In Case You Didn't Know
Die Tage wurden kürzer. Die Nächte länger. Der Schnee fiel und die Temperaturen sanken. Die Kleidungsstücke wurden mehr und der Stress Geschenke für Familie und Freunde zu finde präsenter. So war auch Lily Evans in Hogsmeade unterwegs. Ihre Geschenke hatte sie jedoch bereits. Sie suchte etwas anderes. Nämlich ein Kleid. Vor wenigen Tagen, gerade als sie auf dem Weg in die Bibliothek war, kam ihr Professor Slughorn, der Lehrer für Zaubertränke an Hogwarts, entgegen.
Flashback:
Die Arme voller Bücher, die schnellen Schritte von den Wänden widerhallend, die Haare im sachten Wind wippend und die Tasche über ihre Schulter geworfen. Man konnte nicht übersehen wie sehr Lily Evans in ihren eigenen Gedanken versunken war. Doch worüber? Den bevorstehenden Ferien, welche in 2 Tagen anfingen? Ihre Familie? Oder doch nur ein Junge welcher ihr den Kopf verdreht hat? Aber nicht doch. Lily musste sich auf wichtigere Dinge Konzentrieren. Zum Beispiel ihre Pflichten als Schülersprecherin. Gerade als die Bibliothek in Sicht kam, in welcher sie ihre Hausaufgaben für Verwandlung erledigen musste, entdeckte sie Professor Slughorn. Abgehetzt kam er vor ihr zum stehen und musste sich auf seine Knie abstützen um zu Luft zu kommen. Dieser Anblick hatte gewiss etwas amüsantes an sich, doch niemals würde Lily es sich erlauben über einen Professor zu Lachen. Nicht wenn er genau vor ihr steht. "Ich... Habe sie.... Schon überall gesucht.... Ms. Evans..." Während der Professer so dastand und nach Luft ring, fiel Lily die Pergamentrolle in seinen Händen auf. Typisch für ihn wurde diese mit einem dicken grünfarbenen Samtband zusammengehalten. Sie ahnte schon, warum der Lehrer sie aufgesucht hatte und musste ein gequältes Seufzen unterdrücken. Sie hatte sich schon auf ruhige Ferien in Hogwarts gefreut. "Also.", riss der etwas dickere Professor Lily aus ihren Gedanken und ließ ihren Blick nach oben schnellen. "Es dauert nicht mehr lange bis zu Weihnachten und wie jedes Jahr möchte ich am 24. eine kleine aber feine Party organisieren. Da Sie meine beste Schülerin sind, dürfen Sie natürlich auf keinen Fall fehlen! Darum möchte ich Sie hiermit gerne einladen am 24.12. Um 20:00 Uhr mit mir und einigen ausgewählten Schülern Weihnachten zu feiern. Selbstverständlich dürfen sich auch noch eine Begleitung mitnehmen. Leider muss ich jetzt weiter. Die Einladungen verschicken sich nicht von selbst. Ich freu mich schon und hoffe auf Ihr kommen." Ohne sie zu Wort kommen zu lassen, war er auch schon wieder so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Kurz blickte Lily Professor Slughorn hinterher, machte sich aber wieder auf in die Bibliothek.
