69 - Lügen Und Die Wahrheit
"Tut mir leid, ich bin in der Tat ziemlich überrascht. Wollt ihr etwas trinken?" fragte sie und zeigte auf das Sofa, woraufhin wir uns dort nieder ließen.
"Danke, ich brauche nichts." antwortete Shawn und ich schüttelte nur den Kopf.
Ich weiß ich bin unhöflich, ich bin nur mit der Situtation überfordert.
"Ich bin sofort wieder da. Tut mir leid." murmelte sie und verließ das Wohnzimmer, woraufhin Shawn und ich alleine in dem fremden Haus saßen.
"Ich hab Angst.." flüsterte ich ehrlich und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
Was ist, wenn das Alles hier ein Fehler ist?
Was ist wenn ich es nicht erfahren sollte?
Was ist, wenn diese Menschen die nicht wollen dass ich die Wahrheit kenne hier sind?
Mein Atmung beschleunigte sich und sofort drehte Shawn meinen Körper sanft in meine Richtung und sah mir beruhigend in die Augen.
"Dir kann nichts passieren. Ich bin bei dir und wir schaffen das schon irgendwie. Danach können wir uns ja gegenseitig einweisen lassen aber jetzt ziehen wir das durch. Wir sind doch schon so weit gekommen." er strich mir mit der Hand sanft über die Wange und ich nickte überzeugt.
"Na also.. und jetzt zeig mir dein wunderschönes Lächeln." hauchte er nah an meinem Gesicht.
Ich biss mir auf die Lippe und grinste leicht, bevor er seine Lippen kurz auf meine legte.
"D-Das hier ist mein Mann.. George. Und das sind Shawn und.. Violet Cooper." sagte Mrs.Tanner plötzlich und wir fuhren auseinander.
Unbeholfen sah ich den Mann vor mir an, doch auch an ihn konnte ich mich nicht erinnern.
"Mein Mann hat mir damals gesagt die Polizei gerufen, als man deine.. Schreie hören konnte." stotterte sie und ich begann mich wirklich zu fragen, wieso sie die ganze Situation scheinbar noch mehr zu belasten schien, als mich.
Okay, offensichtlich dachte sie, ich sei tot, doch sie hatte doch überhaupt keine emotionale Bindung zu mir, also was juckt es sie?
"Naja.. also..danke?" sagte ich überfordert und sah wieder zu George Tanner.
Er nickte und musterte mich.
"Was wollt ihr denn wissen?" fragte dieser und lies sich auf dem anderen Ende des Sofas nieder und zog währenddessen seine Jacke aus, da seine Frau ihn scheinbar von draußen geholt hatte.
Mir blieben die Worte im Hals stecken und ich sah hilfesuchend zu Shawn.
Er lächelte leicht und nahm meine kleine Hand in seine.
Ich fuhr über das Schwalbentattoo und versuchte etwas runter zu kommen.
"Es gab einige Artikel über das was mit Violet passiert ist. Eine Journalistin hat sich dabei auf eine Akte bezogen, in der sie als Augenzeugen aufgeführt sind.
Wir hatten die Hoffnung sie können uns irgendetwas über das erzählen, was passiert ist." erklärte Shawn und Mrs.Tanner sah mich kreidebleich an.
Was ist denn ihr verdammtes Problem?
Hat sie mein Anblick damals so sehr verstört?
Glaubt sie wohl ich war begeistert, als ich im Krankenhaus das erste Mal in einen Spiegel sehen konnte?
Es war nicht sonderlich leicht ein völlig fremdes, bis auf die Knochen entstelltes Mädchen zu sehen, das man selbst zu sein scheint, jedoch gar nicht kennt.
"Naja wir selbst haben gar nicht so viel mitbekommen. Ich war draußen und habe Brennholz gehackt, als ich diese Schreie hörte.
Ich bin in den Wald gelaufen, konnte jedoch nichts sehen. Ich bin zurück und Habe Lillian gesagt sie solle die Polizei rufen." erzählte George während mich seine Frau noch immer anstarrte.
