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Kapitel 3 - Der Markt

Er hielt mich so fest, dass ich glaubte, er würde meine Knochen zerbrechen wollen.
"Lass mich, bitte.", flehte ich unter Tränen.
Plötzlich ließ er mich los. Meine Arme schmerzten und ich taumelte einen Schritt zurück; eine Welle der Erleichterung machte sich in mir breit. Seine stählernen Augen jedoch durchbohrten noch immer die meinen. Ich konnte meinen Blick nicht lösen. Mein Herz schlug bedrohlich laut, so laut und kräftig, dass ich es sogar meine Zehen zum Pochen brachte. Ich stand mit dem Rücken zur Wand und wusste, wenn er mich nicht ließ, käme ich nie an ihm vorbei. Talib kam ruckartig auf mich zu und stieß mich auf sein Bett. Sofort setzte er sich auf meine Beine und hielt meine Hände fest. Er legte seine rechte Hand auf meine Taille und berührte meine Hüfte.

"Nein, lass mich los!", krächzte ich zappelnd.

Seine Hände berührten alles.

Erneut liefen Bäche von Tränen über meine Wangen und sammelten sich zu dunklen Flecken auf dem flachen Kissen unter meinem Kopf.

"Halt den Mund!", bellte er.

Ich erschrak so sehr, dass ich aufhörte zu zappeln und meine Tränen langsam versiegten.

"Was willst du von mir? Lass mich gehen, Talib.", bat ich verzweifelt.

Ein schmutziges Grinsen erschien auf seinen Lippen. Er näherte sich langsam meinem Gesicht, weshalb ich die Luft anhielt und mich so tief ins Kissen drückte, wie möglich.

Als unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, hauchte er: "Dich."

Es klang mehr wie das Knurren eines wilden Tieres, das er war.

Je näher er mir gekommen war, desto mehr hatte er seinen Griff gelockert. Mit all der Kraft, die ich aufbringen konnte, stieß ich ihn von mir. Es hatte tatsächlich geklappt; sofort sprang ich auf und hechtete zur Tür. Als ich die Tür berührte, schlang Talib seine Arme um meinen Bauch und riss mich zurück. Mit einem lauten Knall traf mein Körper auf dem harten Holzboden auf. Ich schrie vor Schmerzen; es fühlt sich an, als wären all meine Knochen gebrochen. Ich krümmte mich vor Schmerz und kniff meine Augen zu.

"Du Miststück, ich...", begann Talib.

Auf einmal wurde die Tür aufgerissen. Ich konnte nicht sehen, wer in der Tür stand, aber ich konnte die tiefe, raue Stimme meines Herren hören.

"Talib! Was ist hier los?!", brüllte er enzürnt.

Vor Schreck, aber auch Erleichterung riss ich meinen Augen auf und sah, wie Talibs Vater ihm eine deftige Ohrfeige gab. Ich richtete mich blitzartig auf und blickte zu Boden.

"Raus hier. Sofort!", rief mein Herr, worauf Talib das Zimmer verließ.

Seine dumpfen, schweren Schritte bewegten sich langsam in meine Richtung. Noch immer schaute ich starr auf den Boden.

"Schau mich an.", wies mein Herr mich an.

Ohne lange zu überlegen, hob ich meinen Blick.

Für ein paar Sekunden betrachtete er mich, dann sagte er, ich solle die Zimmer putzen und verschwand. Mit bebenden Händen wischte ich meine Tränen von den Wangen. Ich atmete tief ein und aus. Immer und immer wieder. In der Hoffnung, dass sich mein Herzschlag beruhigt und ich aufhöre am ganzen Leib zu zittern, doch so war es nicht. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. Ich fühlte mich - beschmutzt. Wenn ich daran dachte, wie Talib meinen Hals geküsst hatte, überkommt mich ein Schauer und ich habe das Bedürfnis, mich zu waschen.

"Rukaya!"

Vor mir stand Elayna. Ihr Gesicht war vor Schock verzerrt, während sie mich von oben bis unten musterte. Sie kam einen Schritt näher und berührte meinen linken Arm. So sanft und vorsichtig, als wäre ich aus Glas, trotz dessen zuckte ich innerlich zusammen. An meinen Oberarmen waren riesige blaue Flecken zurückgeblieben. An den Stellen, an denen Talib mich festgehalten hatte.

"Rukaya, was ist passiert?", sprachlos blickte sie mich an und legte ihre zarte Hand an meine völlig nasse Wange. Ohne zu zögern umarmte sie mich und gab mir den Halt, den ich gerade so sehr brauchte. Leise schluchzend vergrub ich mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Nach gefühlten Stunden löste ich mich von ihr und trat einen Schritt zurück.
Ich dankte ihr mit einem schwachen Lächeln und sagte: "Ich muss jetzt das Haus putzen."

"Ich helfe dir."

Bevor wir mit dem Putzen begonnen, gab Elayna mir Kleidung von ihr, da mein Kleid gerissen war. Nach kurzem Suchen legte sie mir ein khakifarbenes, langes Kleid und eine schwarze lockere Hose für darunter in die Hand. Die Sachen passten wie angegossen; das Kleid war mit vielen Perlen bestickt. Ich sah nicht mehr aus wie eine Sklavin, abgesehen davon, dass ich kein Kopftuch trug.

"Mashallah (Wie Gott will), du siehst wunderschön aus. Das Kleid steht dir um einiges besser als mir.", kommentierte Elayna kichernd.

Gemeinsam gingen wir von Zimmer zu Zimmer. Elayna übernahm das Zimmer ihres Bruders, wofür ich dankbar war.

Nach ungefähr einundhalb Stunden waren wir mit dem kompletten Haus fertig. Ich war Talib nicht begegnet, vermutlich befand er sich draußen.

"Wir haben kaum noch Reis und Mehl. Milch benötigen wir auch.", sprach Elayna in Gedanken und schaute nach den Lebensmitteln.

Sie drehte sich lächelnd zu mir: " Lass uns auf den Markt gehen."

Sie lief die Treppe hoch in und kam zwei Minuten später wieder. Sie trug ein türkises Kopftuch. Es war die gleiche Farbe, wie die ihres Kleides. Elayna öffnete die aus Ebenholz gefertigte Tür und trat hinaus. Stumm folgte ich ihr. Der Kies knirschte unter meinen Fußsohlen und die Sonne stand am Zenit.

"Der Markt ist nur ein paar Minuten entfernt.", teilte Elayna mir strahlend mit, wobei sie ihre Hand vor die Augen hielt, um den blendenden Strahlen der Sonne zu entkommen.

Wir bogen in eine schmale Seitenstraße ab und landeten schließlich im Getümmel des Zentrums von Dammam. Ich blieb einem Moment stehen und staunte. Noch nie war ich einer so großen Menschenmasse begegnet. So viele Menschen mit langen, eleganten oder auch bunten und reich bestückten Roben. An jeder Ecke reihten sich die vielen Stände aneinander. Wunderschöner teurer Schmuck, edle Kleidung aller Art, einzigartige Düfte und Cremes, glänzende, ehrfurchterregende Schwerter und Dolche, Ziegen, Schafe, Kamele - ich hatte das Gefühl, es gab nichts, was hier nicht verkauft wurde.

Eine plötzliche Berührung an meiner Schulter ließ mich aufschrecken. Ich erblickte Elayna, dessen Augen mich belustigt belustigt anfunkelten. Mein Staunen schien wohl kaum zu belustigt verkennen.

"Entschuldige, ich habe nur noch nie so viele Menschen an einem Ort gesehen.", entschuldigte ich mich, den Blick auf einen kleinen Jungen in dunkelblauem Gewand gerichtet, der an der Hand seiner Mutter an mir vorbeilief.

"Hoffentlich bist du nicht festgewachsen! Komm mit."

Sie nahm meine Hand und führte mich durch die Menge, um bei einem Gemüsestand halt zu machen.

"Ein Kilo Tomaten, zwei Zucchini und eine Gurke."

Der gebräunte ältere Herr packte alles in ein Leinentuch, dessen Enden er zusammenband und drückte sie Elayna in die Hand, welche ihm fünf Dirham gab.

Als nächstes besorgten wir einen Sack Reis und ein Kilo Mehl. Für die Milch mussten wir ein paar Minuten laufen, da der Stand etwas abgelegen war.

Dieser Stand war mithilfe von braunen Tüchern in den Schatten gelegt worden. Der junge Verkäufer ordnete gerade die mit frischer Milch gefüllten Glasflaschen auf dem Tisch, als wir kamen.

"So schöner Schmuck.", Elayna deutete auf den Stand gegenüber, wo unzählige Arten von teurem Schmuck angeboten wurden.

"Geh nur.", meinte ich und schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln,"Ich kümmere mich um die Milch."

Sie drückte mir sechs Dirham in die Hand und flitzte zum Stand.

Ich näherte mich dem Jungen:"As-Salamu-Alaikum."

Er blickte überrascht auf und lächelte mich freundlich an. Seine schmalen eisblauen Augen bieteten einen erstaunlichen Kontrast zu seinem dunklen, etwas längerem Haar. Nicht viele dunkelhäutige hatten blaue Augen, weshalb mein Blick an dem Jungen hängenblieb.

"Alaikum Salam. Wie kann ich euch helfen?"

"Ich hätte gerne eine Flasche Ziegenmilch.", erwiderte ich.

Er nahm eine Flasche und hielt sie mir über den Tresen hin. Gerade als meine Finger sich um das Glas der Flasche schlossen, wurde ich angerempelt. Die Flasche zerbarst auf dem Boden und die Milch floss zu meinen Füßen.

"Verdammt!", fluchte ich leise.

Schnell trat ich einen Schritt zur Seite und blickte verärgert auf.

Als ich das Gesicht des Mannes erblickte, vergaß ich einen Moment, wie man atmet. Die giftgrünen, stechenden Augen des Mannes mit dem dunkelbraunen, kurzen Haar lähmten mich förmlich. Dann fiel mir wieder ein, dass ich wütend war.

"Kannst du nicht aufpassen?", meckerte ich.

Ein strahlend weißes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Fremden.

"Es tut mir leid. - Ich werde dir eine neue Flasche kaufen."

Seine tiefe, melodische Stimme raubte mir den Verstand. Erst jetzt sah ich, das wahrscheinlich maßgeschneiderte, königsblaue Gewänd, dass ihn problemlos 40 Dirham gekostet haben musste. An seinem braunen Ledergürtel trug er einen gekrümmten Säbel und einen kleinen handlichen Dolch. Der junge Verkäufer schien gespannt zugehört haben, denn er gab dem Unbekannten die Flasche Ziegenmilch ohne das geringste Zögern und nannte ihm den Preis. Der Mann bezahlte und gab mir die Milch. Seine Finger berührten meinen Handrücken nur minimal, trotzdem kribbelte meine komplette Hand. Ohne ein weiteres Wort und ohne dass ich mich bedanken konnte, verschwand er in der Menge.

"Schau mal."

Elayna hielt mir einen silbernem, mit filigranen Mustern verzierten Ring vor die Nase.

"Ist er nicht schön?"

Sie steckte ihn sich an und grinste mich zufrieden an.

"Ja, er ist wirklich schön.", antwortete ich ehrlich.

Auf dem Rückweg wollte mir das Bild des Unbekannten mit den stechend grünen Augen einfach nicht aus dem Kopf gehen.

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