30.Kapitel
Ich stand auf einer Lichtung. Leichter Nebel zog auf und die Sterne glitzerten oben am Himmel. Eigentlich war es eine schöne Nacht, hätte ich nicht das Gefühl beobachtet zu werden. Ein Wolf trat aus dem Dickicht in meine Sichtweite. ,,Simon", flüesterte ich erfreut und ging auf ihn zu. Plötzlich fing er an zu knurren und sein weißes Fell fing Feuer. So stand er vor mir zum Angriff gebreit und mit brennendem Fell. ,,Simon?", sagte ich erschrocken und sein Knurren wurde boshaftiger. Das konnte nicht Simon sein, das durfte Simon nicht sein! Der Wolf setzte zum Sprung an und das letzte, was ich sah, war das der Wolf auf mich zusprang und nach mir packte.
Ich wachte Schweis nass auf. Mein Atmen ging ruckartig und ich zitterte am ganzen Körper. Nun sah ich mich erschrocken um...alles war wie immer. Ganz ruhig Luna. Das war nur ein Traum...ein ganz normaler Albtraum. Raph schlief ebenfalls unruhig und es dauerte nicht lang bis er ebenfalls erchrocken aus dem Schlaf hochfuhr. ,,Luna", sagte er atemlos und atmete ruckartig ein und aus. ,,Hattest du auch einen Alptraum?",fragte ich und Raph nickte schnell. ,,Simon...er war bei mir...aber nicht so...sondern als, als brennender Wolf!", sagte Raph seine Augen waren vor Schreck weit geöffnet und sein Atem ging immer noch ruckartig. ,,Bei mir auch...was hat das zu bedeuten?", fragte ich und schlang meine Arme um meine Knie. ,,Ich weiß es nicht...", meinte Raph und setzte sich ebenfalls auf. ,,Raph? Ich hab Angst...was ist wenn sie Simon verändern...so das er naja uns angreift?", stotterte ich und Raph legte seinen Arm um meine Schulter. ,,Das wird nicht passieren...egal was mit Simon ist...er ist immer noch einer von uns", sagte Raph und ich nickte zustimmend. Ich musste mir diese Gedanken aus dem Kopf treiben. Simon würde uns nie angreifen egal was ist.
,,So...kannst du überhaupt mit irgendeiner Waffe umgehen?", fragte mich Ash als ich mit ihm in unserem improvisierten Waffenlager stand. ,,Nicht wirklich", sagte ich und er musterte mich nachdenklich. ,,Gut probieren wir uns einfach mal durch", meinte Ash und reichte mir einen Köcher voller Pfeile. Er nahm einen Bogen und Messer. Wir gingen zu einem Baum, auf welchem rote Kreise auf gemalt waren. ,,Also versuch einfach den Großen hier zu treffen", meinte Ash und deutete auf den größten Kreis. Er reichte mir ein Messer. ,,Guck so", meinte er und warf ein Messer, welches in dem kleinsten Kreis auf dem Baum trat. Ich warf ebenfalls das Meeser, welches nicht mal den Baum traf. Auch nach gefühlt huundert Würfen sah es nicht besser aus. ,,Gut...wir lassen das mal lieber bevor noch irgender zu schaden kommt", meinte Ash und kratzte sich am Hinterkopf. Er reichte mir einen Bogen und den Köcher.
Schlussendlich kam raus, dass ich untalentiert bin mit jeder Art von Waffe umzugehen. ,,Ash ich kann zwar klettern...aber ich auf dem Boden viel besser kämpfen...", sagte ich als wir nebeneinander an einem Baum lehnten. ,,Jasper lässt dich nur über seinen Leiche so in den Kampf ziehen...wenns sein muss schließt der dich sogar ein", meinte Ash und musste schmunzeln. ,,Aber ich muss doch irgendetwas tun. Ich bin nun mal auf dem Boden besser", sagte ich und Ash schüttelte amüsiert den Kopf. ,,Er wird es trotzdem nicht zu lassen, da kannst du bitten und betteln, was du willst", sagte er und ich stieß ihn auf die Schulter. ,,Was denn, das ist doch so?!", meinte Ash amüsiert. ,,Ich kann ja wohl noch selbst entscheiden, wo ich kämpfe oder?", fragte ich etwas empört. ,,Das geht jedoch nicht so einfach. Wir sind morgen alle aufeinander angewießen, da darf keiner aus der Reihe tanzen", erklärte Ash ernst. Wo er recht hat, hat er recht, aber ich wollte dem Geschehen nicht, ohne was zutun, zusehen.
