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Jimin PoV
Mein ganzer Körper zitterte wie verrückt und meine tiefen Schluchzer hallten in dem gefliesten Badezimmer wieder. Ich konnte mich nicht bewegen und meine Gedanken liefen vollkommen verrückt. Szenarien, in welchen Yoongi mich nun hasste und ebenfalls vor die Tür setzte, strömten auf mich ein und machten mir das Atmen immer schwerer.
Das hätte nicht passieren sollen. Vor allem nicht so früh. Irgendwann hätte ich es ihm irgendwie ja sagen müssen, doch nicht so und nicht so früh und vor allem nicht während dem allerschönsten, unbeschwertesten Moment.
Ich musste richtig nach Luft schnappen um atmen zu können und auch wenn ich mein bestes versuchte, schaffte ich es nicht mich abzulenken und runterzukommen. Die Panik in mir übernahm die Oberhand und ich spürte, wie meine Panikattacke mit jeder Sekunde schlimmer wurde.
In diesen Momenten, wenn es wirklich so schlimm war, dass ich das Gefühl hatte ich würde im nächsten Moment sterben, kam ich mir mir unfassbar hilflos und schwach vor. Allein meine blöden, irrationalen Gedanken schafften dies jedes Mal wieder. Nur eine Sache war diesmal anders. Ich hatte einen Grund auszuflippen. Yoongi war der netteste und liebste und verständnisvollste Mensch, den ich je getroffen hatte, doch ich hatte keine Ahnung, wie er auf das reagieren würde. Ich hatte keine Ahnung, ob ich vielleicht gerade unsere Beziehung zerstört hatte und damit das einzig schöne wegbrach, was ich gerade hatte.
Allein der Gedanke Yoongi verloren zu haben, brachte mich noch viel mehr zum weinen, so sehr, dass ich würgen musste und wieder japsend nach Luft schnappte. Ich hatte schon viele, sehr sehr viele Panikattacken gehabt, doch diese war mit eine der schlimmsten.
Ich wollte mir die Haare ausreißen, mich irgendwie von dem unglaublichen großen Loch in meiner Brust ablenken, doch das ging nicht. Meine Klingen lagen in meiner Tasche in Yoongis Zimmer und es würde noch viel mehr kaputt gehen, wenn er mich jetzt mit ganz frischen Schnitten sehen würde.
Meine Gedanken rasten so sehr, dass sie irgendwann nicht mehr richtig auseinander zu halten waren und sich zu einem großen grauen Sturm zusammenschlossen, der mich mit seiner Kraft auf den Boden zwang.
Die Tatsache, dass Yoongi kaum reagiert hatte, verunsicherte mich noch viel mehr, als wenn er mich angeschrien oder sonst irgendetwas gemacht hätte. Da konnte ich ihn so schlecht einschätzen und diese innere Anspannung und Angst brachte mich beinahe um.
Ich wollte das nicht mehr. Wenn ich nicht so verdammt komisch und verrückt wäre und einfach nur normal, dann hätte ich mir diese Narben niemals selbst zugefügt und Yoongi hätte sie nie gesehen, da sie nicht existiert hätten.
Meine Gedanken begannen noch irrationaler zu werden und ich malte mir die verschiedensten Dinge aus, die sich für jeden anderen natürlicherweise unlogisch und komisch anhörten, und auch wenn ich selbst wusste, dass meine Gedanken irrational waren, konnte ich nicht aufhören sie zu denken.
Ich konnte nicht aufhören alle Schuld dieser Welt auf mich zu nehmen und in mir selbst eine solche Unsicherheit zu verursachen, die sich anfühlte, als würde sie gleich meine Organe zerbersten.
Mir war bewusste, dass ich irgendwann und schon sogar in sehr naher Zukunft mit Yoongi reden musste, da das das einzige war, was mir Bestätigung gab und Sicherheit, was gerade vorging und wie es stand, doch dieselbe Angst, die diese Unsicherheit auslöste, hielt mich ebenfalls zurück mit ihm zu sprechen. Zu sehr Angst hatte ich vor seiner Reaktion und vor dem Ausdruck in seinen Augen.
Meine Atmung hatte sich nicht wirklich beruhigt und auch meine Tränen waren noch lange nicht versiegt. Mittlerweile hatte ich mich mit dem Rücken an die Wand der Badewanne gelehnt und versuchte mich krankhaft auf die Kälte der Fließen zu konzentrieren um mich irgendwie abzuregen. Es funktioniert nur minimal. Wengistens schaffte ich es wieder ein bisschen besser Luft zu bekommen.
Für einen kurzen Moment gelang es mir tatsächlich runterzukommen und mein Atem ging fast wieder regelmäßig und auch mein Weinen war weniger geworden, da wurde mein Körper erneut von einem Heulkrampf übermannt
Aus dem Gedankenstrom in meinem Kopf hatte sich ein Gedanke herauskristallisiert, der mein Herz verkrampfen ließ.
Yoongi würde mich jetzt hassen, die Beziehung beenden und mich vor die Tür setzten.
Mit jeder Sekunde flüsterte meine Angst und Unsicherheit mir mehr ein, dass genau dies passieren würde. Ich war so sehr davon überzeugt, dass sich allein diese Gedanken schon so real anfühlten und mein Herz in tausend Teile zerbrechen ließ.
Mein normaler, rationaler Verstand war ausgeschaltet und auch wenn ich eigentlich begriff, dass noch überhaupt nichts passiert war und ich erst einmal mit Yoongi reden musste, bevor etwas passieren konnte, war dieser logisch denkende Teil meines Gehirn während einer solchen Phase einfach ausgeschaltet und jeder noch so irrationale Gedanke fühlte sich real an.
Vor lauter Weinen fing mein Kopf an wehzutun und ich fühlte mich so müde, aber gleichzeitig so angespannt, dass mir nichts anderes möglich war als einfach hier zu sitzen und zu versuchen die Gedanken und Dinge, die gerade mit mir passierten, irgendwie auszuhalten. Auch wenn ich langsam nicht mehr konnte.
Meine gesamte Welt stellte sich auf den Kopf und mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen, als es plötzlich leise an der Tür klopfte.
"Jimin ?"
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Das war das 62. Kapitel !
Vielen vielen Dank fürs Lesen und für die Votes und Kommentare ! <3
Auch vielen vielen Dank für 14k Votes !! Das ist echt der Hammer, danke ! <3
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