Flashback Ende:
So war sie jetzt auf dem Weg zu dem Kleiderladen ihres Vertrauens. Einem kleinen Laden in der Nähe des Honigtopfes. Lily wollte gerade in die Straße des Ladens "Dresses in Paradise" biegen als jemand nach ihr rief. "Hey! Evans!" Ein Arm legte sich über ihre Schulter und der schwarze Strubbelkopf von James Potter erschien in ihrem Augenwinkel. "Was willst du Potter?", fragte die Rothaarige unbeeindruckt und schob den Arm von sich. "Na ich wollte dich nur fragen, ob du mit mir in den "Drei Besen" möchtest?" "Tut mir leid aber ich hab noch etwas vor." "Wo willst du denn hin?",fragte Potter so neugierig wie immer. "Ich brauche noch ein Kleid für die morgige Weihnachtsfeier von Professor Slughorn." "Uii. Hast du denn auch eine Begleitung?" "Nein. Ich brauche auch keine." In Wahrheit war das gelogen. Lily hätte sehr gerne eine Begleitung. Doch derjenige, welchen sie am liebsten hätte, würde sie zum einen niemals ansprechen und zum zweiten nur wieder Demütigen. "Aber du könntest ja auch mit mir gehen.", versuchte James es erneut. Wieso nicht? Es spricht nichts dagegen. Außer vielleicht ihr Stolz. Aber das wird sie überleben. "Klar. Wieso nicht?", sprach sie ihre Gedanken aus. "Bis morgen. Wir treffen uns um 19:45 Uhr im Gemeinschaftsraum. Ich muss jetzt los." Den sprachlosen James Potter hinter ihr lassend erreichte sie endlich ihr Ziel. Die kleine Glocke über der Tür, welche sie sofort zum Lächeln bringt, lockte auch sofort die Besitzerin des Ladens nach vorne. "Lily Evans. Es freut mich, dass du deinen Weg zu mir gefunden hast. Wie kann ich dir behilflich sein?", kam Ms. Peach sofort ins Gespräch. Sie hatte Lily aus einigen Situationen gerettet. Deshalb kam sie immer wieder hierher zu der 35-jährigen, leider unverheirateten Frau. "Es ist schön wieder hier zu sein.", bemerkte Lily. "Ich bräuchte eine Kleid für die Weihnachtsfeier von Professor Slughorn. Was hättest du denn da im Angebot?"
Die Suche konnte beginnen. Doch wie lange? Bei den Überredungskünsten von Ms. Peach, wodurch immer mehr Kleider auf den Stapel wanderten um anprobiert zu werden, recht lange. Doch war es das für Lily wert. Am Schluss stand sie in einem schwarzen bodenlangen Kleid vor einem Spiegel und lächelte. Ihre Schultern bedeckt von Spitze, ihr Oberkörper fest umschlungen, und ihre Beine leicht umspielt von Stoff, ließ sie fast königlich fühlen. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und konnte nicht glauben, dass sie in diesem Kleid steckte. "Du bist wahrlich eine Schönheit. Dass die Jungs bei dir nicht schlange stehen, grenzt an ein Wunder.".
Schnell wurde das Kleid bezahlt und so eilte Lily zurück in Schloss.
Am nächsten Tag hielt sich die Aufregung von Lily in Grenzen und so machten sie sich in Ruhe fertig. Dass James und sie zusammen auf die Party gehen, hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet und den beiden überraschte, entsetzte und teils mitleidige Blicke eingebracht.
So steht Lily nun seufzend vor den Spiegel ihres Schlafsaal's, strich ihr Kleid glatt und mit einem Blick auf die Uhr zog sie ihre Schuhe an. Als sie die Treppen in den Gemeinschaftsraum runter stieg erblickte sie auch sofort James, welcher in einem schicken Anzug neben seinen Freunden stand. Er schien etwas nervös zu sein. Über diesen Anblick musst Lily schmunzeln und ging schnellen Schrittes in seine Richtung. Kurz bevor sie bei ihm ankam, wurde schon auf sie aufmerksam gemacht und so drehte James dich auch schon in Lily's Richtung. "D-Du siehst wirklich gut aus, Lily", stotterte James. "Danke, James. Wollen wir los?", lenkte Lily ab. "Na klar. Bis später Jungs."
Bei James eingehakt gingen sie ihres Weges. Das Schloss wurde liebevoll dekoriert und Lily staunte immer wieder über neue Sachen, welche sie noch nicht gesehen hat. Der Gedanke, dass die Hauselfen immer wieder neues hinzu hingen, war nicht nur einmal gewesen.