Nun herrschte Schweigen. Wir saßen einfach nebeneinander und sahen gerade aus. ,,Weißt du...ich bin gerade mal 19 und wollte noch so viel erleben...und morgen kann das alles vorbei sein", meinte Ash und wir sahen uns an. ,,Sag nicht sowas...du wirst genug Zeit haben etwas zuerleben...", sagte ich, aber dies schien ihn nicht zu überzeugen. ,,Wenn du das meinst. Weißt du...wir haben uns zwar mit dem wilden Rudel verbündet, aber Jonathan ist nicht ohne Grund unbesiegbar...", meinte Ash und sein Blick wurde nun wieder emotionslos. ,,Weißt du...er hat viele Gabenträger in seinem Rudel...Jonathan hat mit Abstand die beängstigende Gabe...und wenn ich beängstigend sagen meine ich das auch so. Er kann uns unsere schlimmste Angst zeigen und das so realistisch, dass man verzweifelt. Manche sollen sogar ihn angefleht haben, dass er die tötet nur um die Halluzination, die er erschaffen hat, nicht mehr sehen zu müssen", erklärte Ash und in mir zog sich alles zusammen. ,,W-Was ist deine größte Angst?", fragte ich zögernd. Er zögerte ebenfalls und musterte mich erst skeptisch doch dann fing er an: ,,Ich glaube, dass ich Maddy noch einmal verliere und es diesmal mit ansehen muss." Ich nahm seine Hand, einfach so...denn irgendwas sagte mir, dass dieser Moment nicht wieder kommt. ,,Meinst du...unser Leben hätte sich geändert wenn wir uns früher gekannt hätten?", fragte ich und sah ihn an. ,,Ich weiß es nicht...vielleicht. Naja, du und Milo seit meine einzigstens noch relevanten Verwandten für mich. Ich hätte gerne mehr Zeit mit dir verbracht, Cousinchen", meinte Ash und lächelte. ,,Ich auch gerne mit dir...du und Milo sind meine einzigsten lebenden Verwandten...", sagte ich und Ash sah mich etwas verwirrt an. ,,Und was ist mit deinem Stiefvater..?", fragte er und nun sah ich ihn verwirrt an. ,,Naja ich hab gehört, dass Manche solch eine Beziehung zu einem nicht Blutsverwandten aufbauen...wie zum Beispiel bei Stiefeltern", meinte Ash und ich schüttelte den Kopf. ,,Mein Stiefvater...naja ich habe ihn nie als richtigen Vater angesehen...er ist Alkoholiker und wir hatten oft Streit, eigentlich ständig", erklärte ich und dachte an die Narben die meinen Rücken zierten. ,,Das tut mir leid", sagte er nur und sah mich mitfühlend an. ,,Was ist eigentlich mit deinem Vater? Ich habe ihn seit unserer Ankunft nicht mehr gesehen", sagte ich und Ash verspannte sich. Ich hielt immer noch seine Hand und fing nun an mit meinem Daumen seinen Handrücken zu streicheln. ,,Er hat Selbstmord begangen...gleich nachdem er eingespärt wurden war...es ist besser so", meinte Ash kalt und ich konnte ihn zwar teilweise verstehen, aber es war doch immer noch sein Vater. ,,Luna...er war nie ein Vater für mich eher ein...naja...einer der Befehle ausspricht, welche ich Knecht sie dann erfüllen musste. Milo und ich durfte nie selbstentscheiden was wir tun...alles hat er uns vorgeschrieben...egal was es war wir mussten gehorchen", meinte Ash und mein Griff um seine Hand wurde stärker.
Am Himmel glitzerten die Sterne und der Mond stand hoch am Himmel, morgen war Vollmond. ,,Wir sollten rein gehen...wir müssen für morgen ausgeruht sein", meinte Ash, richtete sich auf und zog mich auf die Beine. Er sah mich kurz an bis er mich in seine starken Arme nahm. ,,Vergiss mich nicht, egal was morgen passiert! Du warst ein guter Alpha....und eine gute Freundin", meinte Ash und sein Griff wurde fester. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Zwar machten mir seine Worte Angst, als würde er befürchten, dass er stirbt morgen, aber ich war optimistisch. Wir hatten eine Chance. ,,Heulst du?", fragte Ash und lockerte seinen Griff. ,,Ähm...nein...wieso sollte ich?", fragte ich und sah ihn verwirrt an. ,,Naja glaube, dass machen normale Leute, wenn es ein Abschied für die Ewigkeit sein kann", meinte Ash und ich musste lachen. ,,Ash seit wann sind wir normal?", lachte ich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass morgen all diese Zeit vorbei sein kann...das durfte einfach nicht sein.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro