Alltag aber so...anders
Ich trage meinen beigen Regenmantel, dessen Schwarze Knöpfe ich bis ganz nach oben zugeknöpft hatte. Meinen Hals wärmt ein roter gehekelter schal, dessen fast bis zu den Knien reichende Enden, bei jedem Schritt fröhlich wippen. Welch eine Ironie.
Ich lasse meinen Blick über die Läden schweifen, wandere an den Fassaden hinauf, soweit bis ich den Himmel sehen kann.
Viel zu sanft legten sich die nieseligen Tropfen auf meine Haut. Doch das schlimmste daran ist, dass ich spüre, wie er mir meine Emotionen wieder einhaucht. Wie sollte ich denn nun die Arbeit überstehn, meldete sich sogleich der Zweifel.
Kurz runzelte ich die Stirn, dann hob ich meinen Arm und fahrig wische ich sie beiseite. Ich hätte eine andere Art verdient...eine die Schmerzt und an einem zerrt.
Ein letztes Mal vor meinem Ziel biege ich nun ab und bleibe vor einer rotgestrichenen Tür stehen. Nervös streiche ich mir meine Haare zurück.
Dann luke ich vorsichtig durch das kleine Fenster, in den mit liebevoll verzierten Tischen gefüllten Raum.
Ich höre Stimmen Gewirr und Gelächter.
Stuhlrücken und Besteckklirren.
Gedanken versunken betrachte ich das Schauspiel der Gäste.
Ich verfolge Susann und Ivy, die in ihren rosanen Schürtzen zwischen den Tischen umhereilten und heiße Getränke, Kuchen verteilten und leere Teller und Gläser einsammenlten.
Alles sah so normal aus. Das er mich verlassen hatte spielte keine Rolle. Warum hatte ich beschlossen hier herzukommen, denke ich.
Mein Fokus verschiebt sich und ich betrachte eine Weile die ebenso rosanen Schriftzeichen, die auf das Glas gepinselt waren.
Doch Plötzlich öffnet sich bimmelnd die Tür und Susann starrt mich an.
"Mae? Was machst du denn hier...ist...ist alles in Ordnung bei dir? Wie geht es dir...das mit Mark tut mir wirklich leid!"
Meint sie und im nächsten Augenblick war ich schon von ihr in eine Umarmung gezogen. Das war gut...denn ich wäre sonst sicher gestürzt oder hätte mich unter dem Schmerz zusammen gekrümmt.
"Ich dachte ich arbeite heute wieder.Mir geht es gut..den Umständen entsprechend. Und selbst, ist das Café gut besucht?" Versuche ich das Thema zu wechseln, bevor sie nochmal seinen Namen aussprechen würde und den Dolch in meinem Herzen herumdrehte.
Ich wusste natürlich, dass es nicht ihre Absicht war.
Kurz blickte sie mich prüfend an...Manchmal würde ich echt gerne Edward Cullens Fähigkeit Gedanken lesen zu können borgen. Ob Susann mir glaubte? Ich wusste es nicht, aber immerhin ging sie darauf ein.
"Das ist schön, dann geht es mir auch gut. Komm zieh deine Schürze an, wir können jede helfende Hand gebrauchen, denn der Laden hier ist mehr als gut besucht!" Lacht sie und zieht mich mit.
"Ivy schau wer hier ist!" ruft sie dann und sämtliche Geste blicken mich an.
Der Raum ist nicht gerade groß.
Am liebsten würde ich im Boden versinken als Verold, ein älterer Stammkunde nun auch noch zu Klatschen anfängt und einige Kunden miteinsteigen.
Vorwurfsvoll Blicke ich Susann an.
Wie vielen Leuten wollte sie noch über den Vorfall aufklären!
"Tut mir leid aber er hat nicht locker gelassen da musste ich erzählen was passiert ist...du kennst ihn doch." Verteidigt sie sich, ehe sie mir die Schürze zuwirft und ich mich rasch hinter die Theke Richtung Personalraum begebe und umziehe.
Gerade als ich hinter der Theke verschwinden wollte um beim Kellnern zu helfen, bemerke ich auf dem Holz ein zusammen gefaltetes Blatt Papier.
Doch das war nicht das, was mich stutzen ließ.
Mich verwirrt der seltsame goldene Schein der daraus hervor dringt.
Neugierig schnappe ich mir den Zettel und entfalte ihn.
"Mary?" Rufe ich nun meinerseits und schon steht sie neben mir.
"Anwesend." albert sie doch stutzt als sie meinen Blick sieht.
"Was ist los?"
"Du weißt nicht zufällig, wer das hier hingelegt hat?" Fragte ich und hielt ihr den wieder zusammen gefalteten Zettel unter die Nase.
"Oh..keine Ahnung, es war eigentlich niemand an der Theke. Was ist das?"
Fragt sie doch ich gehe nicht darauf ein.
Das war alles sehr seltsam...alles...Und beängstigend.
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Meine Empfelung heute ist ein Gedichtbuch in dem es um schmerzlichen Verlust, den Alltag und die Hoffnung geht:
- Unser Glück und was davon blieb zurück von der wunderbaren magnus-fangirl♡
(abgeschlossen)
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