Auch bei Professor Slughorn wurde nicht gespart und so stand Lily für einige Sekunden mit offenem Mund da. Sie erlangte ihre Fassung wieder als James sie anstupste und auf den Gastgeber aufmerksam machte, welcher gerade auf dem Weg zu Ihnen war. So wurde, wie immer, überschwänglich für das kommen gedankt und im gleichen Atemzug auch ehemalige und erfolgreiche Schüler vorgestellt. Immer wieder betont, dass dies nur durch den Zaubertränke Lehrer möglich war.
So stand Lily nach einiger Zeit in einer Ecke und konnte so kurz durchatmen. Von ihrem Platz aus entdeckte sie James welcher mit einem Mädchen sprach. Man sollte meinen, dass Lily dies stören sollte. Im Gegenteil. Lily freute sich für James. Irgendwie. Sie hatte sich Gedanken gemacht ob sie Gefühle für ihn hätte, doch dies war nicht so. Ihre Gefühle waren für einen anderen bestimmt. Mit seinen schwarzen Haaren und den ebenso schwarzen Augen, wurde sie einfach verzaubert. Dagegen tun, konnte sie nichts. Wenn Sie es überhaupt gewollt hätte.
Es war kein Geheimnis, dass ihr Schwarm auch auf diese Feier eingeladen wurde. Sie hatte ihn auch recht schnell bemerkt. Severus Snape hatte für sie immer schon etwas anziehendes an sich und Lily verstand erst im vierten Jahrgang, dass ihre Gefühle mehr als Freundschaft bedeuteten, doch traute sie sich nicht ihrem Verlangen nach zu geben und blieb deshalb still. Bis eben ihr Freund und Schwarm ein Jahr darauf das Wort "Schlammblut" gegen sie richtete. Es viel ihr schwer vor all den Leuten nicht in Tränen auszubrechen und ihre wahren Gefühle zu offenbaren, doch sobald sie alleine war brachen alle Dämme. Alice, ihre Freundin und Zimmergenossin, kümmerte sich rührend um sie und erfuhr dabei auch den Grund der nicht endenden Tränen. Viele Mädelsabende später war dann auch das meiste überstanden. Der Alltag hielt Lily in Schach und weg von ihren Gedanken.
Zurück in dem nun stickig gewordenen Raum fühlte sich der Zeitpunkt richtig an um zurück zu gehen. Mit einem weiteren Blick auf James, welcher immer noch mit dem Mädchen sprach, wandte sie sich zur Tür. Um nicht noch einmal zu Severus zu blicken, hielt sie ihren Kopf gesenkt und suchte so ihren Weg durch die Menge. Jedoch, sah sie auch nicht den Körper auf den sie zu steuerte. So kam es, dass Lily mit einem kleinen aufquitschen zu Boden ging. Trotzdem kam es nicht so weit und die Gryffindor Schülerin fand sich in starken Armen wieder. Aus Reflex hatte sie ihre Augen zusammen gekniffen., weswegen sie ihren "Retter" nicht sah. Doch als sie in das Gesicht eines gewissen Slytherin Schülers sah, hätte sie am liebsten ihre Augen wieder geschlossen. Mit einem gestotterten "Danke", wollte sie sich umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung gehen. Nur kam sie nicht weit, als sie von einer unsichtbaren Wand zurück geworfen wurde, wieder in die Arme des Schwarz Haarigen. Verängstigt sah sie nach oben. Sie hatte schon viel darüber gehört und doch nie damit gerechnet, dass ihr genau dies passieren würde. Über ihr hing ein Mistelzweig. Natürlich kennt jeder, ob Muggel oder Zauberer, den Brauch den es damit auf sich hatte. Jedoch wurde dieser in Hogwarts ein bisschen geändert und somit konnte man, eingeschlossen in einem unsichtbaren und undurchdringbaren Feld, nicht umhin den anderen zu küssen. Sollte man Glück haben, kam man mit seinem Partner darunter, wenn nicht konnte es im schlimmsten Fall dein Feind sein. Oder auch dein Schwarm welcher dich nicht mag. So konnte sich Lily das Seufzen nicht mehr verkneifen und drehte sich dann langsam um. Severus stand mit genau dem selben