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2 - Immer zu spät (✔️)

Vor dem Klassenzimmer angekommen mache ich mir gar nicht erst die Mühe an die Tür zu klopfen. Eigentlich wollte ich sowieso noch warten, bis die erste Stunde zu Ende ist und erst die zweite besuchen, doch die Begegnung mit den neuen Schülern war mir so unangenehm, dass ich nur flüchten wollte.

Ich betrete den Raum, woraufhin meine Lehrerin ihren Satz unterbricht und mich verblüfft mustert. Wahrscheinlich wundert es sie, dass ich überhaupt auftauche, nicht dass ich zu spät bin. Tonlos laufe ich auf meinen Platz in der letzten Reihe zu und setze mich hin.

"Dir auch einen schönen guten Morgen, Violet", gibt sie sarkastisch von sich und die Blicke liegen auf mir. Ich nehme einen Block aus meinem Rucksack und antworte nicht. Was soll ich ihr auch antworten? Ihr sagen, dass es mir leid tut zu spät zu sein? Alles was mir leid tut, ist hier sein zu müssen.

Die Lehrer an meiner Schule spalten sich in ziemlich genau zwei Gruppen. Es gibt die Mitleidslehrer und die Arschlöcher, die mir noch mehr reinwürgen wollen, als ich ohnehin zu ertragen habe. Von den Schülern will ich gar nicht erst anfangen, die sind Alle ziemlich gleich.

Ich habe hier genau vier Freunde, eine davon ist meine Pflegeschwester. Aber das reicht mir, ich bin damit zufrieden. Sie sind Alles was ich habe und Alles was mir Kraft gibt, die Tage zu überstehen.

"Lange Nacht, hm?", fragt Jack neben mir und ich sehe ihn sofort vorwurfsvoll an.

"Klappe, Johnson!", brumme ich und erkenne, wie mein bester Freund zu schmunzeln beginnt. Als wäre es wirklich so lustig, dass ich einen erneuten Absturz hatte.

"War ja wohl nicht meine Schuld", verteidigt er sich und hebt beschwichtigend die Hände, kann sich das Grinsen jedoch nicht verkneifen. Ich finde das Alles ganz und gar nicht lustig.

"War ja wohl nicht meine Schuld", äffe ich ihn nach, woraufhin er leise zu lachen beginnt und sich einen Schlag von mir auf den Arm kassiert.

"Ich hab gesagt, du solltest aufhören zu trinken aber du wolltest nicht hören. Also selbst schuld", verteidigt er sich und eigentlich hat er damit auch recht.

Nur leider höre ich auf Niemanden mehr, wenn ich einmal angefangen habe zu trinken. Es gibt dann keine Grenzen mehr, kein zurück. Es nennt sich nicht umsonst 'Rausch', ich kann einfach nicht mehr aufhören.

Ich krame einen Bleistift aus dem Mäppchen in meiner Tasche und beginne den großen Baum auf dem Pausenhof zu zeichnen, gegen den ich mich vorhin noch gelehnt habe. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich diesen Baum schon gezeichnet habe, um mich während des Unterrichts wach zu halten.

Plötzlich klopft es an der Tür des Klassenzimmers und ich ahne direkt Böses. Die Tür öffnet sich und wie erwartet betreten Kalifornien und Sonnenschein den Raum, erzählen der Lehrerin, dass sie neu und für diesen Kurs eingeschrieben sind. Immerhin haben sie das Sekretariat offensichtlich auch allein gefunden.

Ich verdrehe die Augen, schenke dem Ganzen keine weitere Aufmerksamkeit und bin dankbar, Mason neben mir sitzen zu haben. Denn bei meinem Glück würden sich die zwei Plappertaschen auch noch neben mich setzen und mich weiterhin ungefragt voll texten.

"Stellt euch doch bitte kurz vor", bittet Mrs.Asher, unsere Lehrerin und ich verkneife mir ein Würgegeräusch. Dieses Vorstellen ist doch der letzte Quatsch.

"Ich bin Shawn, das ist meine Zwillingsschwester Aaliyah. Wir sind von Bakersfield hierher gezogen, weil unser Vater versetzt wurde", erzählt Kalifornien und ich höre halbherzig zu.

Zwillinge? Das wundert mich kaum.

"Hat Jemand Fragen?", möchte Aaliyah wissen und ich schwöre, ich knalle meinen Kopf auf den Tisch, wenn jetzt irgendeine beschissene Frage gestellt wird.

Georgina hebt ihre Hand und ich entschuldige mich bereits innerlich bei meinem Kopf, der gleich Bekanntschaft mit der Tischplatte machen wird.

"Wartet eine Freundin auf dich in Bakersfield?", will sie wissen und ich verziehe angeekelt das Gesicht, bevor ich mir mit der Handfläche auf die Stirn schlage.

"Du bist ja so 0815", merke ich an und interessiere mich nicht dafür, dass schon wieder alle Augen auf mir liegen. Mein Blick streift kurz den von Sonnenschein und sie winkt mir breit lächelnd, weshalb ich den Blick abwende.

"Und du bist ein Miststück", kontert Georgina, was mich ziemlich tief ins Herz trifft. Wäre da Platz für diesen Kindergarten.

"Ach ja? Und du bist..-", beginne ich, werde jedoch von Mrs.Asher unterbrochen, die uns verbietet weiter zu reden. Ich strafe Georgina mit einem gehässigen Blick, welche sich nur die Haare über die Schulter wirft und sich nach vorne dreht, um Caleb weiter anzuschmachten.

"Aaliyah, Shawn, setzt euch doch bitte und willkommen an der Schule", spricht sie nun wesentlich sanfter zu den Neulingen, die sich bedanken und auf der anderen Seite des Klassenzimmers niederließen.

Zum Glück ist die Stunde schnell vorbei, nachdem ich sowieso viel zu spät gekommen bin.

Kapitel 2

Als es zum Stundenwechsel klingelt, packe ich meine Sachen zusammen und möchte Jack aus dem Klassenzimmer folgen, als Mrs.Asher mich bittet, noch einen Moment zu warten. Ich bin bereits im Begriff, ihr eine freche Antwort entgegen zu feuern, doch Jack hält mich davon ab und schubst mich noch dazu leicht in die Richtung unserer Lehrerin, dieser Verräter.

Sie lächelt mich einen Moment entschlossen an, während ich mich an einen der Tische in der ersten Reihe lehne und mir vorstelle, wie schrecklich es sein muss, so weit vorne zu sitzen.

"Du kannst nicht immer zu spät kommen", tadelt sie und ich atme genervt aus.

Wieso hat heute Jeder das Bedürfnis mir eine Standpauke zu halten? Normal ist es meinen Mitmenschen doch auch egal, was ich tue oder eben nicht tue.

"Ich kann auch gar nicht kommen, wenn Ihnen das lieber ist", ich zucke mit den Schultern und ließ meine Emotionen nicht durchblicken.

Um ehrlich zu sein, habe ich Angst von der Schule zu fliegen. Es wäre einer der Gründe meiner Pflegemutter, mich wirklich zurück ins Heim abzuschieben und die Zeit dort war alles Andere als ein Kinderspiel. Trotzdem verhalte ich mich so. Es ist, als könnte ich es gar nicht beeinflussen, wie ich mit Anderen umging.

Mrs.Asher atmet tief aus und fasst sich an die Stirn, scheint zu überlegen, wie sie mit mir weitermachen konnte.

"Nein. Nein, das ist es nicht. Denke doch bitte an deine Zukunft, Violet. Du kannst doch noch Alles erreichen, was du möchtest. Du bist nicht auf den Kopf gefallen, das weiß ich. Die High School könnte so einfach für dich sein, wenn du dich ein wenig mehr engagieren würdest", predigt sie und ich versuche krampfhaft meine Wut zurück zu halten. Stattdessen lache ich ironisch auf und strafe sie mit einem ignoranten Blick.

Meine Zukunft, dass ich nicht lache. Meine Zukunft war an dem Tag zum Scheitern verurteilt, als ich in diesem Wald aufgewacht bin.

"Du wirst..-", beginnt sie, doch ich lasse sie nicht zu Ende sprechen, da ich die Konsequenzen bereits kenne.

"Nachsitzen, schon klar", vervollständige ich ihren Satz somit und schultere meinen Rucksack, um endlich aus dieser unangenehmen Situation flüchten zu können. Doch sie hält mich zurück und ich gebe ein genervtes Atmen von mir.

"Das wollte ich nicht sagen. Wir haben eine neue Vertrauenslehrerin, sie ist wirklich gut in ihrem Gebiet und ich möchte, dass du mit ihr sprichst. Sie kann dir helfen, auf den richtigen Weg zurück zu kommen", spricht sie nun und ich hebe verwirrt eine Augenbraue.

Auf den richtigen Weg zurück kommen? Das würde ja voraussetzen, dass ich jemals auf dem richtigen Weg war. Ich lache kurz auf.

Wieso zum Teufel denkt sie überhaupt, sie oder eine Vertrauenslehrerin könnte mir bei dem helfen, was mich jeden Tag plagt? Einzig und allein ich selbst kann mir helfen und ich habe einen tollen Weg gefunden, mir zu helfen. Ob dieser Weg gesund ist, sei mal dahin gestellt.

"Wow, ich wusste gar nicht, dass Folter wieder legal ist", gebe ich trocken von mir und verlasse den Raum schließlich. Sie hätte mich nicht noch mal zurückhalten können. Ich musste dort raus kommen.

Was hätte ich ihr auch noch sagen sollen? Hätte ich ihr danken sollen?

Wutentbrannt laufe ich durch die Gänge, als direkt das nächste Chaos losbricht. Ich renne in einen Jungen, einen jungen Mann, er besucht die Jahrgangsstufe über mir und wird bald seinen Abschluss haben. Seinen Namen jedoch kenne ich nicht.

"Pass doch auf, wo du hinläufst", murre ich, denn er hat mich wirklich zur falschen Zeit erwischt.

"Ich? Darf ich dich daran erinnern, dass du in mich gerannt bist?", verteidigt er sich schmunzelnd und ich schüttele genervt den Kopf.

"Wie auch immer. Geh mir aus dem Weg", weise ich ihn an und drücke mich an ihm vorbei.

"Ganz ruhig, Tiger", sagt er provokant und ich kann sein dämliches Grinsen regelrecht hören. Wäre ich nicht so unglaublich geladen, hätte ich ihm vermutlich die Hölle heiß gemacht. Aber ich möchte einfach nur hier raus.

"Ich bin übrigens Nate!", ruft er mir ungefragt hinterher. "Und wie heißt du, Schönheit?", will er ebenso laut wissen.

"Amber!", antworte ich, ohne mich nochmal zu ihm umzudrehen.

"Ich weiß, dass du lügst", ruft er und ich drehe mich kurz, während des Laufens zu ihm um. Ich will ihm beide Mittelfinger zeigen, mustere ihn jedoch genauer und stelle fest, dass er gut aussieht, sogar ziemlich perfekt in mein Beuteschema fällt.

Und mit einem Mal ist der Ekel, den ich mir selbst gegenüber heute Morgen verspürt habe verschwunden und wird ersetzt durch das Ziel, mich von Nate ablenken zu lassen.

"Violet", antworte ich nun ruhig, sehe ihm kurz in die Augen und drehe mich dann wieder um, um meinen Weg fortzusetzen.

"Jackpot", höre ich ihn jubeln und schüttele grinsend den Kopf. Er scheint mir ein Idiot zu sein, ihn kann ich leicht knacken. Ob ich das will? Eigentlich nicht. Aber vielleicht ermöglicht es mir einen weiteren Tag in dieser Hölle zu überstehen.

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Wie gefällt es euch bisher? <3

Updates sollten wie immer alle zwei Tage kommen, vorerst jedenfalls, weil am 1.04 hab ich den ersten Tag an der Uni und da werde ich mich wohl erst mal ein bisschen einfinden müssen, bevor ich wieder regelmäßig updaten kann. <3

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