Kapitel 12
Frostsee öffnete die Augen und blinzelte verwirrt, seine Sinne überwältigt von dem fremdartigen Ort an dem er Erwacht war. Der Schnee unter seinen Pfoten war durch einen weichen, leuchtenden Nebel ersetzt worden, und die Luft schien von einem ätherischen Schein erfüllt. Über ihm funkelten die Sterne heller als je zuvor, als würden sie eine Melodie singen, die er nur am Rande wahrnahm.
Die rot-orange leuchtenden Augen der Katze vor ihm zogen ihn in ihren Bann. Ihr Fell schimmerte wie ein Mosaik aus Sternenlicht, und jeder ihrer Schritte hinterließ ein schwaches Glitzern auf dem Boden. Frostsee neigte respektvoll den Kopf, spürte jedoch das Gewicht ihrer Präsenz, als würde sie mehr von ihm erwarten, als er bisher leisten konnte.
Eine Katze, getaucht in Sternenlicht, trat hervor. Die rot-orange leuchtenden Augen der Katze vor ihm zogen ihn in ihren Bann. Ihr Fell schimmerte wie ein Mosaik aus Sternenlicht, und jeder ihrer Schritte hinterließ ein schwaches Glitzern auf dem Boden. Frostsee neigte respektvoll den Kopf, spürte jedoch das Gewicht ihrer Präsenz, als würde sie mehr von ihm erwarten, als er bisher leisten konnte.
„Du hast es geschafft", murmelte die Katze mit einer Stimme, die wie fließendes Wasser klang, und doch von einer unerschütterlichen Macht durchzogen war. Ihre Worte hallten in Frostsees Ohren nach, nicht wie ein Lob, sondern wie eine Feststellung.
„Der erste Schritt ist getan", fuhr sie fort, und ihr Blick schien Frostsees Gedanken zu durchdringen, bis auf den Grund seines Wesens. „Doch der Weg, der vor dir liegt, wird steiler und gefährlicher. Es gibt keine Gewissheit, nur Entscheidungen. Du allein wirst das Schicksal lenken."
Frostsee richtete sich langsam auf, wagte es, ihren Blick zu erwidern. „Wer bist du?" fragte er schließlich, seine Stimme leise, aber bestimmt. „Und was bedeutet das alles? Warum bin ich wieder hier?"
Die Katze legte den Kopf leicht schräg, und für einen Moment meinte Frostsee ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. „Ich bin niemand und jeder. Ich bin die Stimme der Sterne, die dich rufen. Ich bin der Schatten, der im Licht verborgen liegt." Sie machte eine Pause und trat einen Schritt näher. „Du bist wieder hier, weil du bereit bist zu sehen. Bereit, zu verstehen."
Frostsee runzelte die Stirn. „Verstehen? Verstehen was? Der Clan ist in Gefahr, und ich brauche Antworten. Nicht Rätsel."
Die Katze nickte langsam, als würde sie seine Ungeduld akzeptieren. „Geduld, Frostsee. Du wirst Antworten finden – aber nur, wenn du auch die richtigen Fragen stellst." Sie drehte sich um und deutete mit ihrem Schweif in die Ferne, wo die Sterne sich zu einem flimmernden Pfad formten. „Folge dem Pfad, und die Wahrheit wird dir enthüllt werden. Doch sei gewarnt: Die Wahrheit kann ebenso ein Fluch sein wie ein Geschenk."
Frostsee wollte widersprechen, wollte mehr wissen, doch die Katze begann sich bereits in den Sternen zu verlieren, ihr Körper löste sich langsam auf wie Nebel im Morgenlicht. „Warte! Was soll ich tun? Wie kann ich den Clan retten?" rief er aus, doch ihre letzten Worte hallten nur leise nach.
„Folge deinem Herzen und der Sonne. Sie werden dich leiten."
Die Welt um ihn herum begann zu verschwimmen, die Sterne verblassten, und Frostsee spürte plötzlich wieder die Kälte des Schnees unter seinen Pfoten. Als er die Augen aufriss, lag er in der Senke, Bachfeder und Steppenfall schliefen tief neben ihm. Doch das Gefühl der Sternenkatze und ihrer Worte blieb, wie ein unauslöschlicher Schatten in seinem Geist.
Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne brachen durch das dichte Blätterdach und tauchten die schneebedeckte Landschaft in ein goldenes Licht. Der Himmel war ein Gemälde aus warmem Orange, Rosa und Purpur, das die Dunkelheit der Nacht vertrieb. Frostsee saß still, sein Atem formte kleine Wölkchen in der kalten Morgenluft. Sein Blick war auf den Horizont gerichtet, wo die Sonne langsam emporstieg, als wollte sie ihm den Weg weisen.
Folge deinem Herzen und der Sonne. Sie werden dich leiten.
Die Worte der Sternenkatze hallten erneut in seinem Kopf wider, klar und eindringlich. Er schloss die Augen und versuchte, den Frieden des Augenblicks in sich aufzunehmen. Doch die drückende Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
Er spürte, wie seine Gedanken wirbelten, zerrissen zwischen dem Wunsch, seinem Clan zu helfen, und der Angst, dass er dabei versagen könnte. Doch die Erinnerung an die Sternenkatze und ihre rätselhaften Worte gaben ihm einen Funken Hoffnung. Wenn die Sterne ihm wirklich beistehen würden, dann musste er ihnen vertrauen – und auch sich selbst.
Hinter ihm raschelte es leise, und Frostsee drehte sich um. Bachfeder war wach und blickte ihn verschlafen an, ihr Fell noch zerzaust vom Schlaf. „Du bist schon wach?" fragte sie leise, während sie sich streckte.
Frostsee nickte. „Die Sonne ist aufgegangen, und wir müssen weiterziehen." Er hielt kurz inne, sein Blick wanderte zurück zum Horizont. „Ich glaube, wir sollten dem Sonnenlauf folgen. Es fühlt sich... richtig an."
Bachfeder legte den Kopf leicht schief, doch sie stellte keine Fragen. „Wenn das dein Gefühl ist, dann vertraue ich dir", sagte sie schließlich. „Ich wecke Steppenfall."
Während Bachfeder zu dem schlafenden Krieger rutschte, blieb Frostsee noch einen Moment liegen, sein Blick erneut auf den goldenen Streifen am Horizont gerichtet. Er wusste, dass der Weg vor ihnen voller Gefahren sein würde. Doch tief in seinem Inneren spürte er eine wachsende Entschlossenheit.
Er würde den Weg finden, nicht nur für sich, sondern für den Clan – für alle, die auf ihn zählten.
Ein leises Gähnen hinter ihm ließ ihn lächeln. Steppenfall war mittlerweile wach und wirkte, trotz der Kälte, überraschend optimistisch. „Dann los", murmelte er, während er sich den Schnee von den Pfoten schüttelte und sich erhob. „Je eher wir aufbrechen, desto schneller finden wir hoffentlich etwas Nützliches."
Die drei Katzen machten sich bereit, die kalte Schneelandschaft zu durchqueren. Mit jedem Schritt, den Frostsee machte, fühlte er die wärmenden Strahlen der Sonne in seinem Rücken – als würde sie ihn tatsächlich leiten.
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