genervten Ausdruck da. "Hättest du nicht aufpassen können wo du hinläufst?" Lily war enttäuscht. Nach zwei Jahren waren das seine ersten Worte an sie. Anschuldigungen. Damit ihre wahren Gefühle sie nicht übermannen atmete sie einmal tief durch und meinte dann: "Es tut mir unendlich leid, oh großer Severus Snape. Aber ich bin auch nicht sehr erpicht darauf mit einem Schleimbeutel wie dir unter einem Mistelzweig zu stehen." Ihr taten ihre Worte sofort leid als sie seinen Blick sah. Er sprühte nur von Wut und auch ein bisschen Schmerz. "Können wir es bitte hinter uns bringen? Ich würde gerne in mein Bett", uninteressant sah er über ihren Kopf und sah alles an, nur nicht Sie. Damit der Moment so schnell wie möglich vorbei ging und sie sich endlich verkriechen konnte packte Lily Severus am Kragen, zog ihn runter und verband Ihre Lippen miteinander. Es war nicht ihr erster Kuss, das muss sie zugeben, aber um Längen ihr bester. Lily hatte sich oft vorgestellt wie es wäre den Schwarz Haarigen zu küssen und es war besser als sie es sich je ertäumte. Ein Feuerwerk der Gefühle ging in ihrem Inneren los und sie musste sich zusammenreißen nicht zu Seufzen. Jedoch wusste sie, dass sie den Kuss nicht lange auskosten konnte. So drückte sie sich schnell weg, um nicht in Versuchung zu geraten eben dieses zu tun und schlug ihre Augen wieder auf. Lily's Arme fielen schlapp neben ihren Körper und sie spürte einige Blicke auf Ihr. Jedoch war allen klar, dass das eben Geschehene kein Zufall war und sie kümmerten sich nicht weiter darum. Abrupt drehte sich Severus um und ging schnellen Schrittes aus der Tür hinaus. Aus reiner Intuition, dass dies das richtige ist, folgte sie ihm. Mit dem 7. Klässler mit zu halten und dabei nicht entdeckt zu werden, war ziemlich schwierig. Sicherheitshalber hatte sie ihre Absatz Schuhe ausgezogen und hielt diese nun in ihrer Hand. Schnellen Schrittes ging Severus mit seinem Schatten in Richtung Astronomie Turm. Versteckt hinter mehreren Teleskopen beobachtete Lily ihren Schwarm wie dieser einen Stein aus seiner Hosentasche nahm und diesen mit seinem Zauberstab in eine Gitarre zauberte. Überprüfend zupfte er an allen Saiten um zu sehen ob sie gestimmt waren. Da dies der Fall war, fing er an vor sich her zu spielen. Ohne richtige Melodie bis er eine bestimmte Reihenfolge wiederholter und anfing zu singen.
*
I can't count the times
I almost said what's on my mind
But I didn't
Just the other day
I wrote down all the things I'd say
But I couldn't
I just couldn't
Baby I know that you've been wondering
Ohh, so here goes nothing
In case you didn't know
Baby I'm crazy 'bout you
And I would be lying if I said
That I could live this life without you
Even tough
I don't tell you all the time
You had my heart a long, long time ago
In case you didn't know
The way you look tonight
That second glass of wine
That did it
There was something 'bout that kiss
Girl it did me in
Got me thinking
I'm thinking
All of the things that I've been feeling
Mmm, it's time you hear 'em
In case you didn't know
Baby I'm crazy 'bout you
And I would be lying if I said
That I could live this life without you
Even tough I don't tell you all the time
You had my heart a long, long time ago
In case you didn't know
You've got all of me
I belong to you
Yeah you're my everything
In case you didn't know
I'm crazy 'bout you
I would be lying if I said
That I could live this life without you
Even tough I don't tell you all the time
You had my heart a long, long time ago
Yeah, you had my heart a long, long time ago
In case you didn't know
No...... No......
In case you didn't know
*
Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen rutschten Lily's Schuhe aus ihren Händen. Das war's. Sie konnte sich endgültig den Gedanken abschminken, mit ihm glücklich zu werden. Er sang zwar nicht über jemand bestimmtes aber über sie doch auch nicht, oder? Überrascht drehte sich Snape um nur um sie flüchten zu sehen. Die 7. Klässlerin wollte nur noch weg. Hinter ihr hörte sie wie der Slytherin die Gitarre unvorsichtig auf den Boden legte um ihr zu folgen. So schnell Ihre Füße sie trugen machte sich Lily auf den Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum. "Lily! Warte bitte. Lass es mich erklären!" Die genannte verschnellerte nur ihre Schritte. Glücklicherweise sah ihr ehemaliger Freund es irgendwann ein, dass es an diesem Abend keinen Sinn mehr machte mit Lily ein Gespräch zu suchen. So verlangsamte er seine Schritte, sah ihr wehmütig nach und ging wieder seines Weges. Wenn Sie nur wüsste über wen er sang.
Bis ein erneuter Kontakt Versuch von Severus gestartet wurde, dauerte es einige Tage. Es war der 31.12 als Lily, auf dem Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum, gerufen wurde. Sie erkannte die Stimme und ging deswegen weiter, ohne eine Reaktion von sich zu geben. "Lily, warte. Bitte!"
Doch sie dachte nicht daran. So musste sich der Slytherin anders helfen und holte sie ein. Am Arm packend drehte er sie zu sich um. "Ich bitte dich. Lass mich erklären was du gesehen hast.", sprach er mit etwas drängendem in seiner Stimme. "Es tut mir leid, aber ich wollte gleich mit Marlene nach Hogsmeade gehen.", versuchte Lily sich heraus zu reden. "Oh..", seufzte er und sie merkte, dass er ihre Lüge enttarnt hat. "Vielleicht dann wann anders? Ach ja! Ich wollte dir noch deine Schuhe geben, das du sie auf dem Astronomie Turm vergessen hast." "Danke. Ich werde sehen wann ich Zeit habe und dir dann das Datum und Zeitpunkt zukommen lassen."
Das Treffen mit Marlene war nicht geplant gewesen, jedoch musste sie mit jemandem darüber reden und arrangierte doch ein Treffen mit ihrer Freundin.
Ein sehr aufschlussreiches Gespräch später schickte Lily einen Brief los der nur mit "22:30 Uhr, Astronomie Turm" beschriftet war. Marlene hatte ihr klar gemacht, dass Severus eine Chance verdiente sich zu rechtfertigen. Auch wenn Lily wusste, dass ihre Liebe unerwiedert blieb, so würde ihr klar, dass wenigstens einer von ihnen ein bisschen Glück verdiente.
Viel zu nervös ging sie also 15 Minuten früher zum Treffpunkt. Sie achtete nicht auf den Weg und hing ihren Gedanken nach. Ihr Unterbewusstsein kannte den Weg fast auswendig und so kam sie ohne Probleme an. Lily überlegt, was sie machen sollte, würden sich ihre Ängste bewahrheiten. Wie reagiert man darauf? Wäre es okay für sie in Tränen auszubrechen? Würde ihr Stolz das überhaupt zulassen? Ihn schlagen? Ihn verfluchen? Nein. Er konnte nichts für Ihre unerwiederten Gefühle, also soll er deswegen auch nicht mehr leiden als ohne hin schon. Wenn er das überhaupt tut.
So vergingen auch die restlichen Minuten und auf den Punkt genau, kam Severus um halb elf die Treppe hoch gestiegen. Lily, welche an der Brüstung gelehnt hatte, drehte bei dem Knarzen der Treppenstufen zu ihrem Schwarm um, sah ihm kurz in die Augen, und drehte sich wieder um.
