitieren kann."
Er kam einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich sofort erstarrte und begann zu zittern.

Was will er von mir?

"Hässlich bist du ja nicht." plötzlich hob er seine Hand und fuhr damit über meine Wange.

Sofort verkrampfte sich mein Körper und meine Atmung setzte aus.

Was passiert hier?

In meinen Augen stauten sich Tränen und die Angst gewann die Überhand.

"Was meinst du? Ich sorge dafür, dass du nicht zurückgestuft wirst, dafür bekomme ich ein paar.. Gegenleistungen?"
Er leckte sich über die Lippe und in mir entstand das Gefühl mich übergeben zu wollen.

Wie konnte er es wagen?

Abgesehen davon, dass er Lehrer ist und es ihm verdammt nochmal verboten ist, einem Schüler auch nur ansatzweise so nahe zu kommen, ist er noch dazu mehr als 20 Jahre älter als ich.

Ganz zu schweigen davon, dass es moralisch widerlich ist, es so auszunutzen, dass ich nicht sprechen kann.

Über meine Wange lief eine Träne und ich versuchte mich zu beherrschen, nicht komplett in Tränen auszubrechen.

Wieder hob er seine Hand und wischte die Träne weg.

Er soll seine verdammten Finger von mir lassen!

"Denk darüber nach, Olivia. Und jetzt husch husch." er lächelte nochmal und nahm dann Abstand von mir.

Ich erwachte aus meiner Starre, drehte mich um und lief so schnell wie möglich aus dem Klassenraum.

Ich rannte beinahe, drehte mich nochmal um, um sicher zu gehen, dass er mir nicht folgte und rannte prompt in die nächste Person.

Das ist viel zu viel Körperkontakt.

Ich kann nicht mehr.
Wieder liefen mir Tränen durchs Gesicht und ich versuchte irgendwie die Orientierung zu behalten.

"Mute? Alles okay? Hey, wieso weinst du?"
Ich sah auf und blickte in Shawn's braune Augen.
Irgendwie hatten sie etwas beruhigendes.

Doch nicht jetzt. Nichts konnte mich beruhigen. Ich ekelte mich vor mir selbst.

Ich sah auf meine zitternden Hände und versuchte ruhig zu atmen.

Schließlich sah ich wieder auf und schüttelte den Kopf.

"Ich seh doch, dass  Irgendwas passiert ist!" sagte er aufgebracht, doch das konnte ich nicht ertragen.

Gerade als er seine Arme hob und im Begriff war mich zu umarmen, rannte ich weiter, bis ich das Schulgebäude hinter mir ließ.

Ich muss hier ganz schnell weg.

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Hey, ich weiß seit dem letzten Update ist etwas Zeit verstrichen. Ich will nicht ins Detail gehen aber mir gings nicht sonderlich gut. Probleme mit mir, mit meiner Zukunft,.. hat mich irgendwie am Schreiben gehindert.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch trotzdem.