7 - Leroy
Vor mir stand Kalifornien und sah mich verwirrt an.
Neben ihm seine Sonnenschein Schwester.
Was zum Teufel suchen sie hier unten? Es isr gefährlich und absolut Nichts für Menschen wie sie.
"Hast du das getrunken?" fragte er mich und zeigte auf die Scherben der Jack Daniels Flasche vor mir auf dem Boden.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Soll nicht sein Problem sein, oder?
"Weißt du wann der nächste Zug kommt?" fragte mich nun seine Schwester und ich zweifelte nun an ihren Fähigkeiten.
Als ob sie nicht wissen, dass die hier nicht mehr halten..
Okay, sie sind neu hier, aber trotzdem, sowas weiß man doch.
"Nie." murmelte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
"Lustig. Los Aaliyah, wir schauen selbst nach." brummte er und lief mit seiner Schwester in die Richtung, in der früher eine Auskunft war.
"Ich würde da nicht hin gehen." rief ich ihnen hinterher, obwohl ich mich direkt danach fragte, wieso überhaupt.
Immerhin sollte es mir egal sein, ob ihnen was passiert oder nicht.
Ich bin den Menschen genauso egal.
Aber irgendwas in mir drin sagte, ich dürfe sie nicht mitten in die Höhle des Löwen rennen lassen.
Also stand ich wackelig auf und folgte den Beiden schnell, bevor sie schon mitten drin standen.
"Das ist mein Ernst. Hier fahren keine Züge mehr und wenn ihr weiter lauft, habt ihr gleich 'ne Knarre im Gesicht." rief ich ihnen hinterher und sie blieben stehen.
Der Junge zog eine Augenbraue hoch und sah mich mit einem ungläubigen Blick an.
Das Mädchen hingegen sah ihren Bruder leicht verängstigt an.
Und das ist auch gerechtfertigt.
Das frühere Auskunft Häuschen ist mittlerweile das "Hauptquartier" des Drogen-Ober-Spinners hier.
Sein Name ist Leroy und er vertickt hier richtig übles Zeug.
Immer wieder, wenn er mich hier sah wollte er mir Etwas andrehen, doch ich lehnte ab.
Hatte kein Geld dafür, der Alkohol ist schon zu teuer.
Außerdem bin ich beinahe stolz auf mich, dass ich trotz meiner aussichtslosen Lage "nur" zum Alkohol griff.
Er lässt mich meistens in Ruhe, weil ich ihn genauso sein Ding machen lasse.
Klar könnte ich zur Polizei gehen und ihnen sagen, wo er sich versteckt, doch es juckt mich ganz einfach nicht.
Er lässt mich und ich lasse ihn, wir leben sozusagen friedlich nebeneinander her.
Unter Tieren nennt man das glaube ich Coexistenz.
Doch wenn Kalifornien und Sonnenschein da rein platzen, wird er keine Hemmungen haben ihnen einzuprügeln die Klappe zu halten.
Wort wörtlich.
"Achja?" fragte er und lachte kurz spöttisch auf.
Was ist sein scheiß Problem?
Kann er nicht einfach wieder aus meinem Leben verschwinden?
Warum taucht er hier plötzlich auf?
"Oh ja." ertönte plötzlich die ruhige, jedoch sehr tiefe und einschüchternde Stimme von Leroy.
Die beiden Neuen drehten sich zu der Stimme um und wichen einen Schritt zurück, als sie ihn sahen.
Tatsächlich ist er sehr angsteinflößend.
Ziemlich groß, mit einer großen Narbe im Gesicht und sein Körper ist übersäht mit Tattoos.
Er ist jedoch alles Andere als hässlich. Im Gegenteil, seine Erscheinung wirkte eher anziehend auf mich.
Doch das kann man auch auf meine verschobene Anziehung zu Gefahr schieben.
"Alles gut, Sie gehören zu mir." sagte ich schnell, bevor er die Waffe aus seinem Hosenbund ziehen würde, um ihnen Angst zu machen.
"Freunde von dir?" er zog amüsiert eine Augenbraue hoch und musterte mich eingehend.
Plötzlich fühlte ich mich ziemlich nackt in meiner schwarz-durchsichtigen Strumpfhose und biss die Zähne zusammen um keine Angst zu zeigen.
"Absolut nicht. Los, wir verschwinden." zuerst sprach ich zu Leroy, dann zu Shawn und Aaliyah.
Hatte ich mir ernsthaft ihre Namen gemerkt?
"Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Tequila." schnurrte Leroy und sah mich abwartend an.
"N-natürlich." stotterte ich und drehte mich um, um mit den Beiden weg zu laufen.
"Tequila?" fragte mich Kalifornien spöttisch.
"Nicht deine Sache."
"Wer war der Typ?" fragte Aaliyah ängstlich und für einen kurzen Moment tat es mir leid, dass sie offensichtlich Angst hatte, doch das Mitgefühl verschwand schnell wieder.
"Ich habe euch gesagt geht nicht da hin! Die Treppen hoch und links, danach die Straße rechts, da ist eine Bushaltestelle und jetzt verschwindet endlich!" zischte ich wütend, denn das Ganze hätte echt übel enden können.
Vor lauter Aufregung begann sich mein Kopf wieder zu drehen und ich hielt mich schnell an einer Mauer fest.
"Geht's dir gut?" fragte Shawn plötzlich viel entspannter als noch vor einigen Minuten.
Er lief auf mich zu, doch ich wich zurück.
Was will er bitte von mir?
"Geht jetzt." brummte ich und sah für einen kurzen Moment so Etwas wie Enttäuschung in seinem Blick, bevor er den Arm seiner Schwester nahm und sie auf die Treppe zu liefen.
"Bist du sicher, dass du klar kommst?" rief mir Aaliyah zu, doch ich drehte mich weg von ihnen, lehnte mich gegen die Wand und schloss die Augen.
"Shawn.. sie braucht Hilfe.. jetzt warte doch!", hörte ich Sonnenscheins Stimme wie durch Watte.
"Sie will keine Hilfe und jetzt komm mit." diskutiert er und ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, mich nicht zu übergeben.
Ich verstehe, dass er seine Schwester von hier weg bringen möchte. Das ist kein Ort für gute Menschen.
"Shawn bitte.." ich hörte die Unsicherheit in Aaliyah's Stimme.
Die Schritte wurden wieder lauter und ich verkrampfte mich. Sie sollen mich nicht so sehen.
"Sollen wir dich nach Hause bringen?" fragte Shawn ruhig, doch ich reagiert nicht. Mein Körper weigerte sich.
"Du siehst nicht gut aus, wir helfen dir.", sagte Sonnenschein.
Ich presste die Lippen aufeinander. Zeig keine Schwäche verdammt. Du brauchst keine Hilfe. Fang ja nicht an zu heulen.
"Hey.." ich spürte eine warme Hand an meiner wörtlich genommen eiskalten Schulter.
Ich zuckte zusammen und sah Shawn erschrocken ins Gesicht.
Sie sollen mich endlich in Ruhe lassen.
"Verschwindet endlich. Ich brauch keine Hilfe, verstanden?", zischte ich und sie wichen Etwas zurück.
"Sag ich doch.." murmelte Shawn und drehte sich weg. Aaliyah blieb noch einen Moment stehen und starrte mich an, bevor sie nervös ihrem Bruder folgte und sie verschwanden.
Ich hätte die Hilfe annehmen sollen. Dann wäre ich 2 Minuten später zumindest nicht auf dem kalten Beton ohnmächtig geworden.
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