Da stand sie nun. Diese wunderschöne Gryffindor an welche Severus schon lange sein Herz verloren hatte. Ihre roten Haare bewegten sich im sachten Wind und der Slytherin konnte erkennen wie sie ihre dünne Strickjacke ein klein wenig enger um sie zog. Er trat schüchtern an sie heran und legte sich wie sie an das Geländer. Er räusperte sich kurz und fing an zu reden:
"Ich weiß, das, was ich gesungen habe, muss verwirrend sein. Deine Reaktion hat mir jedoch viele Fragen beantwortet. Antworten auf die ich schon lange gewartet habe, nur nie den Mut dazu hatte dich darauf anzusprechen. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass diese anders ausgefallen wären, trotzdem kann ich dich nicht dazu zwingen meine Gefühle zu erwiedern." Stur sah Severus gerade aus und bemerkte so den schockieren Blick von Lily nicht. "Da ich mir denken, kann, dass du von Nun an noch weniger Zeit mit mir verbringen willst, obwohl wir sowieso keinen Kontakt hatten, solltest du nur wissen, dass ich dich schon seit langer Zeit liebe. Alles an dir. Deine Haare, deine Augen, besonders dieses Glänzen welches erscheint wenn du lachst. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich mir gewünscht habe, dass ich dich wieder zum Lachen bringe, aber ich weiß, dass meine Zeit vorbei ist und andere jetzt diese Gelegenheit bekommen. Sie sollen sie gut nutzen."
Seufzend stieß sich der Slytherin von der Brüstung weg und wollte seines Weges gehen. Er kam jedoch nicht weit, da Lily's Stimme in zum Stehen brachten "Willst du jetzt wirklich einfach so gehen? Ohne meine Sicht auf diese Dinge zu Erfahren? Ohne zu hören, dass ich dich auch liebe? Dich seit zwei Jahren, jeden Tag vermisse. Nichts anderes will als das du mir wieder dieses Lied vorsingst. Dich endlich wieder in den Arm nehmen will. Ja sogar küssen! Du weißt nicht wie sehr mir der Kuss auf Slughorn's Party gefallen hat und wie sehr ich mich zusammenreißen musste um mich wieder zu lösen. Verdammt! Severus Snape ich liebe dich verdammt noc...-" Völlig in Rage geredet bemerkte Lily nicht, wie sich ihr Schwarm mit aufgerissenen Augen umdrehte und immer mehr auf sie zu kam. Irgendwann konnte er sich nicht mehr zurückhalten und musste seine Lippen mit ihren verbinden. Zuerst war Lily zu geschockt um reagieren zu können. Doch die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag: Er küsste sie! Von sich aus. Ohne Mistelzweig oder ähnlichem. Und diese Tatsache ließ sie aufseufzen und den Kuss schlussendlich erwiedern. Als sie sich lösten bemerkten sie den Krach neben sich und sahen wie die Schüler Feuerwerke in die Luft schossen. Also musste das neue Jahr angefangen haben. Lächelnd blickte Lily wieder zu Severus und sagte: "Ich habe das Gefühl, dass dieses Jahr ein tolles wird. Bei dem Anfang."
An diesem Abend kamen beide ziemlich spät in ihren Schlafsaal an und fielen mit einem Lächeln in einen erholsamen Schlaf.
Schnell wurde herumgesprochen, dass sich Severus Snape und Lily Evans, wie aus dem nichts, wieder vertragen hatten. Ja, sogar eine Beziehung führten.
Aber ehrlich gesagt. Wer das nicht mitbekam war ziemlich blind. Sie konnten und wollten ihre Finger nicht voneinander lassen.
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Soooo. Es ist 23:08, der 31.03.2019.
Eigentlich habe ich diesen OneShot für Weihnachten 2018 geplant. Tja. Ich habs nicht so mit Termine einhalten. Sorry ._.
Da ich mir gedacht habe, auch One Shots zu verschiedenen Shippings zu machen könnt ihr mir gerne Vorschläge machen über welches ich genau schreiben soll. Vielleicht auch mit einer kleinen Story Line, damit ich ungefähr weiß, auf was es hinauslaufen soll.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich muss sagen, dass mir der "Kuss"-Part sehr schwer gefallen ist weil ich noch nie verliebt war und so. '^^
Naja. Erstmal Gute Nacht von mir und noch eine schöne Zeit.
Bis dahin. Servus.
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