- 18 -
Yoongi PoV
Zuerst war ich genervt gewesen, dass die Jungs mich mit zum Einkaufen geschleppt hatten, dann hatte das alles aber eine interessante Wende genommen. Wir alle hatten Hunger bekommen und beschlossen Süßigkeiten kaufen zu gehen, da hatte ich einen Jungen mit schwarzen Haaren und einer übergroßen Jacke vor Fertigsuppen knien sehen und mein Herz hatte augenblicklich einen kleinen Hüpfer gemacht.
Jimin sah so niedlich aus in den großen Sachen und die Art, wie er seine Lippen aufeinanderpresste und so konzentriert das Regal studierte, machte irgendetwas mit mir. Beinahe schon ferngesteuert lief ich auf ihn zu und bekam gar nicht mit, wie die anderen mich mit verwirrten Blicken ansahen.
Gerade als er aufstand und weggehen wollte, legte ich eine Hand auf seine Schulter und setzte mein breitestes Grinsen auf, als er sich umdrehte und meine Hand von seiner Schulter rutschte. Jimins Augen waren groß und seine Lippen leicht geöffnet, als er mich sah.
Mein Grinsen wurde ein bisschen schwächer, als er mich für fünf Sekunden einfach nur ansah und seine Augen leicht wässrig wurden.
Okay, scheiße. Hatte ich etwas falsch gemacht ?
"Alles okay bei dir, Jimin ?", fragte ich leise und er trat einen kleinen Schritt zurück. Entweder hatte ich etwas falsch gemacht oder ihn einfach zu einer komplett unpassenden Situation erwischt.
"M-mir geht's gut", murmelte er leise nach ein paar weiteren Sekunden und zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht.
"Und dir ?" Seine Stimme klang zittrig und an der Art, wie er seine Ärmel nach unten zog und nicht still auf beiden Beinen stehen konnte, merkte ich, wie nervös er war. Dabei war das doch nur ich und ein Supermarkt.
"Mir geht's auch gut, danke. Was machst du hier ?", fragte ich und versuchte so gut es ging meine Stimme sanft klingen zu lassen und ihm so viel Freiraum zu geben, wie ich konnte. Irgendetwas machte diese Situation für ihn unheimlich unangenehm und ich wollte nicht, dass er sich unwohl in meiner Gegenwart fühlte. Eher wollte ich der Grund sein, warum er sich wohlfühlte.
Jimin lachte nervös auf und sein ganzer Körper schien bis auf Äußerste angespannt zu sein.
"Ich wurde von meinen Eltern einkaufen geschickt !"sagte er und trotz seines Versuches seine Stimme kraftvoll klingen zu lassen, konnte man den zittrigen Unterton deutlich heraushören.
"Ach, das kenn ich. Ich bin hier mit den Jungs, wir machen gerade einen Lern-und Spieleabend, und brauchen jetzt was zum knabbern. Hey, magst du vielleicht mitmachen ? Die anderen würden sich bestimmt freuen und keine Sorge, ich beiße auch nicht."
Nur wenn du es willst, fügte ich innerlich grinsend in meinen Gedanken hinzu.
Ich hatte keine Ahnung, was mit Jimin los war, doch mein Angebot gerade war anscheinend alles andere als hilfreich gewesen, denn seine Atmung beschleunigte sich und er krallte sich so stark in seine Arme, dass seine Fingerknöcheln ganz weiß wurden.
"Jimin, ist echt alles gut bei dir ? Du bist so blass, kann ich dir helfen ?"
So langsam machte ich mir wirkliche Sorgen.
"Keine Sorge ! Mir geht's gut, mir ist nur grad eingefallen, dass ich noch den Ofen anhab und unser Haus soll nicht abbrennen !"
Das war mehr als unglaubwürdig, doch ich würde den Teufel tun und ihm das jetzt sagen. Wahrscheinlich hatte er einfach nur viel zu tun oder hatte noch eine Verabredung, nichts gegen mich persönlich gerichtet.
"Oh ja, das verstehe ich gut. Dann solltest du dich mal lieber beeilen, denn euer Haus soll wirklich nicht abbrennen", meinte ich mit einem sanften Lächeln und Jimin schien mehr als nur erleichtert, dass ich ihn nicht noch länger hier festhielt.
"Danke, bis morgen Y-yoongi", murmelte er, bevor er sich seinen Rucksack schnappte und schneller verschwunden war, als ich noch etwas sagen konnte. Meine Augen folgten ihm, bis er an der Kasse angelangt war.
Da legte sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter und die anderen deuteten ebenfalls an, dass sie nun bezahlen gehen würden. Ich konnte nur nicken und mein Blick wanderte wieder zu der Kasse, diesmal stand da aber kein Jimin mehr.
Seufzend folgte ich meinen Freunden und bekam das Gesicht von Jimin nicht mehr aus dem Kopf. Am allerliebsten würde ich ihm hinterherlaufen und irgendetwas machen, dass er sich nicht mehr so gestresst fühlte, aber das konnte ich nicht.
Ich hoffte bloß, dass ich nicht der Grund gewesen war, weshalb er sich so unwohl gefühlt hatte.
---------
Das war das 18. Kapitel !
Vielen Dank fürs Lesen und für die Votes ! <3
(Tut mir leid, dass es länger gedauert hat, bis ein Update kam ! )
Take good care of yourself ! <3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro