Kapitel 2 ~ Hogwarts
Ich schreckte hoch. Da war ich doch tatsächlich eingeschlafen! Ich schaute mich im Abteil um und merkte, dass Sirius sich an meine Schulter gelehnt hatte und schlief. Angeekelt und sauer zugleich schob ich Sirius von mir. Zu meiner Zufriedenheit fiel er dabei auf den Boden. Der kann echt schlafen wie ein Stein! Ich hörte jemanden leise Kichern und blickte hoch. Es war James. Peter knabberte an seinen Finger- und Fußnägeln und Remus war in "Geschichte der Zauberei, von Bathilda Bagshot" vertieft. "Was gibt's da zu kichern?", schnautzte ich James an. Nur mit Mühe unterdrückte er ein Lachen. "Ach nichts", sagte er und widmete sich dann wieder seinem Schnatz zu. "Angeber!", dachte ich und schaute sauer in seine Richtung. Doch er bemerkte meinen Blick nicht. Aufeinmal grabschte mir jemand an den Knöchel. Einen kleinen Aufschrei konnte ich nicht verhindern. Sirius hat im Schlaf nach meinem Knöchel gegriffen. Wutentbrannt befreite ich meinen Knöchel aus Sirius Klammergriff und trat ihm in den Bauch. Da kam Professor Slughorn angeschlendert und riss die Augen auf als er sah, wie ich Sirius trat. Sofort machte er die Tür des Abteils auf. Als ich bemerkte, dass Professor Slughorn mich mit weitgeöffneten Augen ansah, setzte ich mich leise wieder hin und murmelte: "Entschuldigung Professor". Slughorn verließ das Abteil und ging weiter. "Ach du meine Güte! Ich hoffe er meldet es nicht Dumbledore." , sagte meine innere Stimme sorgenvoll. Ich blickte hoch und sah dem erschrocken aussehenden James ins Gesicht. Ich zischte, den Tränen nahe: "Hör auf mich anzuglotzen. Ich habe dir gesagt, dass ich ihn verkloppen werde, wenn er so etwas ähnliches nochmal macht!". Er schaute wieder aus dem Fenster hinaus. Okay, eins stand fest. Ich musste mich erstmal wieder beruhigen. Und das ging nur, mithilfe meines Patronus'. Ich zückte meinen Zauberstab und sagte leise: "Expecto Patronum!". Da erschien auch schon mein geliebter Pfau. Ja, mein Patronus war ein Pfau und er war so majestätisch, dass Remus, James und Peter mir bewundernde Blicke zuwarfen. Ich nannte meinen Pfau immer Posy. Was ich nur nicht wusste, war, dass Professor Slughorn wieder den Gang entlang gewatschelt ist und mir zugeschaut hat, wie ich den Patronus produzierte. Er stürmte herein, starrte fasziniert zuerst meinen Pfau Posy und danach mich an und kam noch näher. Dabei trat er ausersehen Sirius auf die Hand, der sogleich aufstöhnte. Der Professor sah mich freudestrahlend an und sagte feierlich: "Willkommen im Slug-club!"
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Als der Hogwarts Express endlich anhielt, packte ich schnell meine Sachen zusammen und verschwand schleunigst aus dem Zug. "Hauptsache weg hier!", dachte ich nur. Ich rannte mit meinem Gepäck im einen und meiner Katze im anderen Arm auf die Kutschen zu und setzte mich hinein. Den Blick hielt ich gesenkt. Weitere Leute setzten sich in meine Kutsche. Einige haben auch versucht, sich mit mir zu unterhalten. Ich aber, habe ihnen deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich nicht unterhalten will. Nach einer kurzen und relativ stillen Fahrt zum Hogwarts Schloss, stieg ich aus und stürmte hinein. Sofort setzte ich mich an den Slytherin Tisch auf den hintersten Platz. Da sitzen meistens die Unbeliebten. Ich saß einfach nur da und beobachtete entweder die Lehrer oder die hereinströmenden Schüler. Und da war sie. Meine Erzfeindin. Meine Augen weiteten sich, als ich sie erblickte und füllten sich mit Hass. Dieses Mädchen ist die absolute Hölle! Zum Glück setzte sie sich an die andere Seite des Slytherin Tischs und flirtete mit einem Jungen. Jaah, sie war, zu meinem Bedauern, auch eine Slytherin.
Jetzt waren alle Schüler auf ihren Plätzen und warteten auf die Erstklässler. Die Tür ging auf und die Erstklässler kamen herein, McGonagall führte sie an. Ängstliche Gesichter blickten mir entgegen und ich musste leicht lächeln, als ich mich daran erinnerte, wie viel Angst ich damals gehabt habe.
Nach und nach wurden die Schüler ihren Häusern zugeteilt. Und immer wenn ein Erstklässler zu uns, den Slytherins, kam, klatschte ich höflich. Dumbledore hielt nun seine übliche Rede. Er sagte, dass wir nicht in den Verbotenen Wald dürfen und erzählte noch einiges mehr. Als seine Rede vorbei war, wurde Beifall geklatscht und das Essen erschien auf den Tischen. Mein Magen knurrte und ich war so hungrig, dass sich mein Speichel im Mund ansammelte. Plötzlich höhnte eine Stimme, die ich nur allzu gut kannte: "Ey Featherstone! Du sabberst ja!". Diese Stimme gehörte meiner Erzfeindin Holly Beckett. Holly ist in meinem Jahrgang und etwa 1 Kopf größer als ich. Sie ist kräftig gebaut und hat ein mopsiges Gesicht. Ihre Haare sind schwarz und kurz geschnitten. Sie ärgert gerne andere und hat eine gewisse Clique. Auf ihren Kommentar hin, lachten mich fast alle vom Slytherin Tisch aus. Mir war das aber egal. Man darf sich nämlich nicht über sowas aufregen, denn sonst lachen sie noch mehr über dich. Ich nahm mir einfach was zu Essen und ignorierte die neugierigen Blicke der anderen. Allmählich wurden alle satt und schläfrig und wurden in ihre Gemeinschaftsräume geschickt. Ich teilte mir mein Schlafzimmer mit 4 weiteren Mädchen aus Holly's Clique. Und das hieß, dass Holly dann natürlich auch dementsprechend oft bei uns im Zimmer zu Besuch war...
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