So langsam wurde es unangenehm.
"Die Polizei war relativ schnell da, Lillian und ich sind ihnen gefolgt weil wir neugierig waren.
Du.. du lagst da einfach. Sie haben dich zum Krankenwagen gebracht und mir dann gesagt, die Reanimation wäre gescheitert.
Sie sagten du seist tot." erzählte er und ich biss fest die Zähne zusammen.
Was stimmt nur nicht mit dieser Geschichte?
Wieso sollten die Sanitäter behaupten ich wäre tot?
Wer will mich hier loswerden? Und noch viel Wichtiger.. Wieso?
"Es..tut mir leid.. ich kann das nicht." unterbrach Lillian das Gespräch, stand auf und verließ den Raum.
"Entschuldigt mich." sagte nun George und folgte seiner Frau aus dem Raum.
"Shawn?" fraget ich kalt.
"Ja?"
"Wieso bin ich immer der Grund für das Leiden Anderer?"
Er schwieg.
Denn er wusste, in gewisser Weise hatte ich Recht mit dem was ich sagte.
"Wie erklärst du dir dann, dass du das Beste bist, was mir hätte passieren können?" fragte er und lächelte mich ehrlich an.
Ich musterte sein wunderschönes, makelloses Gesicht.
Ich verdiene dich nicht, Shawn Mendes.
Und das wissen wir Beide ganz genau.
"Was geht hier vor sich?"
"Versteh sie doch, sie dachten du seist tot. Das muss komisch sein." versuchte Shawn die Situation zu erklären.
"Und für mich ist das nicht komisch? Sie verheimlichen Etwas.
Jeder tut das. Und ich verstehe nicht wieso.
Wieso muss ich der Mittelpunkt dieser nervigen, verschachtelten Geschichte sein?
Wer denkt sich sowas aus? Warum ich, Shawn?" fragte ich und sah ihn leidend an.
Ich konnte das nicht mehr. Es war langsam nicht mehr zu ertragen.
Er schluckte und spannte schließlich seinen Kiefer an.
Er hatte keine Antwort.
"Wieso?" flüsterte ich und spürte, wie mir eine Träne über die Wange lief.
Kalifornien hob langsam die Hand und wischte sie mit seinem Daumen weg.
"Violet?" ertönte die Stimme von Mrs.Tanner und ich drehte mich von Shawn weg um die Frau anzusehen.
"Ich habe gelogen. Wir..haben gelogen." sagte sie heißer und sah mir mit glasigen Augen entgegen.
Wow.
Das überrascht mich aber.
"Wieso?" murmelte Ich und krallte mich an Shawn fest.
"Das.. Ist nicht so leicht zu erklären.."
"Und sie denken für mich war in den letzten Jahren irgendwas leicht?" ich war den Tränen nahe.
Ich will doch nur die Wahrheit.
Das Ehepaar tauschte ein paar Blicke aus, bis Mr.Tanner seiner Frau zunickte.
"Wir dachten nie du seist tot.
Vor drei Jahren, als das Alles noch aktuell war, hat uns die Polizei Geld angeboten, damit wir über die Informationen schwiegen für den Fall dass du eines Tages hier auftauchen würdest.
Ich schwöre, ich weiß nicht wieso, doch sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass du die Wahrheit erfährst." sagte Lillian schweren Herzens und sah mich schließlich entschuldigend an.
Ihr Mann hatte seine Hand auf ihrer Schulter und hielt sie sanft.
"Bedeutet das, dass sie mich vorher kannten? Oder meine Eltern? Kennen sie die Wahrheit? " fragte ich überfordert und wurde erneut nervös.
Das bedeutet, sie wissen Etwas, das mir weiterhelfen würde.
"Nein. Aber wir.." sie unterbrach sich selbst und sah zu ihrem Mann nach oben, der schließlich den Satz für sie beendete.
"Wir können dir deine alte Adresse geben." murmelte er voller Reue.
+++
Was wird sie in ihrem alten Zuhause erwarten? Wieso hat die Familie Geld bekommen für die Lüge? Und von wem?
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