
Kapitel [14]
Miss Rolanda Hooch, eine begeisterte Motorrad-Enthusiastin (und außerdem Verkäuferin, aber das war nur Nebensache) hatte soeben das wohl komischste Geschäft ihrer Karriere gemacht. Sie hatte eines ihrer Motorräder (und zwei der billigeren Helme) an zwei klatschnasse junge Männer verkauft. Nun, nicht normal nass. Sehr nass. Und bezahlt hatten sie mit 5 Best of Queen Alben, sowie mit 30 McDonalds Gutscheinen. Der restliche Betrag war entsprechend gering gewesen.
"Und jetzt?", fragte Lily. Es hatte aufgehört zu regnen, und die Sonne fiel auf die schon kahlen Bäume. Sie standen am New Yorker Hafen und blickten aufs Meer hinaus. James holte tief Luft, doch Remus unterbrach ihn gleich: "Wehe, du fängst schon wieder damit an!"
"Aber..."
"Glaub mir, noch einmal..."
"Aber sie waren-"
"Wir kennen verdammt noch mal Titanic!" Und so standen sie da, den Blick weiterhin auf den Atlantik geheftet, James und Remus kabbelten sich, Lily und Sirius hörten mit halbem Ohr zu während sie aufs Meer blickten, und neben ihnen standen die zwei Motorräder, die in der Sonne glänzten. Sie standen noch lange so da, auf einem anderen Kontinent, in einem anderen Leben (Nämlich in einem Leben in Amerika, das ist ein großer Unterschied). Bis Sirius Remus' und James' Streit unterbrach: "Wohin jetzt?"
"Keine Ahnung. Kalifornien?" Als niemand auf ihren Vorschlag einging, schwieg Lily etwas beleidigt, da ihr nicht geantwortet worden war, Sirius aber schon.
James holte eine Landkarte aus seiner hinteren Hosentasche, sie war pitschnass und er konnte sie nur mit Mühe auseinanderfalten. "Jetzt werfen wir mit Dartpfeilen."
"Hast du denn welche?" Erneutes Schweigen lag in der Luft. "Wir fahren einfach los, okay?"
"Wer fährt vor? Sirius und James, in Ordnung?"
Sie schafften es phänomenale sechzehn Minuten lang. Dann wurde Sirius angehalten, weil er bei Rot über die Ampel gefahren war. "Ich kann ja nicht bei allem stehen bleiben, das rot wird, wenn es mich sieht!", protestierte er. Einen Strafzettel bekam er trotzdem. "Kannst du überhaupt fahren?", fragte Lily.
Remus seufzte. "Ja... Er will nur meistens nicht so, wie es das Verkehrsgesetz will." Er sah Sirius streng an und setzte hinzu: "Und jetzt ist er auch nicht mehr reich um seine ganzen Strafzettel zu bezahlen."
Aber alles was Sirius dazu beitrug war zu lachen und wieder loszufahren, nur um eine gefährlich dunkelorange Ampel zu übersehen und fast schon wieder angehalten zu werden.
Irgendwann wurden sie alle müde und Remus bedeutete Sirius anzuhalten. "Wir sollten langsam irgendwas finden, wo wir übernachten können.", sagte er und bemerkte dabei, dass Lily sich von hinten an ihn gelehnt war und schon fast die Augen geschlossen hatte.
Nach einer, fast zwei Stunden langen Suche, fanden sie schließlich in einem kleinen Dorf am New Yorker Stadtrand eine Art Bed & Breakfast, in dem sie übernachteten. Es war ein sehr gemütliches Häuschen, aber sie realisierten es kaum, als sie die Treppe nach oben wankten und in die Kissen fielen. "Und was machen wir -", James unterbrach sich, um zu gähnen, "morgen?"
"Ausschlafen. Und jetzt, bei aller Liebe, halt die Klappe und schlaf endlich!"
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